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Übergangsfreundin - Abschließen

Snoopi382
Hallo Euch allen,

ich bräuchte mal einen Rat von Euch, wie ich als Übergangsfreundin, die ich gewesen bin, mit dem Thema abschließen kann.

Hintergrund:
Im Dezember bin ich mit einem Mann zusammen gekommen, den ich zwar flüchtig schon länger kannte, aber nicht näher. Ich hatte eine sehr schwere Zeit hinter mir und war deswegen lange in einer akutpsychiatrischen Klinik wegen Depressionen und PTBS gewesen. Ich war gerade raus aus der Klinik und da sind wir uns wieder über den Weg gelaufen. Er hat sehr hartnäckig um mich geworben und da ich ihn auch sehr lieb fand und schon eine starke Anziehung da war, sind wir eine Beziehung eingegangen. Ich habe ihm aber sofort als wir uns näher kamen von meinen Erlebnissen und Problemen erzählt, ich wollte von Anfang an ehrlich zu ihm sein, was er auch gut fand. Naja, um es nicht allzu lang werden zu lassen: ich hatte relativ schnell dann doch das Gefühl das von seiner Seite aus etwas doch nicht so ganz stimmt. Er hat mir zu schnell gesagt, dass er mich liebt, ich habe ihm gesagt sowas dauert, dann waren immer wieder plötzlich eigenartige, abweisende Verhaltensweisen, dann wieder die große Liebe von ihm etc. Das ging 2.5 Monate und ich habe ihn in dieser Zeit immer wieder darauf angesprochen, gefragt ob er noch an seiner Ex hängt von der er 6 Monate getrennt war etc. Die Gespräche waren immer sehr wertschätzend, ohne Drama, er hat immer verneint dass da bei ihm noch Gefühle für sie sind. Ich habe ihm erklärt, dass ich es verstehen könnte wenn er noch an ihr hängt, es dann aber ehrlich wissen möchte und ich dann halt nicht mit ihm zusammen sein möchten sondern wir nur eine Freundschaft pflegen sollten. Immer hat er Gefühle für die Ex verneint. Dann kam plötzlich, ganz unvorbereitet, die Trennung seinerseits mit der Begründung, es klappt halt einfach nicht. Ich habe es ihm nicht geglaubt und mal einen Bekannten von ihm angesprochen: niemand wusste so richtig, dass wir zusammen waren und am Tag vor der Trennung war er ohne meines Wissens mit seiner Ex auf einem Konzert. Sie waren also wieder zusammen.

So viel zum Hintergrund. Ich habe dann noch ein Gespräch mit ihm eingefordert, ihm alles Gute gewünscht aber ihm auch gesagt, dass es ein wirklich schäbiges Verhalten von ihm war, gerade weil ich mit ihm immer wertschätzend gesprochen habe und zu ihm auch von Anfang an ehrlich war. Er wollte dann noch mit mir befreundet sein, aber ich habe ihm deutlich gesagt, dass ich mit Menschen, die so mit anderen umgehen, nichts zu tun haben möchte. Einzige Bitte die ich geäußert habe, war, dass er niemandem von meinem Aufenthalt in der Klinik erzählt, denn das wäre ein weiterer Vertrauensbruch. Ansonsten habe ich ihm klar gemacht, dass ich ihn ab sofort auch ignorieren möchte, auch wenn wir uns notgedrungen öfters über den Weg laufen.

So. ein paar Wochen später erfahre ich von dem oben genannten Bekannten, dass seine jetzt-wieder-Freundin über meine Probleme lästert (er hat es ihr also weitererzählt, denn keiner wusste in diesem Kreis davon). Von da an war er dann wirklich nur noch ein A**** für mich. Wir besuchen beide regelmäßig die gleiche Bar, bisher hat es mit ignorieren gut geklappt. Mein Leben ging gut weiter und ich habe auch einen Mann kennengelernt mit dem er jedoch auch oberflächlich befreundet ist. (Aber das ist nur Freundschaft mit diesem Mann, wir verstehen uns einfach nur gut)

Vor ein paar Wochen war ich mit diesem Mann gemeinsam in dieser Bar. mein Ex kam auf uns zu. Er war total betrunken und fing an die ganze Zeit diesem Mann zu erzählen was an mir toll ist. Ich wollte keine Szene machen, bin ruhig, höflich aber leicht abweisend gewesen. Aber es hat mich total getriggert. Es hat mich geärgert! Er ist ja immernoch glücklich mit seiner Freundin zusammen und soll mich einfach in Ruhe lassen! Ich möchte nicht dass er ein Thema in meinem Leben ist! Seitdem sind wir uns leider öfters über den Weg gelaufen. Ich werde wieder komplett ignoriert wenn er mich alleine sieht und ich ignoriere ihn. Wenn ich aber mit anderen Menschen zusammen bin, dann schaut er immer ganz genau zu mir. Das ist mir unangenehm, ich möchte das nicht. Vor allem möchte ich mich nicht mehr über ihn ärgern und wirklich mit ihm abschließen. Ich möchte, dass er mir ein für alle mal gleichgültig ist! Aber ich bekomme die Wut in mir seitdem er sich so verhält nicht mehr los. Ich denke immer daran, dass ich ihm am liebsten vor allen bloßstellen wollen würde indem ich den Menschen erzähle wie er sich verhalten hat. Aber auf der anderen Seite möchte ich das auch nicht.

