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Trennung aufgrund Stress und wenig Gefühle

M
Meine Freundin hat sich recht überraschend von mir getrennt. Sie nannte mir als Grund, dass ihre Gefühle nicht ausreichen, bzw. sie mir nicht das geben kann, was ich verdient hätte und sie sich damit selbst unter Druck setzt. Vor 5 Wochen hatte sie das Thema das 1. Mal angesprochen und mich mit der Aussage ziemlich überrascht, da unsere Beziehung immer sehr gut lief und wir immer eine gute Zeit hatten, mit viel Körperkontakt und guten Gesprächen. Im Bett war auch nichts negatives anzumerken. Vor gut 2 Wochen haben wir uns nochmal getroffen und sie hat final die Beziehung beendet. Sie sagte mir, wie schwer es ihr fallen würde diese Entscheidung zu treffen und sie wünschte sich so so sehr, dass ihre Gefühle anders währen und sie so ein großes Glück wie mich nicht gehen lassen müsste. Zudem sagte sie, dass ich ihr extrem gefehlt habe sie das aber nicht mehr kann.

Sie hat privat ziemlich viel um die Ohren, da ihr juristisches Staatsexamen kurz bevor steht und ihr Opa knapp 2 Wochen vor unserem Gespräch an Krebs erkrankt ist und nun in Therapie geht. Sie hat ein extrem enges Verhältnis zu ihrem Großeltern und sie nimmt das ganze extrem mit. Auf nachfrage, sagte sie mir auch, dass sie einfach momentan nicht die Energie hat, die Kraft in die Beziehung mit mir zu stecken.

Seitdem hatten wir auch keinen Kontakt mehr und ich frage mich, ob ihr einfach alles zu viel wurde und den einfachsten Ballast abwerfen wollte (in diesem Falle mich, da Studium und Familie vorrangig ist) oder ob es wirklich aus mit den Gefühlen ist.

07.05.2022 08:26 • #1


Brennessl
hallo maxwell!

Zitat von Maxwell1:
Auf nachfrage, sagte sie mir auch, dass sie einfach momentan nicht die Energie hat, die Kraft in die Beziehung mit mir zu stecken.


eine beziehung sollte einem kraft und energie schenken, nicht rauben.

Zitat von Maxwell1:
Seitdem hatten wir auch keinen Kontakt mehr und ich frage mich, ob ihr einfach alles zu viel wurde und den einfachsten Ballast abwerfen wollte (in diesem Falle mich, da Studium und Familie vorrangig ist) oder ob es wirklich aus mit den Gefühlen ist.


ich denke ihre gefühle sind wirklich weg, so schwer das für dich ist.

wären die gefühle noch da, würde sie dich nicht als ballast empfinden.

07.05.2022 08:40 • x 1 #2


A


Trennung aufgrund Stress und wenig Gefühle

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KäptnNemo
@Maxwell1

Ahoii,

ich kann verstehen, dass Dich das vollkommen umgeworfen hat und es Dir jetzt alles andere als gut geht - aber ihre Worte solltest Du leider ernst nehmen.
Sie hat Dir gesagt, dass ihre Gefühle nicht mehr ausreichen und sie Dir nicht geben kann was Du verdient hast - leider ist das oft ein Standardsatz um eine Beziehung zu beenden

Klammere Dich also nicht an die Hoffnung, dass würde Deinen Schmerz nur verlängern.

Alles Gute für Dich

07.05.2022 09:00 • x 1 #3


M
Das kam einfach alles sehr plötzlich und aus dem nichts. Ich hatte nicht ansatzweise das Gefühl, dass sie keine Gefühle für mich hat oder irgendwas nicht passt in der Beziehung. Tatsächlich habe ich einen Cut gemerkt, dass sie etwas abwesender war, als Ihr Opa seine Diagnose bekommen hat. Vor ein paar Jahren hatte er schon einmal Krebs und das hat die ganze Familie ziemlich mitgenommen und sie hat nun Angst, dass es wieder so sein könnte.
Ab dem Zeitpunkt habe ich gemerkt, dass sie den Fokus nicht mehr bei mir hatte und sich dann vielleicht Zweifel in ihr breit gemacht haben ob sie alles schafft und unter einen Hut bekommt.

Sie hat mir gezeigt, wie unfassbar schwer es ihr fällt diese Entscheidung zu treffen und auch, dass sie unter der Situation mich gehen zu lassen sehr leidet. Ich weiß, dass Hoffnung in so eine Situation häufig nur verschlimmert. Trotzdem habe ich die Hoffnung, dass wenn es ihrem Opa besser geht, wir unsere Beziehung vielleicht nochmal neu Anfangen können.

07.05.2022 09:12 • #4


KäptnNemo
@Maxwell1

Weißt Du, es sagt ja auch keiner, dass es für den Menschen der die Trennung ausspricht leicht ist. Du bist ihr ja nicht automatisch egal, nur weil ihre Gefühle nicht mehr ausreichen.
Sie wird auch darunter leiden.
Weißt Du, dass mit ihrem Opa ist schlimm und natürlich ist der auch jetzt wichtiger als alles andere. Hast Du sie denn auffangen können mit ihrer Angst?

