Trennung wegen Überlastung Was ist los?

Hey.

So jetzt schreibe ich doch.

Ich war mit einem wundervollen Mann zusammen, der mich auf Händen getragen hatte und auch ich habe sehr viel für ihn getan. Er fühlte sich ganz offensichtlich wohl in der Beziehung und wollte sie. Jedoch hat er sehr viel Kummer mit seinem Kind und auch große Belastungen im Freundes- und Familienkreis. Da er ein Kerl ist, hat er das so lange verdrängt, bis es ihm komplett die Schuhe ausgezogen hatte. Von jetzt auf gleich hat er sich in sich zurückgezogen und innerhalb weniger Tage musste ich einsehen, dass da kein Rankommen mehr war. Die Überlastung hatte dann sogar physische Folgen. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn liebe, für ihn da sein würde, jedoch ich nicht an ihn rankomme und das nur Schmerzen verursachen würde. Da ich nur meinen eigenen Liebeskummer auf ihn projezieren würde, haben wir eine Pause vereinbart und ich habe ihm gesagt, dass er ein toller Mensch ist und er aber selbst dafür sorgen müsse, dass es ihm wieder besser ginge. Und ich ihm Raum und Zeit dafür gebe.

Nun hatten wir kaum Kontakt. Ich habe mein eigenes Leben in den Mittelpunkt gestellt, weil es auch nur eine Fortsetzung der Beziehung geben kann, wenn es mir ebenfalls gut geht. Mir geht es inzwischen viel besser, aber meine Gefühle sind dennoch noch die gleichen.

Wenn ich mit ihm Kontakt habe, dann merke ich, dass ich ihm nicht egal bin. Aber er irgendwie auch so Angst davor hat, mich zu sehen. Einerseits möchte er mich wiedersehen. Ist aber auch noch nicht bereit dafür. Er gleichzeitig emotional und doch zurückgezogen. Er findet mich toll, ist mir unglaublich dankbar, vertraut mir, aber von ihm nichts erwarten.

Ich denke, dass es lange keine Pause mehr ist. Auch wenn er sich nie dazu geäußert hat. Ich versuche, keinen Druck aufzubauen, aber ich muss auch für mich schauen, wo ich lang will. Aufgeben? Hoffen?

Der Mensch bedeutet mir unheimlich viel und ich kann seinen Schmerz so gut nachempfinden. Ihm noch mehr Zeit geben? Kontakt einstellen, beharrlich Unterstützung anbieten?

Ich bin realistisch genug, dass es sobald nicht zu einer Beziehung kommt. Vielleicht in einem Jahr wieder oder in 40. Aber ich würde gerne für ihn da sein.

Wie schätzt ihr das ein?

Wie alt seid ihr? Wie lange zusammen?

Ist er in irgendeiner Art von Behandlung?

Zitat von Grübelfrau1234:

beharrlich Unterstützung anbieten?

Das kann ganz schnell in ich bin genervt von Dir, lass mich mal in Ruhe umschlagen, von daher - nein.

30 und 36. Zusammen ein Jahr.

Das Kind ist 5.

Ich hab es ihm nach der Trennung ans Herz gelegt, sich Hilfe zu suchen und auch er meinte, es wäre nicht verkehrt. Ich bezweifle, dass er es gemacht hat. Dazu hatten wir zu wenig Kontakt. Ich lasse ihn kommen. Er weiß ja, wo er mich findet.

Ich denke nicht, dass er grundsätzlich depressiv ist. Ich glaube, er ist einfach in einer Lebenskrise und im Moment den Glauben an sich und die Welt verloren.

Was ist der Kummer mit dem Kind? Darf er es nicht sehen? Gibt es Streß mit der Mutter des Kindes?

Oder kann es sein, dass er mit der Mutter des Kindes wieder zusammen ist?

Er darf das Kind sehen, auch wenn der Kontakt zur Mutter etwas schwierig ist. Aber den Umständen entsprechend ok. Er hatte sich während unserer Beziehung auch schon klar gegen die Mutter und für mich entschieden. Ich denke, da ist auf beiden Seiten kein Interesse mehr da. Das einzige wovon er sich nicht verabschieden kann, ist nicht mehr den Alltag mit seinem Kind zu haben. Aber diese Zeit ist vorbei und das kann er noch nicht akzeptieren. Also dreht sich im Moment alles um seinen Sohn. Da hat er wahnsinnige Verlustängste.

Ich denke, da ist noch mehr im Busch.

Wie auch immer, ich finde, Du solltest nicht darauf hoffen, dass er sich irgendwann meldet. Und den Kontakt erstmal komplett einstellen, vielleicht ist das der Tritt, den er braucht.

Du hattest ein Jahr mit jemanden, der Dir gut getan hat. Das ist mehr als viele Menschen haben, deswegen würde ich anfangen abzuschließen, die schöne Zeit in Erinnerung behalten und nach vorne sehen.