Hallo liebe Leute,
ich bin schon seit Monaten stiller Teilhaber am Forum und habe mich jetzt doch mal angemeldet. Ich habe mir auch überlegt, ob ich meine Geschichte überhaupt hier poste, da sie sich doch den anderen Geschichten sehr ähnelt, aber mich beschäftigt das alles sehr.
Ich bin verlassen worden!
Die ganze Geschichte begann letztes Jahr im November. Ich damals 38 und sie damals 36. Wir sind im April 2012 endlich in ein kleines, schnuckeliges Häuschen zusammengezogen. Wir haben bis dahin jeder in seiner eigenen Wohnung gewohnt, haben in der gleichen Firma gearbeitet, uns dort gesehen und natürlich jedes Wochenende.
Also Mitte November hat sie sich von mir getrennt, mit den Worten: „Ich halte das nicht mehr aus, ich muss hier raus. Du wirst Dich nicht mehr ändern. Du bist halt wie Du bist.“ Wir waren bis dahin ca. 4,5 Jahre zusammen, mit Unterbrechung. Sie hatte sich nach einem Jahr Beziehung schon mal getrennt. Da waren wir ca. 1 Monat getrennt, haben aber wieder zusammengefunden.
Sie sagte also, sie bräuchte jemanden, zu dem sie aufschauen könnte, mit dem sie sinnvolle Gespräche führen könnte und nicht so, wie mit mir, immer irgendwelche Diskussionen führen müsste. Ich sei ihr zu kindisch. Man muss hinzufügen, dass sie unter Depressionen leidet und deswegen auch in Behandlung ist. Für mich war das eigentlich nie ein Problem, ich habe immer versucht sie zu unterstützen und mich um sie zu kümmern. Eines Morgens Ende des Jahres 2010 rief sie mich an und teilte mir mit, dass sie sich am Vorabend das Leben nehmen wollte, aber nicht konnte und sich deshalb in eine Klinik einweisen hat lassen. Ich sollte sie dort hinfahren. Als ich wieder allein heimfuhr konnte ich mir die Tränen nicht unterdrücken, ich hatte Angst um sie. In der Klinik war sie dann für 6 Wochen. Ich habe mich in dieser Zeit um ihre Wohnung gekümmert, ihre Wäsche gewaschen, usw. Danach wurde sie dann langsam wieder ins Arbeitsleben eingeführt. Parallel dazu hatte ich schon angefangen unser Häuschen umzubauen. Wände rausreißen, wieder aufbauen, sprich das ganze Haus wurde umgebaut. Oftmals abends, immer am Wochenende, bis auf ein paar Ausnahmen. Ich wollte es uns schön machen.
Nach dem Klinikaufenthalt ging es ihr sichtlich besser und man fand heraus, dass die ganzen Probleme aus der Kindheit entstanden sind. Sie wurde von ihren Eltern nicht geliebt, Vater Alk., hat sie geschlagen, die Eltern trennten sich dann. Fakt ist, sie wurde nicht geliebt. Ich dachte, das wäre kein Problem, denn ich liebte sie und sagte ihr das auch. Sie hatte sich aber immer eine intakte Familie gewünscht und mich auch oftmals um das gute Verhältnis zu meinen Eltern beneidet.
Wie gesagt es ging ihr zwar besser, aber in der Beziehung lief es nicht mehr wirklich gut. Sie war sehr streitsüchtig und leicht zu kränken. Ein nett gemeinter Witz oder eine neutraler Ratschlag brachte sie in Rage und wir fingen uns oftmals an zu streiten, da ich, wenn man mich verbal angreift, leider fast immer voll mit eingestiegen bin. Kritik konnte sie gar nicht leiden, auch wenn sie konstruktiv war, mit Geld konnte sie nicht umgehen und die Diskussion darüber konnte sie auch nicht leiden. Ich musste ihr deshalb finanziell aus der Patsche helfen. Ich arrangierte mich mit dieser Situation, versuchte Äußerungen zu vermeiden, was mir aber nicht immer gelang. Sollte es dann doch einmal zu dieser Situation gekommen sein, so bedurfte es viel guter Zurede und Entschuldigungen, um sie wieder zu beruhigen. Diese Situationen hasste ich, aber sie gehörten zu ihr. Das Zusammenleben mit ihr war nicht einfach. Sie konnte zwar austeilen, aber nicht einstecken. Irgendwie war unsere Partnerschaft nicht auf Augenhöhe. Einerseits fügte ich mich, andererseits dachte ich, das wird vielleicht schon besser. Leider war das nicht der Fall.
