Trennung nach 17 Jahren -es tut weh

L
Hallo ihr Lieben,
ich erzähle euch einfach meine Geschichte, vielleicht kann mir ja jemand ein wenig von seinen Erfahrungen mitgeben, wie man diese schmerzhafte Zeit überstehen kann. Ich habe vor 2 Jahren meine Geschichte schon einmal erzählt, denn mein Ehedrama läuft jetzt schon seit 4 Jahren.
Mein Mann hatte eine Freundin. Als ich es das 1. Mal spürte, dass er vielleicht jemand kennengelernt haben könnte, weil er sich mir gegenüber immer abweisender verhielt, hat er es nach einiger Zeit auch zugegeben. Allerdings nicht das die ganze wahre Geschichte. Er erzählte, dass s.uell gar nichts ist, weil er ja mit mir verheiratet ist. Damals war ich wirklich so naiv, dass ich das glaubte.
Ich stellte ihn dann vor die Wahl, sich zu entscheiden. Er entschied sich für mich, machte (angeblich) Schluss und bereute anfangs zutiefst. Er könne es gar nicht verstehen, er liebt mich doch so und will mich auch nicht verlieren.

Nach gut einem Jahr, verhielt er sich wieder so eigenartig. Die Frage nach der anderen Frau verneinte er immer rigoros. Er sagte nur immer, dass unsere Ehe den Bach runter geht. Ich verstand es nicht, ich wusste einfach nicht warum.
Dann kam ich von einem Seminarwochenende einen Abend früher zurück. Dann musste er es zugeben, dass er wieder ein Verhältnis mit ihr hat. Wir trennten uns daraufhin räumlich, weil er sich klar werden wollte, wo er steht. Ich sagte, für mich ginge die Ehe so nicht weiter. Entweder wir machen eine Paartherapie oder wir beenden unsere Beziehung.

Nach 3 Wochen kam er zurück. Sagte mir, dass er genau spürt, dass er mich liebt und mich will und das mit ihr etwas anderes sei. Wir machten eine Paartherapie, kauften eine Eigentumswohnung. Irgendwie kamen wir aber nicht näher zusammmen. Ich verstand nicht warum, bis er sein Handy vor mir abhörte und ich mitbekam, dass er immer noch in Kontakt zu seiner Freundin steht. Er sagt, dass nichts wäre, sie würden sich nur ab und zu treffen und miteinander reden. Auch das glaubte ich. Wir setzten die Paartherapie einen Monat aus, die Therapeutin sagte, dass er sich mit seinem Einzeltherapeuten zuerst klar werden sollte, welche Art er von Beziehung zu ihr hat und sich überlegen, ob er die Ehe weiterführen will. Ich wartete wieder, ich Schaf. Ihr könnt es euch sicherlich denken, wieder Entscheidung für mich, Versprechen Kontakt einzustellen. Dann wollte er nicht mehr in die Paartherapie.

Nach ein paar Wochen zog er sich wieder extrem von mir zurück. Na ja, ich kann das wahrscheinlich abkürzen. Auf alle Fälle weiß ich heute, dass er nie Schluss gemacht hat. Er war die ganze Zeit mit ihr zusammen, auch als wir in der Paartherapie waren und geschaut haben, was denn in unserer Ehe fehle.

