Und plötzlich steht sie vor dir

Peter47
Hallo, liebe Mitleidenen,
bisher habe nur mitgelesen und war passiv vertreten. Ich war froh, daß ich das hier gefunden hatte und die Seite hier hat mir im Grunde bisher auch sehr geholfen, meine Trennung zumindest halbwegs zu ertragen. Wie auch immer, meine Freundin hat sich vor 51 Tagen nach einer 16 monatigen Beziehung von mir getrennt. Das Warum oder Wie ist grad zweitrangig. Jedenfalls hat mich das, wie wohl die meisten hier bei einer Trennung, völlig aus der Bahn geworfen.
Nun, ich hab zunächst mit Wochenendpartytrinkerei, anderen Frauen, mit was was auch immer, versucht, das Ganze hinzukriegen. Hat natürlich nix gebracht. Ich war irgendwann auch soweit, daß ich gebettelt hätte, daß sie mich zurück nimmt.
Aber, und daß habe von hier bekommen, ich habe mich auch immer tapfer an die hier propagierte Kontaktsperre gehalten, obwohl es mich manchmal fast wahnsinnig gemacht hat. Vor allem Sonntags, Feiertags, usw., aber ihr kennt das ja.
Und tatsächlich, es wurde irgendwann Millimeterweise besser, dachte ich zumindest. Ich fing an, mir Sonntags mal mein Rad zu schnappen, hab die Frühlingssonne genossen und ertappte mich dabei, mal nicht an sie zu denken. Natürlich gab es Rückschläge, ist noch nicht lange her, da bin z.B. an unseren Lieblingsplatz im Park gefahren, aber immerhin.
So weit so gut, und nun? Ich war heut`in der Stadt um Dies und Das zu erledigen und wer steht plötzlich vor mir....SIE. Toll. Was nun...weggucken-weitergehen, ja-nein...zu spät...Oh-Hallo. Ich sagt euch, sofort war alles wieder auf Null. Sie sah toll aus, ausgeruht, zufrieden. -und, wie gehts dir? (fragt nie, wenn ihr die Antwort nicht ertragt!) Gut, sehr gut sogar -und dir?. Ich glaube, sie freute sich sogar, mich mal wiederzusehen und fragte, ob sie mich zum Hallo in den Arm nehmen könne. lieber nicht -bin noch nicht so weit. antwortete ich (wie blöd!) Sie sah mich dann genauer an und wusste sofort daß ich, hier heißt es Phase 1, noch nicht abgeschlossen hatte. Und dann fing Sie lächelnd mit Smalltalk an. Als wäre nie was gewesen. Am liebsten hätte ich losgebrüllt, ob sie nicht sieht, wie dreckig es mir geht, gefleht, gebettelt. Wie kann Sie es wagen, so gut auszusehen und auch noch zu selbstzufrieden zu lächeln. Nein, hab ich nicht, obwohl ich dachte, daß ich gleich ersticke. Ja haben wir den nichts wichtigeres zu bereden, als das Wetter -hab ich dir gefehlt? denkst du noch an mich? Du fehlst mir!. Ich stammelte dann irgendwann nach ca. zwei bis fünf Minuten, daß ich jetzt noch was erledigen müsste. Ich wollte da weg. Ja, klar -ich bin jetzt auch mit einer Freundin verabredet, dann mach`s mal gut. Das war`s also, dachte ich, nach nahezu zwei unendlichen Monaten.
So, und jetzt sitze ich hier und frage mich, ob ich irgendwas hätte tun sollen/können. War das die große Chance? Ich möchte jetzt grade eigentlich nur, daß sie weiß, daß sie mir noch immer fehlt und ich eigentlich immer noch hoffe. Daß das vorhin nur seichtes Gerede war und es in mir eigentlich ganz anders aussieht. Tja, was nun...

26.04.2014 19:09 • #1


N
Hallo Peter,

es tut mir leid, dir das sagen zu müssen, aber wenn es deine Exfreundin interessiert hätte, wie es dir geht, wie du dich fühlst und ob du mit der Situation klarkommst, dann hätte sie dich sicher gefragt.

Geh mal davon aus, dass ihr euer Aufeinandertreffen genau so unangenehm war wie dir.
Auf solche Situationen ist man leider nie vorbereitet und hinterher fragt man sich immer: Hätte ich was sagen sollen? Glaube mir, wenn du auch nur den Funken des geringsten Interesses gespürt hättest, dann hättest du dich mitgeteilt.
So war es besser, nichts zu sagen und die Sache nicht noch unangenehmer werden zu lassen, als sie ohnehin schon war.
Ihr geht es gut, nach ihren Worten sogar sehr gut. Dass du ihr das nicht gönnst, kann ich sogar verstehen. Wie kann es ihr gut gehen, während du leidest?
Vllt solltest du euer unvorhergesehenes Treffen dazu nutzen, genau hier für dich einen Strich zu ziehen und neu anzufangen. Freunde dich mit dem Gedanken an, dass sie nicht zu dir zurückkehrt und du dein Leben nun allein gestalten musst.
Besinne dich auf deine Stärken und fang ganz neu an!
Wer weiß, wozu das ganze gut war und was bzw. wer noch so alles auf dich wartet.
Sei neugierig und geh mit offenen Augen und offenem Herzen durchs Leben!
Es kann noch so viel passieren!

