Trennung nach fast 6 Jahren und ich Verzweifelt

M
Erstmal Hallo an das Forum und von Haus aus ein Danke. Ich habe die letzten 2 Tage das Forum entdeckt und allein das lesen hat mir schon sehr geholfen, um zu sehen das ich nicht allein mit meinem Schmerz bin.
Nun zu meiner Geschichte.

Ich war mit meiner Freundin nun fast 6 Jahre zusammen und davon lebten wir auch etwa 3 1/2 Jahre zusammen in einer Wohnung. Es startete alles als eine Fernbeziehung, nachdem man sich auf einem Musikfestival kennen gelernt hat.
Die ersten Treffen waren wie üblich für eine frische Beziehung der Wahnsinn, Glücksgefühle im Übermaß. Mein Leben schien sich in perfekte Bahnen zu entwickeln und ich hatte auch kurz vor dem Beziehungsstart mein Wunschstudium begonnen.

Dann taten sich die üblichen Probleme mit einer Fernbeziehung auf, ich in Bayern sie in Niedersachsen 600km die uns trennten also sah man sich meist nur ein Wochenende im Monat. Sie belastete dies zusätzlich da sie Vertrauenstechnisch schwer durch ihre Eltern vorbelastet war. Zu unserer ersten Krise kam es dann als es für sie einfach nicht mehr weiterging und eine Fernbeziehung nicht mehr infrage kam. Also stand ich vor der Wahl sie zu verlieren oder mein Studium erstmal aufzugeben. Da sie mir in dem Moment einfach mehr bedeutete und mein Studium zu dem Zeitpunkt nicht Rund lief, entschied ich mich dafür mein Studium abzubrechen und zu ihr zu ziehen. Da ich dort natürlich auch flott eine Einkommensmöglichkeit brauchte und sich in meinem vorherigen Berufsfeld nichts so schnell fand nahm ich das Angebot aus einem Zeitungsartikel war, welches nach Altenpflegeauszubildenden suchte, mit Wirtschaftserfahrung für ein anschließend bezahltes Studium zum Altenpflegemanager.

Es schien für mich wie ein perfekter Weg, da ich Erfahrung im Wirtschaftsbereich besitze und dann auch nach einer Ausbildung erneut studieren kann und dies dann sogar mit einer deutlich entspannteren finanziellen Situatuion.
Also vergingen erstmal 2 Jahre ins Land in welchen alles gut lief. Daraufhin zog ich mir einen Bandscheibenvorfall zu, welches für mich erstmal einen Arbeitsstop hervorrief und die Ausbildung um ein Jahr verlängerte. Das ganze belastete mich sehr, vor allem nachdem sie sich auch neu orientiert hat und sich zur Erzieherin weiterbildete.

Ich wollte mich nicht von meinem Plan abbringen lassen und ging nach einer Erholungsphase und mit einem Fitnessprogramm was meinen Rücken stärken sollte wieder in die Ausbildung. Während all der Zeit gab es immer mal wieder kleinere Streits, aber nichts was unüblich war für eine Beziehung.
Leider hatte ich dann nach etwas über einem Jahr, nur noch 8 Monate vor der fertigen Ausbildung und dem folgenden Rückenschonenderen Studium erneut einen Bandscheibenvorfall. Die Ausbildung war für mich nicht mehr machbar, ich war Arbeitslos und kam mir auch erstmal richtig Schlecht vor, weil ich mit dem abgebrochenen Studium einberechnet fast Jahre dafür aufgewendet hatte mich Arbeitstechnisch besser dastehen zu lassen um am Ende nichts davon zu haben außer finanziellen Verlust und Rückenschäden. Es machte mich fertig und brach Emotional zusammen und geriet in eine Depression.
Nur ein Monat daraufhin Verlor auch meine Freundin ihren Job und die Weiterbildung. Ihr ging es dann auch richtig schlecht und ich versuchte für sie da zu sein aber konnte es immer nur Phasenweise, war ich doch selbst ziemlich fertig.

