Trennung, weil er plötzlich kein Kind will

M
Hallo,
ich möchte mich hier gern einfach mal mitteilen und hoffe darauf, dass vielleicht irgendjemand DIE Idee hat.
Mein Ex-Partner und ich haben uns nach vier Jahren Beziehung getrennt.
Grund dafür: Er will auf einmal keine Familie mehr gründen.
Aber ich erzähle ganz von vorne... Als wir damals zusammen kamen haben wir uns natürlich relativ schnell gegenseitig gefragt, was für Pläne wir unsere Leben haben. Ich machte wahrheitsgemäß deutlich, dass mein großes Ziel irgendwann die Gründung einer Familie ist, was mein Partner auch befürwortete. Er hat allerdings bereits einen Sohn, der alle zwei Wochenenden bei uns ist.
Nun ist es so, dass mein Ex-Partner selbst eine sehr schlimme Kindheit hatte und schon früh Verantwortung für sich und seine Geschwister übernehmen musste.
Prinzipiell ist er auch ein Mensch der sehr leicht zufrieden zu stellen ist, er hat immer gesagt, er würde nichts und niemanden brauchen außer mich, weshalb wir auch nicht sehr viele soziale Kontakte haben oder viel unternehmen.
Jedenfalls ist es so, dass ich mir schon seit zwei Jahren ein Kind wünsche und immer wenn ich das Thema angesprochen habe, meinte er, wir wären noch nicht so weit, u.a.auch finanziell.
Im März diesen Jahres wurde ich dann dreißig und mit dem Geburtstag fiel ich irgendwie in eine Krise. Plötzlich wusste ich nicht mehr, was ich eigentlich vom Leben erwartete, stellte fest, dass ich irgendwie unglücklich bin, wobei mein Job da auch eine große Rolle spielt, die Wohnung, die wir erst vor einem Jahr bezogen hatten, gefiel mir nicht mehr und überhaupt hatte ich den Eindruck, ich würde zu wenig erleben und habe noch nichts von der Welt gesehen (was auch stimmt).
Jedenfalls war ich dann auf der Suche nach mir selbst und dementsprechend auch mit mir selbst beschäftigt.
Dann irgendwann kam der Tag an dem alles außer Kontrolle nämlich als meine beste Freundin mir mitteilte dass sie (quasi ungewollt) schwanger ist. Von da an ging alles bergab, ich fiel in ein richtiges Loch, konnte nur noch heulen, weil ich es mir selbst auch so sehr gewünscht hatte und stellte meinem Freund ein Ultimatum. Ich sagte ihm, er müsse sich langsam bemühen, dass er an unserer finanziellen Situation was ändert, wenn er der Meinung ist, dass wir deshalb noch kein Baby haben können, ansonsten würde ich das nicht mehr lange mitmachen. Er gab mir daraufhin Recht, dass er sich zu wenig um unser Vorankommen gekümmert hätte und würde aber jetzt damit beginnen, was er dann auch wirklich motiviert tat.
Nun war leider mein Tief trotzdem noch nicht vorbei und ich begann, ihm vorzuwerfen, dass er für alles einen Tritt in den Hintern bräuchte und ich mir wünsche, dass er auch aus eigener Initiative mal tätig wird (in sämtlichen Belangen).
Er wiederum sagte mir dann dass er nicht nur wegen der finanziellen Situation zweifelt, dass wir das hinbekommen ein Kind groß zu ziehen, sondern er befürchtete auch, dass ich in meiner aktuell sehr emotionalen Situation dem Druck nicht gewachsen bin und er würde sich schon alleine mit dem Kind auf dem Arm und einer heulenden Frau sehen. Außerdem würde eine Beziehung durch ein Kind nicht gerade leichter, er hätte das schließlich alles schon erlebt.
Nun, das Ende vom Lied ist, dass sich alles dermaßen hochgeschaukelt hat, dass er zum Schluss gesagt hat, dass er kein Kind will, er könne mit Kindern nichts anfangen und wäre eigentlich auch froh, wenn er seinen Sohn sonntags wieder abgeben könnte. Ich solle mir auch keine Hoffnung machen, dass sich seine Einstellung irgendwann nochmal ändern wird, er hätte mich jetzt schließlich genug hingehalten und am besten wäre es die Beziehung zu beenden, damit ich mir meinen Traum von einer Familie mit jemand anderem erfüllen kann.
Diesen Status (Ende der Beziehung) haben wir nun seit vier Wochen und ich bin einfach nur verzweifelt. Ich kann einfach nicht glauben dass alles so gekommen ist - ich hatte doch vor, mein Leben mit ihm zu verbringen. Auch nach vier Jahren Beziehung waren wir noch wirklich verliebt. Wir haben so gut wie jeden Abend zusammen verbracht und die Wochenenden sowieso. Ich habe alles für ihn gegeben und auch für seinen Sohn. Wir haben uns immer ausgemalt wie wir als Oma und Opa im Schaukelstuhl sitzen und zusammen Kreuzworträtsel. Das klingt jetzt vielleicht kindisch, aber für mich waren es keine leeren Worte, ich wollte es wirklich. Und jetzt ist alles aus... Mir geht's saumässig schlecht, ich kann nicht schlafen, stattdessen kann ich nicht aufhören zu heulen und mein ganzer Körper schmerzt. Bin jetzt auch eine Woche krank geschrieben, aber ich weiß nicht wie ich es anstellen soll, nächste Woche wieder zu arbeiten.
Hat jemand vielleicht ähnliches erlebt und kann mir helfen? Danke im Voraus!

