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Trennung nach 4 Jahren, verfalle in Einsamkeit

K
Hallo,

Vor 2 Monaten habe ich mich von meinem langjährigen Freund getrennt (es war für uns beide die erste langjährige Beziehung, wir sind beide Anfang 20). Zuvor waren wir auch schon fünf Jahre lang sehr gute Freunde. Seitdem geht es ziemlich bergab mit mir, komme kaum aus mir heraus und bin nur noch am weinen.
Schön zu Beginn des Jahres ist mir aufgefallen das kaum noch Liebesgefühle vorhanden waren. Ich habe sehr offen mit ihm darüber geredet, auch das ich daran dachte mich zu trennen. Wir haben es noch mehrere Monate probiert, wobei es mir in dieser Zeit psychisch sehr schlecht ging. Ich habe viel geweint und bin regelrecht in Panik verfallen bei dem Gedanken mich zu trennen, war aber zeitgleich nicht mehr glücklich in der Beziehung. In den 4 Monaten vor der Trennung habe ich mir auch psyologische Hilfe gesucht, im Endeffekt hat es aber nicht geholfen. Er selbst hat mir in dieser Zeit mehrmals gesagt, dass es das Gefühl habe ich wolle mich trennen, würde mich aber nicht trauen. Auch das er es schade fände, aber er im Endeffekt einfach nur noch wollte das es voran geht (da wir wie feststeckten).

Die Trennung an sich war dann keine Überraschung mehr, ich habe sie allerdings ausgesprochen.
Er war auch traurig, meinte aber das er froh ist das ich endlich eine Entscheidung getroffen habe.

Momentan wohnen wir noch in unserer gemeinsamen Wohnung und ich befinde mich noch auf Wohnungssuche (Er hat schon eine neue gefunden, zieht aber erst nächsten Monat dort ein).

Da ich momentan arbeitsbedingt Urlaub habe, geht es mir wieder deutlich schlechter. Ich weine wieder viel und hänge uns nach. Oftmals wünsche ich mir auch das wir es wieder schaffen würden, jedoch denke ich dann an die Monate zuvor, wo der selbe Wunsch schon im Raum stand, es aber nur noch schlimmer wurde. Trotzdem kann ich mir keinen anderen Mann an meiner Seite vorstellen. Aber ich finde emotional keinen Weg mehr in eine Beziehung mit ihm, kann mich jedoch auch nicht entfernen. Wir wollen weiterhin Freunde bleiben, da wir es auch schon so viele Jahre zuvor waren und er mir auch auch so sehr wichtig ist.

Da ich auch noch sehr introvertiert bin, habe ich ausser ihm kaum soziale Kontakte und meine Familie wohnt mehrere Stunden entfernt. Ich bin damals zu seinem Freundeskreis gestoßen, zu dem ich im Moment wenig Kontakt habe.
Die Gefühle von Einsamkeit und Verzweiflung fressen mich regelrecht auf. Beruflich befinde ich mich auch in einer Sackgasse und wollte mich I'm orientieren, jedoch fühle ich mich einfach nur kraftlos und zerstört. Ich schaffe es kaum mich zu beschäftigen oder abzulenken.

Für jeden Rat bin ich dankbar, denn so kann es nicht weitergehen.

17.07.2018 14:47 • #1


C
Hallo liebe Kemahh,

erstmal herzlich willkommen hier.

Eine Trennung tut immer weh. Ob sie nun absehbar war oder nicht.
Und egal, wie lange man mit dem Gedanken schon gespielt hat, ab dem Moment, wo sie ausgesprochen ist, hat es so etwas endgültiges.
Fair finde ich, dass Du ihm Deine Gedanken frühzeitig mitgeteilt hast.
Ihr habt miteinander kommuniziert und seid Beide der Auffassung, dass ihr die Trennung als richtigen Schritt anseht.
Das kann noch lang nicht jedes Paar von sich behaupten, so reflektiert zu sein.

Auch, dass ihr eine räumliche Trennung recht schnell angehen wollt, finde ich gut.

Insgesamt wirkst Du recht reflektiert, was für mich bedeutet, Du bist wirklich sehr gefasst in Deinem Entschluss zur Trennung.
Was Du auch desöfteren in Deinem Beitrag geschildert hast.

Zur aktuellen Stimmung: Weinen und Traurigkeit ist völlig normal, richtig und auch wichtig. Das gehört ja zum Verarbeitungsprozess. Was raus muss, muss raus.

Aber gerade jetzt ist es wichtig, dass Du Freunde um Dich herum hast.Möchtest Du auf sie nicht zugehen?
Wenn ihr seit 4 Jahren zusammen seid, dann ist es doch ein gemeinsamer Freundeskreis, kannst Du da nicht mit jemandem reden?
Gehst Du zur Therapie, bzw. nimmst Du die von Dir angesprochene psychologische Hilfe noch in Anspruch?

17.07.2018 15:20 • x 1 #2


A


Trennung nach 4 Jahren, verfalle in Einsamkeit

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Thommy75
Liebe Kemahh,

gut, dass du hierher gefunden hast, auch wenn der Grund dafür nicht schön ist! Aber es wäre ja sonst auch kein Trennungsforum. Ich verstehe deine Gedanken und fühle mit dir. Fühl dich erstmal hier angenommen und virtuell umarmt!

Zitat von Kemahh:
In den 4 Monaten vor der Trennung habe ich mir auch psyologische Hilfe gesucht, im Endeffekt hat es aber nicht geholfen.


