Hallo zusammen,
ich bin seit einigen Tagen stiller Mitleser und konnte von Euren Antworten auf den Kummer Anderer schon profitieren.
Dennoch lässt mich mein eigener Liebeskummer nicht los ..... Mir ist folgendes passiert.
Ich bin 41 und komme aus Berlin. Ich habe im März diesen Jahres eine tolle Frau im Internet kennengelernt. Wir haben nur kurz geschrieben und Nummern ausgetauscht, ohne ein Date zu vereinbaren. Ich meldete mich zwischenzeitlich auf dieser Plattform ab, ohne das weiter Kontakt bestand. Irgendwann meldete sie sich via Whatsapp und wir haben an einem Abend lange telefoniert und spontan ein Date für Anfang Juni ausgemacht. Und es war wundervoll! Bei mir hat die Bombe eingeschlagen und ich war hin und weg. Ihr ging es, so denke ich, auch so. Sie hat 3 Kinder, lebt etwas außerhalb von Berlin, ist seit drei Jahren getrennt und die Scheidung stand noch aus. Aber das spielte für mich erstmal keine so große Rolle, denn ich hatte mich einfach verknallt und ich mag Kinder sehr gern. Trotz der etwas schwierigen Rahmenbedingungen habe ich mich eingelassen. Wir konnten uns in den ersten drei Monaten nur maximal einmal pro Woche sehen, die Kinder hielten wir erstmal aus dem Kontakt heraus, um es langsam angehen zu lassen. Wir sprachen trotzdem darüber wie wir ein Kennenlernen mit den Kindern gestalten wollten. Mir war schnell klar, dass das die Frau ist, mit der ich einfach sehr gern zusammen sein möchte und die ich ins Herz geschlossen habe. Nach etwa drei einhalb Monaten haben wir ein erstes Kennenlernen mit den Kindern nachmittags im Park zum Spielen und Rumtoben ausprobiert und es klappte super. Nur die große Tochter (9 Jahre alt) war etwas reserviert. Das fand ich okay. Schließlich ist ein neuer Partner auch immer eine Umstellung für die Kids. Wir unternahmen nun bis Mitte Oktober regelmäßig aber dennoch für mich leider zu selten etwas mit den Kindern und ich und die Zwerge begannen eine Bindung zueinander aufzubauen. Wir hatten auch Zeit zu zweit, ich lud sie ins Musical ein ..sie übernachtete bei mir. Wir sprachen über eine gemeinsame Zukunft und ich hatte das Gefühl, das wir da auf einen Wellenlänge unterwegs waren.
Aber es war auch ein Kampf das Sie Zeit für uns freischaufelte. Der Nochehemann nahm die Kinder maximal einen Tag pro Woche.
Es blieb einfach wenig Zeit für uns zum wirklichen Kennenlernen. Ich bekam mit das Sie völlig mit dem Alltag überlastet war: Vollzeitjob, drei Kinder zu versorgen, Nochehemann, der sich nur punktuell kümmert....jedenfalls bot ich meine Hilfe an, ...mal was mit den Kinder allein zu unternehmen, damit sie ein paar Stunden auch allein für sich hat. Auf meinen Vorschlag hin, sich gemeinsam alle zwei Wochen einen Babysitter für die drei Kids (5/5 und 9) zu teilen, um mehr Zeit zu zweit zu haben, ging sie nicht ein und wiegelt es ab mit dem Hinweis, dass dies in ihrer Verantwortung läge. Und das, obwohl sie mir sagte das sie Herzprobleme hat und es ihr körperlich nicht gut ginge. Ich habe versucht mit ihr darüber zu reden. Sie meinte das Verantwortung abzugeben, ihr sehr schwer viele und das sie das erst lernen müsste. Dennoch fühlte ich mich so als ob ich bei ihr gegen eine Wand laufen würde. Wenn wir uns sehen konnten, bestimmte fast nur sie durch ihren Terminkalender. Ich war quasi in der Warteposition, sagte dennoch aber auch nicht zu jedem Date zu, wenn ich mal mit meinen Männern einen Sportabend hatte.
Wir hatten seit längerem für Ende Oktober einen Kurzurlaub zu zweit (vier Tage an der Ostsee) geplant und freuten uns endlich gemeinsam Zeit für uns zu haben. Der Urlaub war auch sehr schön, aber irgendwie habe ich schon gespürt, dass von ihrer Seite etwas weniger Begeisterung dabei war. Wir waren beide etwas stiller und weniger euphorisch aber für mich war das okay und ich fand den Urlaub dennoch sehr schön. Wir hatten 6, wenn auch etwas weniger leidenschaftlich als zuvor. (So empfinde ich es jetzt in der Retrospektive.)
Durch die entstandene Nähe und nach fünf Monaten Zusammensein wollte ich ihr etwas mehr über mich erzählen. Es gibt manche Themen, die man nicht jedem sofort nach einem Monat Kennenlernen vor die Füsse kippt.
