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Unsicherheit wegen der Trennung

E
Hallo zusammen,
Habe die letzten Tage immer mal wieder hier reingeschaut, um meinen Schmerz zu stillen.
Vielleicht findet sich hier der ein oder andere Ratschlag der mir weiterhelfen kann. Um meine Situation zu verstehen muss ich etwas weiter ausholen, vielleicht hat ja trotzdem jemand die Lust und liest es durch.
Zu mir ich 38 und mein Mann 42
Seit 20 Jahren verheiratet
3 Kinder
Ich habe meinen Mann sehr früh geheiratet und weiß jetzt im Nachhinein dass ich noch nicht dazu bereit war. Unsere Ehe hatte ihre Höhen und Tiefen und meist war ich diejenige die sich aufgeopfert hat um sie aufrechterhalten. Es lief nicht gut, die ganzen Jahre gab es immer Konflikte und trotzdem machten wir immer weiter, aber ohne an unseren Problemen zu arbeiten. Ich überlegte oft, mich zu trennen entschied mich aber trotz Demütigung meines Mannes mir gegenüber, meiner Kinder zu Liebe es nicht zu tun.
Leider ist das ganze dann am WE eskaliert. Wir stritten uns extrem so dass mein Mann mich an mein Gesicht packte und ich ihm darauf hin eine Ohrfeige gab und er mir daraufhin auch. Ich schmiss ihn danach aus der gemeinsamen Wohnung raus. Bis dahin gab es nie Gewalt zwischen uns. Ich war zu dem Zeitpunkt einerseits erleichtert. Jetzt kam er gestern und holte seine Sachen und wollte die Kinder sehen, mich ignorierte er. Ich sah nur er weinte. Wir sprachen kein Wort miteinander und als er nach 30 min. alles hatte , brach für mich die Welt zusammen. Ich musste so weinen, weil es mir weh tat, dass er mich ignoriert und mir die Frage stelle bedeute ich ihm gar nichts. War ich in den 20 Jahre Ehe nichts für ihn. Ich glaube ich Liebe diesen Mann und bin mir nicht sicher ob es Gewohnheit ist oder doch Liebe. Will in den nächsten Tagen klar herausfinden was ich eigentlich möchte. Nur fällt es mir schwer da ich sehr viel weine und meinen Kinder gegenüber stark sein muss. Bin einfach nur stark verletzt und traurig. Soll es das gewesen sein. Musste es soweit kommen.

20.03.2019 11:47 • #1


G
Guten Tag,
ihr habt offenbar schon vor Jahren den Zeitpunkt verpasst mal offen und ehrlich über eure Probleme zu reden und seid jetzt am Ende des Weges....
Was ich Dir raten kann ist Dir Hilfe bei einer sehr guten Freundin oder in der Familie zu suchen und (gemeinsam..? ) in Ruhe zu überlegen wie es nun weitergehen soll.
Ob es Sinn macht die Ehe fortzuführen hängt von euren Problemen ab..Du wirst selbst wissen inwieweit ihr noch aufeinander zugehen mögt...
Bleibt es bei der Trennung suche Dir alsbald professionelle Hilfe ( Anwalt, Familienberatungsstelle etc..) , alleine kriegt man das schlecht geregelt.
Wenn Du kein Geld hast ( davor haben viele Angst) kannst Du trotzdem zu einem Anwalt gehen, er /sie wird das über Prozeßkostenbeihilfe regeln...einfach mal einen Anwalt für Familienrecht anrufen und fragen..
Übrigens..die Kinder *zerbrechen* nicht an einer Scheidung und entwickeln sich auch nicht nachteilig..wenn man alles vernünftig regelt.
Alles Gute Dir

20.03.2019 12:04 • #2


A


Unsicherheit wegen der Trennung

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Löwin45
Du weinst, er weint, ihr verletzt euch gegenseitig...
Eure Nerven liegen blank.

Damit wieder etwas Ruhe und Besonnenheit zurück kehrt, solltet ihr euch professionell helfen lassen.

