Hallo Venus!
Hey, dass dieses ewige Rumschwirren des Wortes Warum? nur in den Frauen nach einer Trennung durch die Blutbahn kreiselt, ist definitiv nicht richtig! Ich frage mich in etwa jede zwite Minute, egal ob bei der Arbeit, zu Hause oder im Kino, warum haben wir es nicht geschafft zusammenzuhalten? Warum haben wir uns auseinandergelebt? Warum habe ich diesen und jenen Fehler gemacht?
Den ganzen Tag frage ich mich das. Als Mann :-/
Die größte Schwierigkeit besteht zwischen unserem Verstand, der uns ja sagt, dass es nur Sinn macht, nach vorn zu schauen, dass man den verlorenen Partner nur um so weiter von sich stößt, je mehr man zu ihm den Kontakt sucht und dass es nur Sinn macht, das vergangene als Erfahrung und Lektion zu behalten....... aber verdammt, wir haben auch noch Gefühle...und das ist so intensiv, dass egal mit welcher Logik wir Trennungen betrachten, die Gefühle bleiben.
Ich für mich habe einen harten, aber angenehmeren Weg gefunden. Nicht verdrängen, sondern sich, genau wie hier, MITTEILEN! Mit Freunden und der Familie über seine Gefühle sprechen, sein Wunden bewusst zeigen und nicht verdrängen. Nachdem man sich jemandem geöffnet und ihm das Herz ausgeschüttet hat, fühlt man sich gestärkt und wohliger in der eigenen Haut. Und sitzt man dann wieder alleine zu Hause, hat niemanden in der Nähe und merkt, wie die Traurigkeit wieder hochkommt, dann mache ich ganz laut langsame, traurige Musik an und lasse es mir so richtig schlecht gehen. Ich haue mich dem Kopf in die Kissen und heule und heule.
Aber bevor ich damit anfange, stelle ich mir einen Wecker, der mich nach 45 Minuten aus meinem Leid klingelt. Ich lasse meine Zeremonie der Traurigkeit durch das Klingeln meines Weckers beenden, zum Nachtisch gibt es noch einen Schwung kaltes Wasser ins Gesicht. Resultat: Es geht mir, und wenn auch nur für einige Stunden, vielleicht einen, oder auch mehr Tage gut. Das nächste Tief kommt wieder....aber es wird von Mal zu Mal schwächer.
Also, liebe Venus, nimm Dir Zeit zu trauern. Richtig zu trauern, so doll es geht und quäl Dich auf bestialische Weise mit grausam schönen Liedern. Aber setze der Trauer ein Ende! Nach 45 Minuten ist Schluß! Du wirst merken, es tut gut! Denn dadurch verdrängt man nicht, aber man lässt sich auch nicht den ganzen Tag durch Traurigkeit bestimmen!
Ich wünsche Dir dabei viel Erfolg!
Alles Gute,
Malde
24.03.2004 18:19 •
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