Hallo h0n3yMo0n,
wie lange wart ihr denn zusammen?
Ich bin nun 15 Wochen getrennt nach einer 8 jährigen Beziehung.
Gerne versuche ich dir zu schildern wie ich mich in den 15 Wochen gefühlt habe und wie ich mich jetzt fühle.
Aber und das ist ein wichtiges aber, jeder Mensch geht unterschiedlich mit diesem Schmerz um. Nur weil es mir so ergangen ist, muss es dir nicht auch so ergehen. Es gibt keine Regeln wie du dich fühlen musst. Es gibt keinen der dir sagt du musst traurig sein. Es gibt niemanden der dir sagt das du leiden musst. Du kannst für dich selbst entscheiden was du denken willst, wie viel du darüber denken willst und ob du nicht deine Gedanken in eine andere Richtung lenken möchtest.
Ich weiß, das klingt einfach, ist es aber bei Gott nicht und ich selber habe es nur bedingt geschafft.
Ich kann dir das Buch oder Hörbuch Louise Hay - Gesundheit für Körper und Seele empfehlen. Es geht darum zu erkennen seine Gedanken zu lenken.
Du kannst diese Prüfungsphase ja auch als etwas positives sehen. Eine Möglichkeit dich auf etwas anderes zu fokussieren.
Nun aber zu meinen 15 Wochen.
Die erste Zeit habe ich überhaupt nicht realisiert was da gerade passiert ist. Es hat auch nicht so sehr weh getan, Ich habe gedacht wenn ich gleich nach Hause komme, wird sie bestimmt vor meiner Tür stehen. Ich wollte es einfach nicht wahrhaben. Ich habe ihr geschrieben, bin jeden Tag auf ihr Instagram Profil gegangen. Es gab aber keine Reaktion.
Ich fing an mir Sachen zu überlegen, Möglichkeiten wie ich sie wieder zurück bekomme, an ihrer Wohnung vorbei gehen beim spazieren. Ich habe mir Dinge ausgemalt, bescheuerte Dinge. Ich habe mich sehr verzweifelt gefühlt. Mir wurde geraten mich abzulenken, etwas anderes zu machen. Ich empfand das als *beep*, es gab nichts auf dieser Welt was mich hätte ablenken können, was dazu geführt hätte einen anderen Gedanken zu haben.
Ich habe angefangen mir einzureden das bestimmt bald wieder alles gut wird, ich den Schmerz nicht mehr ertragen muss, ich die Liebe meines Lebens wieder zurück bekomme. Das hat dazu geführt das ich mich ein wenig besser gefühlt habe. Ich wusste das sie bereits einen neuen Partner hatte aber habe mir eingeredet das es bestimmt nur ablenken ist. Mir ging es ein wenig besser. Bis zu dem Tag als ich ein Video von ihr und dem neuen auf Instagram gesehen habe. Es hat mich komplett zerstört. Ich wollte nicht mehr leben. Ich wollte einfach nicht mehr existieren. Ich wollte das dieser Schmerz aufhört. Ich war so machtlos, ich konnte nichts dagegen tun.
Langsam verstand ich das es vorbei ist. Ich hörte auf mir Pläne zu überlegen, mir etwas einzureden, ich verstand das es verloren ist. Und ab dem Punkt merkte ich das alles was ich davor gefühlt hatte, gedachte hatte und erlebt hatte einen sch. war gegen das Gefühl was ich nun erlebte. Ich habe angefangen zu trauern. Ich kann mich an eine Situation erinnern, ich fuhr über die Autobahn und habe ernsthaft darüber nachgedacht mein Auto einfach in die Leitplanke zu ballern. Damit es endlich vorbei ist. Ich habe es mir ausgemalt, ich habe Gas gegeben, ich habe gewartet bis keiner hinter oder vor mir war und dann...dann habe ich mich nicht getraut. Das hat dazu geführt das ich lachen musste, ich musste lachen weil ich es nicht konnte, ich musste lachen weil es trotz der Situation etwas in mir gibt was leben will, was mich nicht aufgibt. Es ging mir besser. Ich hatte für einen kurzen Moment Hoffnung.
Das war vor ca. 3-4 Wochen, das trauern wird weniger, es gibt Momente in denen ich nicht mehr an sie denken muss, ich kann wieder Licht sehen, ich kann mir ein Leben ohne sie vorstellen, es gibt Momente in denen bin ich sehr traurig aber es gibt mittlerweile Momente in denen ich genau das Gegenteil bin und dann erschrecke ich mich weil ich merke das ich ja gar nicht an sie gedacht habe.
Ich bin auf einem guten Weg und manchmal denke ich, ich habe das schlimmste hinter mir. Es wird noch ein langer weg sein, 15 Wochen sind nichts....es wird mich noch eine ganze Weile begleiten aber ich kann mich immerhin wieder fokussieren.
Ich will dir weiß Gott keine angst machen und ich kann mir vorstellen das meine Beziehung ein wenig spezieller war....
Es waren 8 Jahre off und on, wir haben uns locker 20 mal getrennt und sind wieder zusammen. Es war ein hoch und tief der Gefühle, es war sehr Toxisch. Das führt dazu dass es sich im Körper wie ein Dro. anfühlt. Diese ganze Zeit mit meiner Ex hat dazu geführt das ich mich verloren habe das ich lange lange nicht mehr wusste wer ich war. Wir waren beide voneinander abhängig und konnten uns ein leben alleine nicht vorstellen. Auch deswegen hat es mir so hart getroffen.
Mir haben bisher folgende Bücher geholfen.
Komm, ich erzähl dir eine Geschichte
Buch von Jorge Bucay
Drei Fragen: Wer bin ich? Wohin gehe ich? Und mit wem?
Buch von Jorge Bucay
Du stehst noch ganz am Anfang und wie gesagt, es gibt keine Regeln...
Du musst nicht so leiden wie ich es für mich entschieden habe.
Stärke dich und deinen Geist, finde zu dir selbst und du wirst recht schnell begreifen das du ein Starker unabhängiger Mensch bist der seine Gedanken fokussieren kann.
Falls du weitere Fragen hast, kannst du mir auch gerne schreiben.
Ich wünsche dir alles gute!
20.06.2020 09:50 •
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