Wir wollten uns im August trennen, merkten aber, dass wir es nicht können. Dann vereinbarten wir, dass wir uns ein 1/2 Jahr ansehen, was bei uns noch da ist, was nicht und nachsehen, ob wieder etwas wachsen kann. In der Zeit sprechen wir nicht von Trennung. Wenn wir merken, dass nicht mehr genügend da ist, dann trennen wir uns auf eine faire Weise. So war die Vereinbarung. Er wollte seine Freundin in der Zeit auch treffen. Ich war mitttlerweile nervlich so fertig, dass ich das akzeptieren musste, weil ich gar nicht mehr alleine leben konnte. Mein Gott war das eine Qual, als er anrief und mir sagte, heute abend komme ich später, ich treffe...
Gott sei Dank kam ich wieder auf die Höhe. Ende Januar wollte er dann eine räumliche Trennung auf Zeit. Er wollte zu sich kommen. Ich sagte, dass ich das nicht mehr könne, wir sollten uns gleich richtig trennen. Er bat mich ihm die Zeit zu geben, er würde die Frau auch in den 2 Monaten nicht sehen.
Ich ließ mich wieder darauf ein. Er besuchte mich oft, sagte, wie sehr er mich vermisst, wie schön das Zusammenleben mit mir sei ...
Am Ende der Zeit, sagte ich, dass ich in keiner Dreierbeziehung leben kann. Entweder er kann sich innerlich wirklich für unsere Ehe entscheiden und die Beziehung vollständig abbrechen, oder wir beenden unsere Ehe. Er soll sich das gründlich überlegen. Ich möchte jetzt keine überstürzte Zusage. Er entschied sich natürlich für uns.

Als er wieder einziehen wollte, wollte ich wissen, ob er denn schon mit der Frau gesprochen hätte. Er hatte es natürlich nicht. Außerdem kam dann raus, dass er sie die ganze Zeit auch getroffen hat, obwohl er mir ein Versprechen gab und mir beteuert hat, dass er mich nicht mehr anlügt und mir auch sagt, wenn er es ohne sie nicht aushält, damit ich endlich abschließen kann.

Das gab mir den Rest. Ich sagte, dass ich mich scheiden lassen will und schickte ihn weg. Dann kam ein Liebesmail nach dem anderen. Er hätte einfach nie nachgedacht, nur verdrängt und sich so treiben lassen. Er will mich nicht verlieren, er weiß auch, dass er an unserer Beziehung arbeiten kann und das auch will.
Dann machte er Schluss und ich ließ ihn doch wieder bei mir einziehen. Wir sagten uns, dass wir es wirlich noch einmal ernsthaft versuchen wollen.
Das war vor einem Monat. Leider konnte er sich doch nicht für mich bekennen und telefonierte weiterhin mit ihr. Vor 2 Tagen rutschte ihm dann raus, dass er nicht alleine sein könne und Angst hat, dass sie auch nicht mehr da ist, wenn es mit uns nicht mehr funktioniert. Er hat sich doch noch nicht entschieden.
Dann sagte ich ihm dass er jetzt gehen müsse, endgültig und mich auch jetzt ein paar Monate in Ruhe lassen soll, bis ich etwas drüber weg bin.
Er packte seine Sachen und zog zu ihr. Seit Freitag bin ich nun allein.
Ich weiß´, dass es besser für mich ist. Er hätte es spätesens in ein paar Wochen wieder begonnen. Aber es geht mir trotzdem sehr schlecht. Ich vermisse ihn schrecklich, obwohl ich weiß, dass es einfach keinen Sinn hat. Wir haben es so lange versucht. Mein Kopf sagt mir etwas ganz anderes als mein Herz. Ich fühle mich allein, obwohl ich das auch schon vorher war und weiß nicht, wie ich diese Zeit überstehen soll.

Wisst ihr mir einen Rat? Was hilft einem in der ersten Trennungsphase.
Lilli

10.05.2003 21:29 • #1


E
Hallo,

14 Jahre zusammen, neu gebaut, zwei Kinder,
das Kleine eben mal 11 Monate jung,
Freitag Abends, kamm von der Arbeit heim,
Abschiedsbrief auf den Esstisch.

Nun, glaube mir, ich kann mir vorstellen,
was du jetzt durchleben musst.

Dir einen Rat zu geben, ist schwierig,
weil vieles ist für dich nicht vorstellbar,
oder nur schwer zu glauben ist,
in deiner momentanen, kummerreichen Zeit.

Aber vielleicht hilft es Dir,
wenn ich schreibe, das meine Nochfrau heute
keinelei Reaktionen mehr in mir auslösst.

Weder Hass noch Liebe!

