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Trennungsphasen - wann hört man auf zu lieben?

R
Wann hört man auf zu lieben?
Gute Frage!

Ich glaube, dass die Liebe zu meiner Frau nur noch rudimentär vorhanden war bevor sie sich das erste mal von mir trennte im letzten Jahr.
Bevor dies geschah, wollte ich aber aktiv daran arbeiten, dieses zu ändern.
Leider kam diese Entscheidung zu spät.

Nachdem der Schock gegriffen hatte und ich nach und nach realisierte, dass sie es wirklich ernst meinte, hatte ich neben der unglaublichen Verletzung und Fassungslosigkeit auch noch mit Eifersucht zu kämpfen. Eifersucht auf den Typen den sie damals anhimmelte.
Im Zuge dieser ganzen Wirren verliebte ich mich neu in meine Frau.
Wahrscheinlich schätzt man das was man hat erst, wenn man es nicht mehr hat.
Ich hatte auch Monate Zeit, mir darüber Gedanken zu machen, ob es wirklich Liebe ist oder nur Eifersucht und der Schmerz um den Verlust.
Ich entschied mich, dass es wirklich Liebe ist. Sie realisierte auch meine Veränderung, konnte aber zunächst nicht meine Gefühle erwidern. Im Gegenteil, wir haben uns beide ganz schön zugesetzt.

Ich habe natürlich damals auch alle Regeln, die wir uns als Verlassene aufstellen, missachtet. Ich habe den Kontakt gesucht, SMS geschickt und Briefe geschrieben.

Tatsächlich haben die auch Wirkung gezeigt, aber erst später, als ich begann, mich von ihr zu lösen.

Meine Liebe zu ihr war allerdings mit Zweifeln durchsetzt, ob sie ehrlich mit mir spielt. Hat sie nicht. Weiß ich heute. Nicht bösartig, aber sie hat die Trennung anders verarbeitet als ich. Sie hatte Unabhängigkeit gewonnen und wohl auch zeitweise genossen. Trotzdem vermisste sie mich.

Diese Ungewissheit ob der Stärke ihrer Liebe zu mir hat mich 7 Monate gefoltert. Wenn sich zwei Menschen anscheinend so unterschiedlich stark lieben, führt das augenscheinlich immer zur Katastrophe. Wie bei mir.

Jetzt bei der zweiten Trennung bin ich nicht so traumatisiert, aber ich sage mir jetzt, dass das Gefühl der Eifersucht und des Unverständnisses mich zwar einnimmt, aber es eigentlich keine Liebe mehr sein kann. So selbstzerstörerisch kann und darf man nicht sein!

Ich fühle eine unglaubliche Leere, weil sie halt einen großen Teil von mir eingenommen hat. Da sind 12 Jahre, die meistens sehr schön waren, die ich nicht missen möchte. Andererseits stehe ich jetzt hier und meine Gedanken drehen sich fast immer nur um sie. Dafür könnte ich mich hauen.

Ich muss völlig neu lernen, mein Leben allein zu gestalten. Das fällt mir sehr schwer, weil ich es genoss, alles mit ihr zu machen.

Ich wollte mich nie wieder so verletzen lassen. Deswegen habe ich so lange gebraucht, um mich zu einer Heirat zu entscheiden.
Tja, keine Garantie für nichts.

Wann hört man auf zu lieben? Jedenfalls nicht von einem Moment auf den anderen. Das kann man nicht abstellen nach belieben.
Aber ich denke, dass man auch ehrlich gegenüber sich selbst sein und versuchen muss festzustellen, on es wirklich noch Liebe ist. Oder einfach nur der Schmerz, den man empfindet, wenn einem ein Bein amputiert wird, welches einem dann fehlt.

30.05.2011 21:38 • x 1 #16


kuette
wann hört man auf zu lieben? gute frage, ich glaube so schnell geht das nicht (es kommt bestimmt auch auf die Art Trennung an) weil immer irgentwas uns an den/die ex erinnern wird!(eine Zeit lang zumindest ) bei mir ist es z.Z.so das ich vergessen habe sie (ex) zu lieben klingt komisch is aber so ...aus dem Grund weil sie sich vom Karakter so sehr verändert hat was warschl. normal ist das es einfach nicht mehr geht!

Ein anderer Karakter kann einen Menschen auch hässlich machen so meine Einschätzung ...

30.05.2011 22:04 • #17


A


Trennungsphasen - wann hört man auf zu lieben?

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L
Mit meinem Ex ist nun schon seit drei Monaten Schluss und ich dachte, ich wäre über das Schlimmste hinweg. Vor zwei Wochen habe ihn zufällig in der Disco gesehen und als er mit einem anderen Mädel tanzte, hat mir das fast das Herz rausgerissen. Der Abend war für mich gelaufen obwohl ich eigentlich auch weg war, um mich mal abzulenken. Bei mir ist es zur Zeit ein ständiges auf und ab.

