Hallo Zusammen.
mein Freund(m24) und ich (w23) führen seit 3 Jahren(!) eine Beziehung. Es war vom Anfang an eine Fernbeziehung bzw. Anfangs trennten uns 30km, dann 200km, dann 1500km, und jetzt wieder 200km.
Als wir zusammen kamen konnten wir uns fast jedes WE treffen. Unter der Woche meldete er sich kaum von alleine. Ich habe das drei Monaten mitgemacht, dann einmal versucht mich gar nicht zu melden und die Zeit verging, von ihm kam kein Lebenszeichen. Nach 10 Tagen Funkstille bin ich davon ausgegangen, dass er kein Interesse hat. Also wollte ich offiziell mit ihm Schluss machen. Zu meiner Überraschung war er schockiert und meinte, es lief doch so gut mit uns, er hätte gar nicht damit gerechnet. Er versprach mir, sich häufiger zu melden, und seitdem kommt auch in der Tat so alle paar Tagen eine kurze Guten-Tag-Nachricht und schreibt auch zurück wenn ich ihm schreibe.
Des Studiums wegen zog ich dann in eine 200km von ihm entfernte Stadt. Er besuchte mich jedes 2. WE und die Zeit, die wir gemeinsam verbringen, war immer sehr schön.
Leider störte mich sein Meldeverhalten immer noch, ich wollte ihn mindestens 1 Mal am Tag anrufen, aber er ist immer beschäftigt, und zwar NICHT mit der Schule/Arbeit, sondern mit Freunden/ Serien/ Zocken/ Essen/ Fitness etc. etc. und hat keine Zeit für Telefonate. Ich versuchte mich zurück zu halten und dachte ich könnte mich daran gewöhnen, und litt noch mal ein halbes Jahr lang darunter bis ich es nicht mehr konnte.
Ich stellte ihn nochmal zur Rede. Er wollte sich ändern und gab sich Mühe. Aber es ist eben erzwungen und er zeigt seine Lustlosigkeit deutlich in unseren täglichen Telefonaten. Er testete auch wieder meine Grenzen, d.h. er vergisst mal ein Tag sich zu melden, wenn ich ihn nicht darauf anspreche, dann meldet er sich 2 Tage nicht usw. , irgendwann verlor auch ich die Lust, den Kontakt zu erzwingen. Also musste ich damit leben. Es gab kurze Phasen, wo ich seine Existenz fast vergaß und keine Gefühle für ihn mehr hatte, dann bin ich kurz glücklich. Aber immer wenn er wieder da ist, verliebe ich mich wieder in ihn und leide wieder unter der Sehnsucht.
Letztes Jahr entschloss er sich, acht Monate ins Ausland zu gehen. Wir telefonierten in dem ersten Monat täglich, dann immer weniger, und ich hörte auch mal zwei Wochen nichts von ihm, da er in Australien in Outback war und kein Internet hatte.
In der Sehnsucht schaute ich mir seine Bilder an und sah auf einem Foto von ihm, das er mir aus Australien geschickt hat, einen BH in der Ecke liegen. Ich wusste nicht, wann er wieder Empfang hat, das Warten auf ein Lebenszeichen von ihm war endlos. Ich war so fertig, konnte nichts essen, konnte nicht lernen, habe Tagelang meine Augen ausgeheult. Der Schmerz war so groß, dass ich sogar Selbstmordgedanken hatte.
Zur Ablenkung ging ich raus, machte Parties, lernte neue Menschen kennen (ich bin sonst eher introvertiert und kein Party-Fan). In den restlichen Monaten habe ich mich von meinem Freund entliebt und mich nacheinander in zwei Jungen verliebt, beide wollten jeden Tag mit mir Kontakt. Ich war wieder glücklich. Ich interessierte nicht nicht mehr für meinen Freund. Ich fragte nicht nach ihm oder nach dem BH, weil es mir egal war. Ich hielt die Telefonaten (wenn überhaupt) mit ihm sehr kurz und rief ihn von mir aus gar nicht an. Ironischerweise fand mein Freund diese Zeit, in der ich mich Fremdverliebt habe, sehr schön, weil ich ihm gegenüber ja so lieb und verständnisvoll verhielt.
Schließlich wurde aus mir und den Jungs leider nichts. Vor drei Monaten ist mein Freund zurück gekommen. Wir verbrachten zwei schöne Wochen zusammen und ich habe meine Gefühle zu ihm wieder gefunden und habe wieder angefangen, ihn zu vermissen. Er versteht nicht, warum ich mich wieder so ''bedürftig und unreif wie ein verwöhntes Kind'' verhalte.
Er vermisse die Zeit wo ich ihm so viel Freiraum gegeben habe. Ehrlich gesagt, vermisse ich diese Zeit auch.
Ich denke manchmal, es wäre besser gewesen, wenn ich damals nach 3 Monaten gleich Schluss hätte, dass wäre es zwar ein kurzer Schmerz aber ich hätte mir all das Ganze sparen können. Also überlege ich nun, ob es doch besser für uns beide wäre, Schluss zu machen, (voraussichtlich könnten wir erst frühestens nach 4 Jahre zusammenziehen). Er sagt mir immer wieder er liebt mich, ich sei die Wichtigste Person in seinem Leben, und all seiner Freunden und Verwandten kennen mich. Ich spüre seine Liebe, wenn wir zusammen sind. Sein Meldeverhalten ist das einzige, was die Beziehung so belastet. soll ich diese Beziehung nach 3 langen Jahren endgültig beenden?
17.10.2019 17:17 •
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