hallo erstmal an alle,
ich bin neu hier, habe das forum schon einige zeit beobachtet und mich nun doch entschlossen, mich an zu melden und meine geschichte zu posten.
viele eurer traurigen geschichten zeigen mir, dass ich mich nicht allein in so einem furchtbaren gefühlschaos befinde. nach über einem jahr sollte es endlich aufhören so weh zu tun- aber da keine besserung in sicht ist und ich langsam aber sicher dran kaputt gehe (mir das aber keiner glaubt, weil ich immer nur zu hören kriege du bist stark- du schaffst das), schreibe ich meine geschichte nun hier nieder...
Mein ex- freund und ich waren dreieinhalb jahre zusammen. vom ersten moment an habe ich mich in seiner nähe so wohl gefühlt wie bei keinem menschen je zuvor. Es war einfach perfekt. über zwei jahre lang. dann begann es...
er wohnte mehr oder weniger bei mir- weniger deswegen, weil er sich nie dazu aufraffen konnte, sich auch offiziell umzumelden. das hat mich sehr gewurmt, vor allem, weil ich alleinerziehend bin (1 sohn, 10 jahre), und meine steuerklasse hätte ändern müssen, wenn ich mit jemand zusammen lebe (bin da ziemlich überkorrekt, weil ich keine lust habe ärger zu kriegen). aber mein ex hat es immer wieder vor sich her geschoben- im gegenteil- irgendwann meinte er, es wäre doch so besser für mich, weil ich ja so die bessere steuerklasse behalten könne...
dann bekamen wir uns wegen dem urlaub in die wolle (er wollte mich zum vierten mal mit an den selben ort nehmen- hat einfach gebucht bzw dann zwei wochen mit mir gebockt, als ich mich geweigert habe mit zu fahren. obwohl ich schon seit zwei jahren gesagt habe, dass ich mal ans meer möchte und nicht immer nur an den gleichen ort). es hat mich tief verletzt, dass er behauptet hatte, nicht zu wissen, dass ich nicht wieder dorthin wollte- obwohl jeder andere es wusste, weil ich es wirklich oft gesagt hatte...
langsam schlich sich also bei mir die krise ein. mein ex hörte mir einfach nicht mehr zu. nun bin ich 38 (bzw da war ich noch 37)- ich habe zwar ein (uneheliches) kind, aber von meinen einstigen träumen hat sich nichts erfüllt. kein mann, keine familie, kein partner, der fest zu mir hält...
ich habe also meinen ex mehrfach drauf angesprochen, dass ich unglücklich bin, so wie es ist. aber er hat überhaupt nicht weiter drauf reagiert. außer mit den worten, dass er nie heiraten wollte, nie eigene kinder. und als ich sagte, dass ich zwar nicht alle träume erfüllt bekommen muss, aber irgendwo müsse es doch einen kompromiss geben, da meinte er nur, es gäbe keinen und drehte sich wieder seinem computer zu....
ich war so verletzt, dass ich ihm schließlich sagte, dass wir uns dann trennen müssten- natürlich mit dem bescheuerten hintergedanken, dass er dann vil aufwacht aus seiner lethargie und er auf mich zu kommt und um uns kämpft...
das kam natürlich nicht.... kurz bevor er auszog, hatten wir noch eine nacht, in der wir uns wie es schien, wieder angenähert hatten. er kam auf mich zu und wir kuschelten die ganze nacht (ohne s.- einfach eben nur wieder nah zusammen- so wie es immer gewesen war zwischen uns). und am nächsten tag sagte er eiskalt, dass er natürlich ausziehen würde und sich daran nichts geändert hätte....
zuerst befand ich mich in einer starre. ich heulte viel, aber meist zog das leben einfach so an mir vorbei. ich saß die meiste zeit am computer, wenn ich nicht gerade gearbeitet habe- tat alles um nicht denken zu müssen. musste ich doch denken, heulte ich ja nur. und immer hatte ich die hoffnung, dass wir doch wieder zusammen finden müssten. es war doch so perfekt zwischen uns gewesen.
meine früheren beziehungen waren dagegen ein chaos. ich hatte meine erste liebe geheiratet- nach 5 jahren beziehung- 8 wochen nach der hochzeit bemerkte ich, dass mein mann eine andere hatte...