Vermutlich kannst du momentan gar nicht wirklich beurteilen, was du wirklich möchtest bzw. was du fühlst - so wird es ihm auch gehen.
Ob eure Beziehung noch eine Chance hat - wer weiß das.
Vermutlich funktioniert es so, wie es bisher lief, auf keinen Fall mehr.
Vermutlich wollt ihr das auch gar nicht.
Aber, um euch darüber klar zu werden, ob es eine Chance gibt, die Ehe auf gesunde Füße zu stellen, braucht ihr meines Erachtens professionelle Unterstützung.

20.03.2019 12:51 • #3


E
Zitat von Löwin45:
Unterstützung

Hallo, danke erstmal.
Das habe ich die ganzen Jahre schon zuvor versucht. Leider hat er es immer abgeblockt. Eine Unterstützung hielt er für überflüssig. Ihm fiel es immer schwer über Gefühle zu sprechen und mir fehlte es mit ihm darüber zu reden. Wie gesagt irgendwie klappte es dann doch da ich vieles tolerierte bis es aus uns beiden ausbrach in einer nicht so schönen Art und Weise.
ich bin mir nicht sicher was ich will. Er fehlt mir sehr, das weis ich. Auch dass ich die Ehe wie sie war, so nicht weiterführen kann. Sein Verhalten hat sich aber seit paar Monaten extrem verändert nicht nur mir auch den Kindern gegenüber. Darauf was mit ihm los sei habe ich auch nie eine Antwort erhalten.

20.03.2019 13:30 • #4


unbel-Leberwurst
Tja, wie soll man jemandem beikommen, der nicht reden will?

20.03.2019 14:58 • #5


K
Liebe Eldi,
zunächst zu diesem Satz:

Zitat:
Musste es soweit kommen.

Ja, sicher. Es musste genau dahin kommen, damit die Illusion aufhört, man könne durch AUSHALTEN eine dauerhafte Beziehung führen. So bescheuert das auch klingen mag: Es ist gut, dass jetzt durch die Eskalation ein Zustand entstanden ist, der nicht mehr durch Aushalten zu lösen ist. Traurig ist allerdings, dass es dabei zu körperlicher Gewalt gekommen ist, und dann noch von beiden Seiten. Man sieht dadurch, wie hilflos und wortlos ihr wart. Worte konnten das nicht mehr lösen, die letzten Sicherungen brannten durch.

Zitat:
Ich überlegte oft, mich zu trennen entschied mich aber trotz Demütigung meines Mannes mir gegenüber, meiner Kinder zu Liebe es nicht zu tun.

Du hast also deine Würde aufgegeben, um durchzuhalten? Du hast dich demütigen lassen, um ein Ziel zu erreichen? Welches Ziel war das? Sind die seelischen Verletzungen, die durch die Demütigungen entstanden waren, geheilt worden? Sind sie besprochen worden, gab es eine Bitte um Entschuldigung?

Zitat:
Leider ist das ganze dann am WE eskaliert. Wir stritten uns extrem so dass mein Mann mich an mein Gesicht packte und ich ihm darauf hin eine Ohrfeige gab und er mir daraufhin auch. Ich schmiss ihn danach aus der gemeinsamen Wohnung raus. Bis dahin gab es nie Gewalt zwischen uns. Ich war zu dem Zeitpunkt einerseits erleichtert.

Interessant, oder? Du warst erleichtert. Die Eskalation hat also einen neuen Zustand hergestellt, der auf andere Art und Weise behandelt werden muss wie die bisherigen Streitigkeiten. Haben die Kinder den Streit und die Schläge mitbekommen? Ist darüber schon gesprochen worden mit ihnen?

Zitat:
Jetzt kam er gestern und holte seine Sachen und wollte die Kinder sehen, mich ignorierte er. Ich sah nur er weinte.

Nun, da ist er wohl genau so ratlos und hilflos wie du.

