Hallo,
eine weitere Trennungsgeschichte.
Meine Partnerin und ich haben uns vor 6 Tagen getrennt.
Was ist geschehen:
Wir waren jetzt ziemlich genau 9 3/4 Jahre zusammen. Seit einem Jahr bauen wir das Haus ihrer Eltern um, in das ich jetzt nicht mit einziehe. Wir haben eine, wunderbare, kleine Tochter die gerade 4 geworden ist.
Ich tiegere seit dem Aussprechen der Trennung jeden Tag durch die Wohnung, bin rastlos und ein einziges Gefühlschaos.
Wir wohnen noch in unserer gemeinsamen Wohnung. Es gibt jetzt viel zu besprechen und zu organisieren. Das bekommen wir gut hin.
Was ich nicht hinbekomme ist es zu ertragen was passiert ist. Ich tigere Nachts durch die Wohnung und komme nicht zur Ruhe. Meine Gedanken sind ein einziges Verwirrspiel aus Wut, Trauer, Unverständnis und unerwiderter Liebe.
Noch vor einem Monat sagte sie, dass sie Mutig sein möchte und sich nochmal auf mich einlassen möchte.
Ich habe sie viel verletzt in den Jahren.
Vor 3 Jahren wurde bei mir eine narzistische Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. Der Weg dahin war lang. Immer wieder habe ich sie in den Jahren davor niedergemacht und gedemütigt. Ich habe mich klein gefühlt, weil sie so eine starke selbstbewusste Frau war. Seit 3 Jahren kämpfe ich gegen diese Diagnose und das Stigma was mit ihr verbunden ist. Es lag nie in meiner Absicht sie zu verletzen. Es ist so furchbar wenn ich darüber nachdenke. Ein kleiner Auslöser hat mich in einen Strom aus Wut und Hass getrieben den ich ungebremst rausgelassen habe. Ich kann mir das nicht verzeihen. Warum hat sie es trotzdem so lange zugelassen?
Sie sagt, dass sie Sicherheit und Geborgenheit brauchte. Ich dachte ich würde ihr das mit Fürsorge geben. In ihrer eigenen Therapie hat sie die Erkenntnis gewonnen, dass sie so nicht mehr Leben möchte. Sie sagt, sie sieht die Welt wieder in Farbe. Vorher war alles grau. Und ich bin schuld! DAS IST DOCH FURCHTBAR. WARUM HABE ICH DAS GETAN?
Ich möchte nur noch, dass sie ihr Glück findet. Das Frieden und Ruhe in Ihrem Leben einkehren. Dass sie die Chance hat, die letzte Jahre zu verarbeiten und wieder glücklich wird. Das wünsche ich mir für sie von ganzem Herzen.
Ich mache mir so große Vorwürfe, dass ich ihr nicht geben konnte was sie brauchte. Das ich ihr Energie abgezogen habe und kein guter Mensch war.
Ich wünsche mir, dass wir es schaffen gute Eltern zu sein und gemeinsam unserer Tochter einen besseren Weg zu zeigen, als wir gegangen sind.
Ich suche mir gerade eine Wohnung, was auf Grund von Geldproblemen nicht so leicht ist. Ich hoffe, dass ich in zwei Wochen hier ausgezogen bin und es wenigstens eine räumliche Trennung gibt.
Ich bin kaputt, müde, traurig und voller Scham. Ich habe versagt, als Partner, Liebhaber und Papa. Seit 5 Tagen weine ich nur und komme nicht zurecht.
Ich möchte, dass nie wieder ein Mensch unter mir und meinem Verhalten leiden soll. Ich möchte unserer Tochter zu einem gesunden und selbstbewussten Menschen erziehen. Sie soll nie die Erfahrungen und Ängste durchmachen die ich meiner Partnerin bereitet habe.
28.06.2020 09:23 •
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