Hallo Peppina,
so schön das du für mich da bist.
Ja, ich bin Fachkraft in Sachen Sucht - das resuliert daraus das ich in einem gestörten Familiensystem groß geworden bin, meine Mutter war schwer Alk. und ihre Männer auch obendrein erlebte ich dort Gewalt zwischen Mann und Frau, meine Mutter ließ sich schlagen und am nächsten Tag war alles wieder ok.
Ich wurde als Kind emontional vernachlässigt. Zuneigung, Geborgenheit, Zuwendung und Zärtlichkeit kannte ich nicht, bekam ich nur wenn ich weinte oder schrie, Zurückweisung, Angst und Schock stand bei uns an der Tagesordnung.
Mit Anfang 20 befreite ich mich aus diesem Gefängnis, meine Seele war bis Dato schon sehr kaputt, Ergebnis, eine junge hübsche Frau, mit Null Selbstvertrauen, einem Mangel an Liebe und Fürsorge, der seelische Verlust und Ihre Kindheit und die Angstzustände die täglich eine Rolle spielten, das man überlebt.
Ich kapselte mich ab, suchte mir eine Wohnung, eine Ausbildung, Freunde...und ich schaffte es ohne jeglichen emontionalen Halt meiner Familie!
Im Bereich Beziehung -was mein sehnlichster Wunsch war, jedoch scheiterte ich erbämlich.
Immer unreife, teilweise Suchtkranke und emontional unzugängliche Männer traf ich in Beziehungen wieder...das Resultat...ich trage seit gute 15 Jahren ständigen Liebeskummer mit mir aus...dennoch bin heute eine Frau mit ihrem eig. Leben, die ihr eig. Denken und Handeln hat, ihre eig. Gefühle und ihre eig. Seele...das Muster in Beziehungen ist geblieben...die können auf mir Herumhacken,die können mich abwerten...ich bekomme auch Wut dabei und spreche es aus...dennoch ist die Angst größer IHN zu verlieren als selbst sich zu trennen...das machen die, wenn ich ihnen mit MEINER Meinung und Einstellung auf den Sack gehe...eig. will ich nur helfen..sowie ich nach 40 Jahren meiner Mutter aus der tiefen Sucht geholfen habe und schließlich meiner älteren Schwester, die ebenfalls Alk. war...Frag bitte nicht unter welch seelischen Zuständen und Nöten ich das geschafft habe...Schlaflose Nächte, Grübelzwänge, Weinen, Angst, Arbeiten, Hobbies pflegen, Freunde treffen...aber ich habe es geschafft....
Auch ich denke bin generell Co-Abhängig...denn ich wollte alles dafür tun ihm zu helfen, damit unsere anfänglichen Gefühle füreinander bestehen bleiben...ich bettelte ihn um Aufmerksamkeit und Zärtlichkeiten...doch immer wieder hatter er Argumente dagegen...ich schimpfte und meckerte ...ich weiß das das nicht Richtig war...aber aus Erfahrung nahm ich eben das was ich konnte und gelernt hatte..schimpfen und meckern ( -Mutter und Schwester ) bis ich es schaffe die geliebte Person zu befreien...dabei gab ich fast völlig meine Persönlichkeit....gab meine eig. Wohnung auf, die mir seit 16 Jahren Sicherheit, Halt und Schutz bot...und zog in seine Wohnung...dort fühlte ich mich nicht zu Hause...nicht erwünscht und schon gar nicht angekommen...sein Spielen nahm nun Oberhand 40 Std. pro Woche und ich überflüssig und Störfaktor...der psychische Druck wuchs bei mir in unermeßlich, so wollte ich ihm Helfen, eine gute Freundin sein, seine Freiräume lassen und gleichzeitig ein Zu Hause spüren...Wärme und Geborgenheit, Liebe und Körperkontakt erfahren - keine Chance...er beendetet die Beziehung ohne Rücksicht auf Verlust...
Ich lebe jetzt wieder in einer schönen Wohnung alleine...fühle hier wieder meine Sicherheit und meinen Schutz, kann ich selber sein und so sein wie ich bin...doch meine Gefühle für ihn sind so stark...er ist im tiefsten sehr senibel...auch ein vernachlässigtes Kind, hat kein Selbstvertrauen und keine Freunde...hier fühle ich sehr viel Emphatie...die er für mich nur wenig oder gar nicht fühlte...Auch bei ihm lernte ich wieder wie weh es mir tut Zurückweisung zu erfahren...aber hart Schiene...wenn ich mit dir das und jenes mache bekomme ich Zeit zum spielen...und Freiheit...
Ich wollte nicht mehr in meinem Leben die Verantwortung für eine Suchtkranke geliebte Person nehmen...ich wollte endlich mal an der Reihe sein und das jemand mir gegenüber Verantwortung für meine Gefühle nimmt...ich wollte nicht mein Leben daran verschwenden wieder jemand zu helfen, der gar nicht will...denn auch ich sehe es nicht als Hobbie...sondern mal nen Std. zum runterkommen...Hobbies sind Dinge wobei ich mir was gutes tue...Wellness...ein Instrument spielen..Freunde treffen...Sport...Natur...all dies mache ich und binde Familie und Freunde ein...er hat schon eine Frau verloren und nun mich...warum wird er nicht schlauer?
Der Auszug ging eher von mir aus...ich sprach es an...3 Wochen später weiste er mir die Tür...
Lach bitte nicht...aber ich liebe ihn trotz alledem und weiß nicht was ich dagegen tun soll...
Schön das du da bist...
LG Anja
13.01.2014 18:28 •
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