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Trennung nach über 7 Jahren wg Schulfreund

C
Hallo Leute,

Ich wollte mich mal wieder melden und mir etwas von der Seele schreiben.

Mittlerweile sind ja schon einige Wochen vergangen.
An der grundsätzlichen Situation hat sich nichts verändert.

Zwischenzeitlich hab ich es auch geschafft zum ersten Mal seit 7 Jahren mit Freunden eine Woche in den Urlaub zu fliegen.
Das ganze war nicht einfach.
Ich war permanent konfrontiert mit Erinnerungen an die gemeinsamen Fluge und Urlaube.
Permanent hatte ich die Gedanken im Kopf, wie schön es mit ihr wäre.

Natürlich war es eine schöne Zeit auch ohne sie und natürlich weis ich, dass das nichts bringt und ich nach vorne schauen muss.

Offensichtlich bin ich aber ein starker Kopfmensch und denke sehr viel nach.
Schließlich versinke ich irgendwie darin.

Auch sind Abende wirklich Immernoch sehr schwer, wenn ich allein in der Wohnung bin und nicht mit Freunden unterwegs.

Mir ist natürlich auch bewusst, dass ich damit klarkommen MUSS.
Ich rede natürlich auch mit Leuten darüber denen ich vertraue.

Was ich auch sehr merke ist, dass mir das klassische Elternhaus als Rückzugsort enorm fehlt.
War bei mir schon immer so, aber ich hatte eine Familie bei meiner ex Partnerin, dort habe ich ja auch 3 Jahre gewohnt.

Positiv ist, dass ich nach wie vor meinem Hobby nachgehe, eventuell gehe ich sogar nächstes Jahr auf die Bühne (Bodybuilding).

Außerdem ist die Wohnung wirklich toll und ich habe einen guten, sicheren Job.
Das versuche ich schon auch in meine Gedanken zu rufen.

Was allerdings sehr negativ war, vorallem in der letzten Woche:

ich habe erfahren, dass meine ex Freundin sich vollständig verändert hat.

Sie hört andere Musik, fährt kein Motorrad mehr sondern jetzt Fahrrad.
Der neue fährt scheinbar gerne Rad, da wurde auch direkt ein Urlaub gebucht.
Auf Wohnungseinrichtung legt sie keinen Wert mehr.
Ihre Freunde hier in der Stadt (Sie wohnt 19km außerhalb) trifft sie garnicht mehr.

Jetzt habe ich das Gefühl 7 Jahre verschwendet zu haben.
Mit welcher Person war ich da zusammen? Hat sie sich nur für mich verstellt? War die Glücklichkeit nur vorgespielt?

Musste mir das einfach vom Herzen schreiben.

schönen Abend

21.06.2024 20:35 • x 3 #16


S
Zitat von Chris956:
Ist das normal?

Leider ja, lieber Chris!

Ihr seid jung zusammengekommen, Du fandest in ihrer Familie die Geborgenheit, die Dir fehlte, und Eure Trennung ist noch nicht lange her. Das benötigt Zeit, um verarbeitet zu werden. Gib Dir diese Zeit!

Ich finde es sehr gut, dass Du nun auch mit psychologischer Hilfe aufarbeiten willst!

Zitat von Chris956:
Sie hört andere Musik, fährt kein Motorrad mehr sondern jetzt Fahrrad.
Der neue fährt scheinbar gerne Rad, da wurde auch direkt ein Urlaub gebucht.
Auf Wohnungseinrichtung legt sie keinen Wert mehr.
Ihre Freunde hier in der Stadt (Sie wohnt 19km außerhalb) trifft sie garnicht mehr.

Neue Menschen bringen oftmals neue Perspektiven ins Leben.
Allerdings solltest Du zwecks Verarbeitung am Besten gar nichts mehr von ihr zu hören bekommen und Deine Freunde bitten, Dir nichts mehr von ihr zu erzählen. Das tut nur unnötig weh!
Zitat von Chris956:
Jetzt habe ich das Gefühl 7 Jahre verschwendet zu haben.

Warum?

Diese Zeit war doch auch wunderschön! Orientiere Dich an dem, was Du aus dieser Zeit mitnehmen kannst - in Dein zukünftiges Leben und eine spätere neue Beziehung.

Alles Liebe!

21.06.2024 20:58 • x 1 #17


A


Trennung nach über 7 Jahren wg Schulfreund

x 3


paul258
Hey, ich habe jetzt mal deinen ersten und letzten Beitrag gelesen und möchte dir dennoch gerne antworten.

Zitat von Chris956:
Durch einen Kumpel habe ich es auch geschafft in psychologische Behandlung zu kommen.
Vor allem um zu vermeiden, dass Traumata aus der Kindheit wieder hochkommen.


Längerfristig wäre es vielleicht gar nicht so verkehrt eben genau jene Traumata anzugehen. Ob du momentan dazu in der Lage bist, weiß ich nicht und vermute auch eher nicht. Aber so auf die nächsten Jahre gesehen.

Ich habe mal ein gutes Gleichnis zum Thema Trauma gehört:
Ein Trauma ist im Grunde wie ein Schrank der vollgestopft ist mit Zeug. So voll, dass sie Türen kaum zu gehen und wenn man ihn öffnet kommt einem alles entgegen.
Man kann dieses Schrank zu halten und er kann Jahre zu bleiben - aber dann wird er durch irgendwas getriggert (zB die Trennung hier) und alles fällt heraus. Alles kommt wieder. Obwohl es gar nicht nötig wäre. Du bist ja nicht mehr das Kind von damals, hast Freunde, Job, bist sportlich usw. Dennoch sind die Gefühle da.
Eine Therapie könnte dir helfen den Schrank geordnet einzuräumen und zu sortieren. So dass wenn er wieder mal aufgeht nichts bzw kaum noch was raus fällt.