Im Oktober letzten Jahres waren wir noch gemeinsam im Urlaub auf Mallorca. Danach noch ein gemeinsames Wellnesswochenende Anfang November. Die Tage waren schön und wir hatten uns so gut wie nicht gestritten. Sie fand das Wellnesswochenende so schön, dass sie sofort, als wir wieder zu Hause waren, ein weiteres Wochenende im April diesen Jahres gebucht hat. Einen Tag, bevor sie sich von mir getrennt hat, schrieb sie mir noch per Email in die Arbeit: „Juhu, das mit der Buchung hat geklappt“, da vorher nicht sicher war, ob noch Plätze frei sind. Als ich dann zu Hause war, sagte ich zu ihr: „Schön, dass das mit dem Wochenende klappt, ich freue mich schon.“ Aber es sollte alles anders werden. Wegen einer Kleinigkeit bekamen wir uns wieder in die Haare. Wir sprachen dann nicht mehr miteinander und am nächsten Tag hat sie Schluss gemacht. Ich war am Boden zerstört. Ich flehte sie an: „Gib mir bitte noch eine Chance.“ Sie sage: „Nein, Du hattest schon Deine Chance.“ Sie sagte mir, dass sie sich schon lange mit dem Gedanken beschäftigt habe und schon mit ihrer Psychologin das ganze besprochen hatte. Diese sagte ihr dann, dass sie sich überlegen sollte, sich von mir zu trennen, wenn ich ihr so viele Probleme bereiten würde.
Am nächsten Tag sagte sie, dass sie unbedingt ausziehen wollte und sich so schnell wie möglich eine Wohnung suchen würde. So kam es, dass sie eine Wohnung fand und diese bereits Anfang Dezember beziehen konnte.
In der Zeit, in der sie noch bei mir wohnte, kamen wir uns wieder näher. Sie weinte und lag mir in den Armen. Sie meinte, das mit der Trennung wäre so schei., aber sie hätte nun mal die Wohnung und könnte nicht mehr zurück. „Wir wären ja nicht aus der Welt“, sagte sie. „Wir können ja an unserer Beziehung arbeiten“. Wir knutschten wieder herum und hatten sogar noch einmal S. Ich freute mich, dass wir uns wieder so gut verstanden.
Sie bat mich, ihr beim Auszug zu helfen. Ich sagte ihr, dass ich ihr gerne helfen würde. Ich half ihr beim Ausziehen, beim Einziehen, beim Einräumen, beim Aufbau. Ich installierte ihr die Lampen und schloss ihr den Computer an. Das passierte alles im Laufe des Dezembers. Ich hatte noch Hoffnung um unsere Beziehung.
Anfang Januar passte ich 3 Tage auf die Katzen auf, da sie zu ihrem Vater im Osten fahren wollte. Ich sagte ihr, dass ich das gerne mache, aber ich nicht möchte, dass sie mich ausnutzt. Sie sagte dass sie das nicht machen würde.
Kurz bevor sie wiederkam kaufte ich einen Strauß Blumen und schrieb ihr einen kleine Brief, wie sehr ich sie vermisse und wie sehr ich sie lieb habe. Sie bedankte sich für die Blumen, ließ aber den Brief unkommentiert. Ein paar Tage später sprach ich sie nochmals an und fragte sie, wie sie denn unsere Zukunft sehen würde. Sie sagte daraufhin nur kalt: „Ich bin ausgezogen, somit ist Schluss mit unserer Beziehung.“ Das war der zweite Schlag.
Ich habe sie nun seit 18. Januar nicht mehr gesehen und ihr nur noch mal Ende Januar zum Geburtstag gratuliert. Sei dem ist Funkstille. Ich habe alles getan und nun braucht sie mich nicht mehr.
Tagsüber denke ich immer noch an sie. Ich frage mich, ob sie noch an mich denkt. Frage mich, wie die Zukunft aussieht ohne sie und wie schön doch der letzte Urlaub war. Ich weiß, ich muss sie vergessen, da die Beziehung wahrscheinlich keine Zukunft gehabt hätte. Leider ist das Ganze noch nicht bei meinem Herzen angekommen.
Mir geht es glücklicherweise abends immer recht gut und kann gut schlafen.
Ich entschuldige mich schon jetzt für den langen Text und danke allen, die ihn gelesen haben. Bitte verzeiht mir auch die häufigen Gedankensprünge, aber ich habe das so runtergeschrieben, wie es mir in den Kopf gekommen ist.
Liebe Grüße
14.02.2013 23:20 •
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