Ich muss für meine Geschichte wohl etwas weiter ausholen, damit so ein bisschen der Zusammenhang da ist.
Ich war relativ früh verheiratete (mit 25 Jahren) und insgesamt 5 Jahre in der Ehe, die Trennung kam im Jahr 2006 und war letztendlich für mich damals eine Katastrophe.
Etwa 2 Jahre habe ich daran knabbern müssen, bis es wieder langsam aufwärts ging. In dieser Zeit hatte es zwei Suizid-Versuche, die ich leider nicht professionell habe behandeln lassen.
Seit dieser Zeit habe ich es nicht mehr geschafft in einer Partnerschaft aufzugehen, am Ende habe ich (vermutlich) aus Angst immer eine Mauer um mich gebaut, meine jeweilige Partnerin abgewiesen und ihr keine Leidenschaft oder Liebe schenken können, obwohl ich es eigentlich von Herzen wollte. So ging es bei ein paar kürzeren Beziehungen, und auch bei einer etwas längeren (4 Jahre).
Ich wusste eigentlich immer, dass ich am Ende mein Glück selbst in der Hand habe, es aber nicht zugelassen habe und mit meinen Mauern das Gemeinsame zerstört habe. Im Grunde wollte ich das Verhalten auch ändern, war aber auch da immer zu Stolz, um Unterstützung zu suchen.
Meine letzte Beziehung (knapp zwei Jahre) war im Prinzip wie immer aufgebaut. Am Anfang alles gut, später Mauern, danach Trennung (im Dezember). Wir hatten aber weiterhin guten Kontakt zueinander, weil wir uns auch als Freunde gut verstanden haben.
Meine Gefühlslage hat sich auch ähnlich wie immer abgespielt. Wirklich trennen wollte ich mich nicht, ich habe die Frau geliebt, es aber ihr nie gezeigt.
Durch den guten Kontakt versucht sie mich zumindest Freundschaft + zu gewinnen, was auch nicht unbedingt etwas für mich ist. Ich kann S. und Liebe nur schlecht voneinander trennen.
Am Ende fühlte sie sich dann wohl vor den Kopf gestoßen und gekränkt, weil ich sogar sehr eindeutige Angebot abgeblockt habe.
Sie war dann anderweitig aktiv und meldet sich in einem Portal für Erwachsene an und suchte dort nach entsprechenden Möglichkeiten, was ja durchaus irgendwie auch zu verstehen ist.
Jetzt hatten wir aber darüber gesprochen und tatsächlich hatte es etwas in mir ausgelöst. Natürlich waren es die Verlustängste, dass ich sie jetzt komplett verlieren würden, denn geliebt habe ich sie ja immer noch, und natürlich das ich am Ende daran schuld bin, dass sie S. auch jemanden anderen hat, weil ich es nicht mehr zulassen wollte.
Es kam, wie es kommen musste. Wir beide haben über den S. langsam wieder zueinander gefunden und kommen wieder in bessere Fahrtwasser.
Für mich habe ich mittlerweile festgestellt, dass ich nicht ohne Hilfe auskommen kann, um meine Muster ablegen zu können. Und ich will sie unbedingt loswerden, für mich, um einfach selbst wieder im Reinen zu sein, aber auch um meiner Partnerin zeigen zu können, dass ich auch anders kann.
Der Prozess fängt nun an, wird aber sicherlich nicht von heute auf morgen abgearbeitet sein.
Jetzt gibt es aber ein anderes, neues Problem. Meine Partnerin hat gefallen an dem Portal gefunden, und will nun mit mir in einer offenen Beziehung leben. Jetzt zu sagen ich mache das mit, nur um sie zu halten, was ich wirklich will, wäre sicherlich der falsche Weg. Aber ist trotzdem verdammt schwierig. Ich habe keine Probleme mit Freiräumen und Selbstverwirklichung, wenn es Dinge gibt, die man noch einmal für sich entdecken will. Wir sprechen hier sehr offen und ich weiß, dass Sie mich als ihre Nummer Eins sieht und alles andere nur Spaß ist (wobei Sie am Ende doch eher Richtung F+ bei dem anderen Partner gehen will).
Und das ist auch mein ernsthaftes Problem dabei. Nur S. mit anderen Männern könnte ich akzeptieren, wenn natürlich auch mit einem leichten Bauchgrummeln. Ihrer Aussage nach liegt es nämlich nicht einmal daran, dass der S. zwischen uns schlecht ist, ganz im Gegenteil. Es ist wohl nur die Lust auf fremde Haut.
Bei einer F+ habe ich aber das Gefühl, dass sie mir als nur ihre körperlichen Bedürfnisse befriedigt und da vielleicht jemanden findet, der am Ende doch die Nase vorne hat.
Jetzt weiß ich vom nächsten Date mit ihrem Favoriten (ist wohl das zweite Date) und ich falle gerade in ein Loch. Mein Kopf meint lasse sie ihr Ding machen, er bekommt eine Nacht, ich den Rest der Woche. Aber mein Herz und mein Bauch spielen da nicht so richtig mit.
Ich habe keine Ahnung was ich machen soll ich will Sie unbedingt halten, will sie nicht verlieren, kann aber nicht sagen ob das auf Dauer wirklich gut gehen kann.
Ich will mich nicht verdrehen in der Beziehung, bin aber auch ein offener Mensch und kann Dinge akzeptieren wenn es einem anderen gut tut. hier ist nur so verdammt schwer.
18.06.2020 14:43 •
#1