Hier mal ein Update, weil mich das Alles langsam an meine Belastungsgrenze bringt.
Mittwoch Abend ging es ihr sehr schlecht. Sie hat viel geweint und immer wieder gesagt, wie leid ihr das Alles tut. Ich habe ihr dann eine Suppe gemacht, damit sie wenigstens ein klein wenig was isst. Habe mit ihr gesprochen, sie versucht aufzubauen. Sie meinte, sie habe überhaupt kein Selbstbewusstsein mehr und fühle sich so klein und schlecht. Dasselbe am Donnerstag früh. Wieder habe ich gesagt, was sie in den vergangenen zwei Jahren zum Beispiel beruflich alles erreicht hat und dass sie stolz darauf sein kann. Dass sie eben durchaus was auf die Reihe bringt. Entgegen dem, wie sie sich selbst gerade wahrnimmt.
Nun habe ich ja einen Fehler gemacht, welcher diese Trennung überhaupt erst ausgelöst hat, aber ich bin ja nunmal kein Ars....... Sie tat mir einfach furchtbar leid. Also habe ich nach der Arbeit einen Strauß Blumen geholt, nebst einer Karte mit ein paar ehrlichen und aufbauenden Worten. Diesen habe ich einfach in eine Vase auf den Esstisch im Wohnzimmer gestellt, ohne sie jedoch nun extra darauf hinzuweisen.
Memo an mich selbst: FEHLER! Tu das niemals wieder.
Als sie am Nachmittag nach Hause kam war sie wie ausgewechselt. Eher emotionslos und beinahe schon überheblich. Ich wollte ihr lediglich etwas Gutes tun. So, wie dies Menschen nunmal ab und an tun. Völlig ohne irgendeinen Hintergedanken. Ihre Reaktion darauf war schon sehr verletzend. Den restlichen Abend verbrachte ich allein zuhause, da sie ins Training musste.
Gestern hatte ich das Mitarbeitergespräch mit meinem Chef, was richtig gut lief. Meine Beurteilung ist sehr gut und die Vollzeitstelle so gut wie in trockenen Tüchern. Auch der Vorgesetzte meines Chefs hat schon alle Unterstützung zugesagt. Mein Chef und meine Kollegen, die ja auch Freunde sind, wissen von meiner Situation und fangen mich im Moment wirklich auf. Ich bin so unsagbar froh, dass dies alles so gut läuft.
Gestern Abend habe ich ihr dann davon erzählt. Sie kommt mit der gemeinsamen Wohnsituation schlechter zurecht als ich. Also dachte ich, es beruhigt sie etwas, wenn sie erfährt, dass ich mit meinen Planungen, wieder auf eigenen Beinen zu stehen vorankomme und sich die Situation auf jeden Fall bessern wird. Pustekuchen. Das hat sie dann alles wieder total runtergezogen.
Gestern Abend war sie dann bei einer Freundin und ich bin schlafen gegangen bevor sie wieder zurück kam. Ich hatte gehofft, es würde ihr gut tun, endlich mal mit jemandem darüber reden zu können. Aber heute früh ist sie noch fertiger, zieht sich völlig zurück und wird immer unberechenbarer. Ohne ihr Unrecht tun zu wollen. Aber so langsam habe ich das Gefühl, sie entwickelt eine Depression mit bipolarer Störung. Sie kommt mir vor wie eine tickende Zeitbombe. Dabei versuche ich doch alles, um die Situation halbwegs erträglich zu gestalten und lasse sie inzwischen einfach völlig in Ruhe.
Sollte dies alles eine Prüfung des Lebens sein, dann bitte ich nach Abschluss um einen Mickey Maus-Stempel wie früher in der Grundschule. Es ist mittlerweile nur noch mit Galgenhumor zu ertragen, sonst dreht man irgendwann durch.
23.04.2016 11:48 •
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