Trennung nach so vielen Krisen - Neuanfang möglich?

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Hallo,
ich bin neu hier und habe gelesen, dass es bei Trennungsschmerz hilft sich in einem Forum das Thema von der Seele zu schreiben.

Vor mehr als 4 Monaten habe zunächst ich mich in einem schlimmen Streit von meinem Ex getrennt.
Wir waren 10 Jahre zusammen. Wir hatten uns nicht betrogen und dem Streit ging wochenlang Grundsatzstreitereien und Disskussionen voran.
Wenige Tage später -ohne ein Wort bis dahin miteinander geredet zu haben- entschied aber er sich, obwohl er der Meinung war, dass Liebe nie unser Problem war, dass es bei der Trennung bleibt und wir die Wohnung kündigen. Ich verfiel in einen Schockzustand, versuchte ihn davon abzuhalten aber ich erkannte schnell: mir blieb nichts anderes übrig, als die Trennung als von beiden Seiten beschlossen hinzunehmen. Kann diese aber bis heute nicht verarbeiten oder akzeptieren.
Wir wohnen noch bis heute zusammen, weil die neue Wohnung vom Ex noch nicht fertig renoviert ist und ich kein neues Zuhause finde. Aber eigentlich habe ich Angst ihn mit dem Auszug entgültig zu verlieren. Ich wollte mich trennen, weil er unsere Wohnsituation nicht verbessern wollte und meine Träume mit mir zusammen nicht leben oder anpacken wollte.
Ich bedauere aber schrecklich und deshalb leide ich auch so sehr, dass unsere Liebe in den letzten Jahren durch so schlimme Lebenskrisen gehen musste und wir eine Sache nicht angepackt haben, bzw. ICH...aber lest selbst....

Am Anfang unserer Beziehung war alles ok und wunderbar. Unschuldig und rein. Wir waren überwiegend glücklich. Doch:

-nach ca. 2 1/2 Jahren zeichnete sich die Aufgabe seiner Selbstständigkeit ab was wirklich sehr einschneidend für ihn war und für ihn eine ernste existentielle Krise bedeutete (er war Comic-Antiquariathändler).

-Ein paar Monate später, wir kamen gerade aus einem sehr schönen gemeinsamen Urlaub, erfuhr meine Familie von der Krebserkrankung meiner Mutter, was mir völlig den Boden unter den Füßen weggezogen hat. -Zu diesem Zeitpunkt wurde unser S. immer schwieriger und weniger und war nicht mehr von dieser unbedarften Lust gekennzeichnet-.

-Wieder wenige Monate später erkrankte ich an einer Angst- und Panikstörung die mich/uns in meinem Leben tief einschränkte und unserem S. weiter nicht gut tat.

-Wieder einige Monate später wurde ich ungewollt schwanger. Wir ließen das Kind abtreiben. Man möchte meinen es wäre dann endlich Ruhe eingekehrt, aber

-mein Ex beschloss 2010 mit 30 noch eine Ausbildung zu machen anstatt einen gut bezahlten Job zu suchen, was uns die nächsten Jahre finanziell einschränken sollte und uns beiden nicht erlaubte weitere klassische Schritte in der Beziehung einzugehen (Wohnsituation verbessern, Heiraten, Familie gründen...)
Dennoch zogen wir aber -nach 4 1/2 Jahren Beziehung in 2 getrennten Wohnungen- zusammen.
Es sollte uns beiden, nicht nur finanziell helfen. Mein Ex hoffte, dass unser S. besser werden würde. Das hat es aber nicht, nach dem wir ca. 1 Jahr zusammen gewohnt haben, war der S. bereits auf den Nullpunkt angekommen. Wir hatten dann noch Anfang 2011 einmal miteinander geschlafen, es war für mich auch ok und ich hatte einen Orga. jedesmal, aber ich tat es um ihn zu besänftigen und damit wieder Ruhe zu dem Thema einkehrt, denn wir hatten(verständlicherweise) immer heftigere Streitereien deshalb.