Zitat:
Wir sprachen kein Wort miteinander und als er nach 30 min. alles hatte , brach für mich die Welt zusammen. Ich musste so weinen, weil es mir weh tat, dass er mich ignoriert und mir die Frage stelle bedeute ich ihm gar nichts.

Ich sehe das etwas anders. Ich kann aus seinem Schweigen dir gegenüber nicht automatisch ableiten, dass du ihm nichts bedeutest. Vielleicht bedeutest du ihm sogar sehr viel. Dein Mann hatte aber keine Worte. Er war wortlos. Alles was er hätte sagen können, hätte vielleicht eine neue Eskalation herbei geführt.

Außerdem war dein Mann machtlos, denn du hast große Macht über ihn ausgeübt, als du ihn aus der Wohnung geschmissen hast. Du hast ihm seine Heimat genommen, er ist also nun erst einmal heimatlos. Ich verurteile deinen Rauswurf nicht, ich kann ihn aber auch nicht beurteilen. War es die einzige Lösung? Du konntest das sicher nicht umfassend beurteilen und hast aus dem Affekt gehandelt. Könntest du dir vorstellen, das rückgängig zu machen? Was müsste geschehen, um es rückgängig zu machen?
Vor allem aber: Ist für dich nun die endgültige Trennung der einzige Weg?

Zitat:
Ich glaube ich Liebe diesen Mann und bin mir nicht sicher ob es Gewohnheit ist oder doch Liebe. Will in den nächsten Tagen klar herausfinden was ich eigentlich möchte.

Gut, tu das! Du wirst hier sicher einige gute Ratgeber finden, die dir dabei helfen können das herauszufinden. Hab aber etwas Geduld mit dir.

Zitat:
Nur fällt es mir schwer da ich sehr viel weine und meinen Kinder gegenüber stark sein muss.

Deine Kinder müssen vor allem erst einmal aufgefangen werden, wenn sie die körperliche Auseinandersetzung irgendwie mitbekommen haben. Das traumatisiert. Das geht nicht einfach wieder. Tatsächlich ist es wichtig für sie da zu sein. Wie alt sind sie?

Dass du weinst ist normal. Das braucht nicht unterdrückt zu werden. Jetzt ist erst einmal die Zeit des Weinens. Andere Zeiten werden kommen.

Ich hoffe, du bekommst hier so viel Rückhalt wie du das jetzt erst einmal brauchst.
Alles Gute!

20.03.2019 16:37 • x 2 #6


E
Zitat von KPeter:
Andere

Vielen Dank,
um deine Fragen zu beantworten, mein Ziel war es die Ehe aufrechtzuerhalten meiner Kinder zuliebe. Ich habe ihn ja auch geliebt und es toleriert wie er mit mir umgegangen ist, was falsch war. Auf meine Bedürfnisse wurde seinerseits wenig eingegangen. Er konnte sich seine Wünsche und Träume erfüllen und ich nicht. Habe immerwieder Gespräche mit ihm darüber geführt aber es kam nie was zurück. Ja das staut sich dann alles schön auf. Die Kinder haben es nicht gesehen und wahrscheinlich auch nicht gehört, da wir nicht rumgebrüllt haben. auch hier war ich es die es den Kindern (8,12,16) sagen musste, dass Papa auszieht. Da er ja sofort die Wohnung verlassen hat und sich nichtmal von den Kindern verabschiedet hat. Ich habe ihn auch nicht gesagt er soll sofort verschwinden, sondern gesagt dass er sich was suchen soll, da ich ihn hier nicht mehr haben möchte.
Der Rauswurf war die einzig Vernünftige Lösung für mich. Ich habe viel mit ihm durch gemacht und nie an mich gedacht sondern alles für ihn und die Familie geopfert und die Situation brachte das Fass zum überlaufen.
Für mich fällt es schwer, dem ganzen ein endgültiges Ende zuzugestehen. Irgendwie habe ich Schuldgefühle und liebe ihn. Auf der anderen Seite bin ich echt erleichtert. Und um dem ganzen noch eine Krone aufzusetzen hat er den Kindern mitgeteilt, dass er jetzt erstmal Urlaub macht. Keine Aussprache wie es weiterlaufen soll, was ich aber gewöhnt bin. Ich bin einfach überfordert nicht nur mit meinen Gefühlen auch mit der gesamten Situation.