20.10.2015 12:41 • #1


M
lötzlich wusste ich nicht mehr, was ich eigentlich vom Leben erwartete, stellte fest, dass ich irgendwie unglücklich bin, wobei mein Job da auch eine große Rolle spielt, die Wohnung, die wir erst vor einem Jahr bezogen hatten, gefiel mir nicht mehr und überhaupt hatte ich den Eindruck, ich würde zu wenig erleben und habe noch nichts von der Welt gesehen (was auch stimmt).

klingt nicht gerade nach einem guten grund...ein kind zu bekommen
vielleicht solltest du erstmal herausfinden was du willst.

Ich sagte ihm, er müsse sich langsam bemühen, dass er an unserer finanziellen Situation was ändert, wenn er der Meinung ist, dass wir deshalb noch kein Baby haben können, ansonsten würde ich das nicht mehr lange mitmachen. Er gab mir daraufhin Recht, dass er sich zu wenig um unser Vorankommen gekümmert hätte und würde aber jetzt damit beginnen, was er dann auch wirklich motiviert tat.
Nun war leider mein Tief trotzdem noch nicht vorbei und ich begann, ihm vorzuwerfen, dass er für alles einen Tritt in den Hintern bräuchte und ich mir wünsche, dass er auch aus eigener Initiative mal tätig wird (in sämtlichen Belangen).


warum soll er sich um alles kümmern ?
und vor allem.... um DEIN glück ?
für DEIN leben und DEIN glück bist du selbst verantwortlich
und niemand sonst.

wenn dir dein job nicht gefällt, dann finde einen besseren....
wenn dir die wohnung nicht gefällt,
dann verändere sie oder finde eine schönere.....

erwarte nicht, daß ein kind die lösung ist
für deine Probleme
oder dein freund dich durchs leben schleift
und für dich die verantwortung tragen muss.....

ich finde seine entscheidung richtig unter diesen umständen,
du wirkst nicht reif für ein kind,
sondern unzufrieden mit dir und deinem leben......

