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Trennung nach dem Tod des Opas

R
Hallo

Die Trennung ist 6 Tage nun her .


. Meine Partnerin hat vor circa 2 Monaten ihren Opa verloren. Ich habe schnell gemerkt, wie distanziert sie mir gegenüber wurde. Sie ließ keine Nähe mehr zu, kam jedoch immer wieder auf mich zu.
Am Samstag waren wir noch zusammen im Kino, wo sie auch meine Nähe suchte. Ein großes Streitthema zwischen uns war die Zeit. Ich war die Partei, die mehr Zeit mit ihr verbringen wollte, besonders in dieser Phase, um sie ablenken zu können und ihr Beistand zu sein.
Was ich noch erwähnen muss: Wir waren ein halbes Jahr zusammen und wohnten bereits zusammen. Sie hat kurz vor dem Tod ihres Opas den Job gewechselt.
Sie betonte mehrmals, dass sie müde sei und häufig Kopfschmerzen hatte.
Intimitäten und Nähe hatten abgenommen.
Sie hatte kaum Zeit zum Trauern, da sie auf der Arbeit präsent sein musste und sich um alles kümmern musste, was mit dem Tod zu tun hatte.
Natürlich zeigte ich Verständnis und wollte nur das Beste für sie.
Als wir am Sonntag erneut stritten, bemerkte ich, wie sich ihr Verhalten veränderte.
Sie betonte, dass wir getrennte Wege gehen sollten, da sie mir gerade nicht das geben könne, was ich brauche und verdiene.
Sie braucht Zeit für sich.
Sie kann derzeit keine Beziehung führen.
Natürlich war ich geschockt und konnte es nicht glauben. Doch sie packte ihre Sachen und ging zu ihrer Mutter, bis sie zwei Tage später zurückkam, um all ihre Sachen abzuholen.
Verbesserte Version:
Mir wurde buchstäblich der Boden unter den Füßen weggerissen, sodass ich nicht länger alleine in der gemeinsamen Wohnung bleiben konnte. Zu Beginn reagierte ich sehr verletzt, enttäuscht und wütend auf sie, bis zum dritten Tag, an dem ich mehr Verständnis zeigte und ihr Raum geben wollte, solange sie ihn braucht. Ich hoffe, dass wir wieder zueinander finden.
Ihre Antwort lautete, dass ihre Gefühle weniger geworden seien (nach 5 Tagen), sie im Moment keine Beziehung führen könne, usw. Dies kann ich nicht glauben, denn noch am Samstag sagte sie, wie sehr sie mich liebt und wie toll ich sei. Derzeit bin ich dabei zu reflektieren und zu verstehen, und ich habe mir selbst eine Auszeit genommen; wir haben jeglichen Kontakt abgebrochen.

Sie ist am Montag ausgezogen aus der Wohnung zu ihrer Mutter und Geschwistern
Wir haben vor 2 Wochen noch neu Renoviert gehabt .

25.08.2024 07:17 • #1


K
Zitat von Rickboy1497:
Ich war die Partei, die mehr Zeit mit ihr verbringen wollte, besonders in dieser Phase, um sie ablenken zu können und ihr Beistand zu sein.

Das muss die trauernde Person aber auch wollen. Jeder Mensch trauert anders. Es gibt viele Charaktere, die lieber im Stillen, lieber allein trauern. Da ist es eine zusätzliche Last, wenn man dem Menschen (auch wenn man es gut meint), die Fürsorge aufdrücken will.

Es sieht aber wenigstens in der Tendenz danach aus, dass die Nähe zwischen Euch Beiden viel eher das Problem ist, als der Tod des Opas. Ich hab da immer im Hinterkopf, dass sich niemand von seinem Partner trennt, weil ein Familienmitglied gestorben ist. In der Zeit gibt der Partner Halt, solche Situationen schweissen eigentlich eher mehr zusammen, als dass sie trennen würden.

Wenn ich dann noch solche Aussagen lese....

Zitat von Rickboy1497:
Als wir am Sonntag erneut stritten, bemerkte ich, wie sich ihr Verhalten veränderte.
Sie betonte, dass wir getrennte Wege gehen sollten, da sie mir gerade nicht das geben könne, was ich brauche und verdiene.


... dann habt ihr scheinbar öfter Streit. Öfter auch wegen der Zeit. Eventuell braucht Deine Ex-Partnerin weniger Zweisamkeit, als Du. Das führt dauerhaft zu Spannungen, wenn man das Thema nicht angeht.
Wenn dann die Gefühlswelt zum Partner eh nicht mehr so stimmt, er dann anfängt zu klammern, dann kann es auch unvermittelt zur Trennung kommen.