20.03.2019 17:04 • #7


K
Zitat:
mein Ziel war es die Ehe aufrechtzuerhalten meiner Kinder zuliebe. Ich habe ihn ja auch geliebt und es toleriert wie er mit mir umgegangen ist, was falsch war.

Um dich etwas besser verstehen zu können wäre es hilfreich, wenn du mal Beispiele nennen könntest, wie er mit dir umgegangen ist, wenn dich das so verletzt hat.

Zitat:
Auf meine Bedürfnisse wurde seinerseits wenig eingegangen. Er konnte sich seine Wünsche und Träume erfüllen und ich nicht.

Viele Frauen haben es bereits im Elternhaus gelernt, ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse dem des Mannes unterzuordnen. Würdest du das bei euch auch so sehen? Waren deine Wünsche und Bedürfnisse weniger wichtig als seine? Und hat nur er das so gesehen oder auch du?

Zitat:
Habe immer wieder Gespräche mit ihm darüber geführt aber es kam nie was zurück. Ja das staut sich dann alles schön auf.

Es gibt da den schönen alten Satz: Beziehung ist ein Geben und Nehmen! Und dann fühlen sich oft gerade die Frauen verpflichtet mit dem GEBEN anzufangen, hoffen darauf, dass sie irgendwann auch NEHMEN können und stellen nach vielen Jahren erschrocken fest, dass das nie eingetreten ist. Natürlich gibt es das auch anders herum, aber die Macht der Vorbilder lässt gerade Frauen oft über lange Zeit vergessen, dass sie auch mal mit dem NEHMEN dran sind.

Zitat:
Die Kinder haben es nicht gesehen und wahrscheinlich auch nicht gehört, da wir nicht rumgebrüllt haben. auch hier war ich es die es den Kindern (8,12,16) sagen musste, dass Papa auszieht.

Die Kinder werden leiden, alles andere ist unwahrscheinlich, auch wenn sie es dir nicht zeigen können. Ich rate dringend dazu, den Kindern so bald wie möglich psychologische Hilfe an die Hand zu geben. Es gibt da zum Beispiel Einrichtungen wie TRIALOG, die sich gezielt um Trennungskinder kümmern. Verliere das nicht aus den Augen, die Kinder sind im Moment die hilflosesten leidtragenden. Und wenn sie erst einmal Hass auf den Vater entwickelt haben, ist das sehr schwierig wieder zu ändern.

Zitat:
Da er ja sofort die Wohnung verlassen hat und sich nichtmal von den Kindern verabschiedet hat. Ich habe ihn auch nicht gesagt er soll sofort verschwinden, sondern gesagt dass er sich was suchen soll, da ich ihn hier nicht mehr haben möchte.

Da war es für ihn vermutlich einfacher sofort zu gehen. Hat er schon wieder Kontakt mit dir aufgenommen? Möchtest du Kontakt aufnehmen? Wie stellst du dir Gespräche mit ihm vor?

Zitat:
Für mich fällt es schwer, dem ganzen ein endgültiges Ende zuzugestehen. Irgendwie habe ich Schuldgefühle und liebe ihn.

Ich gehe davon aus, dass es dir zur Zeit noch nicht gelingt, deine Gefühle für ihn (und gegen ihn) einzuordnen und präzise zu benennen. Der Begriff LIEBE wir da oft falsch angewendet. Ob es sich hier um einen kleinen Abschied (von denen es in Beziehungen mehrere geben kann, oder einen großen Abschied handelt (den es nur einmal gibt, ist sicher noch nicht deutlich zu erkennen. Ob es das ein oder andere ist, liegt aber ganz klar in DEINER ENTSCHEIDUNG. Wenn du die Ehe nicht mehr fortsetzen willst, wird das auch nicht geschehen.

