Trennung nach Umzug in gemeinsame Wohnung

Zitat von NeneMe:

Ich bin einfach nur traurig und entsetzt, dass mich ein guter Freund und späterer Partner so hängen lässt und keinerlei Kraft aufbringt zu ...

Ich habe etwas ähnliches erlebt, bei uns waren auch noch meine und sein Kind involviert. Ich habe alles aufgegeben und bin zu ihm gezogen, weil er das so sehr wollte. Haus, große Familie, Liebe...
Sspäter hieß es, ist ihm doch zu viel, mag das Familienleben nicht usw.

Zum Glück habe ich meinen Job noch, das würde ich niemals schmeißen, weil ich eben nicht nur für mich, sondern auch für meine Kinder sorgen muss.

Der hat sich eventuell mit seiner Kindheitsproblematik an dir abgearbeitet. Wenn er den Vergleich mit Muttern schon selbst zieht, fast wahrscheinlich. Mutterproblem, erst sich eine Stellvertreterin suchen, sie als "guter Junge" für sich gewinnen, wenn es dann klappt, der Befreiungsschlag. Das hat nichts mit dir zu tun und läuft unbewusst. Der ist noch lange nicht durch mit seinen Themen. Du kannst nur weiterziehen.

Die Vorgängerin hat vermutlich seine alte Wunde nicht ausreichend getriggert, es schwelt allerdings in ihm, er fühlt sich unwohl und sucht sich "eine besser passende" Partnerin. Wenn er es schafft, das zu erkennen ( dauert Jahre bis nie), kann er konstruktiv damit arbeiten. Wie wir alle.

Zitat von NeneMe:

Also sind die Chancen für eine Partnerin an seiner Seite = 0%?
Wie soll man denn mit so etwas zurecht kommen? Ich habe ihn stets auf Augenhöhe gesehen. Ich bin ja safe nicht seine Mutter.

Kommt darauf an, was man möchte. Ich sehe in meinem Umfeld viele Beziehungen, die ich nicht führen möchte. In seinem Fall können wir nur spekulieren, aber solange die Partnerin passend erscheint, wird es so wie bei euch anfänglich funktionieren. Und so wie bei deiner ausgetauschten Vorgängerin auch. Jetzt lenkt er sich ja nur ab, macht Urlaub, macht danach aller Wahrscheinlichkeit nach weiter wie zuvor. Häufig werden die Schleifen immer kürzer und heftiger, bis man es endlich begreift.
Wenn du auf Dauer eine Beziehung mit authentischem Austausch führen möchtest, wird er solange nicht reif sein, wie er diesen Weg der Selbsterkenntnis nicht beschritten hat. Und die meisten von uns reflektieren erst durch Schmerz. Ich habe auch erst wirklich nach der letzten Beziehung über meine Anteile nachgedacht, da sich Muster wiederholten. Jetzt nach anderthalb Jahren Pause betrachte ich mich als fast fertig in dem Sinne, dass ich mich jetzt soweit reflektiert habe, dass ich einen Neustart mit einem Partner wagen würde.
Für dich wäre jetzt wichtig: Fokus weg von ihm und zu dir. Was wünscht du dir für die Zukunft? Was für eine Beziehung möchtest du führen? Was hast du für Anteile, die es schwer machen könnten? Das bringt dich voran.

Zitat von NeneMe:

Ich würde dann von meinem Partner nur hoffen, dass er mir dies aktiv sagt und ich es nicht erahnen muss.

Da liegt der Knackpunkt und den kann man nicht von außen ändern. Überlege dir ein paar Fragestellungen in Ruhe, hast du etwas im Vorfeld oder im Zusammenleben übersehen, was bringst du aus deiner Kindheit mit, damit dir die Geschichte nicht nochmal mit dem Nächsten passiert.