20.10.2015 13:06 • #2


A


Trennung, weil er plötzlich kein Kind will

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J
Hallo liebe Milli,
tut mir leid, dass Du so leidest.
Die Dinge, die Ihr Euch gegenseitig an den Kopf geworfen habt, die sind gesagt worden, als Ihr beide emotional total aufgewühlt wart.
4 Jahre sind eine lange Zeit. Kannst Du ihn nicht heute oder morgen nochmals persönlich kontaktieren und um eine Aussprache/Richtigstellung bitten!?
Du darfst Deinen Geliebten doch nicht so unter Druck setzen!

Vielleicht bekommt Ihr noch die Kurve.
Ihr braucht für das Gespräch aber Zeit und Ruhe.

Wenn Du ihn liebst, dann muss er das augenblicklich erfahren, noch bevor er sich mit einer anderen Dame vom Kummer ablenkt.
Aber bitte nicht per Mail, sms... WA oder so ein Gedöns.
Vis-a-vis.
Alles Gute

20.10.2015 13:26 • #3


J
Milli, Du kannst, wenn Du mal Lust und Zeit hast bei You Tube den Vortrag, wahre Liebe lässt frei von Robert Betz ansehen bzw. anhören. Der dauert etwas über 1 Stunde. Danach verstehst Du vielleicht noch besser..

Erhole Dich die Woche gut und tue auch Dir mal etwas Gutes.

20.10.2015 13:35 • #4


M
Hallo Minna,
nunja, er sollte beginnen, sich zu kümmern, weil er schon seit zwei Jahren davon sprach, dass die finanzielle Situation sich erst ändern muss und er mehr verdienen muss, weil wir es klassisch aufgeteilt haben wollten, nämlich dass ich erstmal zu Hause bleibe und er die Familie ernährt. Aber es passierte nichts. Und vor dem Hintergrund dass ich jetzt schon zwei Jahre gewartet hatte, wollte ich endlich mal zu Rande kommen. Offenbar war es aber falsch, auf einmal diesen enormen Druck auf ihn auszuüben.
Und für meine allgemeine Unzufriedenheit in den letzten Monaten mache ich ihn auch gar nicht verantwortlich und ich wollte auch nicht, dass er diese Unzufriedenheit wegzaubert, ich wollte damit vielmehr ausdrücken dass das natürlich alles andere als förderlich war und ich verstehen kann, dass er damit überfordert war.

20.10.2015 13:39 • #5


H
Hallo Milli85,

fühl dich erstmal gedrückt, ich kann glaube halbwegs erahnen, wie es dir geht, weil ich in einer ähnlichen Situation stecke, auch wenn ich nicht getrennt bin...Aber vom Rahmen her ist es ähnlich. Ich bin mit meinem Freund seit drei Jahren zusammen, er hat bereits einen Sohn (mittlerweile 9) aus vorheriger Beziehung und der auch oft (nicht nur alle 2 Wochen) bei ihm/uns ist. Ich habe mir eigentlich immer Kinder (mittlerweile aufgrund des Alters auch nur noch 1) gewünscht, aber er möchte keines mehr. Der Unterschied vielleicht zu dir: er hat es mir von Anfang an so gesagt, war da nie unehrlich oder hat mich hingehalten, ich kannte seine Meinung dazu immer und habe mich trotzdem darauf eingelassen, weil ich da schon nicht mehr zurück konnte...


Zitat:
Dann irgendwann kam der Tag an dem alles außer Kontrolle nämlich als meine beste Freundin mir mitteilte dass sie (quasi ungewollt) schwanger ist. Von da an ging alles bergab, ich fiel in ein richtiges Loch, konnte nur noch heulen, weil ich es mir selbst auch so sehr gewünscht hatte