Um diese Entscheidung treffen zu können, brauchst du Zeit und Helfer. Und die Helfer sind wichtiger als die Zeit, sonst nutzt auch die Zeit nichts. Du brauchst konkrete Vorstellungen, wie alles finanziell weitergehen soll. Du brauchst juristischen Rat, was dir zusteht und wie das durchzusetzen ist. Es muss geklärt werden, so du wohnen kannst. Und vieles mehr. Bitte lass dir dabei auch von Angehörigen oder Freunden helfen, aber der Gang zum Anwalt ist unumgänglich.

Zitat:
Auf der anderen Seite bin ich echt erleichtert. Und um dem ganzen noch eine Krone aufzusetzen hat er den Kindern mitgeteilt, dass er jetzt erstmal Urlaub macht.

Der Druck auf die Pausentaste. Kann man verstehen. Ist nicht so wichtig. Es entlastet dich vielleicht sogar ein wenig.

Zitat:
Keine Aussprache wie es weiterlaufen soll, was ich aber gewöhnt bin. Ich bin einfach überfordert nicht nur mit meinen Gefühlen auch mit der gesamten Situation.

Klar bist du das. Fast jeder ist da überfordert. Darum brauchst du ja auch unbedingt gute und starke Helfer. Pack das an, such dir Verbündete. Mach dich auf den Weg.

20.03.2019 18:28 • x 2 #8


E
Zitat von KPeter:
Um dich etwas besser verstehen zu können wäre es hilfreich, wenn du mal Beispiele nennen könntest, wie er mit dir umgegangen ist, wenn dich das so verletzt hat.

Ich nenne mal die schlimmsten
Ich im 7 Monat schwanger sind gemeinsam bei meiner Schwester eingeladen er sagt mir geh du schon mal ich komme nach, was macht er, trifft sich mit Freunden und der Ex und geht feiern und kommt irgendwann morgens nach Hause
Da ich wegen der Kinder nicht mein Abitur beenden konnte holte ich das und mein Studium nach, ohne jegliche Unterstützung seinerseits, musste mich nebenher noch um Kinder, Haushalt, Nebenjob kümmern,
Als ich meine Bachelorurkunde bekam sagte er damit kann man sich den Ar. abwischen
Keine finanzielle Unterstützung, er holt sich ein Auto 40.000Euro und ich helfe ihm die Raten neben den anderen Kosten die wir uns teilen zu zahlen
Vor anderen bloßgestellt...
die Liste wäre endlos

Zitat von KPeter:
Hat er schon wieder Kontakt mit dir aufgenommen? Möchtest du Kontakt aufnehmen? Wie stellst du dir Gespräche mit ihm vor?

Nein hat er nicht.
Ja würde ich, wir müssen sehen wie es weitergeht, nicht nur unseretwegen sondern wegen der Kinder
Das Gespräch sollte natürlich sachlich verlaufen und ruhig. Klären werden wir unsere Probleme nicht können da gehe ich von aus. Mittlerweile denke ich dass die Ehe aus ist. Weiß nur nicht wie ich reagiere wenn ich ihn wieder sehe.
Im Bezug auf die Kinder
Mir ist bewusst dass es für sie mit am schwersten ist. Ich rede mit Ihnen und beantworte deren Fragen und halte meine Tränen zurück.
Da ich beruflich in dem Bereich tätig bin weiß ich wo ich Hilfe bekomme und auch dass ich zum Anwalt gehen muss, falls ich mich scheiden lassen will. Nur geht es mir darum warum Leide ich wenn ich an ihn denke. Warum weine ich soviel( wenn die Kinder nicht da sind oder oben in ihren Zimmern). Ich will die Ehe nicht mehr das wird mir immer klarer aber trotzdem habe ich Angst ihn zu verlieren.
Ein weiteres Problem ist, unsere Freunde verstehen mich nicht. Sie bezeichnen ihn Als Egoist und dass er nicht auf mich zu kommt.
Meine Familie möchte den nicht besonders und die können eh nicht verstehen dass ich ihm nachtrauere.
Also werde ich es alleine bewältigen müssen. Darum bin ich auch hier gelandet.

