Hallo liebe Community, ich weiß nicht mehr wie ich weiterleben kann. Ich schildere euch meine Situation und hoffe auf eure Hilfe, Zuspruch oder "Kopf waschen".
Ich bin Melli, 37 Jahre. Mein Mann Robert, 33, und ich sind seit 11 Jahren zusammen, seit Dezember 2015 verheiratet. Wir haben seitdem ein Haus, das wir überwiegend mit der Family und dem Freundeskreis umgebaut, renovieren. Immer wieder mal, letztes Jahr noch groß Fassade erneuert. Wir sind beide Erzieher *innen, ich habe noch Bachelor und Master studiert. Er arbeitet als stellvertretende Hortleitung.
Wir sind durch 3 Jahre Kinderwunschzentrum ohne Erfolg. Mein Mann bekam die zerschmetternde Diagnose 2016 zeugungsunfähig, er, der, mit 20 doch schon mindestens 2 Kinder wollte. Letztes Jahr im Mai verlor ich nach kurzer Zeit unser Kind.
Seit Oktober 2020 ist Labrador Welpe Loki bei uns. Dank Corona musste ich komplett ins Homeoffice, er erlebte durch die Schule und Nachmittagsbetreuung den Horror des letzten Jahre (Eltern, Stress, Kollegen, krank, ständige Änderungen, etc.). Ich arbeite für die Kirche, mit ehrenamtlichen, hatte auf einmal alles online, abends, durchgängig. Wusste nicht mehr ob Wochenende oder Feiertag?
Ich verlor mich daran. Habe ihm das gesagt.
Er wurde still.
Es kam zu Streiterin wegen dem Hund. Ich: du kannst den Hund nicht den ganzen auf mich abwälzen. Ich muss auch arbeiten, aber ich war ja zuhause. Er wollte einen unvorstellbaren Putzkolonnen, wie 3x die Woche das ganze Haus, jede Woche Fenster putzen, ? Wie?
Seit März 2021 ist mir bestärkt seine schlechte Laune, Stress auf der Arbeit aufgefallen. Er hat über 20 Kilo abgenommen, ist Abend um 23 Uhr nochmal mit dem Hund spazieren gegangen, 1, 2, 3 Stunden. Nachts. Ich bekam keine Antworten, wie es ihm geht. Er hat Stress.
Gesundheitlich ist laut Arzt wohl alles okay. Er bluffte mich wegen jeder Kleinigkeit an. Trotzdem blieben Nachrichten wie ich liebe dich, Schatz, Herzchen und S.. Ich sagte ihm, egal was ist, er kann sofort kündigen, wir finden für alles eine Lösung. Er war teilweise tageweise am Wochenende dann weg. Er kam eines Sonntages und wollte zu seinem Kumpel zum Motorradrennen, dann erzählte er, er saß den ganzen Tag auf einer Wiese und dachte nach. Auch über uns. Im Juni sagte er das erste mal, das er unglücklich ist. Wieso? Er weiß es nicht. Die Antwort war immer: er weiß es nicht.
Tage darauf war ich ehrenamtlich ein paar Tage mit dem Hund weg. Er vermisste uns, sagte er. Er liebt mich.
Es blieben Reaktionen auf Bilder von mir im Status: schöne Frau, Herzchen,
Ende Juni war ich das erste mal seit 1,5 Jahren auf Dienstreise. Freitag morgen küsste ich meine Mann und sagte bis Sonntag. Sonntag kam ich zurück und mein Mann stand Kilometer von mir weg, in meinem Haus mit dem Hund und sagte: er hat mich nicht vermisst. Er will mich und das hier alles nicht mehr.
Es folgte bis Mitte August die Hölle auf Erden für mich. Trotz " ich will alles versuchen", hat er nur sein Ding gemacht. Kam nachts spät, ging morgens früh, war weg. Es sei ihm egal ob ich da bin oder nicht. Sätze wie: "es ist jeden Sonntag das gleiche, nur das du zur Abwechslung mal gekocht hast"., "wenn ich das hier sehe, würde ich am liebsten den Kanister Benzin nehmen und es der Versicherung als Brandschaden melden". Das Haus, das er jahrelang umgebaut hat? Sein Traumhaus? Er weiß nicht, ob er das war, der das hier alles wollte? Ob seine Hand seine Hand geführt hat?
