Trennungsschmerz und was kommt danach? Wie verarbeiten?

B
Hallo.
Ich weiß momentan gar nicht, ob ich Euch was fragen will oder einfach nur schreiben will. Aber irgendwie habe ich dieses Forum heute gefunden und will auch Eure Tipps und Erfahrungen kennenlernen.

Ich bin nun 34 Jahre alt und habe meine Ehefrau vor 10 Jahren und 3 1/2 Monaten kennengelernt. (Meine erste Freundin, die dann auch meine Ehefrau geworden ist). Wir haben uns im Dezember 2004 kennengelernt, und ich habe mich eigentlich sofort verliebt.
Meine Ehefrau hatte vorher schon eine 6-jährige Beziehung, in der sie immer unglücklicher wurde und sie sich dann gegenseitig betrogen haben. Sie sagte damals, dass Ihr das extrem wehgetan hat, betrogen zu werden und dann hat sie es auch so gemacht.

Wir hatten uns getroffen und sie wollte es auch mit mir versuchen. Aber sie war immer etwas distanziert am Anfang. Nachdem wir 5 Monate zusammen waren, erfuhren wir, dass meine damals noch Freundin schwanger war. Wir haben ein paar Tage überlegt, waren dann aber der Meinung, dass wir das Kind behalten wollen.
Was mich damals etwas geärgert hatte war, dass sie nach unserem Kennenlernen dennoch noch ab und an bei Ihrem Ex zu besuch war. Was mich aber nicht gestört hat.

Im Juli 2005 haben wir dann geheiratet und sind zusammengezogen. Also vom kennenlernen, bis zum Zusammenzug etc. 8 Monate. Ich weiß, dass ist extrem schnell.
Im Januar 2006 kam dann unser Sohn zur Welt.

Ich war sehr glücklich und meine Frau meine ich auch.
Es lief eigentlich alles recht gut und normal.

Nach 2 Jahren Ehe wurde ich etwas misstrauisch, weil meine Frau immer mehr davon sprach, dass sie mich zwar liebt, aber dass Ihr ihre Eigenständigkeit sehr wichtig sei. Z.B. hatten wir immer getrennte Konten, sie sagte auch immer, dass jeder auch seine Privatspäre benötigt, auch in einer Ehe.

Ich habe das aber nie so richtig verstanden, weil ich ja mit meinem Partner zusammen bin, weil ich ihn liebe und mit ihm alles teilen will. Aber Mails, SMS, Rechnungen etc. waren ihr immer sehr heilig.
Sie sagte dann immer, dass ich Ihr hinterherspionieren würde.

Andersrum durfte sie bei mir immer alles ansehen. Ob Mails, SMS, Post, Kontoauszüge, mir war das egal, weil ich keine Geheimnisse hatte.

Auf einmal fing dann meine Frau innerhalb von 3 Jahren mit Tippereien mit anderen Männern an. Einmal mit einem aus dem Sportverein, denn sie von früher kannte, wo sie schrieb, dass sie ihn nicht aus dem Kopf bekommt, ob er sich etwas mit ihr vorstellen könnte.

Dann mir einem anderen Mann aus unserer Stadt, angeblich nur, um den aufzuziehen.

Danach waren es S. mit einer anderen Frau. So hat sie mir es zumindest gesagt, ich glaube aber, dass es ein anderer Mann war.

Jedesmal hat sie mir vorgeworfen, dass ich in Ihr Handy geschaut hätte und das ich nicht das Recht dazu hätte und dass sie so kein Vertrauen zu mir haben könnte.

Ich weiß selber, dass es nicht in Ordnung ist, in die Nachrichten zu sehen, ohne zu Fragen. Aber wie hätte ich es anders rauskriegen sollen. Jedesmal wenn ich sie dann auf die Nachrichten angesprochen habe, blockte sie ab, sie hätte so was nicht geschrieben, löschte die Nachrichten schnell usw.

