Zitat von Johannes21: genau das ist es aber. Verzweiflung ist einfach unzureichend um das zu beschreiben. Genauso ist es.
Nee. Verzweiflung ist doch völlig ausreichend und schlimm genug.
Du schreibst, Du bist Seelsorger. Auch wenn Du Dir verständlicherweise momentan nicht selber helfen kannst (und das auch nicht musst), wirst Du doch genügend andere schlimme Lebensgeschichten kennen. Ich will Dein Leid nicht relativieren - aber es ist nicht größer als das von anderen; Menschen, die ein Kind verlieren z. B.
Zitat von Johannes21: Aber ich würde vor Angst zergehen was sie mit den Kindern macht und ich muss auch für die Kinder da sein.
Das verstehe ich nicht. Ist sie plötzlich auch zu einer schlechten Mutter geworden? Okay, die Aussage „die Kinder brauchen mich nicht mehr“ lässt mich auch schlucken. Aber Du schreibst an anderer Stelle, dass sie tagsüber bei den Kindern ist und sich kümmert.
Wenn Du Sorge hast, dass sie mit den Kindern „was macht“, dann wäre sicher besser, sie wäre gar nicht mehr zuständig und Du würdest Dich kümmern. Ich finde schon, dass Du als Vater an dieser Stelle nicht Dein eigenes Befinden in den Vordergrund stellen solltest.
Gehst Du momentan arbeiten oder bist Du krank geschrieben (sorry, falls ich das überlesen habe)?
Zitat von Johannes21: Aber die fanden das wohl nicht dringend. 30. 10. Und sie wollten lieber das ich zur Familienberatung gehe. Aber das leiste ich mir im Grunde privat.
Nicht, dass ich das gut finde: Aber 2 Monate Wartezeit finde ich in der heutigen Zeit tatsächlich noch moderat. Es fehlt halt überall an Mitarbeitern und Geldern. Ich gehe außerdem davon aus, dass Du dort nichts von Deinen Suizidgedanken erzählt hast? Dann wären die Kinder nämlich unter Umständen schnell ganz bei Euch rausgenommen worden und das hast Du sicher nicht gewollt.
Ne Paar-/Beziehungsberatung zahlt man meines Wissens immer privat. Es gibt Träger (Z. B. Caritas oder Innere Mission), die leisten das gegen eine Spende (und wenn man nichts spendet, dann ist es auch so).
Ich will Deinen Kummer ganz gewiss nicht kleinreden und kann total nachvollziehen, dass er grade riesengroß und unüberwindbar für Dich scheint. Es sind Deine Schuhe, in denen Du grade gehen musst und da hilft es Dir wenig, zu hören, dass andere diesen Weg auch antreten mussten, obwohl sie es nicht wollten (und es trotz tiefster Verzweiflung überstanden haben).
Wie sah denn Euer Eheleben aus? Hat Deine Frau eine Berufsausbildung, habt Ihr beide in einem bezahlten Job gearbeitet (was bei so vielen Kindern echt ne Leistung wäre!)? Konntet Ihr mit dem Familieneinkommen das Haus samt Riesengrundstück locker finanzieren und halten oder musstet Ihr dafür woanders heftige Abstriche machen? Bei diesen Wohnverhältnissen denke ich sofort auch an massenhaft Tiere, habt Ihr welche und wer kümmert sich da jetzt? Wie habt Ihr Eure Kinder zur Schule und zum Kindergarten gebracht; das ist ohne zuverlässige gute Busverbindung ja auch ein logistischer Kraftakt? Hattet Ihr trotzdem noch genügend Zeit zu zweit (was bei den Kindern klar auch schwierig ist)?
Ich will Dich mit diesen Fragen nicht triezen, Du musst sie auch hier nicht beantworten. Aber vielleicht helfen sie Dir, einen realistischen Blick auf die Ehe zu finden?
22 Jahre war alles toll und dann kam plötzlich ein Busfahrer ist meist zu kurz gegriffen. Und nein, das heißt NICHT, dass Du irgendwie schuld bist!