Vor einigen Monaten lernte ich einen Mann kennen. Ich fühlte mich auf Anhieb in seiner Nähe wohl und wir verstanden uns sehr gut. Nach einem Monat kamen wir zusammen. Eineinhalb Monate später beendete er die Beziehung, da ein psychisches Problem, ein Verlusttrauma, bei ihm wieder aufgebrochen war. Es sagte mir, dass er in dieser Situation nicht mehr als Freundschaft empfinden könne, was ich ihm auch glaube. Unser Verhältnis war und ist stets von sehr viel Achtung, Respekt und Vertrauen geprägt. Daran hat sich auch seit der Trennung nichts geändert. Als wir uns damals aussprachen, hatte ich ihm auch die Option geboten, es trotz seiner Probleme gemeinsam zu versuchen. Dass wir es nicht taten, liegt wie gesagt daran, dass er sich in dieser Situation nicht verlieben kann. Mir ist bewusst, dass er den Schritt, sich in mich zu verlieben, während unserer kurzen Beziehung nicht getan hat und auch einfach nicht tun konnte. Ich habe ihm nach unserer Aussprache vor allem Zeit gegeben und in Ruhe gelassen. Erst in letzter Zeit, eineinhalb Monate später, kommunizieren wir ab und zu, dabei stets entspannt und auch liebevoll. Obgleich ich rational seine Situation vollkommen verstehe und weiß, dass er Zeit braucht, fällt mir die Trennung emotional sehr schwer. Die Beziehung mit ihm war aus meiner Sichtweise wundervoll und auch er hatte mir gesagt, dass eigentlich alles stimmte. Besonders nachdenklich machte mir das kürzliche Gespräch mit einer Freundin, die sehr erstaunt darüber war, dass ich noch so emotional in die Sache involviert bin. Ihn nicht zu sehen oder zu sprechen, fällt mir, obgleich ich bemüht bin, ihn wirklich in Ruhe zu lassen, sehr schwer. Das ist mit Sicherheit nicht meine erste Trennung und ich verkrieche mich auch nicht, sondern gehe raus, unternehme viel, mache Sport, lerne neue Leute kennen und tue bewußt Dinge, die mir gut tun. Dennoch sind meine Gedanken ständig bei ihm und es tut weh, wenn mir Freunde raten, mir jemanden anderes zu suchen. Ich habe allmählich das Gefühl, dass der Kreis derer, mit denen ich darüber reden kann, kleiner wird. Wenn ich mir selbst überlege, was mich glücklich machen würde, lautet die Antwort stets, es nochmals mit ihm zu versuchen.
Habt ihr Erfahrungen mit solchen Situationen? Was würdet ihr in so einem Fall tun?
Danke!
20.05.2014 20:32 •
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