Hallo Miro,
eventuell wäre es hilfreich, wenn Du Dich mit den Phasen einer Trennung vertraut machst. Es braucht einfach Zeit und vier Monate sind nicht für jeden lang. Alles zu seiner Zeit.
Du hast viel zu Verdauen. Deine eigenen Baustellen tun sich auf, vermutlich gepaart dann mit Selbtvorwürfen. Zudem der Next bereits am Start ist. Dieses Gefühl weggeworfen oder ausgetauscht zu sein, nagt tief am Verlassenden. Weitere Verletzungen kommen hinzu, wenn realisiert wird, das der Next nun das mit ihr machen kann, was man selbst eigentlich vorhatte mit dem Partner. Es gibt viel zu regeln, neben den eigenen Emotionen und Gedanken. Ihr habt Kinder, die auch betreut werden wollen und nebenbei muss gearbeitet werden und der neue und der alte Alltag ist auch noch da. On Top die Erkenntnis das man auch Bedürfnisse hat, das man leidet, das man weint um auch im nächsten Moment das Gefühl zu haben Amok laufen zu können.Selbstmitleid kommt auf statt Selbstmitgefühl. Akku ist eh schon leer und trotzdem muss man irgendwie funktionieren.
Das nur mal als Ausschnitt was so auf Dich einprasselt. Plus alles andere was man vielleicht vermuten kann und nur Du selbst wissen tust.
Alles in allem ein schwere Paket, findest Du nicht?
Daher :
Zitat von Miro: Danach geht alles gleich heftig weiter. Ich habe den Eindruck die Qual wird unterbrochen aber dafür die Dauer in die Länge gestreckt.
Es kommt immer ein wenig auch darauf an, bei allem Schmerz und Leid, wie man selbst mit Situation und halt auch mit sich selbst umgeht. Vielleicht lohnt sich noch einmal ein Blick in Dir selbst, wo genau Du gedanklich immer noch feststeckst. Häufig wird der Ex auf den Sockel gehoben oder die Probleme im Vorlauf geschmälert. Oder das eigene Mitleid mit einem selbst blockiert eine Entwicklung. Ebenso kann hinterfragt werden, ob man sich selbst mehr als Opfer sieht, denn auch das bremst die persönliche Weiterentwicklung aus. Oder ganz banal wenn man die Trennung nicht akzeptieren kann, auch dann ist kein Weiterkommen.
Daher. . .die Phase der Trauer könnten ein Ansatz sein. und dann halt ein offener und ehrlicher Blick in Dir selbst warum Du glaubst, dass es Dir nicht besser geht nach vier Monaten. Das braucht auch Zeit, denn mit sich selbst ins Reine kommen, ist harte Arbeit. Profi-Betreuung kann man sich immer noch dazu holen.
Zitat von Miro: Wie kriege ich das aus dem Kopf und komme zu mehr Ruhe?
Halte Dich selbst friedvoll aus, erwarte nicht etwas von Dir, nur weil Du glaubst, dass es jetzt mal Zeit wird. Akzeptiere Deine Situation, Deine Gedaken und Emotionen wie sie sind. Beschäftige Dich mit Dir selbst und nicht mit Deiner Frau in den Fragen warum, wieso, wie konnte sie mir das antun ect.
Und, was ich nie gelaubt hätte, aber einfach stimmt. . . ab zum Sport. Mehrmals die Woche. Dein Rücken, Deine Schultern und Co. werden es Dir danken. Du machst etwas für Dich und kannst den Kopf ganz gut frei bekommen. Die ersten Male können komisch sein und ich saß dann da auch schon mal mit Tränen in den Augen. Egal, weitermachen, zusammen mit Rammstein kriege ich das hin und mittlerweile komme ich nicht nur mit einem Grinsen aus dem Studio, sondern gehe schon mit einem Grinsen rein. Und für Dein Seelenheil schreibe hier, schreibe Briefe an Deine Frau (die sie niemals bekommt!) und lass jeden noch so bösen Gedanken raus. Es macht einen Unterschied, ob man gedanklich böse auf die Frau ist, oder ob man es mal aufschreibt ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen.
Und beachte Deine Fortschritte. Auch wenn Du jetzt überlegen müsstest, es fällt Dir schon was ein, was sich verbessert hat. Es ist wichtig sich das immer wieder vor Augen zu halten. Denn Selbstlob stinkt nämlich gar nicht
Lass die Wut zu und bring sie zu Papier oder lasse sie im Studio. Vor Jahren bin ich dann auch schon mal mit dem Auto losgefahren und habe mich im Dunkeln irgendwo hingestellt und mein Lenkrad angebrüllt. Anschließend war ich dann auch schon mal heiser. Oder ich habe ins Kissen geschrien, anschließend rotz und Wasser geheult und bin dann völlig fertig eingeschlafen. Alles kann, nichts muss.
Du darfst wütend sein, Du darfst traurig sein. . .reguliere es nicht gleich runter. Nur Emotionen die gelebt werden, können den Körper verlassen und bereinigen. Natürlich im Rahmen und ohne andere in Gefahr zu bringen versteht sich.
Lese hier viel im Forum. Habe MItgefühl für andere und erkenne, dass es Menschen gibt, deren Situation schlimmer zu ertragen ist. Du sollst Dich nicht dran erlaben und DIch selbst damit nicht wichtiger nehmen. Mir persönlich hat es aber geholfen, ich konnte mich damit etwas ein-norden, weil ich feststellte, dass ich auf meine Trennung Einfluß nehmen kann. Nicht um den Mann wieder einzufangen, sondern weil ich begriff, dass ich handlungsfähig bin und an meiner SItuation etwas ändern kann. Es gibt hier Geschichten wo die TE´s das nicht mehr können (Schicksallschläge, Gesundheit. . .) . Und durch das Lesen wirst Du sehen, dass Du nicht alleine bist. Trennungen passieren leider zu oft, aber es hilft zu erkennen, das andere ähnliches / gleiches durchmachen. Man fühlt sich nicht mehr ganz so alleine und hilflos. Das Verständnis kann hier sehr groß sein und auch das kann Dir helfen.
Wir verstehen alle hier was Du durchmachst. So gut wie jeder von uns hier hat es hinter sich. Teils mehrfach.
Alles was wir Dir aufzeigen ist nicht böse gemeint, sondern beruht auf die Erfahrungen die wir machen konnten.
Lass Dich darauf ein und dur wirst sehen, dass es dich voran bringen kann. Man macht 5 Schritte vor, manchmal fällt man 6 wieder zurück. Auch das ist völlig normal und gehört zum Prozess.
Vertraue ein bissl dem Verlauf und arbeite mit Dir und Du wirst sehen, dass auch für Dich die Sonne mal wieder heller scheinen wird
Und sehe auch Positives. . .Du hast zwei Kinder, die Du wahrscheinlich dolle lieben wirst. Erfreue Dich an Ihnen
LG
Kerstin