-Anfang 2012 (da hatten wir schon 1 Jahr keinen S. m,ehr) bekam ich die Diagnose einer Vorstufe des Gebärmutterhalskrebses. Ein Teil meines Gebärmutterhalses musste entfernt werden . Trotz der Abtreibung vor ein paar Jahren ein Riesenschock für mich, denn die Aussicht auf einen späteren, gewollten Kinderwunsch wurde damit stark reduziert. Ab hier auch kein S. mehr. Jedesmal wenn er mich darauf ansprach und irgendwann sogar verzweifelt, hatten wir Riesenkrach. Also redeten wir nicht mehr darüber, wir stritten auch immer weniger und er resignierte. Wir bewegten uns auf eine harmonische Freundschaft zu...
Wurden ein Team, nach aussen hin ein unerschütterliches Traumpaar, das sich blind verstand, miteinander lachen konnte, sich genügend Freiräume gewährt hat, sich unterstützt hat, tolle Urlaube in Frankreich miteinander machte... (deshalb war unsere Trennung für alle Freunde und Familie unbegreiflich und ein Schock, es flossen auch hier Tränen)

-2013 dann der Supergau für uns Beide(!): Ich erkrankte an Brustkrebs. Therapie über Monate, Chemo, OP, Bestrahlung. Zu diesem Zeitpunkt hat er auch nach seiner Ausbildung einen neuen Job angefangen, der ihn mental sehr forderte. Er war für mich da, beschütze mich, streichelte mich. Lies mich nicht allein. Aber auch er hatte mit seiner persönlichen Krise/Krisen zu kämpfen.

-Ich kam Anfang 2014 aus meiner Misere raus, mit einem blauen Auge davon gekommen. War wieder gesund. Genoss das Leben. Verstand, was meine Beziehung dringend brauchte, denn so konnte es nicht bis ans Lebensende weitergehen. Ich glaubte nie daran, dass er gehen wollte, so sehr war ich mit meinen Lebenskrisen beschäftigt und mir seiner Liebe sicher. Aber ich wollte es (das S.) wieder angehen. Langsam. Ich verstand, dass es zu einer Beziehung gehört die bis ans lebensende andauern sollte. Eine gewisse Körperliche Nähe war da, immer. Es war auch nicht so, dass ich ihn nicht riechen konnte oder ihn körperlich unattraktiv fand. Ich habe ihn angefasst, aber war nicht fähig mich von ihm berühren zu lassen oder es zum Akt kommen zu lassen. Trotzdem war ich gelassen, glücklich am Leben, aber dann fingen plötzlich wieder etliche Probleme an...
Er war überfordert mit seiner neuen Berufserfahrung und ich musste wieder in meinen alten unliebsamen Job - er hatte keinen Erfolg, zweifelte an seiner beruflichen Zukunft, ich räumte in meiner Freundes/Bekanntenliste auf, wollte mich verändern beruflich und wohnlich. Woltte umziehen, endlich den Traum von einem Haus verwirklichen. Aber auf das ging er nie ein, auch nicht auf meine Bitten bis zu dem Streit vor 4 Monaten, als es mir vorwarf, dass sich nichts ändern würde, wenn wir umziehen würden. Ich wusste genau was er damit meint. ich war überzeugt ihm Alles zu geben, wenn wir nur endlich meinen Traum von einem Haus verwirklichenwürden und er glaubte nicht mehr daran.
Er begriff schon längst, dass er wegen des fehlenden S. keine Beziehung hatte und war entsetzt bei dem Gedanken, dass es für mich scheinbar so ok war. Das war es aber nicht. Ich habe mich immer gefragt, warum das so ist, ob ich ihn noch liebe.

Heute glaube ich, dass er die Liebe meines Lebens ist, dass ich ihn schrecklich liebe und vermissen werde. Dass meine Träume in der Zukunft ohne ihn in meiner Welt keinen Sinn haben. Dass ich nie mehr wieder glücklich werde. Ich habe Angst, dass er bald eine Andere haben wird. S. glücklich. Ein Kind mit dieser anderen Frau bekommt und diese auch deutlich jünger und in der gesamterscheinung deutlich attraktiver sein wird (ich bin 40 Jahre alt, durch die Chemo vorzeitig in die Wechseljahre gekommen, Zugenommen, Kinderwunsch aussichtslos). Ich lebe bereits seit Monaten in einem Loch, falle, versuche mich irgendwo festzuhalten. Einmal an der Hoffnung, dass wir wieder zueinander finden (am Anfang war ich auch überzeugt davon, dass uns die Trennung dahin gehend gut tun wird), an der Hoffnung durch einen neuen Job in einer anderen Stadt vergessen zu können.....Es geht mir nur am Abend gut, wenn ich ins Bett und schlafen gehe...er dennoch neben mir ist. Früh, wenn er vor mir aufsteht und in die Arbeit geht (hatte Urlaub) wird es schrecklich und ich falle wieder in ein Loch, tue mich schwer aufzustehen, weine. Sehe mich um, es ist NOCH meine zuhause, aber schon so kahl...eigentlich ist es kein Zuhause mehr seit dem Tag an dem wir die Trennung beschlossen hatten. Meine Zukunft fühlt sich so aussichtlos an, ich erkenne meine Welt nicht mehr, ich erkenne mich nicht mehr. Ohne ihn weiss ich nicht wer ich bin? Er sagt nach wie vor, beziehungstechnsich ist die Tür zu, reundschaftlich ist die Tür offen.
Ich denke aber stets nach wie vor, dass wenn wir uns s.uell wieder nähern und hier eine gesunde Basis mit oder ohne Hilfe (therapeutisch) schaffen wir wieder zueinander finden.
Ich frage mich ob und wann trotzdem ein Neuanfang möglich wäre?