Das kenne ich nur zu gut. Ist halt dann in unserem Alter leider so, dass das komplette Umfeld und der Freundeskreis auf einmal Kinder bekommt. Ich habe damit auch sehr zu kämpfen, aber gerade wenn es deine beste Freundin ist und du so wahrscheinlich mehr mitbekommst als bei jemand anderem, wirst du merken, dass auch oder gerade dann mit Kind nicht alles eitel Sonnenschein ist. Die Beziehung verändert sich gravierend, nicht immer zum Vorteil! Das muss man sich vielleicht auch mal vor Augen halten, es gibt immer Für und Wider, für beide Seiten, mit oder ohne Kind. Bei mir gibt es Tage, da kann ich nicht mal richtig zusehen, wenn er und sein Sohn miteinander toben, es schnürt mir das Herz zu. Andererseits hab ich seinen Sohn richtig lieb und er mich auch, ich bin froh, dass es ihn wenigstens gibt. Wobei mal ganz nüchtern betrachtet, hätte er ihn nicht, wäre er wahrscheinlich nicht gegen ein Kind mit mir Aber diese Gedanken sind Quatsch, es gibt ihn, es ist so wie es ist und wir lieben ihn, punkt.


Zitat:
und stellte meinem Freund ein Ultimatum. Ich sagte ihm, er müsse sich langsam bemühen, dass er an unserer finanziellen Situation was ändert, wenn er der Meinung ist, dass wir deshalb noch kein Baby haben können, ansonsten würde ich das nicht mehr lange mitmachen.


Ich befürchte mal, damit hast du ihn zur Trennung getrieben, tut mir leid, das sagen zu müssen, aber wer lässt sich schon gern ein Ultimatum stellen.

Zitat:
Er wiederum sagte mir dann dass er nicht nur wegen der finanziellen Situation zweifelt, dass wir das hinbekommen ein Kind groß zu ziehen, sondern er befürchtete auch, dass ich in meiner aktuell sehr emotionalen Situation dem Druck nicht gewachsen bin und er würde sich schon alleine mit dem Kind auf dem Arm und einer heulenden Frau sehen. Außerdem würde eine Beziehung durch ein Kind nicht gerade leichter, er hätte das schließlich alles schon erlebt.


Gerade diesen letzten Satz kenne ich auch. Mein Freund sagte das auch öfter, dass er ja schon erlebt hat, wie sich die Beziehung durch ein Kind verändert und der komplette Alltag und für ihn war das scheinbar nicht gerade zum Positiven und dass er das nicht noch einmal möchte. Und mir stellt sich auch gerade die Frage: Sieht es dein (Ex)Freund momentan nicht vielleicht sogar realistischer als du? Der Punkt, den er befürchtet, dass du dem Ganzen emotional gar nicht gewachsen bist, ist nicht zu unterschätzen. Ein Kind sollte bereichern und nicht noch zur zusätzlichen Belastungs- und Zerreißprobe werden...Erst solltest du gefestigt sein, bevor ein Kind ins Spiel kommt.

Zitat:
wäre eigentlich auch froh, wenn er seinen Sohn sonntags wieder abgeben könnte. Ich solle mir auch keine Hoffnung machen, dass sich seine Einstellung irgendwann nochmal ändern wird, er hätte mich jetzt schließlich genug hingehalten und am besten wäre es die Beziehung zu beenden, damit ich mir meinen Traum von einer Familie mit jemand anderem erfüllen kann.


Auch diese Sätze kenne ich Gib auf den 1. Satz mal bitte nicht zu viel, sie lieben ihre Söhne, komme was wolle und sind froh, sie wenigstens ab und zu bei sich zu haben. Aber bedenke auch, sie haben es einfacher als die dazugehörige Mutter. Dort hat das Kind seinen Alltag, sie kämpft sich durch die täglichen kleinen Probleme usw. Wenn die Kinder am Wochenende da sind, wollen sie freilich beschäftigt sein, das ist Stress, den sie ansonsten nicht (mehr) haben. Sie haben ja nach der Trennung nun auch wieder das entspanntere Leben und die Freiheiten ohne Kind kennen gelernt.

