Trennung in der Prüfungsphase

Liebes Forum,
ich schildere hier jetzt einfach mal meine Trennung, vielleicht hat jemand ja Tipps.
Ich(w20) war mit meinem Partner(m23) 9 Monate zusammen. Es hat lange gedauert bis wir zueinander gefunden haben, das hatte verschiedene Anfangsprobleme. Aber die sind eigentlich nicht wichtig.

Ich bin bisher seine längste Beziehung, ich hatte zuvor schon eine längere Beziehung von fast 2 Jahren.
Vor einem Monat gab es bei mir viele Änderungen im Umfeld, meine Eltern haben sich nach vielen Jahren getrennt, im Bezug auf meine Uni gab es viel Stress, es sind Freundschaften kaputt gegangen.
Seitdem ging es mir psychisch nicht mehr gut, ich war lange in Behandlung, bin es aber aktuell nicht mehr.
Ich möchte jetzt auch nicht zu viel auf meine Psyche schieben oder deshalb erwarten, aber er wusste das viel los ist und er ist trotzdem jetzt gegangen.

Mein Exfreund weiss von meinen psychischen Problemen so gut wie nichts und ich wollte das auch so lassen.
Seitdem habe ich manchmal zu viel erwartet, war traurig wenn wir uns nicht sehen konnten, wenn er mich versetzt hat, nicht mehr angerufen hat, obwohl er es zugesagt hat.
Damit habe ich ihn konfroniert und er hat vor einem Monat die Beziehung beendet, weil er das viele Streiten nicht mehr konnte.
Dabei streiten wir nicht so viel. Im Gegensatz zu meiner letzten Beziehung streiten wir zudem irgendwie erwachsener, wenn es Dinge gab wurden die angesprochen und geklärt. Es wurde nicht laut, man hat sich nicht beleidigt, es war so schön normal. Natürlich Streiten ist nie schön, aber vergleichsweise konnte man die Dinge einfach klären.

Nach einer Woche habe ich mich wieder gemeldet und es tat ihm so leid, er hatte so ein schlechtes Gewissen, wir wollten es wieder versuchen. Das lief jetzt auch einen Monat .
Aber in diesem Monat hat es sich nicht mehr so angefühlt wie davor.
Ich hatte die ganze Zeit Angst das er wieder Schluss macht, wollte meine Sachen nicht mehr dort lassen.
Für ihn war es offensichtlich genauso.
Er hat sich auch nicht mehr so bemüht wie sonst, mich zwischenzeitlich angerufen oder ist mal spontan vorbeikommen.

Gestern wollte er eigentlich zum Essen kommen, meinte dass er mich direkt nach der Arbeit anrufen würde, er rief mich 2.5 Stunden später an. Ich hatte gekocht und war dementsprechend auch sauer.
Ich habe ihn damit konfrontiert, auch damit dass ich es schade finde dass er mich nicht mehr so oft sehen möchte.
Er sagte mir dass ich seit der Trennung vor einem Monat einerseits verkrampft versuche ihn zu sehen, andererseits kühler geworden bin.
Ich wollte mich mit ihm treffen, er wohnt nur 2 km von mir weg, aber er wollte nicht mehr. Es eskaliert doch wieder
Er meinte dass das viele Streiten zu viel ist, dass wir einander nicht gut tun und er mich nur verletzt und das es zu viele Missverständnisse gäbe.
Das Gefühl dass es nicht mehr so ist wie früher hatte er schon länger und er wollte mich nach meinen Prüfungen drauf ansprechen.
[Dabei habe ich vor zwei Wochen sogar gefragt ob er findet dass sich etwas verändert hätte seit der Trennung!]
Wenn es in der letzten Zeit Streit gab, hat er oft aufgelegt oder gemeint das er Zeit braucht und sich teilweise erst nach 2 Tagen gemeldet. Diese Zeit war für mich schlimm, ich konnte nicht lernen, mich nicht konzentrieren, für mich ging nichts mehr. Er ließ mich warten, ohne mir auch nur eine Nachricht zu schreiben. Natürlich, nach einer Diskussion braucht man manchmal Zeit für sich, aber muss man den anderen in dieser Zeit so in der Luft hängen lassen?

Auf jeden Fall habe ich ihm gesagt, dass ich das vor meinen Klausuren mit diesem in der Luft hängen und warten lassen nicht mehr kann.
Und dann hat er gesagt dass es keinen Sinn mehr hat, es zu viele Missverständnisse gibt und er nicht mehr so viel Streiten kann/will, sie würden zu sehr eskallieren und wir kämen auf keinen grünen Zweig.

Dabei fand ich dass wir immer eine Lösung fanden und ich fand auch nicht dass es so sehr eskalieren würde. Wir haben diskutiert, aber nicht geschrien oder einander beleidigt, sondern sachlich die Punkte zu Tisch gebracht die uns stören.

Meine Bekannten meinen, dass es daran liegt das er bisher so wenig Erfahrungen gemacht hat mit wirklichen Streitereien oder anderen Beziehungen, dass er das noch nicht kannte.
Alle meinen dass er sich wieder melden wird, es ihm leid tun wird. Aber ich will das nicht. Wenn die letzte Trennung schon so einen Riss hinterlassen hat, warum sollte es dann wieder klappen?
Mein Problem ist, ich hab in den nächsten 3 Wochen 5 Prüfungen und muss mich auf die Uni konzentrieren.
Hat jemand Tipps?

Zitat von losti:

Änderungen im Umfeld, meine Eltern haben sich nach vielen Jahren getrennt, im Bezug auf meine Uni gab es viel Stress, es sind Freundschaften kaputt gegangen.

Und Corona.. Sind schon viele Dinge die oft negative Auswirkungen haben können. Vielleicht muss einfach mal etwas Zeit vergehen.