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Unzufriedenheit des Partners zieht mich runter

G
Zitat von BlackTeddy:
Deswegen fing er mit Trading an (Aktientrading, Trading mit Gold, Öl oder Währungstrades), er hat fast jeden Tag Webinare zu dem Thema, steckt fast den ganzen Tag vorm Handy und checkt irgendwelche Kurse. Selbst wenn wir einkaufen gehen oder wenn wir im Urlaub sind, er kommt davon net weg.


Ich habe selbst getradet, einige Tausender versenkt und meine Beziehung ebenfalls massiv belastet.

Von einem Tag auf den anderen hörte ich auf. Ich war kurz vor der Spielsucht, in einem entsprechenden Forum fand ich Hilfe.

Dein Freund muss erkennen, dass er ein Problem hat, mein Partner hat mich damals krass gespiegelt und mir die Leviten gelesen.

04.11.2023 20:53 • x 1 #31


GarstigeGräte
Zitat von BlackTeddy:
Ich hab nur das Gefühl, dass die Leute hier meinen Freund bereits in eine Schublade stecken und ihn als spielsüchtigen Möchtegern-Broker sehen, der bereits mein ganzes Geld verzockt

Es geht doch noch nicht einmal darum, wie groß oder klein die Verluste sind.
Sucht besteht auch schon, wenn man noch nicht am Rande des Bankrotts steht.
Wenn die D.roge, in dem Fall das Trading, sich auf das Gemüt schlägt, weil man mehr verliert als man gewinnt und trotzdem zwanghaft weiter macht, in der Hoffnung, mal einen Volltreffer zu landen, ist man bereits drin in der Sucht.
Wird dir jeder Suchtberater sagen.

Woher ich das weiß?
Ich bin selber anfällig für Süchte jeglicher Art. Mittlerweile merke ich aber, wenn ich Suchtverhalten zeige und kann dann ganz gut alleine gegensteuern.
Das war nicht immer so.
Und ja, vor vielen Jahren war ich auch spielsüchtig.
Und ich habe mich zu keiner Zeit am finanziellen Ruin befunden.
Aber über die Jahre hat sich ein hübsches Sümmchen an Verlusten angehäuft, weil ich a) auch nur kleinere Beträge verzockt habe und b) immer sehr gut verdient habe, so dass die Verluste mir nicht einmal aufgefallen sind.
Letzten Endes waren es über 2 Jahre aber auch ein paar tausend Euro, die ich in die Luft verballert habe. Ich hätte das Geld auch zum Fenster hinaus werfen können.

Der springende Punkt ist aber, ich war süchtig und habe es nicht bemerkt. Selbst als mich mein damaliger Partner darauf angesprochen hat, habe ich das rigoros von mir gewiesen. So wie es dein Freund tut, so wie du es tust.
Es sind doch immer nur Kleckerbeträge...

Erst als er sich meine Kontoauszüge angesehen, mir schwarz auf weiss meine Gewinne und Verluste ausgerechnet und vor den Latz geknallt hat, bin ich aufgewacht und habe eine Suchtberatung aufgesucht.
Ich kann dich nur eindringlich darauf hinweisen, wehret den Anfängen.
Mit Kleckerbeträgen fängt es an und endet im schlimmsten Fall wie von @c_minor beschrieben.

Aber bitte, jeder ist seines eigenes Glückes Schmied. Sucht fängt dann an, wenn man anfängt, sein Suchtverhalten zu bagatellisieren. Kannst du glauben oder auch nicht.

05.11.2023 01:10 • #32


G
Zitat von Grätchen:
Aber bitte, jeder ist seines eigenes Glückes Schmied. Sucht fängt dann an, wenn man anfängt, sein Suchtverhalten zu bagatellisieren.


Das ist typisch für co-Abhängigkeit.

Als ich mir ausgerechnet habe, wieviel ich beim Traden verloren habe, wurde mir schlecht. Es waren 15.000 Euro.
Der Broker zeigte aber nur minus 6000 Euro an, die ganzen Handelskosten, Margen etc. wurden nicht ausgezeichnet. Die Firma hat ihren Sitz auf Zypern und da sind die rechtlichen Vorschriften zur Kennzeichnung andere...

Ich bin sehr froh, dass mein Freund mich wachgerüttelt hat und ich seitdem die Finger davon lasse!
Durch meinen ETF-Sparplan und durch simples Bicoin hodln werde ich die Verluste ausgleichen können, aber dennoch- es war mir eine Lehre.

05.11.2023 08:22 • x 1 #33




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