20.03.2019 19:26 • #9


B
Ein herzliches Hallo!
Der Tag hat 24 Stunden, stimmt? Du hast Haushalt, Mann, drei Kinder, einen Nebenjob und Studium. Wie konntet Ihr/Du das schaffen? Wie organisiert man denn so viele Aufgaben?

20.03.2019 19:37 • #10


E
Zitat von bumali:
konntet

Ja der Tag hatte bei mir auch 24 Std.. Da ich Teilzeit studiert habe war es machbar. Nebenbei arbeiten müsste ich, da ich keine finanzielle Unterstützung hatte und die Semestergebühren auch zahlen musste. Aber ich habe es organisiert bekommen. Er ist in der Zeit arbeiten gegangen und wollte von alldem nichts wissen. Tja da blieb mir nichts übrig als es zu managen um mein Ziel zu verwirklichen.

20.03.2019 19:49 • #11


Löwin45
Zitat von Eldi:
Da ich wegen der Kinder nicht mein Abitur beenden konnte holte ich das und mein Studium nach, ohne jegliche Unterstützung seinerseits, musste mich nebenher noch um Kinder, Haushalt, Nebenjob kümmern,
Als ich meine Bachelorurkunde bekam sagte er damit kann man sich den Ar. abwischen
Keine finanzielle Unterstützung, er holt sich ein Auto 40.000Euro und ich helfe ihm die Raten neben den anderen Kosten die wir uns teilen zu zahlen

Das ist wirklich schwierig.
Das ist tatsächlich extrem respektloses Verhalten.
Ob es für ihn aus einem Gefühl der Kompensierung seines eigenen Minderwertigkeitsgefühl entstanden ist, da er vielleicht an den alten Rollenbildern hängt, ist schwer zu beurteilen.
Tatsache ist, dass er es wohl gewohnt ist, seine eigenen Bedürfnisse an vorderste Stelle zu setzen und das zudem ziemlich rücksichtslos.
Du hast dem scheinbar aber auch nie wirklich Einhalt geboten und hast den verdienten Respekt auch nie eingefordert.
Das ist ein schleichender Prozess. Der eine Ehepartner fordert immer mehr Raum und der andere gibt immer mehr auf.
Irgendwann wird dann die Augenhöhe verlassen.
Das scheint bei euch der Fall zu sein.

Ich befürchte, dass es jetzt sehr schwer werden wird, dies zu verändern, ohne dass euch dabei geholfen wird.

Falls du das überhaupt noch möchtest.

Ja klar weißt du momentan nicht, wie du dich fühlst und was du empfindest.
Ob du ihn tatsächlich noch liebst oder einfach nur Angst vor der Zukunft hast und somit gerne das alte bekannte erhalten willst, wird die Zeit zeigen.

Fakt ist, dass es nur funktionieren kann, wenn dein Mann bereit ist, dich und deine Position und Leistung respektvoll und wertschätzend anzuerkennen und dich somit wieder auf seine Augenhöhe kommen lässt.
Dazu müsste er bereit sein, sich mit seinen Verletzungen, die er dir angetan hat, auseinanderzusetzen und letztendlich um Verzeihung zu bitten.
Ebenso du. Auch dir wird es einiges abverlangen.
Das heißt, eure bisherige Ehe muss auf den Prüfstand.

Wenn ihr beide dazu bereit seid, kann es eventuell weitergehen bzw. neu starten.