Zitat von Chris956:
Was ich auch sehr merke ist, dass mir das klassische Elternhaus als Rückzugsort enorm fehlt.
War bei mir schon immer so, aber ich hatte eine Familie bei meiner ex Partnerin, dort habe ich ja auch 3 Jahre gewohnt.


Das war bei mir exakt das gleiche.
Ich habe im Grunde auch keine Familie und sah meine Partner als Ersatz dafür. Mir schrieb damals (vor ein Jahr) hier jemand den weisen Satz, dass gerade dann man genauer prüfen muss wen man in sein Leben lässt.
Aber auch das ist keine Garantie.

Mir hat es enorm geholfen zu verstehen, dass der Begriff Familie auch anders ausgelegt werden kann. Ich habe zB einen besten Freund den ich wie meinem Bruder ansehe. Auch andere Leute haben an Gewichtung gewonnen und es ist wirklich wichtig während einer Beziehung diese Verbindungen weiterhin aufrechtzuerhalten. Jeder normale Menschen der dich liebt würde das verstehen und sollte es doch zur Trennung kommen ist man nicht komplett heimatlos.

Zitat von Chris956:
Positiv ist, dass ich nach wie vor meinem Hobby nachgehe, eventuell gehe ich sogar nächstes Jahr auf die Bühne (Bodybuilding).

Außerdem ist die Wohnung wirklich toll und ich habe einen guten, sicheren Job.
Das versuche ich schon auch in meine Gedanken zu rufen.


Das klingt doch mega! Für die kurze Zeit finde ich das echt beeindruckend und du solltest auch lernen mal stolz auf dich sein zu können. Du hast das echt gut gemacht!

Zitat von Chris956:
ich habe erfahren, dass meine ex Freundin sich vollständig verändert hat.

Sie hört andere Musik, fährt kein Motorrad mehr sondern jetzt Fahrrad.
Der neue fährt scheinbar gerne Rad, da wurde auch direkt ein Urlaub gebucht.
Auf Wohnungseinrichtung legt sie keinen Wert mehr.
Ihre Freunde hier in der Stadt (Sie wohnt 19km außerhalb) trifft sie garnicht mehr.

Jetzt habe ich das Gefühl 7 Jahre verschwendet zu haben.
Mit welcher Person war ich da zusammen? Hat sie sich nur für mich verstellt? War die Glücklichkeit nur vorgespielt?


Ach weißt du, da gibt es im Grunde zwei Sachen zu sagen.
Ersteinmal würde ich dir dringend raten einen weiten Bogen um sowas zu machen. Und wenn Freunde dir was erzählen wollen sag ihnen dass sie das lassen soll. Dieser Mensch ist nicht mehr existent. Das ist nicht böse oder gemein, sondern einfach Schutz.

Das andere ist: gerade bei Warmwechsel (und das klingt hier ja so) neigen die Menschen oft zu zwei extremen. Entweder der neue ist 1:1 so wie du (das war bei mir der Fall), oder das genaue Gegenteil: der andere ist gaaaanz anders. So lässt sich auch leichter die Trennung erklären.
Endlich kann ich mal Fahrrad fahren, Chris wollte immer nur Benzin verbrennen!, Blabla. Gerade in der Anfangszeit wird das enorm ausgelegt und natürlich kann da auch teilweise was dran sein. Meistens ist es aber eine große Show die man für andere und vor allem für sich abzieht um andere und sich selbst zu überzeugen wie richtig doch nun die Entscheidung war.
Darauf würde ich gar nichts geben.
Menschen verändern sich sehr, sehr selten. Und vor allem nicht so schnell.
Das ist die normale Limerenz (Verliebtheits Phase) in die sie nun nunmal steckt, aber sei dir sicher: spätestens in 1-2 Jahre wird sie genau die gleichen Konflikte mit ihm haben, er wird genervt sein und vielleicht fährst du eines schönen Sommertages mal mit deiner neuen Freundin auf dem Bike dem Berg hoch und siehst die zwei schwitzend genervt sich abstrampeln und überholst sie. So ist das Leben.

Ich weiß wie schwer es ist, aber versuche es eher als ein abgeschlossenes Kapitel in deinem Buch des Lebens zu sehen.
Völlig egal was sie nun macht.

21.06.2024 21:07 • x 1 #18


C
@paul258 @Sonnenblume53

Danke euch zwei für das Feedback, finde das Forum echt klasse.

In dem Fall habe ich das tatsächlich von gemeinsamen Freunden gehört, die meinten ich fände das „lustig“ was sie tut, das gesamt Bild von ihr ist auch sehr zu belächeln im Moment.

In Therapie bin ich bereits, bisher hatte ich zwei Sitzungen mit der Psychologin.
Das tut auf jeden Fall gut.
Auch versuchen wir hier etwas die Kindheit aufzuarbeiten und das zu „behandeln“.

Ich glaube einfach aktuell, dass ich die Person die sie zuletzt war nicht wirklich vermisse bzw. ich den Fakt nicht so wahrnehme.

Was mich wirklich beschäftigt sie die Erinnerungen vor allem die Vorstellung, dass sie nun mit einem anderen glücklich zu sein scheint.

Habt ihr irgendwelche mindsets, welche man sich hervorrufen kann um das besser zu verdauen?

Wie steht ihr zum Kontakt zu ihrer Familie?
Ihr Bruder zu Beispiel schreibt mir und will etwas mit mir unternehmen?
Er war 13 als ich ihn die Familie kam und war so zu sagen sein großer Bruder.

Danke euch!

22.06.2024 10:22 • #19




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