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Trennung mit Panikattacken und Schuldgefühlen

L
Hallo ihr Lieben,

da ich nicht mehr weiß was mir aus meiner Trauer und dem „Nicht wahrhaben wollen“ heraushelfen könnte, dachte ich vielleicht sind objektive Meinungen wertvoll.
Ich habe auch psychologische Unterstützung aber habe das Gefühl nichts hilft, ich kann kaum schlafen, essen etc. Bis hin zu depressiven Zuständen und Panikattacken.

Ich kann nicht mal sagen dass er mein Ex Freund war, denn wir haben es nie offiziell gemacht, da er noch Unsicherheiten hatte ob wir eine Zukunft haben, er auch ein Kind hat und eine schlimme vorherige Beziehung. Wir haben kaum noch Schritte vorwärts gemacht und keine tiefere Ebene erreicht und das Hauptproblem war die (dürftige) Kommunikation.
Ich bin sehr redselig, schätze einen verbalen Austausch, habe eine Meinung zu vielem und einen großen, eher komplexen Wortschatz. Er ist da eben das genaue Gegenteil gewesen, eher simpel gestrickt und teilweise hatte ich das Gefühl ich führe Monologe und es kam wenig zurück, eher nur ein „ok“ oder kurze Sätze mit wenig Tiefe. Er meinte er weiß er hat ein Problem damit und ist sehr faktenorientiert aufgewachsen und kann schwer emotionale Bindung aufbauen/zulassen. Ich wiederum bin sehr emotional und auch mit meiner Familie habe ich eine enge Bindung und mir hat die Tiefgründigkeit und emotionale Verbundenheit sehr gefehlt.
Daher habe ich es auch angesprochen, aber er konnte das nicht ändern weil er einfach nicht der Typ dafür ist.

Nun hat er gesagt wir müssen es beenden nach einem ca. Halben Jahr weil ich was besseres verdient hätte und er mir nicht das geben kann was ich mir wünsche. Das hat mich komplett aus der Bahn geworfen und ich mache mir seitdem extreme Vorwürfe das mit der Kommunikation öfter angesprochen zu haben, es war ihm vielleicht zu viel. Er meinte auch es liegt nicht daran, dass er keine Gefühle mehr hätte aber ich verstehe nicht wieso er dann aufgibt aber er ist eben eher rational und seine Entscheidung klang sehr entschlossen. Ich habe natürlich dann den Fehler durch meinen emotional labilen Zustand gemacht, dass ich ihn überzeugen wollte, dass wir noch eine Chance verdient haben und ihm danach leider auch Nachrichten geschrieben, ich weiß eine Kontaktsperre wäre notwendig. Mir fällt es aktuell unglaublich schwer nicht aus Emotionen heraus zu handeln.

Ich weiß dass es schwierig mit ihm geworden wäre, da so ein grundlegendes Thema zwischen uns nicht gepasst hat, aber ich habe so einen Kontrollverlust erlitten, Verlustangst und auch Angst dass er jemand anderen trifft. Er ist zwar nicht der Typ dafür, geht nie weg etc. aber ich habe trotzdem diese sehr für Liebeskummer typischen Ängste.

Er sagte über sich selbst er findet sein Leben langweilig und uninteressant und er weiß nicht was er mir erzählen soll oder was ich hören möchte. Er hatte auch manchmal Unsicherheiten bzgl. Seinem Äußeren und ob ich ihn attraktiv finden würde.
Ich wiederum bin enthusiastisch, dankbar für kleine Dinge, eher extrovertiert, habe Ansprüche an ein erfülltes Leben und an Selbstverwirklichung und zeige Freude nach außen, werde oft angesprochen und bin selbstbewusst, wobei von diesem Selbstbewusstsein aktuell nicht viel übrig ist.

Er hat auch selten Fragen (zu meinem Leben) gestellt und schon Basics in der Kommunikation fielen ihm schwer, also dass er z.B. nicht wusste was er zu einem Thema sagen soll wenn er sich nicht damit ausgekannt hat. Es waren einfach eher oberflächliche Themen wie der Tag war usw.

Aktuell sehe ich aber das alles nicht mehr sondern nur noch diesen verzweifelten, unkontrollierbaren Wunsch ihn umzustimmen und zurückzubekommen und nur noch die schönen Anfangszeiten sind in meinem Kopf, ich stelle ihn auf ein Podest und mein eigener Selbstwert ist schwer getroffen.

