Du hast vollkommen Recht, so ist es auch..der Mensch, den ich so geliebt habe, existierte nicht.
Dies konnte ich erst erkennen, als er gehandelt hat, wie es in seiner Natur liegt: feige und wortlos.
Aus diesem Grunde nehme ich an, daß das so fürchterliche Vermissen gestern sich auch nicht mehr auf die person bezieht, die mich verliess, sondern auf die, die ich kennen und lieben lernte, meine Illusion also.
Das ist ja eigentlich schon ein Fortschritt, fällt mir gerade ein, ich vermisse nicht so fürchterlich den, der mich verliess, sondern denjenigen, den ich vor fast 4 jahren kennen lernte.
und trotzdem machen mir solche Anwandlungen, so normal sie vielleicht sein mögen, richtiggehend Angst, weil sie so irrational sind, und ich mich immer gerne selbst verstehe.
Sie zeigen mir, dass noch NICHTS im reinen ist, noch NICHTS wieder auf dem Weg der Besserung, sondern dass ich irgendetwas auf dem Weg der Bewältigung übersehen habe, verpasst habe ?
Aber ich habe nicht den Meisterbrief im Verlassenheitsbewältigen, nichtmals eine Art Lehre, ich bin blutige Anfängerin.
Und die gewisse Beruhigung, dass das Leben TATSÄCHLICH weitergeht, IRGENDWIE, dass man wieder schlafen, essen, lachen kann, all das wird in solchen Momenten in frage gestellt, und das haut einen aus den pantinen...
ich muss es aber wohl auch damit in Verbindung bringen, dass ich mich aus purer Langeweile auf Singleseiten rumtummelte, und einen solchen Schreck bekam, wie super wenig mich auch nur IRGENDEIN anderer Mann interessierte, daß es zusammen mit der musik einen Cocktail ergab, den vielleict kein mensch aushält: kein Herz, welches offen wäre für jemand neuen und die Erinnerung daran, wie es war, als es so offen war wie ein Scheunentor, wie es sich anfühlte, die wahre Liebe kennen zu lernen, die man tatsächlich in sich entstehen lassen kann.
Gestern fühlte ich noch einmal, was dies für ein magischer und bedeutender moment ist, wenn man beginnt, wahrhaftig zu lieben.
Und die vielen gesichter auf den Singleseiten machten mir ein schlechtes Gefühl, ich begriff, dass ich dieses Gefühl für die nächsten Jahre nicht mehr haben werde.
Vielleicht war es gestern auch ein Abschied von meiner Liebesfähigkeit an sich.
Und das tut halt verdammt weh, weil die welt ohne liebe im Herzen kalt, *beep* und grausam ist...zwischen der elenden Ablenkung um der Ablenkung willen...
@Mariella
Hallo, es tut mir leid, dass dich meine Beiträge zum weinen brachten....aber schau dir die Zwischenräume an, in denen ich schrieb, und sei dir gewiss, dazwischen ging es, sogar teilweise recht gut
Es ist nicht so, dass man die ganze zeit durchleidet....es gibt auch phasen, in denen einem die völlige neuorientierung im leben spaß macht, alles ist neu, neues los, neues glück.
Man kann sein leben total neu planen, könnte ALLES tun, was man möchte.
Dieses gefühl lernt man auch zu schätzen, OBWOHL man gar nicht so genau weiß, was man mit all der Freiheit anfangen soll, 1000 wege stehen offen, und man latscht weiter auf dem ausgetretenem, der aber solangsam anfängt, langweilig zu werden, und man guckt des öfteren neugierig auf die abzweigungen.
Es ist eine chance.
Eine chance sich zu ändern, sich neu zu machen, alles mal zu überdenken, wer man ist, was man will...das wirst du auch noch bemerken, 6 wochen ist keine zeit....
und rückfälle wie meiner kommen anscheinend vor, warum auch immer, denn sie sind überflüssig...
aber mache dir keine gedanken, ob man 5 monate durchleidet, das tut man NICHT, dafür wird deine eigene Psyche schon sorgen, wenn du dich öffnest für das neue leben...und das alte immer blasser und blasser wird...
18.12.2004 11:51 •
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