20.03.2019 20:13 • x 1 #12


K
Zitat:
Da ich wegen der Kinder nicht mein Abitur beenden konnte holte ich das und mein Studium nach, ohne jegliche Unterstützung seinerseits, musste mich nebenher noch um Kinder, Haushalt, Nebenjob kümmern,
Als ich meine Bachelorurkunde bekam sagte er damit kann man sich den Ar. abwischen
Keine finanzielle Unterstützung, er holt sich ein Auto 40.000Euro und ich helfe ihm die Raten neben den anderen Kosten die wir uns teilen zu zahlen. Vor anderen bloßgestellt...die Liste wäre endlos

Das klingt wie die Leidensgeschichte einer Frau, die auf Biegen und Brechen an das Gute in ihrem Mann glauben möchte, weil sie sich nicht eingestehen will, dass er ihre Erwartungen NIE wird erfüllen können. Darum hast du vorsichtshalber deine Erwartungen zurück genommen. Immer wieder. Bis es nicht mehr möglich war.

Sein Kommentar zu deiner Bachelorurkunde ist für mich entscheidend. Das war extrem respektlos und nicht zu entschuldigen. Alles andere kann ich schlecht beurteilen. Aber aus seiner Reaktion könnten Minderwertigkeitsgefühle sprechen. Es könnte sein, dass ihm insgeheim klar war, eine solche Leistung unter diesen schwierigen Umständen nie bringen zu können. Und wenn einem das klar wird, hat man zwei Möglichkeiten: Man respektiert, dass die Partnerin besser ist, oder man wertet sie so brutal ab, dass man sich seine eigene Würstchenhaftigkeit nicht eingestehen muss. Das liegt bei ihm nahe.

Respektloses Verhalten kann viele Gründe haben. Oft hat es mit dem eigenen Selbstwertgefühl zu tun.

Zitat:
Ja würde ich, wir müssen sehen wie es weitergeht, nicht nur unseretwegen sondern wegen der Kinder. Das Gespräch sollte natürlich sachlich verlaufen und ruhig. Klären werden wir unsere Probleme nicht können da gehe ich von aus. Mittlerweile denke ich dass die Ehe aus ist. Weiß nur nicht wie ich reagiere wenn ich ihn wieder sehe.

Darauf kann man sich ein wenig vorbereiten. Allerdings ist das alles noch sehr akut. Wenn du davon ausgehen willst, dass ein Neuanfang zwischen euch nicht in Frage kommt, dann solltest du dich vor allem darauf konzentrieren, ihm einige sachliche Fragen zu stellen, die sich auf die Zukunft beziehen. Vor allem in Bezug auf Kinder, Wohnsitz und Finanzen. So sachlich wie möglich. Dass es keine gemeinsame Zukunft geben wird, kannst du mit wenigen Worten klar stellen. Dabei ist die Formulierung wichtig: Ich werde. Und nicht Ich möchte Wenn du nicht mit ihm über Eventualitäten diskutieren möchtest, solltest du also Fakten klar stellen und Statements abgeben

Sollte dein Mann dann noch emotional und verbindlich werden, sollte er über Gründe und Gefühle reden wollen, so wäre es natürlich gut, wenn du dafür offen bist. Tatsächlich sind die Gespräche anlässlich der Trennung oft die besten Gespräche, die Paare seit Jahren miteinander geführt haben. Ich habe allerdings den Eindruck, dass das bei euch nicht wahrscheinlich ist. Kann das aber nicht beurteilen.

Zitat:
Im Bezug auf die Kinder Mir ist bewusst dass es für sie mit am schwersten ist. Ich rede mit Ihnen und beantworte deren Fragen und halte meine Tränen zurück.

Auch den Kindern gegenüber darfst du weinen, denn du bist ja traurig und sie dürfen wissen, dass du traurig bist. Allerdings sollte dabei der (in einem anderen Zusammenhang stehende) viel zitierte Satz im Vordergrund stehen: Wir schaffen das! Sie sollten davon ausgehen, dass du stark genug bist, um für dich und für sie die beste Lösung zu finden. Weinen ja aber Verzweiflung nein. Zuversicht ist wichtiger als Einblick in die Tiefe deiner Verzweiflung.