Ich wollte aber zumindest meine Liebe nicht aufgeben und habe ihr immer wieder gesagt, dass ich sie liebe und ich mit ihr zusammenbleiben will. Aber das so was aufhören muss.
Dann war einige Zeit Ruhe.

Vor 2 1/2 Jahren waren dann meine Frau, unser Sohn und meine Schwiegermutter im Urlaub. Ich musste arbeiten. Am ersten Abend wo sie weg waren, gab es dann eine richtig derbe Facebook-Tipperei zwischen meiner Frau und einem Bekannten von Ihr. (Wie sich herausstellte, hatten Sie zwei mal (ich nenne es Facebook-Sex, anstatt mit dem Telefon haben sie sich tolle Nachrichten per Facebook geschickt).

Ich habe Ihr dann die Pistole auf die Brust gesetzt und habe ihr gesagt, dass wir uns entweder trennen oder wir eine Paartherapie besuchen. Das haben wir in den letzten 2 1/2 Jahren auch gemacht.

Sie hat dann etwas offener gesprochen und sagte, dass ich sie zu wenig als Frau begehren würde, ihr die ständigen Streiterein zuhause nerven würden (auch wenn es Streit zwischen meiner Frau und unserem Sohn, Freunden etc war, sie ließ es an mir aus).
Wir fanden durch die Therapie immer mehr Punkte, an den wir uns einig wurden und es wurde ganz langsam besser. Sie hat schon seit Jahren chronische Schmerzen und Depressionen und ich versucht immer ihr etwas zu helfen, was aber bei Schmerzen halt nicht geht.

Vor 4 Wochen schickte Sie mir dann eine Nachricht und fragt mich, ob sie ich noch lieben würde. Da schrillten dann bei mir alle Alarmglocken und ich wurde wieder aufgeschreckt. Sie sagte mir dann, dass sie immer abweisender zu mir wäre, wegen den Schmerzen und könnte mir nicht so viel geben. Was ich nicht so als schlimm empfand.

Eine Woche später viel mir dann auf, dass sie mich bei WhattsApp blockierte. Das war der Beginn vom Ende. Mir wurde schnell klar, dass es wieder von vorne losging und ein anderer Mann im Spiel war.
Ich schaute wieder in ihr Handy und meine Befürchtungen haben sich wieder bestätigt. Sie sagte aber, es wäre nichts. Dann ging es Ruck Zuck. Sie war furchtbar kalt und abweisend, sagte sie bräuchte mehr Freiraum und wolle Abend auch mehr alleine weg.
Im Nachhinein weiß ich nun, dass sie mehrfach bei dem anderen Mann war und mir und unserem Sohn sagte sie immer, sie würde zu einer Freundin fahren.

Ich habe ihr dann vor ungefähr 1 1/2 Wochen gesagt, dass ich das nicht mehr kann und für mich die Ehe so keinen Sinn mehr macht. Sie hat dann immer weiter abgestritten und gesagt, dass wir uns schnellstens Trennen. Ich bin nun gestern mit all meinen Sachen ausgezogen.
Einen Abend davor habe ich Ihr Auto noch vor dem Haus des anderen Mannes gesehen. (Sie sagte wieder, sie sei bei einer Freundin).

Ich weiß nicht, ob man dass alles miteinander vergleichen kann. Ich weiß, dass ich immer wieder in die Nachrichten geschaut habe und dass das nicht in Ordnung war. Ich war aber immer treu, habe nie andere Frauen angeschrieben oder mich getroffen. Ich habe meiner Frau sicherlich auch manchmal nicht genug gezeigt, dass ich sie liebe. Aber ich finde diese ständigen Tippereien und Lügereien viel schlimmer. Und das sich meine Befürchtungen immer wieder bestätigt haben.

Meine Frau ist nun seit einigen Wochen wie ein Stück Eis zu mir. Sie bereut nichts, zeigt nicht eine Gefühlsregung. Ich sitze jetzt seit gestern hier, heule ohne Ende und mir geht es schei..