ich zog aus und hatte recht schnell wieder eine neue beziehung. diese beendete ich drei jahre später, nachdem mir der dritte sagte, dass mein freund hinter meinem rücken mit anderen frauen rummachen würde.
die folgende beziehung war dann vom regen in die traufe- der vater meines sohnes nahm Dro. (was ich viel zu spät erkannt habe, naiv wie ich war) und als ich auch hier mit bekam, dass er neben mir noch eine andere hatte, warf ich ihn raus.
als alleinerziehende und vollzeit berufstätig war ich ziemlich überfordert- das bin ich auch bis heute. der vater meines sohnes zahlte keinen unterhalt- notgedrungen jetzt einen kleinen teil von dem, was er müsste, nachdem ich ihn vor gericht gezerrt habe. aber immer habe ich die ganze verantwortung allein- muss sehen wie ich mit dem geld über die runden komme (ok- es geht sicher anderen noch schlechter als mir, dennoch zerfrisst es mich innerlich).
und als mein ex-- freund kam, da dachte ich, nun wird es alles gut. nun bin ich nicht mehr allein, nun habe ich endlich jemand, der mir zuhört, der alles mit mir teilt und ich habe nur noch die halbe last zu tragen.
er gab mir seinen mietanteil jeden monat in bar- doch nach und nach wurde ich unzufriedener damit. ich wollte, dass wir richtig teilen- ich nicht trotzdem mit aller verantwortung weiter alleine da stand. aber wie ich oben schon schrieb, ging das voll nach hinten los.... und das, wo mein ex mir schon nach ein paar wochen sagte, dass ich die frau wäre, die er sich vorstellen könnte, mal zu heiraten... damals habe ich drüber gelächelt, weil so schnell kann man doch gar nicht wissen, ob man zusammen passt. und nach drei jahren habe ich offenbar nicht mehr so gut zu ihm gepasst- da wollte er ja nichts mehr davon wissen... er wollte von gar nichts wissen, was uns irgendwie zusammengeschweißt hätte!
da mein ex und ich uns nie wirklich gestritten haben (klingt seltsam, ist aber so), sind wir also freunde geblieben. oder haben es versucht. denn mich zermürbt das...
ich hatte immer gehofft, dass wir uns so wieder annähern, aber da ist eine kluft zwischen uns von seiner seite, die einfach nicht zu überwinden ist. d.h., er WILL sie nicht überwinden. noch immer ist da was zwischen uns, aber er weigert sich, mit mir zu arbeiten und zu reden, warum wir gescheitert sind, warum er sich von mir distanziert hat. er gibt mir die schuld, schließlich habe ich ihn ja rausgeworfen. und das würde er mir nie vergeben...
nachdem vor ein paar monaten dann meine starre langsam nachließ und ich dafür mehr denn je geheult habe, ich immer weniger war, mein leben mir arbeit und haushalt zu meistern bin ich zum arzt gegangen. ich dachte, nach einem jahr ist es nicht normal, noch immer in so einem tiefen loch zu stecken (immerhin war das ende meienr vorherigen beziehungen auch meist sehr unrühmlich bis demütigend- und doch habe ich die relativ schnell weggesteckt und abgehakt).
aber diesmal verzweifle ich. zum einen sicher, weil ich meinen ex noch immer liebe- er war und ist was besonderes- trotz seiner unfähigkeit, nähe zu zu lassen. aber zum anderen ist es wohl diesmal die echte lebenskrise: 38 und wieder vor einem trümmerhaufen...
wie gesagt, ich bin also zum hausarzt (einem neuen, weil mein alter hausarzt nicht mehr praktiziert) und habe versucht ihm zu erklären, dass ich mehr und mehr in depressionen abdrifte. ok, über die ursache habe ich nichts gesagt- das habe ich einfach nicht gekonnt. ich hoffte, er überweist mich zu einem facharzt und dass ich dem dann meine probleme anvertrauen würde (bei einem ganz fremden geht das wieder leichter als bei einem halbfremden), aber der arzt meinte, man müsse da ja nicht gleich antidepressiva verschreiben, es gäbe da so ein nahrungsergänzungsmittel (l- thyrosin) und das würde meine serotoninproduktion anregen und dann ginge es mir wieder gut...
