Trennung, keine Gefühle u S.–trotzdem tut es weh

G
Hallo zusammen,

ich bin auf dieses Forum gestoßen und habe hier schon viele Themen durch gelesen. Oft schreiben hier die Verlassenden. Bei mir ist es anderes, wir trennen uns auf Gegenseitigkeit. Wobei ich das Gefühl habe, diejenige zu sein, die das Schlussplädoyer aussprechen muss.

Wir sind/waren 4 1/2 Jahre ein Paar. Wir haben uns über ein befreundetes Pärchen auf einer Party kennengelernt. Er lebte zu der Zeit in Norwegen, ist aber gebürtig aus Deutschland. Wir führten ca. 1 1/2 Jahre eine Fernbeziehung, bis ich für mich den Entschluss gefasst hatte, entweder ganz oder gar nicht. Anfangs fand ich die Fernbeziehung sehr spannend und aufregend, aber mit der Zeit auch sehr anstrengend und sie hat mich traurig gemacht und runtergezogen. Das war zudem Zeitpunkt das erste mal die Situation, entweder du kommst oder wir trennen uns. Klingt bestimmt hart von außen das ich ihn gezwungen habe, aber es war auch für mich schwer und ich musste für mich eine Entscheidung treffen ob ich die Beziehung so weiter führen möchte. Er kam also nach Deutschland zurück und zog zu mir in die Wohnung. Ich hatte mir eine größere Wohnung gesucht, alles hergerichtet, sodass er nur noch einziehen musste. Für ihn war Hamburg nie seine Wunschstadt, er lebt hier eigentlich ungern und es war für uns beide eigentlich klar, wenn er sein Studium (2. Bildungsweg) fertig hat, dann ziehen wir hier weg. Sein Abitur welches er in Norwegen nachholte wurde Anfangs nicht in Deutschland anerkannt und es war ein echter Kampf, bis er endlich anfangen konnte zu studieren. Diese Zeit war für uns anstrengend, denn er war schließlich wegen mir zurück gekommen. Unser S. war zugegeben nie wirklich erfüllend für mich. Gerade in Stresssituationen war Er nicht zugänglich dafür. In der Zeit der Fernbeziehung hatten wir schönen S., aber er war nie atemberaubend. Ich habe dort in früheren Beziehung andere Erfahrungen gemacht. Ich hoffte, wenn er erst mal in Deutschland ist und wir Zeit für uns haben, dann wird das alles schon seinen Gang gehen. Aber es wurde nur noch schlimmer, erst hatten wir fast gar keinen S.. Dann war der S. sehr kurz, wenn es mal dazu gekommen ist. Man kann sagen 5-7 Stöße und es war vorbei. Wir haben offen darüber geredet und ich wollte ihm gerne den Druck nehmen. Aber er zog sich zurück und wir schliefen nicht mehr miteinander. Irgendwann lernte ich auf einer Party jemanden kennen, trank zuviel und knutsche mit dem Typen rum. Mir wäre es nicht passiert, wäre ich in der Beziehung glücklich gewesen. Ich erzählte es Ihm und das ich unglücklich bin in der Beziehung. Wir hatten danach wieder eine bessere Zeit in der Beziehung. Ich schickte ihn zum Urologen um herauszufinden ob er vielleicht auch ein Körperliches Problem hat. Aber das war es nicht. Ich wünschte mir eine Paartherapie. Aber mein Wunsch wurde nicht erhört, sowas haben wir doch nicht nötig, wir sind doch gerade erst 28 - sowas machen doch alte Paare. So vergingen weitere 1 1/2 Jahre. Er ging für ein Praktikum für ein halbes Jahr in die USA, ich hoffte nachdem wir uns so lange nicht gesehen haben könnte es ein Neuanfang werden. Aber nichts änderte sich. Wir haben seit 2 Jahren vll 5 mal miteinander geschlafen und wenn, dann habe ich geheult, nicht weil es so schlimm war, sondern weil ich es so vermisste und nicht wirklich die nähe und Zärtlichkeit bekam die ich mir so sehr gewünscht hatte. Jetzt, eigentlich wirklich viel zuseht hat er den Schuss gehört, und wir waren zusammen 2 mal bei einer Paartherapie. Ich habe das Gefühl nicht richtig von ihm ernst genommen zu werden. Es könnte natürlich daran liegen das ich immer wieder depressive Episoden habe, von der er aber von Anfang wusste. Ich glaube er schiebt dadurch viel schlechte Laune auf die Depressionen anstatt auch mal bei sich zu gucken. Mittlerweile verspüre ich keine Liebe mehr für ihn, es sind freundlichschaftliche Gefühle, ich mag ihn sehr gerne als Mensch, wir lachen viel und könne uns über Kleinigkeiten beim Frühstücken Schrott lachen. Es fühlt sich dann gut an, aber eben nicht mehr nach Liebe. Es fällt mir so schwer mich zu trennen und ich musste schon häufiger heulen, weil ich Angst habe vor der Trennung. Ob es die richtige Entscheidung ist oder nicht. Aber wann ich habe das Gefühl, ich werde es erst herausfinden, wenn die Entscheidung getroffen ist. Je länger wir zusammen bleiben umso mehr dümpeln wir einfach rum. Es könnte jetzt noch 2 Jahre so weiter gehen, ohne Streit, ohne Zickereien, eben als gute Freunde die zusammen in einem Bett schlafen. Aber das ist nicht das Leben was ich mir Vorstelle...ich glaube für ihn wäre es zwar nicht ideal, aber er würde damit zurechtkommen, denn er kann machen was er möchte. Hat ein Zuhause und es muss sich nix ändern, ich habe das Gefühl das er in der Hinsicht auch einfach bequem ist etwas ändern zu wollen und so den einfachsten Weg geht ohne Widerstand.
Ich könnte noch ewig so weiterschreiben...er ist gerade bei seinen Eltern in der Heimat, und ich bin alleine in Hamburg geblieben. Wir sprechen morgen über unsere Trennung...und ich habe Angst, vor allem. Wie lange soll er noch hier wohnen bleiben, kann ich rausschmeißen? Was für fristen kann man setzen?

17.04.2016 12:44 • #1


K
Habt ihr beiden den Mietvertrag unterschrieben? Wenn nein, kannst du ihn jederzeit rausschmeissen.

17.04.2016 13:00 • #2


G
Nein, nicht zusammen, die Wohnung gehört laut Mietvertrag mir, zudem eigentlich der komplette Hausstand, bis auf ein paar wenige Dinge die wir zusammen gekauft haben. Das macht es vielleicht etwas einfacher und er könnte sich sogar ein möbliertes Zimmer suchen und dort nur so lange wohnen, bis er fertig ist mit dem Studium im Sommer. Er wirft mir jetzt vor, das die letzten Jahre in Hamburg für ihn umsonst gewesen seien, er hätte das alles auch in Norwegen machen können.

17.04.2016 13:08 • #3




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