24.03.2015 12:32 • #1


K
Liebe Evangeline
Sei ganz fest gedrückter. Da hast Du ja wirklich ein par herbe Schicksalsschläge hinter Dir.

Ich habe in meiner Beziehung auch eine berufliche Umorientierung erlebt und die damit verbundenen Umstände. Auch war ich sehr unzufrieden mit der Wohnsituation und dachte, ein Haus sei die Erfüllung meiner Träume.

Hierzu kann ich aus eigener Erfahrung schreiben, bei Deinen krankheitsbedingten Schicksalsschlägen kann ich nur vermuten.

Liebe Evangeline, meine Unzufriedenheit die mit dem dringenden Wunsch nach eindm Haus einher ging, hatte tatsächlich nur bedingt mit unserer Wohnsituatio zu tun. Ich war sehr unzufrieden mit mir, meinem Leben. Es fehlte mir ein Ziel. Könnte dies bei Dir ähnlich sein? Du musstest ja schon den verwehrten Kinderwunsch verkraften. Wie steht es denn mit Deinem Selbstwertgefühl, also ich meine nicht jetzt, sondern in der Beziehung?

Alles komische Fragen, die natürlich Deine Grundsatzfrage nicht beantworten. Das kann ich auch nicht.

Aber ich stelle mir vor, wer so viel durchgemacht hat muss vielleicht zuerst zu sich selbst finden. Gerade wenn Du die s. Ebene ansprichst, ist es aus meiner Sicht wichtig, dass Du Dich wohl fühlst in Deiner Haut und Dich magst. Denn eine Beziehung ganz ohne S. ist aus meiner Sicht dauerhaft nicht aufrechterhalten und müsste unter einer anderen Bezeichnung laufen.

Was ich eigentlich etwas umständlich zu sagen versuche. Ich denke, im Moment solltest Du vor allem versuchen, glücklich mit Dir selbst zu sein. Und vielleicht erkennt ja Dein Ex die Frau wieder, in die er sich vor 10 Jahren verliebt hat? Und wenn nicht, hast Du trotzdem definitiv für Dich etwas gewonnen,

Liebe Grüsse

Kaktusblüte

25.03.2015 17:48 • #2


tereAT2000
es ist unglaublich was manche menschen in ihrem leben alles durchleiden müssen, aber woher kommen denn deine ganzen Krankheiten? Du musst mit dir psychisch und physisch im Einklang leben, das ist das wichtigste, dann wirst du auch nicht mehr krank. Ein Mann kann dich nicht glücklich machen, du musst ein dich glücklich machendes Leben leben und wenn dann noch jemand kommt, der dazu passt, dann passt es auch!

Ohne ihn weiss ich nicht wer ich bin? Er sagt nach wie vor, beziehungstechnsich ist die Tür zu, reundschaftlich ist die Tür offen.

das da ist ein schwachsinn seinerseits, wo geliebt wird, kann nur liebe erwidert werden. wolltest du je eine normale freundschaft mit dem mann? ich glaube ja nicht.

mein ex erzählt das auch immer er möchte für mich nur das beste (haha deswegen hat er sich ja getrennt) und das beste und das allerbeste .... manche männer verkennen die realität

meine freundschaft hat er verloren, und er wird auch spätestens wenn ich wieder zuhause wohne nichts mehr von mir hören ..... und irgendwann wird er begriffen haben wahrscheinlich nach der vierten Beziehung dass es nicht oft Frauen gibt, die wirklich lieben.

lg und viel stärke von der tere!

26.03.2015 11:45 • #3




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