Ich kann mir vorstellen, wie du im Moment leidest. Versuche irgendwie, dich abzulenken, zur Ruhe zu kommen und v.a.: grübele im Moment nicht über Kinder nach. Du bist 30 und auch wenn du es im Moment nicht glaubst, du hast noch einige Jahre Zeit, dir deinen Wunsch zu erfüllen. Ich bin mittlerweile fast 35 und so langsam versuche ich mich damit abzufinden, dass ich es nicht mehr hinbekomme. Denn erstens mal ändert er seine Meinung nicht (worauf man ja doch immer noch irgendwo hofft oder ) und zweitens weiß ich nicht mal, ob ich überhaupt schwanger werden kann (hatte es mal 1,5 Jahre vergeblich mit meinem vorherigen Freund versucht). Ich müsste mich trennen von meinem Freund, aber wer sagt mir, dass ich (relativ schnell) wieder jemanden kennen lerne, der überhaupt noch Kinder möchte? Zudem bin ich der Meinung, die Beziehung muss passen, es soll ja nicht irgendwer sein, ich will kein Kind auf Teufel komm raus und ich bin auch niemand, der einfach jemandem eins anhängt. Was nützt mir dann ein Kind, wenn die Beziehung nicht passt oder er mich sitzen lässt wenn es soweit ist?

Mir geht es sehr unterschiedlich, mal so und mal so. Ich versuche mir immer die positiven Seiten ohne Kind vor Augen zu führen. Aber wie gesagt, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Meiner Meinung nach sind Kinder ein Thema, wo man keine Kompromisse eingehen kann. Entweder ja oder nein, ein zwischendrin gibt's da halt nicht. Und ich glaube, man kann auch niemanden für seine jeweilige Meinung verurteilen, da es schon einen sehr großen Einschnitt im Leben bedeutet.

Aber wenn du für dich weißt, dass Kinder definitiv dazugehören zu deinem Leben, war die Trennung im Endeffekt vielleicht nicht der schlechteste Weg, sieh es mal so Denn seine Meinung wird sich wahrscheinlich zu diesem Thema wirklich nicht mehr ändern und jetzt hättest du noch die Chance dazu. Das Einzige, was man ihm wirklich vorwerfen könnte, wäre, dich so hingehalten zu haben. Erst zu behaupten, er möchte es ja auch und dann auf einmal nicht mehr.. das finde ich schon gemein.

20.10.2015 13:43 • #6


M
Lieben Dank für eure Antworten,

Hope42, du hast vollkommen Recht, dass es höchst kontraproduktiv war, dass ich ihn so unter Druck gesetzt habe, aber irgendwie bin ich förmlich innerlich ausgerastet. Meine beste Freundin hatte nun mal wieder nicht richtig aufgepasst und schwupps... ist sie schwanger, wohingegen ich, die sich schon seit zwei Jahren ein Baby wünschte, sozusagen hingehalten werde. Irgendwie habe ich einfach rot gesehen und dachte nur, es kann nicht wahr sein, dass jetzt auch die letzte meiner Freundinnen sich der Familiengründung nähert und ich immer noch nicht so weit bin...

Bei mir gibt es Tage, da kann ich nicht mal richtig zusehen, wenn er und sein Sohn miteinander toben, es schnürt mir das Herz zu. Andererseits hab ich seinen Sohn richtig lieb und er mich auch, ich bin froh, dass es ihn wenigstens gibt.

Bei mir ist es ähnlich, ich habe den Kleinen wahnsinnig lieb, er wird jetzt sechs Jahre alt und ich kümmere mich an den Wochenenden um ihn wie eine Mutter mit essen kochen, baden, Gute-Nacht-Geschichte vorlesen und allem was dazu gehört. Trotz allem BIN ich nun mal nicht die Mutter und ich kann mir noch so sehr den Hintern aufreißen, eine Mutter ist eine Mutter und eine Stiefmutter eine Stiefmutter. Der Wunsch nach einem eigenen Kind ist einfach immens groß - eine Familie stand wie gesagt schon immer für mich auf dem Plan.