Wenn Du mal in Dich reinblickst - warst Du in der Beziehung eher der (nicht negativ gemeint) bedürftige Part? Wenn man sich zu sehr auf den Partner konzentriert, vergisst man gern sich selbst. In den Augen des Partners ist das wenig attraktiv und kann auf Dauer auch die Augenhöhe beeinflussen. Überlege mal, ob das sein kann.

Tut mir am Ende sehr leid für Dich. Sie war sehr radikal bei der Trennung und hat sie recht flott und konsequent durchgezogen. Für mich sieht das leider nach einem finalen Schlussstrich aus....

25.08.2024 08:24 • #2


A


Trennung nach dem Tod des Opas

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Chrome
@Rickboy1497

Ganz ehrlich? Solche Menschen kann man echt vergessen. Wie will man mit so jemanden eine Familie gründen und eine Partnerschaft führen?

Du musst ja jedes Mal Angst haben dass sie sofort auszieht wenn was schlechtes passiert. Opas und Omas sterben meistens als erstes in der Familie, so ist es von der Natur gewollt und natürlich ist das traurig, aber davon darf die Welt nicht untergehen oder das gesamte Leben sich verändern.

Da sind wir dann wieder in dieser Blase voller Zuckerguss und alles ist super, bis was schlimmes passiert und diese Blase explodiert. Danach geht die Welt für diese Menschen unter und alles wird hinterfragt. Also da sollte man grundsätzlich vorsichtig sein. Solche Menschen sind 0 belastbar und eigentlich ist der Partner auch da um in schwierigen Zeiten einen aufzufangen und Nähe zu spenden.

Stell dir mal folgendes vor.

Ihr habt ein Kind, dieses stirbt auf tragische Weise, was dann? Denkst du wirklich diese Frau könnte dann noch mit dir zusammen sein? Wäre eure Bindung stark genug um das zu verkraften? Sei mir nicht böse, aber solche Fragen sollte man sich auch Mal stellen wenn man in einer Beziehung ist.

Wenn die Antwort klar nein lautet, sollte man auch keine Beziehung mit dieser Person führen. Dabei geht es einzig und alleine um dein Gefühl. Ich könnte nie mit einer Frau zusammen sein wo mir mein Gefühl sagt sie schafft so etwas nicht.

Leider leben so viele Paare da aneinander vorbei. Kaum jemand stellt sich diese Fragen, weil die rosa Brille oder diese Möglichkeiten erst gar nicht aufkommen sollen, weil der Gedanke daran schon so schlimm ist, dass sie es kaum ertragen.

Passiert es dann doch, geht die Welt unter und man trennt sich. Natürlich kann jeder auch Mal eine Depression bekommen oder psychisch angeschlagen sein, davon ist niemand sicher, aber es gibt Situationen wo man sehr klar erkennt wie jemand in so einer Situation reagieren würde.

Auch der Tod ist ein Bestandteil des Lebens und wer damit nicht klar kommt, sollte lieber eine Therapie machen anstatt die Person von sich zu stoßen die man doch angeblich liebt.

Ich wünsche dir viel Glück und vielleicht ist es auch einfach besser für dich ohne sie .

25.08.2024 08:41 • x 1 #3


Libellenfrau
@Rickboy1497 Ihr seid ein halbes Jahr zusammen gewesen, und hattet bereits eine gemeinsame Wohnung. In der Kennenlernzeit also. Vielleicht waren die Erwartungen aneinander zu hoch gesteckt, oder aneinander vorbei. Deine Freundin hat in einer Zeit, in der sie größere Belastungen tragen muss, ihre Prioritäten neu gesetzt. Ich halte es für müßig, zu überlegen, ob zu zuviel geben wolltest, obwohl sie in sich Ruhe brauchte, ob der erste Hormonrausch abgenommen hat, oder, oder. Fakt ist:
Zitat von Rickboy1497:
da sie mir gerade nicht das geben könne, was ich brauche und verdiene

Und wohl auch umgekehrt.
Es hat nicht gepasst, wenn auch nur ein Partner es so empfindet, gilt es dennoch für beide. Das musst du leider akzeptieren.