Nichts ist mehr da......was mich einst so Schmerzen
zukommen lies.
Und glaube an das Schicksal,
innerhalb von Sekunden verändert sich das Leben.
Alles hat seine Zeit, so wirst auch du die Zeit wieder haben,
wo Glück und Harmonie, dein Leben füllen.

Viele, nette Grüsse
Traum

11.05.2003 02:10 • #2


A


Trennung nach 17 Jahren -es tut weh

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E
Hallo Lilli

Ich würde dir gerne mal den Kopf waschen, aber das brauchst du jetzt wahrscheinlich grad garnicht !
Ja du kannst so einiges tun : Tu dir was gutes ....... mach all die Sachen die dir Spass machen gib dir Ausszeit , tanke Kraft ,
Sei egoistisch , finde zu dir selbst , gesunder Egoismus ist jetzt angebracht , lange genug hast du für 2 gekämpft ,
schaue nach dir und deinen Bedürfnissen .
Die paar Monate ....... nutze sie für dich , für deine seelische und körperliche Gesundung.

Liebe Grüße Manuela 38

11.05.2003 06:59 • #3


E
Liebe Lilli,

in meinen grössten Schmerz hatte ich ein Tagebuch,da hab ich alles reingeschrieben,jeden Tag,manchmal mehrmals täglich...immer dann,wenn ich glaubte der Schmerz bringt mich um den Verstand.
Ich habe das so lange getan,bis ich merkte,die Einträge wurden immer weniger,jetzt nach fast 1 Jahr liegt das Tagebuch irgendwo im Schrank.Es ist mir nicht mehr wichtig,weil ich mein Leben wieder lebe.
Irgendwann werde ich es bestimmt wieder vorholen,darin rumblättern,weil es mir sehr geholfen hat.

Das könntest Du auch tun,schreib alles auf !
Man glaubt kaum,was da alles zum Vorschein kommt und schreiben hilft zu verarbeiten.

Ich wünsch Dir viel Kraft
engelsfluegel

11.05.2003 22:13 • #4


T
Hallo lilli.

Unsere Geschichten sind sich sehr ähnlich.
Meine Geschichte in Kurzform:
Faßt 17 Jahre verheiratet, zwei Kinder, vor faßt 12 Jahren zusammen Firma aufgebaut, Haus gebaut, und dann ……
Wurde letztes Jahr im Frühjahr schwer krank, 3 Wochen im Krankenhaus. Zwei Wochen nach meiner Entlassung machte sich mein Ex per Internet auf die Suche nach einer anderen; findet sie; lernt sie wiederum zwei Wochen später persönlich kennen; 4 Wochen später ist sie seine Geliebte; nach 2 1/2 Wochen bekomme ich ein Mail von ihm – nicht mal persönlich hat er es mir gesagt - Feigling.
Wollte weiter bei uns im Haus wohnen, aber seine Geliebte nicht aufgeben. Habe nein gesagt.
Seit 1.1. haben sie gemeinsam eine Wohnung.

Erst war ich sprachlos, enttäuscht und zutiefst verletzt, dann kam die Wut und der Wille ihm zu zeigen dass ich ihn nicht brauche. Jetzt könnte er auf allen Vieren angekrochen kommen und um Verzeihung betteln, ich würde ihn nicht mehr aufnehmen.
Obwohl wir beide für unsere gemeinsame Firma arbeiten, habe ich es so schnell und auch ganz gut weggesteckt. Vielleicht gerade desshalb. Meine Gefühle für ihn sind gestorben, er bedeutet mir nichts mehr.
Er ist noch der Vater meiner Kinder und der Firmenpartner, aber mehr nicht.

In der Zwischenzeit habe ich wieder gelernt zu leben. Ich mache was mir Spaß macht. Unternehme wieder Dinge, die ich aus Rücksicht auf ihn die ganzen Jahre vernachlässigt habe. Höre wieder die Musik, die mir gefällt, sehe im Kino die Filme an, die ich interessant finde, usw.. Ich lebe mein Leben und bin zufrieden.