Nun sind seitdem 7 Monate vergangen, ich war die erste Zeit erstmal in Psychologischer Behandlung und für sie sprang nur für 2 Monate ein Minijob raus. So waren wir beide Arbeitslos und verbrachten viel Zeit daheim. Die Kommunikation lies teilweise immer wieder nach aber wir versuchten diese auch immer wieder hinzukriegen was Phasenweise ging. Ich (dachte zumindest) das ich für sie auch noch möglichst da sein konnte auch wenn ich mit mir selbst viel beschäftigt war, schließlich war bzw. ist sie für mich einfach mein ein und alles und ich Liebe sie wie am ersten Tag. Nur hat es im Nachhinein doch stark nachgelassen wie ich da sein konnte, was ich mir selbst eingestehen muss das ich viel Zeit auch zu stark mit mir selbst beschäftigt war.

Dann die letzten 1-2 Wochen bekam ich schon mit das sie sich immer weiter zurückzog worauf ich sie ansprach und nie eine klare Antwort bekam, bis sie dann vor 4 Tagen mit mir Schluss machte, weil sie die Situation einfach nicht mehr aushalten kann. Ich wäre nicht mehr so bemüht und zu wenig für sie da und das ich immer wieder Phasenweise nur mit mir beschäftigt war und auf sie zu wenig geachtet habe, hätte ihr Vertrauen, was aufgrund ihrer Kindheit von Haus aus gering ist, immer weiter zermürbt. Sie wolle das jeder erstmal nach den letzten Jahren mit sich selbst ins reine kommt und meine Anwesenheit würde sie mittlerweile eher immer weiter Runterziehen als ihr Helfen und deshalb müsse sie selbst erstmal klar kommen und die Trennung.

Ich war absolut am Boden. Wie gesagt hatte ich die Tage davor schon gemerkt das etwas nicht stimmt, aber ich rechnete nicht direkt mit einer Trennung, für mich waren es immer Lebenstiefs aus denen wir gemeinsam aufstehen könnten und ich sah sie immer als eine Art Leuchtfeuer für mich, was mir in all den Schlägen die ich erlebt hatte ein Ziel gab, das man eine gemeinsame Zukunft aufbaut und dafür die harte Arbeit sich lohnt auch wenn diese um ein paar Ecken geht.
Daraufhin machte ich die ersten 2 Tage sofort natürlich die üblichen Fehler, weinte viel, bat um eine Chance das ich mich aufraffen könnte für sie damit ich sie nicht Verliere und begang mit Möglichkeiten und wegen zu verhandeln das ich das so auf die Reihe bringen würde, ganz für sie da zu sein.

Nun sind 2 weitere Tage vergangen und es geht mir einfach nur schlecht. Ich weis jetzt zumindest das sie es anders sah mit dem zusammenarbeiten als ich und kann es auch Nachvollziehen, nur möchte ich sie ungern verlieren. Und da in den letzten Jahren die finanziellen Mittel immer sehr knapp waren und wir beide ohne feste Arbeit dastehen bliebe im Moment auch gar nicht viel anderes übrig als das wir jeweils bei Verwandten eine zeit lang unterkommen. Nur hieße das für mich eben das ich zurück nach Bayern müsste, was es für mich noch härter macht, da ich sie nicht komplett verlieren will und immer noch die Hoffnung hab das nachdem sich alles etwas gelegt und stabilisiert hat das man von vorne Anfangen kann, nur scheint sich für mich das kaum machbar wenn ich wieder 600km entfernt bin und es kommt mir immer wie ein sofortiges auf nie mehr wieder sehen vor und fühlt sich an wie ein Schlag in die Magengrube.

Und erstmal zusammen hier Wohnen bleiben damit man ein wenig Geld hat das sich jeder was kleines sucht, möchte sie nicht, da sie wie gesagt das Gefühl hat das meine Anwesenheit ihr im Moment einfach nur Schadet, deshalb solle jeder zur Kündigungsfrist Ende Oktober hier raus (bzw. sie schon eher da sie hier in der Gegend ja ihre Verwandschaft hat).

Wir sind beide noch sehr jung mit Anfang 30, trotzdem bedeutet sie mehr einfach unglaublich viel und ich denke / hoffe wie man es sehen will auch das wenn sich einfach für beide alles stabilisiert hat könnte man sich wieder annähern, aber diese Entfernung die sofort wieder entsteht fühlt sich für mich so endgültig an, als das ich die letzten 6 1/2 Jahre in den Wind schießen muss und nie wieder was von ihr zu sehen / hören kriege.

