Hallo liebe Mitglieder,
erstmal zu meiner Person und Situation. Ich bin 31 Jahre alt, habe einen guten Job, eine Wohnung, stehe mit beiden Beinen im Leben und bin gesund - eigentlich sollte es mir also ganz gut gehen. Vor zwei Wochen hat sich mein Partner von mir getrennt. Wir waren ca eineinhalb Jahre zusammen und hatten bereits gemeinsame Zukunftspläne geschmiedet. Zu Anfang unserer Beziehung war alles sehr schön, ich fühlte mich geborgen und sicher. Er hat mich auf Händen getragen, mich großzügig beschenkt (wozu ich später nochmal kommen werde) und mir sehr schnell gesagt, dass er mich liebt und ich die erste Frau sei, mit der er sich eine gemeinsame Zukunft vorstellen könne. Ich habe auch sehr schnell seine Familie und seinen privaten Freundeskreis kennengelernt. Man muss dazu sagen, wir haben und über unsere gemeinsame Sportmannschaft kennengelernt ich den ich kurz zuvor eingetreten bin. Nach ein paar Monaten drehte sich allerdings sein Verhalten. Er wurde in meinen Augen immer egoistischer, der Sport nahm wieder die meiste Zeit seines Alltags ein, sodass wir kaum qualitative gemeinsame Zeit hatten. Er mäkelte immer mehr an mir herum, wo ich doch Anfangs perfekt in seinen Augen war, wurde immer mehr kritisiert. Ich war ihm auf einmal zu dick und unanthletisch (dazu sei gesagt ich trage Kleidergröße 36 was keinesfalls zu dick ist), meine Kleidung war ihm zu günstig (er trägt ausschließlich hochpreisige Markenkleidung und kauft fast täglich neue) und immer wieder kam das Thema Geld auf den Tisch. Hier komme ich nochmal auf das Thema Geschenke zurück: er hat mich zusehends überhäuft mit Geschenken, Parfum, teure Sport und Alltagskleidung, Einladungen zum Essen usw. und hat dies als Beweis für seine Zuneigung gesehen. Da mir diese Dinge in einer Beziehung eher unwichtig sind und mir gemeinsame Zeit viel wichtiger ist, haben wir uns immer mehr in die Haare bekommen. Er hat es als Mangel an Zuneigung empfunden, dass ich ihm keine teuren Geschenke in Masse gemacht habe. Dadurch, dass er häufig an meiner Person und an meinem Körper herumgemosert hat wurde auch das Thema Zärtlichkeit zu einem Problem. Ich fühlte mich nicht mehr gut genug, gesteigert hat er dies dann durch Aussagen (zum Teil vor unseren Freunden) wie Die packt mich ja eh nicht mehr an Du stehst ja eh nicht mehr auf mich Musst du das jetzt auch noch fressen - du bist doch eh schon dick genug - alles hier aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Anderseits war er meist in Gesellschaft der Vorzeigepartner. Hilfsbereit, höflich, immer gut gelaunt, hat ganz offen gesagt, dass ich die Frau bin die er heiraten wird. Oft habe ich mir gedacht Wieso tust du dir das an? Das hast du nicht nötig! Aber seine andere Seite hat mir auch immer wieder die Hoffnung gegeben hat, dass in seinem inneren der Mann ist den ich kennen und lieben gelernt habe. Daher bin ich nicht den Schritt gegangen mich zu trennen. Die Situation wurde jedoch immer angespannter....er nahm sich immer weniger Zeit für mich (sah es selber aber nicht) man konnte gar nicht mehr mit ihm sprechen oder Kritik äußern - seine Antwort war dann was willst du überhaupt. Ich sehe gut aus, ich habe Geld, bin sportlich, ich habe doch alles was andere wollen. Ich bin als perfekt wieso sollte ich mich ändern. oder Wieso packst du mich nicht mehr an. Ich muss dich doch nicht erobern (mir fehlt hier das richtige Wort). Ich kenne das so nicht, mit meiner EX hatte ich an einem Tag soviel S. wie mit dir in einem halben Jahr und die hatte immer Lust auf mich Ich fühlte mich zunehmend schlechter und wertlos. Ich war nur noch damit beschäftigt ihm alles Recht zu machen, was nicht funktionierte denn egal was, es war falsch. Dann musste ich dienstlich für eine Woche ins Ausland. Er hat sich in dieser Zeit kaum gemeldet und als ich wieder kam hat er mir morgens im Bett nach dem Aufstehen gesagt, dass es schöner war als ich weg war und das er mich nicht mehr will. Er wolle für sich sein und wieder sein Leben leben....und so wurde ich weggeworfen wie ein alter Putzlappen. Er hat ab diesem Moment weitergemacht als wäre ich nie gewesen. Ihm geht es super, er trifft sich auch bereits wieder mit anderen Frauen.
Obwohl ich in der Beziehung nicht wirklich glücklich war hat mich das völlig aus der Bahn geworfen. Ich bin mir nicht sicher ob es daran liegt, dass ich ihn verloren habe (eigentlich denke ich nämlich es ist besser so, alle gemeinsamen Freunde sagen mir ich solle froh sein das es so gekommen ist , dass er ein absoluter Egoist mit narzisstischen Zügen ist und ich mich schon längst hätte trennen müssen) oder daran dass ich große Angst vor der Zukunft habe. Vor ihm war ich fast drei Jahre Single und jetzt habe ich Angst niemanden mehr kennenzulernen. Keine Familie gründen zu können. Das Gefühl frisst mich auf! In manchen Momenten und Gesprächen mit guten Freunden, erkenne ich dass die Trennung das Beste ist was mir passieren konnte, da er mich systematisch fertig gemacht hat. Das eine Familie mit ihm wahrscheinlich bedeutet hätte, das ich mich aufgegeben hätte. In anderen Momenten fühle ich mich so einsam und habe unglaubliche Angst alleine zu bleiben. Ich bekomme viel positiven Zuspruch aus dem Team und aus dem Freundeskreis, was natürlich hilft, aber nichts an meiner Situation ändert.
Ich hoffe es war nicht zu verwirrend , vielleicht habt ihr was ähnliches erlebt. Wie seit ihr mit der Situation zurecht gekommen und wie habt ihr euch eurem Ex Partner gegenüber verhalten? Wir werden uns leider noch ab und zu durch den Sport sehen und ich lese auch immer i unserem Team Chat wie toll er doch ist und was er so macht (das ist schlecht, ich weiß). Vielleicht hat jemand ein paar aufbauende Worte oder Tipps für mich, ich würde mich freuen.
23.10.2016 11:09 •
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