Hallo Coco,
zuerst meine aufrichtige Anteilnahme zu deinem großen Verlust! Ich kann das leider nur zu gut nachvollziehen, da mir das auch mehrmals widerfahren ist, dass ich Abschied nehmen musste.
Umso mehr wundere ich mich, dass hier bisher nur eine Antwort geschrieben wurde, ist hier doch mal jemand wirklich verzweifelt.
Weißt du, du wirst vermutlich noch länger traurig sein, wenn du so eng mit deinem Opa verbunden warst. Und das soll auch so sein und ist auch vollkommen normal. Denn wie soll man einfach so zum Alltag übergehen wenn doch ein wichtiger Teil des Alltags fehlt. Höre genau in dich rein und nimm dir alle Zeit der Welt um traurig sein. Höre nicht auf Andere, wenn mal Sprüche kommen, dass nun doch mal langsam Normalität eintreten müsse oder dass das Leben weitergeht oder so. Das geht es zwar, aber anders. Mach das alles in deinem Tempo, schaffe dir Rituale die dir gut tun, sprich in Gedanken mit deinem Opa und rede so oft du willst mit deiner Familie und tauscht euch aus, das hilft. Es braucht Zeit und du wirst durch mehrere Phasen gehen. Das ist normal und du bist normal mit allen Gefühlen die dazugehören.
Zu deinem Freund: ich habe auch erlebt, dass andere Menschen nicht damit umgehen können wenn ein ihnen naher Mensch trauert, sie selbst jedoch nicht direkt betroffen sind. Dein Freund hat vermutlich wie du keine Erfahrung im Umgang mit Tod und Trauer und weiß sich selbst nicht zu helfen und dir daher auch nicht. Ich verstehe aber, dass dich das noch weiter runterzieht, wenn er nun auch noch weg ist. Ich befürchte du kannst da nur nichts gegen machen, außer die Situation anzunehmen und auszuhalten und dich um dich selbst zu kümmern. Auch das wird seine Zeit brauchen und Kraft kosten.
Solltest du Hilfe brauchen gibt es in jeder größeren Stadt Selbsthilfegruppen bei verschiedenen Organisationen, falls du ein Typ dafür bist. Dort bekommt man eine andere Sicht auf die Dinge und Instrumente an die Hand, die dir helfen können das ganze anders und besser reflektieren zu können.
Mein Tipp also: bleib bei dir, höre in dich hinein, nimm deine Gefühle an und arbeite damit, sei traurig solange du dich traurig fühlst, rede darüber soviel du kannst, nimm Hilfe an wenn du das Gefühl hast Hilfe zu brauchen.
Ich wünsche dir alles Gute!
16.04.2021 20:17 •
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