Kann man wirklich seine Liebe und seine Gefühle so Ein- und Ausschalten, wie es einem gefällt? Warum fällt es manchen Menschen so leicht, andere zu betrügen oder zu belügen ohne selbst Gewissensbisse zu haben oder eine Art Reue zu zeigen. Meine Frau war in den Jahren immer die Frau, der Ihre Selbstständigkeit und Ihre Freiheit wichtig waren. Mir war das zum Teil recht, fand aber, dass man doch Gefühle dem anderen zeigen muss. Dass man sich liebt. Das man den anderen an sich ranlässt.

Da ich auch unter Depressionen leide, will ich nun nach den aktuellen Ereignissen meinen Arzt fragen, ob eine Psychosomatische Reha vielleicht mir weiterhelfen würde. Was denkt Ihr darüber.

Sorry, dass ich soviel geschrieben habe, aber es musste mal raus.

Euch einen schönen Abend.

12.04.2015 22:02 • #1


J
Das bei dir klingt nach einem langen Leidensweg.
So eine Reha tut dir bestimmt gut. Das wichtigste Ist jetzt erstmal dass du wieder beginnst dich selber zu spüren.
Ich weiß hört sich total doof an und man will das am
anfang gar nich hören. Wollt ich auch nicht.
Aber wenn man so tief verletzt wurde muss man es irgendwie schaffen wieder zu sich selbst zurückzufinden. Und da hilft so eine Reha bestimmt!
Nur wenn man irgendwie zu sich selbst findet, spürt was einem gut tut und spaß macht kann man das irgendwie überwinden.
mir gings jedenfalls so.
Ich drücke dir die daumen!
Und zu deiner Frage, ja es gibt solche eiskalten Menschen. Es ist nicht schön ihnen zu begegnen aber man kann sie leider auch nicht ändern. das musste ich auch lernen. daher versuch so wenig wie möglich über sie nachzudenken und kümmer dich um dich. du brauchst das jetzt.
ich wollte das auch nicht hören. aber ich glaube mittlerweile echt dass es so ist!

13.04.2015 06:16 • #2


B
Danke für Deine Worte. Sie haben mir etwas Mut gegeben.

Meine Therapeutin hat heute zu mir gesagt, dass sie es gut finden würde, wenn ich die Reha direkt bei uns in der Stadt machen würde.

Ich hatte Ihr gesagt, dass ich ein sehr zurückhaltender Mensch bin (meine Frau war mit jedem in 5 Minuten per DU, was ich eigentlich sehr an Ihr bewundere), ich kann aber in solch kurzer Zeit nicht so auf andere zugehen. Meine Therapeutin sagte nun, dass es dann gerade gut wäre, die Reha hier vor Ort zu machen, da viele der anderen Patienten ja von Auswärts kommen und hier viele Restaurants, Kneipen etc. besuchen und ich so am besten wieder unter Menschen kommen würde, die ich dann zum Teil ja auch kennen würde.

Sie meinte auch, dass es für meine Frau wesentlich leichter mit der Trennung sei, da sie ja schon jemand neuen kennengelernt hat und ich jetzt alleine bin.

Was mich aber immer mehr wütend macht ist halt die Tatsache, dass ich Jahrelang um die Ehe gekämopft habe und nun das Gefühl habe, dass nur ich das wirklich wollte und meiner Frau es eher egal war. Ich empfinde die Jahre momentan eher doch als etwas verschenkt. Das hört sich jetzt etwas hart an.

Ich ärgere mich halt nur, weil man doch viele Leute sieht, die zusammen ins Kino gehen, Essen gehen, Urlaub machen etc. und bei uns das gaanz selten mal vorgekommen ist.

Nchdenken tue ich aber immer noch viel, weniger wegen meiner Frau sondern wegen unserem Sohn. Ich empfinde es schon so, dass man als Mann bei solch einer Trennung eher die Nachteile hat, weil die Kinder doch eher zur Mutter gehören und man wenig Einfluß danach hat.

13.04.2015 21:33 • #3




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