Vielleicht hätte ich einfach über das Thema hinwegsehen sollen, ich hatte aber eben Sorge, dass wenn wir in so kurzer Zeit schon keine Gesprächsthemen mehr haben, wir uns in ein paar Jahren gar nichts mehr zu sagen haben.
Ich habe so schlimme Schuldgefühle und weiß nicht wie ich da rauskommen soll und mich zusammenreißen soll ihm nicht mehr zu schreiben und ob ich mit der Zeit vielleicht eine Chance habe ihm zu zeigen was ihm fehlt oder dass er mich doch vermisst, denn eigentlich war er immer sehr anhänglich mit mir.

Danke euch jetzt schon für jede Unterstützung…

Liz

01.05.2024 10:34 • x 1 #1


Ayaka
Zitat von Liz_S:
Aktuell sehe ich aber das alles nicht mehr sondern nur noch diesen verzweifelten, unkontrollierbaren Wunsch ihn umzustimmen und zurückzubekommen und nur noch die schönen Anfangszeiten sind in meinem Kopf, ich stelle ihn auf ein Podest und mein eigener Selbstwert ist schwer getroffen.


Vielleicht hilft es dir aus der Akzeptanz Brille draufzuschauen. Mir hat das mal geholfen raus zu kommen.

Er hat eine Entscheidung getroffen und diese ausgesprochen. In einer ähnlichen Situation habe ich für mich Mantra-artig immer wiederholt, dass ich ihn respektiere und damit letztlich auch seine Entscheidung. Seine Gründe müssen nicht meine Gründe sein, aber er hat sie ausreichend gehabt um die Trennung auszusprechen.

Der Versuch ihn umzustimmen ist eigentlich Ausdruck mangelnden Respekts vor dieser Entscheidung, die ihm ja sicherlich nicht leicht gefallen ist.

Steh zu dem wie du bist und wie du dir das Leben vorstellst. Für einen ebenfalls aktiven Mann sind das wunderbare Eigenschaften. Dafür so zu sein wie man ist, braucht man keine Schuldgefühle zu haben. Der richtige Mensch wird es lieben, beim falschen Menschen führt es zu Konflikten und Diskussionen.

01.05.2024 11:32 • x 2 #2


A


Trennung mit Panikattacken und Schuldgefühlen

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Amaible
@Liz_S Du brauchst keine Schuldgefühle haben, ihr seid einfach nicht kompatibel. Das hilft dir nicht, wenn du dir einredest, dass du dich anders hättest geben müssen bzw. anders agieren.
So bist du, es hat einfach nicht gepasst zwischen euch. Du bist noch so jung. Irgendwann wirst du jemanden kennen lernen, wo es passt bzw. der deine Eigenschaften schätzt.

01.05.2024 12:10 • x 1 #3


Aurelin
@Liz_S
hmm... für mich klingt das tatsächlich auch so als hätte das nicht auf Dauer funktionieren können.

ich bin Dir in mancher Hinsicht ähnlich und kann auch sehr extrovertiert sein. in einem ganz anderen Kontext, beruflich, bringt mich das gerade in mächtige Schwierigkeiten, nicht inhaltlich, aber ich sehe da gerade auch, dass ich die Bedürfnisse anderer übergehe, wenn ich mir in der Kommunikation so viel Raum nehme. Beruflich macht mir das jetzt auch keine Sorgen. Ich bin ziemlich gut in dem was ich mache, und da kann ich auch meine Rolle ändern/ wechseln. Das ist machbar.
Aber im Kontext einer Liebesbeziehung?
Da will ich ich sein dürfen und das braucht auch die Fähigkeit einer Partnerin damit umgehen zu können. Es ist ja auch nicht so, dass ich nicht zuhören könnte. Aber wenn da einfach nichts kommt, selbst auf Nachfragen nicht?

im erweiterten Sinne stelle ich fest, dass ich dazu neige ins Agieren zu gehen, wenn es irgendwo stockt und Räume entstehen, die andere weder füllen noch reklamieren.

