Heute vor einem Jahr waren steckten wir fest in den Vorbereitung für unserer erstes gemeinsames Weihnachten.
Ich habe dich in meine Familie gelassen und du hast mit uns gefeiert als wäre es nie anders gewesen.
Wir haben uns wahnsinnig viele viele liebevolle persönliche Geschenke gemacht.
Ich dachte ich platze vor Glück. Meine Familie nahm mich zur Seite und sagte jetzt hast du ehrlich den Mann an deiner Seite, den du verdient hast
Die Augen meines Kindes funkelten vor Glück.
Sie hatte dich so lieb gewonnen.
Als die Gäste mitten in der Nacht nach einem tollen fest verschwanden, hoffte ich auf eine leidenschaftliche Nacht zu zweit.
So wie man es macht nach so einem tollen Abend mitten in der Verliebtheitsphase.
Aber du gingst sofort ins Bett und bist eingeschlafen.
Ich war traurig und frustriert, aber es war ok.
Du hattest mir an anderer stelle gezeigt was ich dir bedeute. So dachte ich.
Den Tag darauf bist du zu deinem Kind und ich habe meine totkranke Mutter besucht.
Den ganzen Tag hast du dich nicht gemeldet.
Abends kamst du zu mir und wir starteten in unseren ersten gemeinsamen Urlaub.
Ein Urlaub mit deiner gesamten Familie.
Du sagtest dies sei ein Privileg.
Ich fühlte mich anerkannt und angenommen.
Wer darf schon nach nur 6 Monaten eine Woche mit der ganzen Familie verbringen?
Der Urlaub war anstrengend für mich.
Zu Hause gab es eigentlich viel zu tun da mich Arbeitslosigkeit erwartete. Aber ich versuchte mich abzulenken und den Urlaub zu genießen.
Aber es war anstrengend.
Schnell merkte ich, dass deine Familie mich mit eher kalten Augen beäugte.
Es fielen Sätze die mir wehtaten.
Mir wurde schnell gezeigt, dass ich nicht als flischie, sondern als weiterer Versuch des Sohnes gesehen wurde.
Im Urlaub warst du eher still.
Zurückhaltend.
Heute, ein Jahr später fallen mir immer mehr Dinge ein, die auffällig waren.
Als du Bilder bei aus dem Urlaub bei FB hochgeladen hast und alle ohne mich, war ich sehr verletzt.
Ich dachte mir, dass du mich verheimlichst.
Aber vor wem?
Den Gedanken verwarf ich schnell, denn ich war ja schließlich mit deiner Familie im Urlaub. Mehr geht nicht. Privileg halt.
Also habe ich das ungute Gefühl verworfen.
Ich wollte Social Media nicht so viel Gewichtung geben.
Komisch war es dennoch. Verletzend auch.
In der Nacht zum 1.1. standen wir draußen und als es dann soweit war, schmiegte ich mich an dich.
Sagte dir ein paar schöne Sachen und wünschtest mir nur ein frohes neues Jahr und gabst mir einen kurzen, flüchtigen Kuss.
Abschließend sind wir sofort ins Bett.
Wieder keine Nähe, keine Leidenschaft.
Ich war frustriert aber wollte nicht undankbar Sein.
Seltsam war auch, dass dein handy die die ganze Zeit Stillstand.
Jeder Mensch bekommt von Freunden an solchen Tagen Nachrichten etc. Dein handy war still. Immer.
Du hast viele Freunde, sehr viele.
Warum passierte da bei dir nichts?
Heute denke ich du hattest es aus, damit ich nichts mitbekomme.
Mir dreht sich der Magen um, wenn ich daran denke.
Zurück zu Hause ging es los.
Erst hattest du angeblich eine Grippe. Dann wurde meine Tochter krank, weswegen du aufgrund von Angst vor ansteckung zu Hause bliebst.
Dann wurdest du wieder krank.
Ich wollte dir helfen aber du lehntest ab.
So sahen wir uns kaum.
Und dann, an einem Wochenende bekam ich deinen Rückzug richtig voll zu spüren.
Ich war zwar bei dir, aber du warst nicht wirklich anwesend. Du lehntest mich ab. Körperlich. Mal wieder.
Der tv lief und wir hatten uns nichts zu sagen. Ich würde immer frustrierter und trauriger. Wollte dich aber nicht konfrontieren, denn ich war ja schließlich gerade mit dir und deiner Familie im Urlaub und sollte das zu schätzen wissen.
Alles, aber sich wirklich alles ergab keinen Sinn. Es passte nicht zusammen.
Auf einer Seite so herzlich und liebevoll, kümmernd und rücksichtsvoll und auf der anderen Seite ablehnend.
Bis ich ausrastete und der Albtraum seinen Lauf nahm.
Im Grunde ist es ganz einfach.
Du hast bemerkt dass du deine Gefühle verlierst, hast dich aber aufgrund meiner beruflichen, persönlichen Situation nicht getraut mich zu verlassen.
Zudem war Weihnachten.
Einerseits kann ich das irgendwie schon fast verstehen.
Ich hätte mir dennoch gewünscht du redest.
Wir hatten immer gesagt wir werden reden wenn etwas im Raum steht.
Ich fühle mich ausgenutzt.
Du hast mich strampeln und Merken lassen , dass du kein Interesse mehr hast. Und als ich nicht mehr konnte hast du deine Chance ergriffen.
Du hast mein Problem zu deinem gemacht.
Das ist nicht fair.
Und noch viel unfairer ist, dass du mir mit all deiner Überzeugung eingebläut hast, ich sei die Trennung schuld.
Dabei habe ich gar nichts gemacht.
Überall stehst du als der gute und ich als die irre da.
Ich hab die Trennung nicht verstanden, ich hab alles versucht es zu retten.
Ich hatte keine Chance. ganz gehenlassen wolltest du mich auch nicht.
Deine passiv aggressive Art hat mich um den Verstand gebracht.
So freundlich, ruhig und souverän, völlig emotionslos hast du mich behandelt.
Ich konnte da nicht mit umgehen.
Du warst völlig rational.
Ich hingegen war emotional gesteuert und bin vor wände gelaufen.
Immer und immer wieder.
Jetzt ist Weihnachten.
Heute vor einem Jahr war ich der glücklichste mensch der Welt.
Heute in drei Wochen vor einem Jahr begann mein Albtraum.
Mir geht es besser. Keine Frage.
Zurück wollte ich nicht mehr.
Zu sehr hast du mir dein 2. Gesicht gezeigt.
Aber der Schmerz ist dennoch da.
So sehr ich ihn teils auch erfolgreich unterdrücke - er kommt hoch.
Gerade jetzt zu dieser Zeit.
Ich wünschte wirklich ich hätte dich niemals kennengelernt.
Das ganze war so unnötig.
Klar, ich wurde mit mir selber konfrontiert, aber es reicht langsam.
Ich habe noch immer schmerzen.
Schmerzen wenn ich daran denke, wie eng wir mal waren, was alles geplant war und das du all das trotzdem weiter erlebst. Halt nur nicht mit mir.
Es tut weh.
Ich lasse das zu.
Ich kämpfe weiter und hoffe das die Narben dieser bestialischen Verletzung einfach irgendwann verblassen.
Frohe Weihnachten werde ich dir nicht wünschen.
Nicht innerlich, nicht aktiv.
Und so sind zwei Menschen die letztes Jahr um diese zeit vermeintlich noch große Pläne hatten, dieses Jahr einander gestorben. So als wäre nie was gewesen.
Der Gedanke macht mich sehr traurig.
23.12.2018 12:56 •
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