Es hilft aber wirklich, wenn man alle Erinnerungen aus seinem Blickfeld verbannt, Handynummer löscht, Facebook Freundschaft kündigt etc. Wie lange man letztendlich braucht, um etwas zu verarbeiten, ist wohl bei jedem verschieden. Männern fällt es ja komischerweise immer leichter, schnell was Neues zu beginnen.

31.05.2011 10:29 • #18


jimmymoon
mmmh, also das kann und möchte ich ehrlich gesagt nicht bestätigten, dass es männern immer leichter fällt gleich etwas neues zu beginnen. kann ich so als mann sagen.

31.05.2011 11:34 • #19


B
daß Männer leichter über eine Trennung hinweg kommen ist zu allgemein gesagt, aber ich glaube es liegt einfach in unserer (männlicher und weiblicher Natur) unterschiedlich damit umzugehen.

Angeblich schauen sich Frauen die Männer ja auch ganz genau an mit denen sie ins Bett hüpfen, weil das Risiko für die Frau (Schwanger, Kinder, Existenzsicherung) höher ist. Für Männer bedeutet schneller S. kein Risiko damit meine ich NICHT HIV o.ä.!) , weil sie danach einfach weiter jagen gehn. Heutzutage mag sich das etwas ändern, aber die Grundzüge jahrtausende langer Evolution lassen sich nicht leugnen. Bindungen sind für Frauen überlebenswichtig (gewesen) und daher reagieren sie auf Trennung heftiger. Das ist zumindest meine Erfahrung, auch wenn ich damit jetzt evtl. ein Faß aufmache

Mein Ex ist angeblich seit Wochen (außer zum Dienst) dauerbesoffen. Sobald der den Alk wieder weg lässt ist er über mich hinweg und geht auf die Jagd - so gut kenne ich ihn. Gerüchten zu Folge hat er auch schon jemand am Start....ich sitze hier mit meinen frisch-verliebt-Gefühl und verstehe die Welt nicht mehr....das ist definitv ein Fehler in der Evolution.

31.05.2011 14:30 • x 1 #20


M
Wenn man wirklich geliebt hat und geliebt wurde, dann hört das m.E. nie auf. Es verändert sich evtl. Auch wenn man sich (aus bestimmten Gründen) trennt und einen neuen Partner hat.
Sehe meine 1. große Liebe ('88-'92) wegen besonderer, kurioser Umstände 2-3 Mal im Jahr. Sind beide neu liiert (na gut, ich derzeit nicht). Aber wir empfinden eine besondere Liebe zueinander nach wie vor.
Sowas wie: Dem anderen soll es gut gehen. Man darf sich gegenseitig nie vergessen und das, was war.
Ist jetzt immerhin seit 19 Jahren so....und wird bleiben.
Von meinen 4 Ex(en) der einzige übrigens. Dann war es Liebe .

31.05.2011 16:59 • #21


R
@Merle: Hmm. Daran glaube ich komischerweise auch. Obwohl ich noch nicht sagen kann, ob es wirklich über die Jahre so bleibt. Aber vom Gefühl her glaube ich, dass ich meine Ex immer lieben werde. Und sei der Platz im Herzen noch so klein. Ich werde sie nie vergessen.

31.05.2011 17:15 • #22


L
das klingt sehr schön. ^
nun ich hoffe es nimmt weiterhin ab wie bis jetzt bei mir...ich glaube nicht dass ich noch liebe.
ist nicht mehr das,was ich als liebe bezeichnen würde. höchstens noch eine schwache version davon, vermischt mit enttäuschung. ganz vergessen geht wohl nie.

31.05.2011 17:40 • #23


B
Hm, ich finde dass der Begriff Liebe im Zusammenhang mit der Vergangenheit oder lange Verflossenen etwas inflationär gebraucht wird. Ich war mit meinem ExEx 10 Jahre zusammen, d.h. ich habe über 2/3 meiner (damaligen) Lebenszeit und ich liebe ihn definitiv nicht mehr. Er wird immer ein wichtiger Teil meines Lebens sein aber ich hätte ja keine neue Beziehung eingehen können wenn ich ihn noch lieben würde. Ich denke die Liebe zu Kindern oder Eltern besteht ewig, aber zu einem Partner? Eher nicht. Glücklicherweise. Zumindest das was ich momentan leider noch für meinen Ex empfinde. Schmetterlinge im Bauch und Taschentücher unter der Nase...

31.05.2011 20:44 • x 1 #24


A


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