25.08.2024 08:53 • #4


R
Vielen Dank für eure Antworten. Als wir uns kennengelernt haben, war ihre Wohnsituation sehr kritisch. Sie musste von heute auf morgen aus ihrer Wohnung ausziehen. Als wir zusammengekommen sind, sprach ich sie auf die Situation an und zu diesem Zeitpunkt lebte sie bei einer Freundin aus Kisten. Ich fand, dass das kein angemessenes Leben für sie war. Daher bot ich ihr an, zu mir zu ziehen, bat sie aber, sich das gut zu überlegen. Das Angebot steht immer noch. Zwei Tage später traf sie ihre Entscheidung und sagte ja. Wir haben sehr harmonisch zusammengelebt und hatten klare Aufgabenverteilung, die super funktioniert hat. Doch nach dem Tod, einem Jobwechsel und mir sind mir Verhaltensmuster aufgefallen. Sie war sehr angespannt. Kleinigkeiten, die ihr zuvor egal waren, wurden plötzlich zu Problemen. Sie konnte keine Nähe wirklich zulassen, die Intimitäten nahmen ab und sie sprach von Lustlosigkeit.

Aktivitäten waren auch nicht mehr ihr Ding. Ich wünschte mir, mehr Zeit mit ihr verbringen zu können, um für sie da zu sein und sie ablenken zu können. Aber sie sagte selbst, dass sie lieber im Bett liegen und schlafen würde. Ein auffälliges Verhaltensmuster war, dass sie im Schlaf öfter gesprochen hat. Doch ich habe nie darüber nachgedacht, warum das so war. Sie wiederholte oft, dass sie mir nicht das geben könne, was ich verdiene, dass sie nicht genug sei. Sie wusste auch nicht, was mit ihr los sei, warum sie so sei. Sie erkannte sich selbst nicht. Am Ende sagte sie, dass sie keine Schuld trage, sondern es an ihr liege. Es fielen Sätze wie: Ich kann gerade nicht mehr, Ich kann im Moment keine Beziehung führen, Ich muss jetzt auf mich schauen, Mir geht es psychisch nicht gut, Meine Gefühle sind nicht mehr so stark wie vorher nach 3 Tagen, Ich brauche Abstand und Freiraum, und du sollst das akzeptieren.

Seit 6 Tagen haben wir keinen Kontakt mehr und ich lasse ihr den Raum, den sie benötigt, und bombardiere sie nicht. Bevor sie ausgezogen ist, habe ich ihr einen Brief geschrieben, den sie auch mitgenommen hat. Dieser enthielt 3 Seiten und ein Bild von uns. Ich habe das Gefühl, dass sie in ein depressives Loch gefallen ist. Sie hat sich auch so oft bei mir entschuldigt. Aber ich habe ihr gesagt: Ich hasse dich nicht, sondern ich liebe dich so, wie du bist, und dass sie sich die Zeit nehmen soll, die sie braucht, um wieder zu sich zu finden. Ich versuche, mich mit ihrer Psyche auseinanderzusetzen und es zu verstehen, aber auch mein Verhalten zu reflektieren. Sie ist ein sehr emotionaler Mensch, der nicht einmal einer Fliege etwas antun würde. Vielleicht braucht sie einfach Zeit, um sich zu finden, wie sie sagt, um diesen Druck erst einmal von ihren Schultern zu nehmen.

25.08.2024 10:29 • #5


VictoriaSiempre
Zitat von Rickboy1497:
Als wir uns kennengelernt haben, war ihre Wohnsituation sehr kritisch. Sie musste von heute auf morgen aus ihrer Wohnung ausziehen.

Warum? Bestand Einsturzgefahr des Wohnhauses, gab es andere Gründe, warum es unbewohnbar war, hat sie ihre Miete nicht bezahlt, war es nicht ihre Wohnung, sondern die ihres Exfreundes?

Mir fallen sonst keine Szenarien ein, bei denen man von heute auf morgen ausziehen muss; wobei das, selbst wenn man die Miete nicht zahlt, nicht plötzlich und unvermittelt passiert.

Zitat von Rickboy1497:
Als wir zusammengekommen sind, sprach ich sie auf die Situation an und zu diesem Zeitpunkt lebte sie bei einer Freundin aus Kisten.

Wohngemeinschaften sind nun nicht ungewöhnlich. Ob ihre Kisten jetzt bei der Freundin oder bei Dir stehen ist doch letztlich egal. Wichtig wäre gewesen, dass sie sich selber um ihre Wohnsituation kümmert.

Zitat von Rickboy1497:
Ich fand, dass das kein angemessenes Leben für sie war.

Das finde ich schon ein wenig übergriffig. Wolltest Du ihr Retter/Ritter sein?

Zitat von Rickboy1497:
Daher bot ich ihr an, zu mir zu ziehen, bat sie aber, sich das gut zu überlegen. Das Angebot steht immer noch. Zwei Tage später traf sie ihre Entscheidung und sagte ja.

Also seid Ihr praktisch gleich mit Beziehungsbeginn zusammen gezogen? Kann gut gehen, tut es aber häufig nicht - Ihr kanntet Euch doch noch gar nicht.