Mitte August hatte er seine Urlaubstasche gepackt und ist "ausgezogen" zu seinen Eltern. Es folgten Ignoranz, bissige, Schnippige Antworten auf Anfragen meinerseits. Die Eltern wissen von nichts. Fragen nichts. Lassen ihn kommen und gehen.
Alles ist hier im Haus noch so, als käme er gerade die Tür rein. Zweimal hat er den Hund mit in der Schule gehabt. Die Hundeschule- Ausbildung ungeniert ignoriert oder antwortet nicht.
Nach über 4 Wochen Funkstille, kein Lebenszeichen - ich bin zwischenzeitlich zusammengebrochen, habe Psychotherapeutische Hilfe Und bin arbeitsunfähig- habe ich letzte Woche Bankunterlagen auf deinem PC suchen müssen. Ich fand einen Nachrichtenverlauf mit seiner Schwester von 08.September, das sein Schwager ihm eine Wohnung angeboten hat. Sein Zustand mit mir ist in einem "Schwebeprozess", aber seine Entscheidung steht, Mich zu verlassen, das Haus zu verkaufen und Scheidung. Das habe ich dann ausgedruckt, bin abends zu ihm gefahren, habe ihm das gezeigt und wollte seine Reaktion sehen. Er wirkte unruhig, fragte, was ist das und seine Aussage auf das schwarz auf weiß geschriebene: Es sind "Erwägungen". Ob wir jetzt oder morgen reden können.
Am Tag drauf haben wir 2 Stunden geredet. Er will frei sein. Sich ein neues Leben aufbauen. Ohne mich, ich gehöre zu seinem alten Leben. Meinen Freundeskreis und Männerstammtisch will er aber behalten. Er will jetzt keine Beziehung mehr mit mit und mir auch keine Hoffnung machen. Es bringt nichts in der Vergangenheit zu wühlen und zu Fragen, wer Schuld hat. Er wollte mich nie so behandeln.
Es besteht kein Kontakt. Keine Absprache, was mit dem Haus oder Hund passiert. Mittlerweile fragt er per Nachricht (ohne hallo und tschüss), ob er ins Haus kann, an seinen Pc und Sachen holen.
Ich habe es diese Woche geschafft seine sichtbaren Dinge (Kaffeebecher, Geschenk, .) zu packen und ihm ins Büro zu stellen. Die Schuhe sind noch im Schrank, die Jacken an der Garderobe. Bilder sind weg oder umgedreht, seit heute trage ich keinen Ring mehr.
Ich habe 15 kg seit Juni abgenommen, schlafe schlecht und der Hund ist gerade der einzige Grund, warum ich noch nicht gegen den Baum gefahren bin.
Mein Leben ist gestorben von heute auf morgen und weiß einfach nicht wieso Und der, der es mir beantworten, soll, redet Zeug von "ich will mir eine neues Leben" aufbauen. Kann nicht mehr zurück. "Ich will Freiheit".
Wie überlebe ich das?
Ich habe keinen Kontakt zu ihm. Nehme ihn auch nicht auf. Ich versuche Freunde von ihm in Ruhe zu lassen, keinen Kontakt zur Familie. Meine Freunde und der Stammtisch sind völlig überfordert, aber "er ist ja auch mein Freund", " ich soll ihn da nicht rausschmeißen wollen".
Ich fühle mich behandelt wie den letzten Dreck und weiß nicht wieso. Werde ignoriert, wofür?
Ich glaube an unsere Liebe. Er ist der Mann meines Lebens. Und meine Sehnsucht will ihn gerade wieder, auch wenn ich das gerade nochmal gelesen und ich richtig wütend bin das noch zu fühlen.
Danke für eurer Lesen. Was meint ihr?
30.09.2021 12:43 •
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