Habt ihr Tipps für mich, wie ich damit umgehen kann? Ich bin mittlerweile soweit nicht mehr irgendwohin zu gehen wo ich ihn treffen könnte. Das würde aber bedeuten dass ich viele andere Kontakte jetzt erst einmal auf Eis lege. schränke mich also ein nur weil er keinen Anstand hat.

Irgendwelche Erfahrungswerte wie ich persönlich am besten dieser Wut und negativen Gefühlen entkomme?

Danke im Voraus,
Snoopi

17.09.2024 21:00 • #1


ElGatoRojo
Zitat von Snoopi382:
Ich bin mittlerweile soweit nicht mehr irgendwohin zu gehen wo ich ihn treffen könnte. Das würde aber bedeuten dass ich viele andere Kontakte jetzt erst einmal auf Eis lege. schränke mich also ein nur weil er keinen Anstand hat.

Blöde Situation. Ihm auszuweichen wäre natürlich ein fataler Fehler, der dein Lebern auch einschränkt

Gibt es Leute, die dem Ex mal sehr deutlich sagen könnten, was er zu unterlassen hat?

17.09.2024 21:36 • x 1 #2


A


Übergangsfreundin - Abschließen

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Snoopi382
Erst einmal vielen lieben Dank für die Antwort! Es hilft achon sehr sich mal das von der Seele zu schreiben

Ja, ich mag mein Leben auch nicht wirklich einschränken wegen ihm aber andererseits muss ich das ja alles endlich loswerden. Es nimmt mir zu viel Kraft mich auch gedanklich damit auseinanderzusetzen. Ich war eigentlich so froh, dass ich zunächst einen relativ guten Strich drunter ziehen konnte. Ich habe auch keine positiven Gefühle mehr. Aber die Wut ist jetzt wieder präsenter als mir gut tut und ich möchte mich nicht in negativen Gefühlen verlieren.

Hm... ich kenne nur zwei Personen in seinem Bekanntenkreis. Die im ursprünglich Beitrag erwähnten Personen. Es sind beides schon anständige Personen. Ob sie mit ihm reden würden weiß ich jedoch nicht. Ich habe gelernt dass Solidarität und Unterstützung nicht gerade selbstverständlich sind und mag sie eigentlich in die Sache auch nicht reinziehen. Aber es wäre durchaus eine Überlegung wert wenn ich über die genaue Situation aufkläre. Ich habe mit beiden bisher nicht näher darüber gesprochen, sie wissen nur dass da mal etwas war. Meinst Du es könnte helfen wenn ihm jemand drittes umbeteiligtes mal darauf anspricht? Natürlich kennst Du ihn nicht, aber ich persönlich bin so in meinen eigenen Gefühlen/Gedanken gefangen, vielleicht auch in Vorverurteilungen, dass ich nichts mehr klar einschätzen kann.

Ich kann ihn leider auch nicht anschreiben über WhatsApp. Er hat mich blockiert als ich damals klar gemacht habe dass ich keinerlei Kontakt mehr möchte. So wie ich ihn kennengelernt habe schätze ich ihn als ein Mensch ein der mit Ablehnung bzw wenn jemand schlecht über ihn denkt ein großes Problem damit hat. Und ich lehne ihn jetzt halt komplett als Person in meinem Leben ab. Vielleicht will er deswegen auf sich aufmerksam machen.

17.09.2024 22:12 • x 2 #3


Gorch_Fock
Hi Snoopi, ohne da zu sehr auf Dein Leben einzugehen, aber wie wärs einfach mal mit Örtlichkeitenwechsel? Ihr müssz ja nun nicht in die selben Bars gehen. Oder hast Du einen direkten Nachbar von Dir gedatet? Bei sowas sollte man immer vorsichtig sein, genau aus diesen Gründen.

17.09.2024 22:19 • x 1 #4


Winza
Zitat von Snoopi382:
So. ein paar Wochen später erfahre ich von dem oben genannten Bekannten, dass seine jetzt-wieder-Freundin über meine Probleme lästert (er hat es ihr also weitererzählt, denn keiner wusste in diesem Kreis davon).