Mag sein, dass sie depressive Verstimmungen hat, die durch den Tod des Opas verstärkt wurden. Genauso gut kann es aber auch sein, dass sie in dem halben Jahr Eurer gemeinsamen Zeit gemerkt hat, dass sie keine Beziehung mit Dir will. Vielleicht beides zusammen.

25.08.2024 11:29 • x 1 #6


Laetitia2024
@Rickboy1497
Ein plötzlicher Tod innerhalb der Familie ist ein einschneidendes, schockierende Erlebnis. Nichts ist mehr so wie vorher. Es ist natürlich schlimm für dich, dass sie sich von dir zurückzieht. Gib ihr ein bisschen Zeit, das alles zu verarbeiten. Melde dich nicht mehr bei ihr, vielleicht kommt sie wieder, wenn es ihr besser geht. Dazu der neue Job, wahrscheinlich steht sie momentan völlig neben sich. Sie hat dir das ja erklärt und gesagt, dass sie dir momentan nicht gerecht werden kann. Nebenbei auch noch eine feste Beziehung zu führen, kann dann sehr schnell zur Belastung werden. Der ist sie einfach nicht gewachsen und es tut ihr Leid für dich. Du kannst nichts anderes machen, als zu versuchen, Verständnis zu haben. Auch wenn es dich verletzt.

25.08.2024 12:37 • x 1 #7


R
@Laetitia2024 das Gefühl habe ich auch das sie völlig neber sich steht grade im Gefühlschaos .

Ich denke nicht das ihr nicht egal bin . Sonst hätte sie auch nicht meinen selbstgeschrieben Brief gesehen

25.08.2024 13:44 • x 1 #8


K
Zitat von Laetitia2024:
Nebenbei auch noch eine feste Beziehung zu führen, kann dann sehr schnell zur Belastung werden.

Warum? Unterstellen wir mal, er hätte eine lange Jahre laufende, glückliche Beziehung. Und dann prasselt auf einen Partner recht viel ein, einiges davon negativ behaftet. Dann trennt man sich? Bzw. wäre es nicht ungewöhnlich, wenn man sich trennt?

Ich kapier das nicht. Es ändert sich grad alles, mir geht es schlecht, also entscheide ich mich, dass es mir noch schlechter geht (?) und beende die glückliche Beziehung. Weil ich grad mal andere Dinge um die Ohren habe......

Für mich macht das keinen Sinn. Jede klassische Beziehung ist doch auch immer ein Grundstein des gegenseitigen Haltgebens. Man geht zusammen durch schlechte Zeiten. Und dann ist doch völlig normal, dass ein Partner jetzt mal nicht so geben kann, wie in guten Zeiten. Das macht man dann durch, der Liebe wegen, und dann geht es wieder aufwärts.

Das Verhalten erklärt sich meines Erachtens immer nur dann, wenn die Beziehung an sich eine zusätzliche Belastung war. Oder der Partner an den Umständen psychisch erkrankt (Depressionen zum Beispiel) ist.

25.08.2024 14:17 • x 4 #9


R
@KlausHeinrich dieses Gefühl hatte ich schon vorher das sie mit Depressionen zu kämpfen hatte aber sich es nie eingestanden hat . Auch nicht mit mir drüber gesprochen hat .

25.08.2024 14:42 • #10


Laetitia2024
@KlausHeinrich
Im Prinzip hast du recht, aber manche Menschen ticken bei Belastung eben anders, können Nähe und die ganze Gefühlsduselei nicht mehr ab, wollen alleine sein, nur für sich und funktionieren nur noch. Sie hätte wahrscheinlich ein schlechtes Gewissen, wenn sie ihm in der Beziehung nicht mehr gerecht werden kann und will sich damit nicht auch noch zusätzlich belasten. Und nicht gerecht werden heißt zum Beispiel keine Lust auf Zärtlichkeit oder Nähe, Gespräche ect. In so einer Doppelbelastung in der sie gerade steckt, neuer Job und Tod des Opas, ist ihr eben alles zuviel was nicht zwingend sein muss. Ich finde, das muss man respektieren. Das ist auch ein Schutzmechanismus, um keinen Burn out zu bekommen oder depressiv zu werden. Damit wäre ihm ja auch nicht geholfen.

25.08.2024 15:31 • x 1 #11


R
@Laetitia2024 genau das sind auch meine Gedanken wie es ist . Deswegen lass ich den Freiraum und bin in der Kontaktsperre zu ihr .

Aber werde nicht von heut auf morgen aufgeben .

25.08.2024 16:37 • x 1 #12


A


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