Hallo zusammen,
heute werde ich mal auf die Beiträge pauschaler antworten/reagieren als ich das bislang getan habe.
Ich räume ein, dass ich seit langer Zeit wieder schmunzeln musste, als mir bewusst wurde, wie sehr ich mit meiner Bemerkung, dass ich darüber nachdenke eine Freundschaft über eine evt. Liebe zu stellen, in ein Wespennest gestochen habe. Ich sollte eigentlich besser sagen schmunzeln konnte, denn das war das erste Mal seit vielen Wochen - dafür danke ich Euch sehr.
Ich weiss, dass meine Einstellung hier als eine offene Provokation angesehen wird. Aber mal ganz im ernst: Wir sind alle hier, weil unsere ach so hochgelobte Liebe in die Brüche gegangen ist. Ich habe nicht alle Threats gelesen, aber die meisten scheinen hier zur Kategorie der Verlassenen zu zählen. Aus meiner Sicht ist es daher ganz verständlich, dass meine Überlegungen zu dieser Thematik nicht gerade populär sind.
Aber da ich sozusagen beide Seiten der Medallie kenne, habe ich mir wirklich ganz ernsthaft die Frage gestellt, was man von einer Beziehung realistischerweise erwarten sollte.
Aus diesem Grund bin ich auch in keiner Weise von ziras Hinweis missgestimmt, dass ich für meinen Freund in einigen Jahren evt. nicht mehr empfinden würde, als jetzt für meinen Mann. Denn das ist doch genau der Punkt! Im Überschwang aufflammender Gefühle der Liebe unterstellen wir gleichermaßen, dass diese ewig halten wird, wobei viele von uns leider unberücksichtigt lassen, dass sich Gefühle im Laufe der Zeit fast immer verändern. Und mit diesem Wissen muss man sich doch fragen, was einem an einer Beziehung wirklich wichtig und unabdingbar ist. Eine Frage, die sich nur jeder individuell beantworten kann.
MonivB möchte ich sagen, dass ich nachvollziehen kann, wenn sie mein Verhalten als abgebrüht empfindet. Ich bin wahrlich nicht stolz darauf, meinen Mann betrogen zu haben, nicht dass wir uns da falsch verstehen, aber ich bin und bleibe dennoch der Meinung, dass auch mein Mann Verantwortung für unsere Beziehung trägt. Es ist ja nicht so, dass ich aus einer himmelhochjauchzenden Beziehung heraus im Bett eines anderen gelandet bin.
Es ist auch (und dieses auch möchte ich betonen) seine bewusste Entscheidung trotz aller Probleme mit mir zu leben. Unabhängig davon, ob er nun auch noch die Details meiner Affäre kennt, denn auf der dieser beruhen unsere Probleme nicht: sie konnte nur passieren weil diese Probleme schon jahrelang vorher im Raum standen. Die Bemerkung, ich lebe auf Kosten seiner Gefühle, empfinde ich daher als nicht zutreffend.
Ich frage mich allerdings, warum so sehr die Empörung aus Monis Zeilen springt, wenn sie mir hinsichtlich des Titels meines Threats recht gibt? Ja, ich bin eine Betrügerin, aber kann sie sich so sicher sein, nie in eine vergleichbare Situation zu kommen? Ich denke, dass das niemand kann.
Und in einer Hinsicht hat Timless wirklich recht (wobei ich mal unterstelle, dass es ernst gemeint war 8) ) : Ich habe aus meiner Geschichte sehr viel gelernt.
Und das ist der Grund, warum ich heute der Meinung bin, dass Freundschaft wichtiger als Liebe ist. Ich frage mich, ob das daran liegt, dass man in einer Freundschaft viel eher bereit ist, dem anderen vorbehaltloser etwas zu geben, als wenn man liebt. Aus meiner Sicht sehnt sich Liebe nämlich immer nach Erwiderung..... sie fordert sozusagen, mithin ist sie viel anfälliger für Enttäuschungen.
Hm, darüber muss ich noch mal nachdenken, es flutschte mir nämlich sozusagen aus der Feder, aber ich denke, dass ein Körnchen Wahrheit an dieser spontanen Analyse ist.
Viele Grüße
Luna1967 (ja, es ich mein Geburtsjahr ;) )
15.03.2005 22:57 •
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