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Trigger an Orten die man mit dem Ex-Partner besucht hat

NiHe
Ich kenne das alles und kann mich in all deinen Threads wiederfinden. Wir sehr Emotionalen haben oft größte Probleme mit Loslassen, Akzeptanz und Neubeginn. Dies wirft uns auf uns selbst zurück und sollte Grund dafür sein, tiefer zu gehen und UNSERE ganz persönlichen Strukturen, die oft zu verlängertem Leid führen, zu beleuchten. Diese wurden häufig bereits VOR jeglicher Partnerbeziehung und damit tief in der Vergangenheit geprägt und bestimmen somit unsere grundlegende Bindungsintensität, Konfliktfähigkeit und Trennungsverarbeitung.

Da sich der Schmerz bei dir offensichtlich schon extrem lange hinzieht und auf absehbare Zeit nicht loszulassen scheint, würde ich dir empfehlen, an DEINE ganz persönlichen innerpsychischen Baustellen heranzugehen, was meist nur mit professioneller Hilfe nachhaltig gelingt.

Scheinbar haben Kontaktabbruch, Umzug und das Kennenlernen neuer Leute nichts gebracht - hier ist es Zeit, den nächsten Schritt zu gehen. Es ist kostbare Lebenszeit, die durch solch ein massives Verharren und Hadern mit der Vergangenheit verloren geht - zudem werden diese destruktiven Trauermuster gleichzeitig noch zementiert.

Ganz generell: Dass du den Kontakt abgebrochen hast, halte ich infolge deiner Schilderungen für absolut richtig. Daran sollte auch künftig NICHTS mehr geändert werden.

Das Triggerthema kenne auch ich äußerst gut - manchmal genügt nur ein Song, ein Bild, ein bestimmter Satz oder in die Nähe bestimmter Orte zu kommen. Absolute Vermeidung ist hier bis zur vollständigen Auskurierung unumgänglich!

Insgesamt bin ich der Meinung, dass durch das Treffen eines ganz besonderen Menschen (und den gibt es zu 100%!), der in dir das berührt, was der Ex einst auslöste, stark zur Heilung beiträgt. Hast du diesbezüglich Erfahrungen gemacht?

Auch mir ist es bereits passiert, dass mitten in einer scheinbar ausweglosen Trennungstrauer plötzlich jemand vor mir stand, der mich wissen ließ: Es gibt ein Danach! Und auch, wenn es mit dieser Person dann nicht dauerhaft passte und man sich wieder verabschiedete, so war der Schmerz doch wesentlich reduziert und der einst so als einzigartig idealisierte Ex ein ganzes Stück von seinem Thron gestoßen.

16.01.2021 01:10 • x 8 #46


Sommerblume_94
Zitat von NiHe:
Ich kenne das alles und kann mich in all deinen Threads wiederfinden. Wir sehr Emotionalen haben oft größte Probleme mit Loslassen, Akzeptanz und Neubeginn. Dies wirft uns auf uns selbst zurück und sollte Grund dafür sein, tiefer zu gehen und UNSERE ganz persönlichen Strukturen, die oft zu verlängertem Leid führen, zu beleuchten. Diese wurden häufig bereits VOR jeglicher Partnerbeziehung und damit tief in der Vergangenheit geprägt und bestimmen somit unsere grundlegende Bindungsintensität, Konfliktfähigkeit und Trennungsverarbeitung. Da sich der Schmerz bei dir offensichtlich schon extrem lange hinzieht und auf absehbare ...


Mir stehen die Tränen in den Augen. Wie lieb dass du dich an meine komplette Geschichte erinnerst. Ich hab mich das ganze letzte Jahr mit mir selbst beschäftigt. Habe meinen Bindingsstil erkannt (definitiv ängstlich) und viel über mich selbst gelernt. Dennoch fühle ich mich nicht wirklich weiter.
War Anfang des Jahres auf EIGENEN Wunsch 4 Wochen in der Tagesklinik und wollte vor 2 Monaten ambulant weitermachen. Leider schießt die Krankenkasse aktuell quer. Muss abwarten. Ich weiß einfach nicht woher das bei mir kommt. Hatte ne gute Kindheit. Sehr behütet. Gutes Elternhaus. Keine Ahnung.

Zum Thema Ablenkung. Habe im Sommer sehr viel gedatet während unseres Kontaktabbruch. Einfach weil ich alles versuchen wollte neben Sport, Freunden, Umzug etc.
Niemand. Wirklich niemand. Hat mich ansatzweise berührt. Ich bin richrig kaltblütig geworden. Habe auch mehr mit diesem Typen gehabt (früher niemals ohne Gefühle) und selbst das hat mich nicht gejuckt. Ich kann mich für niemanden mehr begeistern.

Es gibt und gab Tage da habe ich das Gefühl permanent neben mir zu stehen. Als hätten die Ereignisse des letztens Jahres wirklich tiefgreifende Spuren hinterlassen. Morgens ist mir übel. Danach zwinge ich mich zu Uni oder Arbeit und Abends hab ich dann mal Appetit. So geht das seit Monaten.

