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Umgehensweise wenn guter Freund sich in einen verliebt

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Hallo,

seit rund zwanzig Jahren bin ich mit einem Mann befreundet, mit dem ich damals studiert habe. In den letzten sechs Jahren haben wir uns selten gesehen, da ich in eine andere Ecke von D-land gezogen bin. Allerdings haben wir den Kontakt immer aufrecht erhalten und so öfter miteinander telefoniert oder Mails geschrieben. Nun bin ich aus beruflichen Gründen wieder in seine Nähe gezogen und seitdem haben wir uns öfter getroffen.

Ich schätze und mag ihn sehr und durch die lange Zeit der Freundschaft hat sich viel Vertrauen und auch Verbundenheit entwickelt. Es ist aber immer rein platonisch gewesen, weder er noch ich sind verliebt gewesen. Wir haben einige Gemeinsamkeiten und konnten uns darüber immer prima austauschen. Auch haben wir vor vielen Jahren im Studium und später beruflich einige Projekte miteinander durchgeführt, bei denen wir uns sehr gut ergänzt und die uns freundschaftlich noch mehr verbunden haben.

Nun ist es so, daß er erstmalig zu verstehen gibt, daß er mehr in uns als Freundschaft sieht. Leider kann ich diese Gefühle nicht teilen. Als wir uns vor einigen Monaten durch die neue räumliche Nähe wieder öfter gesehen haben, war seine gescheiterte Ehe oft Thema. Er hat sich vor rund einem Jahr scheiden lassen und ist immer noch sehr angegriffen. Die Sache ist unschön geendet, ging vor Gericht und er hat sehr unter den ganzen Umständen und der Loslösung gelitten. Er ist meiner Einschätzung nach noch weit davon entfernt, die Trennung für sich verarbeitet zu haben. Ich habe ihn bisher darin bestärkt, den Kontakt mit seiner Ex-Frau auf ein notwendiges Minimum zu beschränken um für sich wieder mehr Klarheit und Boden unter den Füssen zu gewinnen. Beim letzten gemeinsamen Gespräch hat sich rausgestellt, daß er in meine Meinung ein Eigeninteresse interpretiert hat. An der Stelle konnte ich nur erwidern, daß dem nicht so ist. Auch hatte ich schon vorher Stellung bezogen und ihm mitgeteilt, daß ich keine Beziehung oder ein anderartiges Verhältnis mit ihm beginnen möchte.

Ich habe den Eindruck, daß er Halt bei mir sucht. In einem freundschaftlichen Rahmen bin ich gerne für ihn da. Als ich vor drei Jahren die Trennung von einer langen Partnerschaft hatte, stand er auch an meiner Seite und hat mich moralisch unterstützt.

Nun merke ich, daß sich sein Verhältnis zu mir geändert hat. Er sieht einen tieferen Grund darin, daß wir schon so lange befreundet sind und zeigt Anzeichen von Verliebtheit. Ehrlich gesagt, glaube ich, daß viel von diesen Gefühlen aus dem Wunsch nach einer einfacheren emotionalen Ablöse von seiner Ex-Frau wurzeln. Diesen Eindruck habe ich ihm auch mitgeteilt.

Alles was ich bislang getan habe, ist möglichst klar und offen meine eigene Haltung zu vermitteln. Ich weiß allerdings nicht, wie ich weiter verfahren soll, sollten diese Gefühle anhalten. Wenn wir nicht schon so lange befreundet wären, würde ich vermutlich Abstand nehmen oder sogar einen Kontaktabbruch durchführen.

Ich möchte ihm in dieser Zeit gerne als Freundin zur Seite stehen, allerdings ist die Konstellation nicht so glücklich, wenn er weiter mehr erhofft, als ich einzugehen bereit bin. Mir tut es auch leid, wenn er deswegen niedergeschlagen ist.

29.11.2015 15:56 • #1


OneDay
Ganz konkret? Lass ihn nicht im Dunkeln! Er macht sich Hoffnungen die du nicht siehst. Keine Spielchen, sag ihm wie du empfindest. Es ist ok. Frei von der Jacke weg, du hast deine Gedanken doch schon klar formuliert.

30.11.2015 00:16 • x 1 #2




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