Ich bin momentan einfach Verzweifelt und weis selbst nichts mit mir anzufangen, einfach bis Ende Oktober alles aufgeben und zurück nach Bayern in eine Wohnung meines Onkels vorübergehend ziehen, dort hätte ich zumindest meine Familie um mich. Zwischendrin denk ich mir aber auch immer, das ich mich hier beim Arbeitsamt / Sozialamt wie auch immer melden könnte und mir hier in der Gegend vorübergehend eine Wohnung zuweisen lassen könnte, nur wegen der Hoffnung das es sich stabilisiert und sie es auch bereut und wir zusammen wieder ein vernünftiges Leben kriegen. Das einzige was ich meine zu wissen ist das ich für sie immer noch die Emotionen wie am ersten Tag habe.

Das war jetzt auch eine Menge Text und es tat jedenfalls schon mal gut das hier aufzuschreiben und mich einfach anderen Menschen mitzuteilen in meinen Gedanken und Gefühlen.

29.09.2014 01:38 • #1


M
Vor allem überlege ich auch, wann ich ausziehen sollte. An und für sich könnte ich nachdem das mindeste geregelt ist ja auch Weg, in der Wohnung meines Onkels könnte ich erst einmal 2-3 Monate ohne Miete wohnen und das meiste aus der Entfernung regeln. Nur hab ich dann auch immer noch die Gedanken / die Hoffnung, wenn ich jetzt noch bis zum Mietende bleibe oder noch 1-2 Wochen und während dieser Zeit ihr immer aus dem Weg gehe und nur alles für mich selbst mach, Einkaufen, Kochen, etc. das es ihr evtl. dann schon auffällt das es ein Fehler war bevor es zum Mietende kommt. Klar denken fällt mir momentan einfach sehr schwer.

29.09.2014 02:00 • #2


A


Trennung nach fast 6 Jahren und ich Verzweifelt

x 3


M
Was es für mich auch einfach nicht greifbar macht, es ging wohl einfach langsam von statten ohne das ich es gemerkt hab. Als dann jetzt die Trennung kam und ich nun keine Woche drauf ausziehen kann / soll /muss, es fühlt sich einfach so unwirklich an. Wie ein Traum. Es war ja kein geschrei kein riesen Streit. Einfach nur Aus und eine Woche später mein komplettes Leben und Umfeld anders.

Sie meint zwar immer wieder man könne in Kontakt bleiben und wer weis wie es aussieht in nem halben Jahr oder Jahr wenn sich jeder erstmal um sich selbst gekümmert hat. Aber es wirkt einfach so sureal. Ich hab das Gefühl das ich einfach nicht mehr klar komme und keinen Halt habe.

29.09.2014 20:35 • #3


M
Bin jetzt direkt heute aus der Wohnung mit dem nötigsten raus. Hab zum Abschied nur ein pass auf dich auf gesagt und sie musste dann auch noch weinen. Konnte das bei mir selbst grad so unterdruecken und bin los.
Glaub bin aber auch noch in einer Art Schock. Es fuehlt sich fuer mich komisch an und mehr wie ein ich bin fuer ein zwei wochen bei der Verwandschaft und nicht wie ein leb wohl.
Einfach nur zum Verzweifeln.

30.09.2014 11:53 • #4


E
hey du,

diese ähnlichkeiten sind schon immer erschreckend. es ist normal das du es noch nicht realisieren kannst. das kommt aber, ganz langsam. du kannst dich an vieles gewöhnen.
es fühlt sich wirklich est an wie ein schock.
das ist wie wenn man sich schneidet, dann tut es meist erst einen augenblick später richtig weh.

nach 3 1/2 monaten der trennung bei mir, habe ich auch noch momente, wo ich das alles für absurd halte oder denke ich träume...so unrealistisch fühlt sich die trennung an, wenn man sehr lange zusammen war. es wird besser. aber bis zum ende deines lebens wirst du sie nie vergessen. das ist leider so. aber das ist ja auch nicht schlimm.

lg
strange

30.09.2014 12:14 • #5