16.01.2021 01:15 • x 1 #47


A


Trigger an Orten die man mit dem Ex-Partner besucht hat

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Sommerblume_94
Zitat von Lalalana1:
Bitte nur das nicht such Dir doch keine Störungen. Ich kenn das, ich hab mir alle möglichen Störungen diagnostiziert, sogar Narzissmus. Mein Psychotherapeut hat gelacht:)))

Ich lege dir Podcast von Paula Lambert Paula kommt and Herz. vielleicht öffnet Dir dieser Podcast eventuell Augen.der ist echt toll.


Ich kenne Paula nur aus dem TV als ero.. Da bin ich ja mal gespannt

16.01.2021 01:16 • #48


Lalunia
Zitat von Sommerblume_94:

Ich kenne Paula nur aus dem TV als ero.. Da bin ich ja mal gespannt

Nächtelang hab ich sie gehört. Das ist der Wahnsinn:)))) versuch mal, auf spotify

16.01.2021 01:17 • x 1 #49


La_joie
Zitat von Lalalana1:
Ich lege dir Podcast von Paula Lambert Paula kommt and Herz. vielleicht öffnet Dir dieser Podcast eventuell Augen.der ist echt toll.

Noch eine Stimme für Paula. Habe ihn durch den Liebeskummer entdeckt, jede Folge durchgehört und dabei so viel gelernt. Ohne den Podcast hätte ich die ersten Wochen nicht überstanden, er ist Gold wert. Warte jetzt jeden Dienstag sehnsüchtig auf eine neue Folge.

@Sommerblume94 Fühl dich gedrückt, Liebes

16.01.2021 01:31 • x 2 #50


G
Hallo,
ich hatte sehr lange mit der Trennung von meinem Ex zu kämpfen, obwohl ich es beendete (er ist hochtoxisch und polizeibekannt gefährlich). All das wusste ich nicht und als er anfing mich zu schlagen, verließ ich ihn, flüchtete bis er wegzog.
Die Stadt war danach nie wieder dieselbe und es wirde tatsächlich erst besser als ich mich auf andere Männer einließ. Ich datete, hatte S., eine echt schöne Zeit und als ich die Möglichkeit hatte, ließ ich die Gegend weit hinter mir. Über Jahre hinweg tat der Gedanken an ihn, an uns noch wirklich weh, denn ich war zwar oft verliebt, aber er war was besonderes.
Letztes Jahr war ich 9Jahre nach dem Wegzug und 11 Jahre nach der Trennung wieder in der Stadt und es war hart.
Ich habe mich an unseren Brunnen gesetzt und geweint, an ihn gedacht. Und ich wusste, würde er vor mir stehen, würde ich ihn immer noch kennen als hätte es niemals diese Trennung gegeben. Das war der Moment, der mich befreit mich hat. Er würde mich nicht mehr wollen weil ich mich 100% verändert habe, während er immer dasselbe schlagende Ahschloch ist, vor dem ich geflohen bin.

16.01.2021 07:49 • x 1 #51


ImKreis
Meine Trennung ist nun ein dreiviertel Jahr her und ich kann auch sehr schwer damit umgehen, verlassen zu werden. Obwohl ich eine neue Partnerin habe, werde ich ab und zu noch getriggert, wenn ich an Orte denke, wo ich mit Ex war.

Da ist wieder dieses Gefühl, verstoßen worden zu sein verbunden mit Eifersucht und Neid, weil sie warm gewechselt hat.

Obwohl ich auf keinen Fall in die Beziehung zurück möchte (war anfangs wunderschön aber am Ende schrecklich und ich hatte selbst Trennungsgedanken) , kommen trotzdem diese kleinen Stiche ab und an noch.

Ich habe dann meiner Ex Hausverbot in meinem Kopf erteilt. Ich stelle mir einen Türsteher hervor, der sie hinauswirft, wenn sie hinein gekommen ist. Ich weiß, dass sie immer einen Platz in meinem Herzen haben wird. Aber mein Kopf ist tabu.

16.01.2021 09:52 • #52


MelissaGirl
Wenn getriggert, am Besten nicht den Gedanken folgen, die mit dem Schmerz kohärent sind, sonst verstärkt sich der Schmerz und du wirst noch instabiler. Ablenkung, Bewegung, Reden, Schreien, Schreiben, Musik oder andere Skills anwenden, die Beruhigung ins Nervensystem bringen sind hilfreich. Das überschreibt den Schmerz, indem neue Informationen in den Organismus gespeist werden und .

Trauma bzw. Schmerz alleine besser nicht konfrontieren, da vermutlich überfordernd ohne ausreichend Resourcen und Begleitung.

Gegen Depression und Starre kann Bewegung und Aktivität helfen, was dein Organismus nicht möchte, weil er im Freeze mode ist, weil durch die Trennung des Freundes frühkindliche Trennungserfahrungen getriggert wurden, die früher tatsächlich Lebensbedrohlich waren für dich als Kind, aber es heute nicht mehr sind. Das bedeutet dein Nervensystem lügt dich an und der Weg aus der Depression führt über Aggression im weiteren Sinne.

16.01.2021 21:23 • x 1 #53




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