Aber so sehr ich mir auch denke, dass ich in Zukunft zurückhaltender sein möchte... ich will mich in einer Liebesbeziehung nicht zurück halten oder zurück nehmen. Das käme mir vor wie mit angezogener Handbremse zu fahren mit mittlerem Druck auf der Kupplung, damit der Motor auch ja nicht zu viel Kraft ins Getriebe bringt. Das Auto in diesem Bild bin ich selbst in meiner Ganzheit und ich würde kaputt gehen dabei.

okay... was ich bis jetzt gesagt habe, fokussiert mein eigenes aktuelles Thema, aber ich erkenne diesen Teil eben auch in Deiner Beschreibung wieder.

Das tröstet jetzt nicht, und lässt auch die anderen Aspekte, die Du beschrieben hast erstmal außer Acht. ich denke auch, dass in denen der Schlüssel zu Deiner Verarbeitung dieser Beziehung stecken.
Aber welche Perspektive hätte es denn gehabt, wenn zwei in einer Partnerschaft so unterschiedliche Intensitäten und Qualitäten ausagieren?

03.05.2024 15:09 • x 1 #4


Aurelin
@Liz_S
was war's denn was Dich an ihm so angezogen hat? welches wesentliche Bedürfnis von Dir konnte in dieser Beziehung erfüllt werden?

03.05.2024 15:15 • #5


L
@Aurelin wahrscheinlich das körperliche also ein ziemliches Grundbedürfnis ..ich denke das fehlt mir am meisten dieser physische Kontakt und die Zweisamkeit weil sobald ich daran denke dass ich das mit ihm nicht mehr haben kann, löst das Panik in mir aus. Wir hatten in diesem Bereich ein perfektes Match. Aber eben nur in diesem… Und ich hoffe jetzt die ganze Zeit darauf, dass ihm das auch fehlen wird, ich weiß das wird es auch. Aber wahrscheinlich würden wir, selbst wenn wir es nochmal versuchen würden, irgendwann wieder am gleichen Punkt sein, weil es vermutlich nicht reicht, dass nur dieses Bedürfnis gestillt ist und die anderen eher hinten runterfallen…

03.05.2024 15:27 • x 1 #6


Aurelin
@Liz_S
ich glaube ich kann das so gut verstehen. ich weiß jetzt nicht, ob Du dabei das Se*uelle denkst, oder einfach 'nur' körperliche Nähe oder beides. aber auf eine bestimmte Art ist es auch das was mir fehlt und von dem ich das Gefühl habe gerade das am meisten zu brauchen.
Aber... das allein trägt auch nicht, so meine Erfahrung. Für richtige Partnerschaft braucht es mehr, denkst Du nicht auch?

nicht zuletzt verhandeln wir ja auch Gefühle körperlich, aber wenn der gemeinsame Referenzrahmen über sinnlich Erfahrbares nicht hinaus geht?
bringt das nicht das Problem mit sich, sich selbst gar nicht in seiner Ganzheit gesehen zu fühlen? und das auch vielleicht für den anderen?

Du schreibst, dass Du Dich als sehr enthusiastischen Menschen empfindest, und aus Deinen Worten gewinne ich den Eindruck, dass Du ein sehr lebhafter Mensch bist, in all Deinen Ausdrucksformen und Themen.
Wünschst Du Dir da nicht einen Partner, der da mit Dir gleich zieht?
mit dem Du tanzen kannst, nicht nur in den Federn oder umarmt, sondern auch intellektuell und kulturell?

ich lese Deinen Beitrag auch ein wenig so, als würdest Du einen Menschen vermissen, der Dich zwar genährt hat, Dich gleichzeitig aber auch hungrig zurück gelassen hat.
und ich frage mich nach dem Sinn, den das für Dich macht? nicht nach dem Fehlen von Sinn, sondern dem tatsächlichen Sinn, den Du darin empfindest, oder der sich rückblickend für Dich daraus ergibt.

und - das ist vielleicht wichtig: würde sich das in Deinem Wunsch erfüllen, käme er zurück zu Dir, weil er Dich und dieses Körperliche so sehr vermisst?

03.05.2024 15:59 • #7


E
Er ist eben nicht die hellste Kerze auf der Torte und benötigt eine Partnerin , die sein Licht nicht unter den Scheffel stellt , sondern zu ihm passt

Du musst gehen und weitersuchen , es sollte auf Dauer nicht sein .

03.05.2024 16:15 • x 1 #8




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