LG Neja

29.04.2014 12:04 • #2


A


Und plötzlich steht sie vor dir

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Peter47
Hallo Neja,
Danke für deine deutlichen Worte. Das ist nicht grade das, was man hören möchte, aber nun...Vermutlich hast mich damit heute von einer echten Dummheit abgehalten. Tatsächlich hatte ich ihr gestern einen (verbitterten) Brief geschrieben, welcher heute in den Briefkasten sollte. Ich wollte, dass sie weiß, wie schlecht es mir immernoch geht und was sie angerichtet hat. Nein, ich wollte nicht, das es ihr gut geht, bzw. das sie schon drüber hinweg ist. Warscheinlich hatte ich immer noch Hoffnung und die ging in dem Augenblick, als ich sie wiedersah, in Rauch auf.

Nein, du hast recht. Ich sollte es wirklich als das sehen, was es war (wie sie mir gegenüber war) und versuchen, einen echten Strich ziehen. Aber es tut weh...

Nochmals vielen Dank für das, was du geschrieben hast.

29.04.2014 20:50 • #3


K
hallo peter,
wie ähnlich meine gedanken sind...
wie kann es ihr sehr gut gehen...
gut, dass du den verbitterten brief nicht abgeschcikt hast...ich stelle meinem ehemaligen partner per mail fragen, die unsere trennung betreffen, darauf antwortet er einfach gar nicht. das ist demütigend. mein tipp: versuche nicht, mitleid zu bekommen.
du bist traurig, verletzt. dieser schmerz hat einen sinn. er lässt dich, dich besser kennen lernen. tanze im regen, spüre das nass und mache dir bewusst, dass du stark bist. sie hat dich nicht verdient hat. dein schmerz ist auch erfahrung und lehrt dich, dass du es schaffst!
sobald du an sie, ihr glück denkst, sage stopp, es ist was es ist, schau auf dich.
es wird gut, sagen die zuversicht und 1 kolibri

29.04.2014 21:14 • #4


Peter47
Hallo 1Kolibri,

vielen Dank für deinen Rat. Aber versuch dich auch dran zu halten. Ich hab mal geschaut, was du hier geschrieben hast. Warum quälst du dich (vielleicht auch ihn) mit diesen E-Mail`s? Was musst du den noch unbedingt wissen? Nein, tu dir das nicht an...denk mal über eine Kontaktsperre nach.

Auch wenn ich es am Anfang nicht glauben wollte und dachte, dass ich das nicht hinbekomme, die Kontaktsperre hat geholfen. Ich bin anfangs zwar fast wahnsinnig geworden, hab tatsächlich die einzelnen Tage gezählt..aber irgendwann, unbemerkt nach Wochen, wurde es etwas besser.

...glaub mir, das alles wird dann zwar immer noch in deinem Kopf und in deinem Herz sein, aber du wirst anders/besser damit umgehen können.

Von hier LG und ...Kopf hoch!

30.04.2014 18:31 • #5


K
lieber peter!
für mich ist da ein großer unterschied zw theorie und praxis. in der theorie weiß ich teilweise, was mir gut tut, wie ich mich stärke und dann werfen mich die realität, meine trauer wieder zu boden und dieser sturz ist kräfte raubend...
ich hätte so gerne eine kontaktsperre, aber unser sohn liebt seinen papa und umgekehrt...er ist ein verlässlicher (haha, das steckt ja das wort verlassen drinnen) vater und bringt unser kind 3x d woche zur schule und verbringt mit ihm jedes 2 wochenende...ich begegne ihm kaum persönöich, aber ich höre an seiner stimme seine leichtigkeit, lese sein befreitsein, und bekomme sein glück erzählt. (wir kommen aus demselben dorf), seine junge freundin ist stets präsent...und wie immer beschrieben und gefühlt, denke und lebe ich im kreis...warum ich ihn quäle? vielleicht waere mir mitgefühl und einsicht als grund zurückzukommen doch auch recht, auch wenn es schäbig ist. wir machten fehler in der beziehung. warum gibt es keine chance uns wieder zu finden? wieso bin ich der quälgeist? ich war seine partnerin mit der er eine familie gründete, da haben wir uns was versprochen, und unserem kind...und jetzt? alles neu, alles anders?
ich schreibe tagebuch, und bin hier, in diesem forum, ich male, ich rede darüber, ich schreibe (unabgeschickte) briefe, ich mache therapie...es sind schon 3 monate und trotzdem noch so verzweifelt und klammernd...mich selbst lieben, wenn er sagte, die liebe ist weg? wo meinen selbstwert finden?

01.05.2014 09:29 • #6




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