Zitat:
Da ich beruflich in dem Bereich tätig bin weiß ich wo ich Hilfe bekomme und auch dass ich zum Anwalt gehen muss, falls ich mich scheiden lassen will.

Das ist sehr gut und eher selten.

Zitat:
Nur geht es mir darum warum Leide ich wenn ich an ihn denke. Warum weine ich soviel( wenn die Kinder nicht da sind oder oben in ihren Zimmern). Ich will die Ehe nicht mehr das wird mir immer klarer aber trotzdem habe ich Angst ihn zu verlieren.

Für mich stellt sich das so dar:

Du hast über eine unglaublich lange Zeit alles dem Umstand unterordnet, dass ihr zusammen bleibt. Dafür hast du dich verletzen und respektlos behandeln lassen. Du hast dich klein gemacht um irgendwie den Status Quo zu erhalten.
Wenn du nun erkennen musst, dass dein Ziel nicht erreicht werden konnte, dann erzeugt das natürlich tiefe Trauer. Das ist normal, das ist verständlich und logisch. Wenn du ihn also verlierst, dann steht fest, dass deine Bemühungen nicht ausgereicht haben, um die Ehe und Familie so zu erhalten, wie du es wolltest. Es war aber von vornherein aussichtslos da zu schaffen, wenn er dich damit allein gelassen hat. So etwas kann nur als Teamarbeit gelingen.

Du kannst übrigens auch irgendwann zu der Einsicht gelangen, dass es ein Irrtum war das zu versuchen. Du kannst einsehen, dass das immer schon über deine Kräfte gegangen ist und dass du mit deinen Bemühungen weitgehend alleine gestanden hast, weil er eben nicht den Erhalt der Familie, sondern seine eigenen Interessen im Fokus hatte. Das musst du heute noch nicht einsehen, aber vielleicht morgen, übermorgen oder Ostersonntag.

Es eilt nicht, dass du das Große und Ganze erkennen müsstest. Aber es ist wichtig, dass du dich auf den Weg dahin machst einzusehen, dass deine ganz persönlichen Grenzen nun erreicht waren und dein Ziel nicht mehr realistisch war, weil er dich damit allein gelassen hat.

Zitat:
Ein weiteres Problem ist, unsere Freunde verstehen mich nicht. Sie bezeichnen ihn Als Egoist und dass er nicht auf mich zu kommt.

Deine Freunde scheinen Recht zu haben. Die Frage bleibt, warum du der Meinung bist, dass sie dich nicht verstehen. Aus dem, was du schilderst und ich weiß nur das und kann mir kein andere Urteil erlauben kann ich nur entnehmen, dass er tatsächlich ein Egoist ist und dass er dich mit vielen sehr wichtigen Dingen alleine gelassen und respektlos behandelt hat.
Sie haben also Recht, aber du willst das nicht. Das erlebe ich oft. Es ist unangenehm, wenn es einem nicht gut geht und die Menschen, die man eigentlich als Verbündete ansieht, ergreifen brutal Partei und sprechen den anderen SCHHULDIG. Das vereinfacht unerträglich und man möchte die Problematik selber differenzierter sehen. Und du hast meinen vollen Respekt, wenn du gern differenzieren möchtest.

Zitat:
Meine Familie möchte den nicht besonders und die können eh nicht verstehen dass ich ihm nachtrauere.

Auch da geht es um dasselbe Problem. Sie waren gegen ihn, als du für ihn warst. Nun plötzlich zuzugeben, dass sie Recht hatten, ist unerträglich und ich würde das ähnlich empfinden wie du. aber auf Dauer kann sich das auflösen, ohne dass du dein Gesicht verlierst. Es ist wichtig, dass du Freunde und Verbündete hast, wenn auch nicht um jeden Preis. Vielleicht kannst du auch da die Fronten etwas aufweichen.

20.03.2019 22:23 • x 3 #13


A


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