Ich müsste mich trennen von meinem Freund, aber wer sagt mir, dass ich (relativ schnell) wieder jemanden kennen lerne, der überhaupt noch Kinder möchte? Zudem bin ich der Meinung, die Beziehung muss passen, es soll ja nicht irgendwer sein, ich will kein Kind auf Teufel komm raus und ich bin auch niemand, der einfach jemandem eins anhängt. Was nützt mir dann ein Kind, wenn die Beziehung nicht passt oder er mich sitzen lässt wenn es soweit ist?

Auch da muss ich dir vollkommen Recht geben, weshalb ich auch nicht verstehe, wieso mein Partner meint, er muss mich jetzt verlassen, damit ich mit jemand anderem eine Familie gründen kann. Als ob es mir darum geht, mit IRGENDJEMANDEM ein Kind zu bekommen... Das habe ich ihm auch versucht klar zu machen. Ich habe mich auch dafür entschuldigt, dass ich ihn so unter Druck gesetzt habe und vorgeschlagen, das Thema erstmal wieder ruhen zu lassen und uns auf uns zu konzentrieren und dass wir ja auch noch ein paar Jahre Zeit haben. Aber er meint, für ihn ist das Thema jetzt durch, ich muss davon ausgehen, dass er niemals wieder Kinder möchte und er könne die Beziehung jetzt auch nicht mehr weiterführen, weil er mir nicht mehr in die Augen sehen kann, weil er weiß, was er mir damit angetan hat.
Und ganz ehrlich... Der Kinderwunsch ist jetzt dermaßen nach hinten gerückt... Ich will einfach nur wieder mit ihm zusammen sein.[/quote]

20.10.2015 14:12 • #7


M
Das hat sich jetzt etwas widersprochen, dass ich einen immensen Kinderwunsch habe, dieser jetzt aber in den Hintergrund gerückt ist. Ich meine, dass ich gerne irgendwann Kinder möchte, aber gerne bereit gewesen wäre, noch ein paar Jahre zu warten.

20.10.2015 14:18 • #8


H
Ja du hast recht. Man wird nie die Mutter sein, ein eigenes Kind ist immer etwas anderes. Mein Partner weiß das, er weiß auch, dass ich darunter leide und er würde es glaube auch verstehen, wenn ich mich deswegen trennen würden Aber mir geht es wie dir. Ich will nicht mit irgendjemandem ein Kind, sondern wenn, dann mit ihm. Wir reden auch nach wie vor über das Thema, aber er ändert seine Meinung nun mal nicht und ich kann ihn da auch verstehen. Er möchte z.B. auch nicht, dass sich unsere Beziehung ändert, es ist schön so wie es ist.
Aber so gut wie ich deinen Wunsch verstehen kann, wieder mit ihm zusammen zu kommen: Überlege dir, wenn du dich etwas beruhigt hast, ob du wirklich bereit bist, auf deinen Traum von Kindern zu verzichten?!? Denn du musst davon ausgehen, dass er seine Meinung nicht ändert, dass er wirklich damit abgeschlossen hat. Und dann würdest du die Jahre verschenken, tut mir leid, aber bei uns Frauen ist es ja nun mal so Überlege dir, was DU willst, kannst du wirklich auf Kinder verzichten?

20.10.2015 14:44 • #9


SilentOne78
Hallo Milli,,

bei mir war es anders herum… ich möchte keine Kinder, mein (noch) Mann dagegen hat sich immer eine eigene Familie gewünscht. Uns war klar, das kann eine schwere Belastung werden für die Beziehung… aber da war doch die Liebe füreinander. Und auch von meinem Mann die Aussage: ich will nicht mit irgendwem Kinder, sonder wenn, dann mit Dir. Und wenn bei Dir dieser Wunsch wirklich nicht mehr kommen sollte, dann schaffen wir auch das irgendwie, Hauptsache wir sind zusammen.

