Hallo,
die vielen Berichte haben mich tief berührt und mir Mut gemacht euch meine Geschichte zu erzählen.
Mein Leben war nicht einfach. Ich war ein von Anfang an ungewolltes Kind. Das hat meine Mutter mich immer spüren lassen. Meinen Vater kenne ich nicht.
Als ich 4 Jahre alt wurde hat meine Mutter einen Alk. geheiratet und wurde selbst tablettensüchtig. Ich musste mich also mit 5 Jahren um meinen gerade geborenen Bruder kümmern und die Gewaltexzesse meine Stiefvaters ertragen. Ich habe mir damals oft gewünscht er schlägt mich tot damit das ein Ende hat.
In der Schule wurde ich gemobbt, wie man heute sagt. Wir haben auf dem Dorf gelebt und keiner durfte mit dem Säuferkind spielen.
An meinem 10ten Geburtstag war ein Onkel zu Besuch. Er war der erste in der Familie der nett zu mir war. Nur um mich dann 2 Jahre lang zu missbrauchen.
Meine Mutter hat sich dann scheiden lassen und wieder geheiratet. Der Mann war zwar kein Alk. konnte einen aber gut seelisch vermitteln wie wertlos man war.
Mit 12 Jahren habe ich angefangen mir einen Schutzpanzer anzufresse. Ich habe gedacht wenn du dick und häßlich bist fässt dich keiner mehr an.
Mit 19 habe ich einen 14 Jahre älteren Mann geheiratet, es sah so aus als könnte er mir die Wärme und Geborgenheit geben nach der ich mich so sehr gesehnt habe. Leider hat er sehr schnell begriffen, das man mich leicht unterdrücken kann, da ich von Anfang an darauf trainiert wurde nicht aufzufallen und zu funktionieren.
Nach 12 Jahren Ehehölle habe ich den Absprung geschafft und habe 4 Jahre alleine mit meiner Tochter gelebt. Dann lernter ich meinen jetzigen Nochehemann kennen. Er war zum damaligen Zeitpunkt 23 und ich 35. Er war einfühlsam, verständnisvoll und hat mich in allem unterstützt und aufgefangen. Auch bei den Dro.problemen meiner Tochter. Kurz und gut er hat das für mich getan was noch nie jemand für mich getan ha. Er hat 3 Jahre um mich gekämpft, weil ich einfach kein Vertrauen aufbauen konnte.
Nach 2 Jahren haben wir geheiratet und wir haben einen Sohn der heute 17 ist. Wir haben uns ein altes Haus gekauft und renoviert. 2007 haben wir uns mit einer Werkstatt selbstständig gemacht. Seit dieser Zeit habe ich nur noch für ihn gelebt. Ich habe ihn immer wieder aufgebaut wenn er nicht mehr konnte. Ich habe den Betrieb weiter geführt und er konnte sich eine Ausszeit nehmen.Ich habe Haus, Garten, Hund und Kind versorgt und habe die Büroarbeit erledigt.
Jetzt wo der Betrieb gut läuft und wir einen guten Kundenstamm haben hat er mir sozusagen einen Tritt gegeben.
Er würde mich nicht mehr lieben wie ein Mann seine Frau lieben sollte usw. Ich bin dann Anfang des Jahres ausgezogen, weil ich das gemeinsam geschaffene Heim nicht mehr ertragen konnte. Es tat einfach zu weh. Leider habe ich nichts von dem Unheil bemerkt, da er sich genauso verhalten hat wie immer. Wir haben uns nie wirklich doll gestritten. Klar war auch mal Gewitter aber das ist ja normal.
Nun ist es so das er schon eine Neue hat die ich kenne. Ich mochte sie vorher schon nicht und jetzt erst recht nicht mehr. Ich weiß das er genauso daran beteiligt ist wie sie, aber das hilft mir auch nicht.
Mein Problem ist, das ich jeden Tag mit Ihm zusammen arbeite, da ich jetzt ja ein großzügiges Gehalt bekomme. Wir kommen gut miteinander aus, fragt sich nur wie lange noch. Er hat sich sehr verändert. Er hat in letzter Zeit vieles gesagt und versprochen was er nicht gehalten hat. Ich weiß das sie gerne meinen Platz auch im Büro haben würde. Sie arbeitet darauf hin. Er hat gesagt das wird nie passieren und er würde mich nie rausschmeißen. Aber kann ich ihm vertrauen?
Wie kann ich vorbeugen? Wenn ich auch noch finanzielle Sorgen mit mir rumschleppen muss, das schaffe ich nicht. Da ich keine Familie habe frage ich euch, habt ihr einen guten Rat oder Erfahrung mit so einer Situation? Ich liebe meinen Job, ich habe das Geschäft mit aufgebaut und mein ganzes Herz steckt darin. Was muss ich noch ertragen und wie komme ich von ihm los. Ich vermisse ihn so sehr, er war mein engster Vertrauter und mein bester Freund.
09.07.2016 17:10 •
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