Dazu gehört eine schwierige Kindheit, wie ich sie hatte. Ich mache seit 2012 eine Therapie, nachdem ich kurzzeitig Panikattacken hatte und beruflich in einer Sackgasse steckte. Dies hat sich aufgelöst und ich habe einen neuen Job und bin deutlich stabiler,und nutze nun die Therapie, um mich weiterzuentwickeln und einen besseren Umgang mit den Erfahrungen meiner Kindheit zu finden. Dies wollte ich ihr über mich erzählen und das möglichst in einem persönlichen Gespräch. (Sie hatte mir nach einem Monat Kennenlernen erzählt, dass sie ihre Mutter, als sie 6 Jahre alt war, einfach verlassen hat, was für sie auch schwer zu verkraften war und ist. Sie hat 2 Jahre lang auch Therapie gemacht und weiß was das heißt ..und kennt so etwas wie Verlassenheitsangst auch, wie ich sie als Kind erlebt habe. Es hätte also Verständnis da sein können.)
Als wir aus Polen wieder da waren, bat ich sie, dass wir miteinander reden, weil ich ihr etwas wichtiges über mich erzählen wollte. Warum ich es nicht in Polen erzählt habe, frage ich mich bis heute...
Jedenfalls schrieb sie mir das sie im Augenblick keine Zeit hätte. Und hier habe ich dann einen großen Fehler begangen..Ich rief sie am darauffolgenden Tag an und sagte ihr dies mit der Therapie am Telefon....ich kippte ihr das quasi vor die Füße und merkte es schon, dass dies ein großer Fehler war. Sie reagierte kühl und sehr reserviert...stellte einige Fragen..wie lange diese Therapie ginge ...Diese Reaktion tat mir schon sehr weh. Das Gespräch endete ohne Verabredung zu einem Gespräch. Dann war zwei Tage nahezu Funkstille, nur einige sporadische Nachrichten auf WA.
Montag nachmittag rief sie mich an und sagte mir das sie mich vermisst und das wir in Ruhe nochmal über das Thema Therapie reden. Ich sagte ihr das ich sie gern sehen würde. Sie sagte mir das auch, wüsste aber nicht wann sie Zeit freischaufeln könne. Ich wusste das sie in dieser Woche Besuch von ihrem Bruder erwartete und am Wochenende einen Tag in Thüringen wäre. Ich war dann dennoch wieder mehr frohen Mutes das wir eine Lösung für uns finden.
Bis Mittwoch kamen einige wenige Nachrichten von ihr via WA ...die mir irgendwie distanziert vorkamen. Am Mittwoch fragte ich sie nochmal via WA, das ich sie gern sehen würde. Sie schrieb mir das sie das auch gern tun würde, aber diese Woche voll wäre. Ich kam mir wie hingehalten vor, weil sie von sich selbst aus keine Vorschläge brachte.
Daraufhin, und das war mein zweiter Fehler, schrieb ich ihr das die Kids sicher nichts dagegen hätten, wenn ich raus zu ihr kommen würde, und wir abends wenn die kids im Bett sind, in Ruhe reden könnten. Daraufhin blockte sie ab mit dem Hinweis, dass sie für die Kinder verantwortlich wäre und sie nicht möchte, das sie da mit hineingezogen werden. Ich verstand das nicht und kam mir auf einmal wie ein halber Verbrecher vor....ich schrieb jedenfalls nicht mehr zurück.
Am kommende Abend traf ich mich mit meinem besten Freund,um ihn um seine Meinung zu bitten. Er sagte....lass die Frau erstmal in Ruhe und lass die Info für sie sacken....aber setze dennoch ein Zeichen, das Du sie verstehst...
Ich schrieb ihr am besagten Abend kurz, dass ich sie verstehen kann, wenn sie die Kinder aus der Situation erstmal raushalten möchte und schrieb ihr lass uns kommende Woche doch telefonieren - Kurz darauf kam von ihr zurück ok.
Dann war Ruhe und ich meldete mich nicht mehr bis zum Samstag, ich wusste sie fährt nachts allein zurück aus Thüringen und hat einen doch manchmal rasanten Fahrstil..Ich schrieb ihr: Fahr vorsichtig.. Sie schrieb mir zurück...Mache ich......Bin schon unterwegs ...Das war am Samstag vor einer Woche.....ich habe seitdem nichts mehr von ihr gehört....Alle sagen zu mir ....lass sie ...Melde dich nicht mehr!
Ich habe dann an diesem Freitag nach fast einer Woche Funkstille einen letzten Versuch unternommen...und habe Sie nachmittag angerufen....Sie ging nicht ans Telefon und hat bis heute nicht zurückgerufen. Ihr scheint es gut zu gehen...sie ist bei WA ab und an mal online.
Mir tut es einfach weh.....das ich nichts von ihre höre, mein Herz schmerzt, weil ich für diese Frau viel empfinde..Auch wenn die Bedingungen nicht einfach sind, hat mich das nie abgeschreckt ...ich bin trotz der wenigen Zeit immernoch verliebt in diese Frau, habe die Kinder in der kurzen Zeit ins Herz geschlossen ...und hänge total in der Luft.
Mein Bauch sagt ...es ist vorbei....und ihre Art sich nicht mehr zu melden und einen klaren Schlussstrich zu ziehen...tut mir unglaublich weh, wie ein Tritt in die Magengrube!
Was meint ihr ? Ist hier noch auf eine Reaktion von ihr zu hoffen?
13.11.2016 10:23 •
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