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Trennung nach schwerer Krankheit

A
@Arnika die Anziehung und die Liebe war bis zum Schluss da. Wir schrieben uns es sogar noch als letzte Worte deshalb verstehe ich das nicht. Natürlich muss er nicht aus Dankbarkeit bleiben aber er blieb auch nicht wegen der Liebe und der Anziehung.

09.08.2024 20:11 • #16


C
Zitat von Aneta:
@Caecilia das ist doch verrückt das erlegt er sich selber auf eine Last abtragen zu müssen. Da gibt es nichts abzutragen. Mir hätte eine warme Umarmung gereicht. Ja mit dem Hilflosen gebe ich dir recht denn er betonte immer wieder, dass er jetzt behindert und ein Opfer sei. Ich bin zu einfach gestrickt ich verstehe ...

Ja, völlig verrückt, aber m.W. nicht so selten. Ich glaube, ich habe hier im Forum auch schon ein paarmal ähnliche Geschichten gelesen.
Alles Liebe und Gute für dich - ich wünsche dir, dass du schnell über das Ganze hinwegkommst. Manchmal hilft es sich, mögliche Mechanismen hinter solchen Trennungen klarzumachen und hier besonders die Dinge, die eher mit den Verlassern (also nicht mit uns Verlassenen) zu tun haben.

09.08.2024 22:42 • #17


A


Trennung nach schwerer Krankheit

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brokenxinside
@Aneta ich könnte mir hier zweierlei Dinge vorstellen. Zum einen wie meine Vorredner, dass er mit den versorgt werden nicht klar kommt. vielleicht kommt da ein Schwächegefühl in ihm hoch, welches er nicht erträgt. Zum anderen sind Herzoperationen sehr einschneidend, teilweise auch traumatisch für die Patienten. Und durch solche Eingriffe, Prozeduren verändert sich die Persönlichkeit. Dies kann sich in leichter Form in einer Art Anpassungsstörung äußern. Diese vergeht dann I.d.R. Nach ein paar Monaten oder bis hin zur Traumafolgestörung. Ob das bei ihm vorliegt, kann man natürlich nicht aus der Ferne beurteilen.

In jedem Fall kann ich deine Gefühle absolut nachvollziehen. Man fühlt sich ausgenutzt weggeworfen. Du hast so viel deiner Kraft für ihn „geopfert“ und er zeigt sich alles andere als dankbar.

Ich fände es wichtig, dass du ihm Raum gibst und dich um doch kümmerst. Nach der schweren Zeit, wo du dich um jemand anderen gekümmert hast, ist jetzt Zeit das du dir etwas gutes tust. Damit du Kraft tanken kannst, die du die letzte Zeit verloren hast. Pass auf dich auf - du hast ein gutes Herz

09.08.2024 23:03 • #18


D
@Aneta

manches kann man nicht verstehen.

als meine LG vor ca.8-9 Jahren Krebs hatte war das erste was sie Angedacht hat die Trennung, was so gar nicht gepasst hat
es war kein ran kommen an sie, erst als ich so richtig Zornig wurde ist sie mit der Sprache raus gerückt.
sie wollte mir den Leidensweg ersparen, die Zeit war Kräfteraubend, immer den Kasperl spielend, um Abzulenken obwohl man nur Heulen könnte.
im Job (Montage) immer an Daheim denkend und immer am Sprung zur Heimreise, wobei mir damals die Firma sehr entgegen gekommen ist, was die Entfernung betrifft und meist Abends daheim war

10.08.2024 06:38 • #19


K
Ich kann das Verhalten deines Partners natürlich nicht schlüssig erklären. Es gibt aber schon eine ganze Reihe guter Ansätze, die hier gepostet wurden. Ich hatte noch den Gedanken, dass er durch die lange Abhängigkeit und deine aufopfernde Pflege und Fürsorge das Gefühl entwickelt haben könnte, so tief in deiner Schuld zu stehen, dass er das nie wird zurück geben können. Da wäre es dann einfacher sich zu trennen. Dann hat er die „Schuldenlast“ zwar immer noch, aber du hast keine Gelegenheit mehr, sie zurück zu fordern.

Das ist schräg, das ist auch nicht liebevoll. Aber wenn er das Gefühl hätte, dass er das nicht wieder gut machen kann, dann schließe ich solche Gedanken nicht aus. Die finden natürlich großenteiles im Unbewussten statt.

Um aber auf das zu kommen, was DU jetzt empfindest, hätte ich folgenden Rat an dich: vielleicht kannst du das, was du da getan hast, so betrachten, dass du es FÜR DICH getan hast. DU wolltest gern für ihn da sein, weil du nun mal so bist, dass man alles gibt, wenn es jemandem schlecht geht. Du warst so, wie du sein wolltest. Und es war großartig, dass du so gehandelt hast. Egal, ob und wie es für euch noch eine Zukunft gibt, ist diese Zeit für dich eine sehr wichtige Zeit gewesen. Weil du dein Bestes geben konntest und weil du es bedingungslos geben konntest. Du darfst stolz auf dich sein. Aber es schadet dir nur, wenn er aus Dankbarkeit bei dir bleiben würde. Das ist keine Grundlage für eine Beziehung.

Ich schrieb ihn noch, dass ich ihn sehr liebe und er immer ein großer Teil meines Lebens bleiben wird. Er schrieb mir ebenfalls, dass er mich liebt und ich die letzte Frau in seinem Leben bleibe.

Ich finde, dass ihr euch da sehr wichtige Dinge mitgeteilt habt. Das bleibt auch so, wenn ihr getrennte Wege gehen solltet.

10.08.2024 08:36 • x 1 #20


C
Zitat von KPeter:
Ich hatte noch den Gedanken, dass er durch die lange Abhängigkeit und deine aufopfernde Pflege und Fürsorge das Gefühl entwickelt haben könnte, so tief in deiner Schuld zu stehen, dass er das nie wird zurück geben können. Da wäre es dann einfacher sich zu trennen. Dann hat er die „Schuldenlast“ zwar immer noch, aber du hast keine Gelegenheit mehr, sie zurück zu fordern.

Genau das meinte ich. Du hast es besser ausgedrückt als ich.
Zitat von KPeter:
Um aber auf das zu kommen, was DU jetzt empfindest, hätte ich folgenden Rat an dich: vielleicht kannst du das, was du da getan hast, so betrachten, dass du es FÜR DICH getan hast. DU wolltest gern für ihn da sein, weil du nun mal so bist, dass man alles gibt, wenn es jemandem schlecht geht. Du warst so, wie du sein wolltest. Und es war großartig, dass du so gehandelt hast.

Sehr guter und hilfreicher Ansatz.

10.08.2024 09:58 • #21




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