So sind wir ein Paar geworden, ein Paar geblieben, haben geheiratet… Hatten unsere Höhen und Tiefen, gute und weniger gute Zeiten zusammen, haben uns immer wieder zusammengerauft… und dann doch, schleichend, über die Jahre, immer mehr voneinander entfernt. In dieser Zeit haben Freunde, Bekannte, Geschwister um uns herum Nachwuchs bekommen, aber meine „biologische Uhr“ ist stumm geblieben, bei mir kam noch immer kein Wunsch, keine Sehnsucht nach eigenen Kinder auf. Während der seine beständig gewachsen ist.

Letztes Jahr im Juni hat er die Trennung ausgeprochen, nach 12 Jahren Beziehung und 9 Jahren Ehe. Der Kinderwunsch war nicht der einzige, aber ein gewichtiger Grund dafür – eben das eine große Thema, bei dem es einfach keinen Kompromiß gibt, sondern nur ein ja oder nein.

Zwar kam die Initiative letztlich von ihm, aber auch ich hatte tief im inneren schon längere Zeit Zweifel gehabt, ob es richtig ist, an dieser Beziehung festzuhalten – zum Großteil wegen meiner Schuldgefühle, dass ich ihm diesen einen großen Lebenswunsch verweigere. Und jedes Zusammentreffen mit jungen Familien hat Salz in diese Wunde gerieben…

Trotzdem war die Trennung sehr schmerzhaft, für beide, weil noch immer viel Zuneigung füreinander da war. Das hat den Abschied schwer gemacht, aber diese Zuneigung, gegenseitige Achtung und Respekt haben uns auch geholfen, uns ohne Rosenkrieg - „im Guten“ – zu trennen.

Inzwischen haben wir uns beide neu verliebt, neue Partner gefunden. Und er wird Papa. Ich geb zu, als er mir von ihrer Schwangerschaft erzählt hat musste ich schon noch mal schlucken, und es sind ein paar Tränen geflossen. Da kam noch mal einiges hoch, und sooo schnell hatte ich einfach nicht damit gerechnet…
Mittlerweile hab ich es verdaut und wünsche den dreien ehrlich und von Herzen alles Gute.

Für uns war die Trennung – so schwer diese Zeit auch war - die richtige Entscheidung… Ich hab meinen Frieden damit gemacht und freu mich auf die Zukunft mit meinem jetzigen Partner – ohne Kinder, denn auch er hat keinen Wunsch danach.

Dir wünsch ich viel Mut und Kraft und Zuversicht, dass Du gut durch diese schwierige Phase durch kommst und ihr beide den richtigen Weg für euch findet – wie auch immer der aussieht.

21.10.2015 12:22 • #10


M
Liebe SilentOne,

vielen Dank für deinen Beitrag, der mir gerade sehr hilft. Rein rational weiß ich, dass es eine absolute Belastungsprobe für unsere Beziehung sein würde, diese weiterzuführen und dass unter Umständen für mich evtl. wertvolle Zeit verloren ginge, wenn man in ein paar Jahren feststellen würde, dass man doch an diesen zwei völlig unterschiedlichen Lebensvorstellungen gescheitert ist.
Aber ich bin halt größtenteils Herzmensch und dass sich jetzt zwei Menschen trennen, die sich nach wie vor aufrichtig lieben, will einfach nicht in meinen Kopf und es einfach so wahnsinnig schwer. Der aktuellste Stand von gestern ist, dass mein Ex-Partner nun auch sagt, dass er eine Beziehung gar nicht mehr weiterführen könnte, weil er mit dem Gedanken, mir die Chance auf eine Familie zu nehmen, nicht leben könnte und es würde ihm zu diesem Zeitpunkt schon schwer fallen, mir überhaupt noch in die Augen zu sehen.
Irgendwie muss ich wohl langsam beginnen, die Situation zu akzeptieren und dass es wie in eurem Fall auch gut ausgehen kann, lässt hoffen.

Liebe Grüße

22.10.2015 10:27 • #11


A


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