Was für eine Null-Nummer dieser Typ.
Hast du Freunde, die ihm sagen könnten, wie niveaulos es ist was er da gemacht hat?
Und dass er dich in Ruhe lassen soll.

17.09.2024 22:21 • #5


M
@Snoopi382
Du klingst und kommst mir so vor, als seist Du eine toughe und geerdete Frau, die weiß, was sie will... und was nicht.

Vielleicht bist Du in Gesellschaft einfach zu freundlich zu ihm.

Nimm ihn doch das nächste Mal an die Seite und teile ihm mit, dass Dir solche Aktionen seinerseits in keinster Weise gefallen und Du diesen Schritt nur aufgrund Deiner guten Erziehung bisher nicht gegangen bist.
Nun aber doch.

Ich wette mit Dir:
Danach wird er sich nicht mehr blicken lassen.



So würde ich es zumindest tun.

17.09.2024 22:34 • x 1 #6


Snoopi382
@Gorch_Fock ja wahrscheinlich ist das die einzige Möglichkeit. Wohne in einer Kleinstadt und da gibt es nicht viel Auswahl, aber da ich eh kein Alk. trinke kann ich mich natürlich auch ins Auto setzen und woanders hinfahren. Für mich ist diese Bar mehr oder weniger mein zweites Wohnzimmer, aber ein Örtlichkeitswechsel könnte wirklich gut sein, generell aus diesem ganzen Kleinstadtkreis herauszzkommen ( als ursprünglich Hamburgerin ist es eh schwer für mich in einer süddeutschen Kleinstadt, etwas andere Luft mal schnuppern tut sicher gut.

Vielen Dank!

17.09.2024 22:38 • #7


Snoopi382
@Mats11 Danke, das tut gut zu hören! Ja eigentlich wusste ich es schon was ich will, aber ich hatte damals auch noch eine gute Unterstützung weilnich nach den 4 Monaten Klinik während der Zeit mit ihm noch 3 Monate in eine paychiatrische Tagesklinik gegangen bin. Generell hat mir die Klinik sehr gut getan und zu lernen, dass ich immer bei meinen Gefühlen bleiben muss und nucht zu sehr auf andere schauen darf. Ich habe Angst dass ich das was ich dort gelernt habe wieder verlerne/vergesse, so sehr wie ich mich gerade an diesem Thema mit ihm hochziehe.

Ja, Dein Vorschlag hat auch was, gerade weil er so auf sein Ansehen bedacht ist... vielen lieben Dank dafür. Ich habe mir gedacht ich schaue mal was hier so für Ratschläge kommen und wäge dann ab was für mich der richtige Weg ist, vielleicht ja auch eine Kombination aus verschiedenen Vorschlägen. Vielen Dank nochmal!

17.09.2024 22:46 • #8


VictoriaSiempre
Ich kann verstehen, dass Du Deine psychische Vorgeschichte nicht in die Öffentlichkeit tragen lassen möchtest. Sowas gilt ja leider immer noch als Stigma (nicht meine Sicht, bevor ich falsch verstanden werde!).

Für die Zukunft kannst Du daraus lernen, dass Du vorsichtiger sein solltest, wem und in welcher Dosierung Du davon erzählst. Dein Wunsch nach Ehrlichkeit und Offenheit ehrt Dich - aber Du hast jetzt gelernt, dass nicht jedem Menschen sofort zu sehr zu trauen ist.

In der Gegenwart ist die Situation, wie sie ist. An Deiner Stelle würde ich dem Thema nicht einen größeren Stellenwert geben, als es das wirklich hat, sondern nach dem Motto der Ärzte handeln: „Lasse redn“

Freunde von diesem Ex würde ich nicht gezielt ansprechen (was anderes wäre es vielleicht, wenn es sich bei einem Aufeinandertreffen zufällig ergibt). Damit setzt Du etwas in Gang, wo Du auch absolut nicht kontrollieren kannst, wie es sich entwickelt und was von dem, was Du als Deine Wahrheit vermitteln willst, auch wieder verdreht und falsch weitergetratscht wird.

Mein Mittel der Wahl wäre Ignoranz und freundliches Grüßen (ohne weiteren Wortwechsel), was den Kerl betrifft, wenn er Dir über den Weg läuft. Lächel, denn Du kannst sie nicht alle töten

Wenn Du das ganze Gesabbel ignorierst, wird es für die anderen schnell langweilig und bald wird ne andere S@u durchs Dorf getrieben.

Wenn Du kontaktfreudig bist und Dir ein Wechsel der Lokalitäten nichts ausmacht, dann auffi. Neue Menschen kennenlernen ist immer gut. Aber nur wegen diesem Typen würde ich mich niemals von dort vertreiben lassen, wo ich mich wohlfühle und Freunde habe.

17.09.2024 23:34 • #9


A


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