Zitat von Kemahh:
Seitdem geht es ziemlich bergab mit mir, komme kaum aus mir heraus und bin nur noch am weinen.


Zitat von Kemahh:
Wir haben es noch mehrere Monate probiert, wobei es mir in dieser Zeit psychisch sehr schlecht ging. Ich habe viel geweint und bin regelrecht in Panik verfallen bei dem Gedanken mich zu trennen, war aber zeitgleich nicht mehr glücklich in der Beziehung.


Zitat von Kemahh:
Ich weine wieder viel und hänge uns nach. Oftmals wünsche ich mir auch das wir es wieder schaffen würden, jedoch denke ich dann an die Monate zuvor, wo der selbe Wunsch schon im Raum stand, es aber nur noch schlimmer wurde.


Zitat von Kemahh:
Da ich auch noch sehr introvertiert bin, habe ich ausser ihm kaum soziale Kontakte und meine Familie wohnt mehrere Stunden entfernt.


Zitat von Kemahh:
jedoch fühle ich mich einfach nur kraftlos und zerstört. Ich schaffe es kaum mich zu beschäftigen oder abzulenken.


Wenn ich mir diese Sätze herauspicke, sehe ich nicht nur Probleme in deiner Beziehung. Du solltest vielleicht noch einmal in Erwägung ziehen dir helfen zu lassen. Ich diagnostiziere hier nichts, da ich kein Arzt bin und mir das nicht zusteht, aber ich sehe auch keine Freude in deinem Leben. Du klingst sehr traurig... Und das tut mir leid!

Gibt es etwas was dir Spaß macht?

Ich glaube auch, dass dir der derzeitige Zustand nicht gut tut. Ihr seid getrennt und wohnt noch zusammen, so fehlt dir der nötige Abstand, um abzuschließen. Auch sich trennende Partner kämpfen lange mit ihren Gefühlen. Dem Einen gelingt das ganz gut, andere brauchen länger.

Hast du die Möglichkeit in deinem Urlaub zu Freunden oder Familie zu fahren?

Schreib hier alles rein was dich bedrückt. Für die meisten ist allein das schon sehr hilfreich.

LG, Thomas

17.07.2018 15:30 • x 1 #3


C
Hallo Kemmah,

also wenn du schon seit längerem mit dem Gedanken gespielt hast, Schluss zu machen, dann war die Trennung keine HauRuck-Aktion.
Irgendetwas in dir hat dir gesagt, dass es doch nicht der Richtige ist.

Natürlich ist es schwer, die jetzige Phase zu überstehen. Auch, dass du dir im Moment keinen anderen vorstellen an deiner Seite vorstellen kannst, kann ich verstehen. Aber du bist im Moment einfach noch emotional sehr stark getroffen.

Mit der Zeit wirst Du deinem Bauch immer mehr und mehr Recht geben.

Bezüglich der Einsamkeit... Lies Dir mal diesen Artikel durch. Der könnte dir weiterhelfen.
depression-nach-trennung.de/einsamkeit-nach-trennung/

17.07.2018 21:13 • x 1 #4


K
@Catwoman2017

Erstmal danke für deine Antwort, es tut schon gut auch nur darüber zu schreiben.

Momentan verbringe ich zeitweise mehrere Tage bei meinen Eltern, jedoch muss auch vor dem Auszug noch viel vorbereitet werden und ich möchte ihn damit nicht alleine lassen.
Zumal die Beziehung zu meinen Eltern etwas schwierig ist, weswegen ich ungern über einen längeren Zeitraum bleibe.
Unser gemeinsamer Freundeskreis will ich nicht dauerhaft damit belasten. Zumal die auch nicht mehr weiter wissen.

Therapeutische Hilfe versuche ich zu finden, jedoch sind die Wartezeiten ein unangenehmer Nebeneffekt.

18.07.2018 16:41 • x 1 #5


K
@Thommy75

Zitat:
Ich diagnostiziere hier nichts, da ich kein Arzt bin und mir das nicht zusteht, aber ich sehe auch keine Freude in deinem Leben.

Gibt es etwas was dir Spaß macht?



Leider stimmt das. Ich habe momentan ziemlich leicht Schwierigkeiten für mich selbst noch Beschäftigungen zu finden an denen ich wirklich Freude habe. Ich versuche momentan wieder Therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, es gestaltet sich jedoch schwieriger als gedacht.

Zitat:

Ich glaube auch, dass dir der derzeitige Zustand nicht gut tut. Ihr seid getrennt und wohnt noch zusammen, so fehlt dir der nötige Abstand, um abzuschließen. Auch sich trennende Partner kämpfen lange mit ihren Gefühlen. Dem Einen gelingt das ganz gut, andere brauchen länger.

Hast du die Möglichkeit in deinem Urlaub zu Freunden oder Familie zu fahren?



Ich habe Angst davor den Kontakt erstmal zu meiden, mit dem Gedanken das wir den Drath zueinander verlieren. Dieser Mensch ist mir zuvor in sehr schweren Zeiten als guter Freund zu Seite gestanden, ich kann mir nicht vorstellen ihn aus meinem Leben zu streichen.
Momentan müssen wir auch noch viel vor dem Auszug organisieren. Ich möchte ihn damit nicht alleine lassen.

Zwischendurch besuche ich zwar auch Familie und Freunde, jedoch ist mein Verhältnis zu meiner Familie auch etwas schwierig, weswegen ich ungern über einen längeren Zeitraum bleibe.

18.07.2018 16:50 • x 1 #6




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