toll gehts mir.... ich liege seit zwei uhr morgens wach- schreibe jetzt um vier uhr morgens in dieses froum, weil ich nicht schlafen kann und mir mehr und mehr am liebsten die pulsadern aufschneiden möchte, nur damit ich endlich, endlich wieder meinen inneren frieden finde...
aber so wie der arzt, so versteht mich einfach niemand im moment. vielleicht, weil ich mich nach außen hin zusammenreisse und kaum in tränen ausbreche- das mache ich dann, wenn ich alleine bin. deswegen gehts mir aber weder gut noch bin ich stark. wie freunde von mir sagen. oder eine spezielle freundin, die sagte, ich wäre nicht depressiv, nur traurig...
ich gehöre nicht zu den leuten, die ewig hinterher betteln, wenn sie etwas nicht bekommen, aber bei meinem ex habe ich schon genau solche verhaltensmuster.... ich könnte ihn dauernd anrufen- meist unterdrücke ich es und heule stattdessen wieder nur die nacht durch, aber es zermürbt mich, dass ich nie von ihm eine antwort bekomme, warum er mich nicht wollte und warum er lieber in seinen computer gestarrt hat, statt mit mir zu reden und nach einem kompromiss zu suchen. ich sagte ihm doch, dass ich unglücklich bin... aber vielleicht hätte ich auch besser sagen sollen, dass ich mich an seiner seite einfach nur unendlich einsam gefühlt habe- etwas, dass ich jetzt natürlich noch viel schlimmer empfinde....
ich bin sehr froh, diese forum gefunden zu haben und zu sehen, dass es vielen von euch ähnlich geht. vor allem die tatsache, dass noch mehr von euch darunter leiden, den schmerz und die hilflosigkeit einfach nicht aus sich heraus zu bekommen...
ich hatte sehr gehofft, mein ex redet endlich mit mir. ok- er redet auch mit mir- aber nie bekommen ich eine antwort auf die frage, warum er sich innerlich von mir distanziert hat. warum er mir nicht zugehört hat und vor allem warum der computer wichtiger war, als eine lösung für mein problem zu finden- bzw für unseres...
was mich zusätzlich belastet ist, dass ich aufgrund meines innerlichen zustandes bin, mich auf andere menschen einzulassen- sprich eine neue beziehung. ich hatte ein paar bekanntschaften, die aber allesamt gleich im ansatz wieder erstickt wurden. auch ein wirklich guter freund, den ich schon länger kenne und mit dem ich eigentlich ziemlich auf einer welle liege, konnte die barriere nicht durchbrechen. im gegenteil- zuerst war ich froh, als er mir sagte, er habe mich lieb und ich dachte, ich lasse es zu... aber ich konnte nicht. ich habe dann den kontakt zu jenem freund auf das nötigste beschränkt und ihn damit sicher vor den kopf gestoßen- auch wenn er sagt, er versteht mich. mir tut das so leid... für ihn, aber für mich auch, weil es damit auch noch immer keinen ausweg gibt für mich...
ich sehe langsam ein, dass ich von meinem ex keine antwort bekommen werde- niemals- aber ich komme damit nicht klar. ich kann es nicht verarbeiten, ich drehe mich im kreis, ich kann nachts nichts schlafen, bin tagsüber nicht voll da, wenn ich arbeiten muss. von meinem kind ganz zu schweigen, dass seine mutter nahezu täglich rumheulen sehen muss.
ich muss einen weg raus finden- und kann es einfach nicht. immer wenn ich denke, ich habe einen weg- sei es, freunden zu sagen, wie es wirkklich in mir aussieht, sei es zum arzt zu gehen, oder sei es, dass ich versucht habe von meinem ex antworten zu bekommen- alles ging schief und ich fühle mich mehr und mehr allein gelassen und unglücklicher und verzweifelter denn je...
danke, dass ich hier mal meinen seelischen ballast abwerfen durfte- auch wenn das ellein auch nicht die lösung ist.
lg, rocky
28.12.2011 05:23 •
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