Sorry, jetzt hab ich meine Geschichte erzählt anstatt auf deine Frage einzugehen.
Erstmal hast du doch schon den ersten Schritt unternommen, indem du deine Geschichte hier niedergeschrieben hast. Es hilft einem sehr über sein Erlebtes, seine Gefühle, seine Ängste sprechen/schreiben zu können. Sprich mit Anderen darüber, das erleichtert. Es gibt Gesprächsgruppen für Geschiedene/getrennt Lebende z.B. beim Diakonischen Werk. Hört sich vielleicht sehr christlich an, ist es aber nicht. Vergrabe dich nicht zu Hause sondern unternehme Dinge vielleicht mit Freunden zusammen, die du gerne tust und genieße es.

Vorallem aber bleibe dir treu und steh zu deiner Entscheidung. Du hast dir so lange so viel gefallen lassen, deine Gefühle wurden so oft verletzt und deine Hoffnung fuhr Achterbahn. Glaube deinem Kopf, auch wenn dein Herz zur Zeit noch etwas anderes sagt. Deine Entscheidung war richtig.

Alles Gute wünscht dir
tali

12.05.2003 22:37 • #5


L
Liebe Tali, minimutzi, engelsflügel,
danke, dass ihr mir zugehört habt und mir auch geantwortet habt. Ich bin im Moment nicht in der Lage jedem einzelnen zu antworten.
Minimutzi, ich versteh schon, dass du mir am liebsten den Kopf waschen würdest. Das würde ich bei jedem anderen sicherlich auch tun wollen, wenn ich diese Geschichte lese.

Ich könnte das auch nicht verstehen, wenn sich eine Freundin von mir so belügen lassen würde. Daran erkenne ich einfach das ich die ganze Sache nicht realistisch sehen konnte/kann, sondern mit meinen Vorstellungen, Wünschen. So könnte es werden, aber nie: So ist es.
Ich habe nun einmal meinen Mann und unsere Ehe immer durch ein Kaleidoskop betrachtet, das mir Bilder vorgaukelt, die nicht wirklich sind. Manchmal nehme ich das Fernglas in die Hand, das mir das wahre Leben zeigt. Ich hoffe, dass ich im Laufe der Zeit weiter komme und mein Kaleidoskop immer seltener zur Hand nehme.
Lilli

15.05.2003 17:58 • #6


E
Hallo Lilli

:'( Es ist so furchtbar, alles zu verarbeiten. Die Wahrheit zu erkennen wenn man doch soviel Träume hat. Wenn man soviel Wünsche hat und denkt sie werden erfüllt von dem Anderen. Ich kann dir sehr nachfühlen wie es dir geht. Die Wahrheit ist einfach zu schmerzlich und oft wollen wir sie auch nicht sehen. Das ist ja auch der Grund warum wir den Lügen nur allzugerne glauben schenken und uns gerne was vorspielen.
Dann ist da auch noch dieses Vertrauen was wir in uns haben wir lieben den Anderen und wollen unser Märchenschloß beschützen. Irgendwann kommen wir zu dem Schluß das wir sehr unrealistisch vorgegangen sind. Dies alles trifft uns hart und läßt uns in ein tiefes Loch fallen. Wir haben Liebeskummer.

Nun gilt es unsere Fehler zu erkennen uns die Wahrheit anzuschauen. Das dauert mit Sicherheit sehr lange Zeit !!
Es ist soviel passiert und jede Menge zu verarbeiten. :(

Liebe Grüße Manuela38
PS: nimm dir Zeit sie steht dir zu

16.05.2003 06:10 • #7


L
Hallo Manuela,
wollte dir nur sagen, dass es mir heute wieder etwas besser geht. Bin wieder raus aus dem Loch. Ich kann leider nicht lange schreiben, weil ich jetzt sicherlich schon 100te Euro verchatet habe. Bald kommt meine Flatrate.
Nur eins noch: ich war wirklich froh, dass ich dich gestern antraf.
Liebe Grüße
Lilli

18.05.2003 22:53 • #8




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