Ich will Dir das auch nicht schlecht reden, aber ich würde dennoch nicht darauf bauen, dass sie wieder zurückkommt, wenn es ihrem Opa besser geht.

07.05.2022 09:17 • #5


Myskin
Ich hoffe, Du machst Dir nichts vor. Deine Geschichte klingt sehr wie meine eigene und ich kenne das Gefühl, dass man die Situation rationalisiert und auch für vieles erklärende Gründe findet. Ich hatte ihre Entscheidung damals auch auf ihre externe Belastung geschoben. Das Ding ist nur: Vielleicht stimmt das gar nicht. Vielleicht sind das nur Erklärungsmuster, die das Bild der tollen Person in Dir weiter am Leben halten sollen.

Viele ihrer Sätze sind leider Klassiker. "Ich will mich nicht unter Druck setzen", "Ich kann dir nicht gerecht werden", "Du hast was Besseres verdient, Du bist das größte Glück" – es ist immer die gleiche Sülze. Wer beieinander sein will, findet Wege, wer nicht will, findet Gründe. Es ist leider so einfach.

07.05.2022 09:20 • x 2 #6


Brennessl
sicher nimmt es einen sehr mit wenn ein geliebtes familienmitglied krank wird, ich verstehe aber ehrlich gesagt nicht, inwiefern sich das auf eine gut funktionierende beziehung negativ auswirken sollte.

gerade in so einer situation ist der partner (in meiner welt zumindest) hilfe und unterstützung.

wenn sich das nicht so anfühlt, stimmt in meinen augen was nicht.


mir ist mitte märz einer meiner liebsten und besten freunde nach langer krankheit verstorben. da war ich froh meinen freund bei mir zu haben, er hat mich unterstützt und aufgefangen. das ist für mich wie es sein sollte.

07.05.2022 09:37 • #7


M
Anfangs habe gar nicht mitbekommen, wie sehr sie darunter leidet. Bzw. konnte es nicht richtig einordnen und ich war auch etwas überfordert, wie ich mit der Situation umgehe, dass ihr Opa erneut diagnostiziert wurde. Während unserem 1. Gespräch habe ich mich da auch für entschuldigt, da ich meiner Meinung nach nicht so reagiert habe, wie ich es eig. hätte machen sollen. Also ich glaube schon, dass sie da mehr erwartet hätte. Also ich weiß es nicht ob ich ihr die Angst etwas nehmen konnte während der Gespräche, da dort natürlich primär das Trennungsthema im Raum stand und ich die ganze Situation erstmal einordnen musste, da es so aus dem nichts kam.

07.05.2022 09:38 • #8


ElGatoRojo
Was sie dir sagte sind die Standardfloskeln und Standardausreden, um eine Beziehung möglichst sanft zu beenden. Das einzig Wahre dabei ist, dass ihr Gefühle erloschen sind. Wer sich wegen so fadenscheinigen Gründen trennt, dem braucht man nicht hinterher zu trauern.


Zitat von Maxwell1:
Also ich glaube schon, dass sie da mehr erwartet hätte.

Tja - was denn mehr von dir?

07.05.2022 09:44 • x 2 #9


A
Hm, ganz normales standart bla bla, bei ner Trennung um den gegenüber nicht zu sehr zu verletzen. Auch dieses ich kann dir nicht geben, was du verdient hast ... Absoluter Klassiker.
Tut mir leid für dich. Wie lange wart ihr denn zusammen?

07.05.2022 14:42 • #10


Scheol
Zitat von Maxwell1:
Das kam einfach alles sehr plötzlich und aus dem nichts. Ich hatte nicht ansatzweise das Gefühl, dass sie keine Gefühle für mich hat oder irgendwas nicht passt in der Beziehung. Tatsächlich habe ich einen Cut gemerkt, dass sie etwas abwesender war, als Ihr Opa seine Diagnose bekommen hat. Vor ein paar Jahren ...

Menschen können in Notsituationen, seltsam handeln.

Krankheit , Tod , Verlust , usw. können seltsames verhalten auslösen.

Menschen trennen sich z.b. von Personen , weil im nahen Umfeld eine Person verstorben ist. Weil sie dann sozusagen die Macht haben selbst zu entscheiden wann der Geliebte Mensch geht und somit der Schmerz besser für sie zu Händeln ist.

Menschen die schlechte Erfahrung in Beziehungen gesammelt haben , trennen sich von Menschen die sie innig lieben , und gehen in Beziehungen wo Partner sind , wo es nicht soviel tiefe hat , um die Situation besser zu kontrollieren. Weil dort keine Gefahr besteht.

Ist die erste Diagnose ca. 2 Jahre her ( plus / minus einem halben Jahr ) oder war da ein sehr einschneidendes Erlebnis in diesem Zeitraum ?

07.05.2022 14:55 • x 1 #11


M
Tatsächlich war die 1. Krebserkrankung vor ca 2 1/2 Jahren und es war eine ziemlich harte Zeit, aber er hat es überstanden. Das Verhältnis zu ihrem Opa ist extrem gut und sie war extrem geschockt nachdem er nun vor ein paar Wochen erneut diagnostiziert wurde.
Was du noch erwähntest: Ihre letzte Beziehung hatte auch ein sehr abruptes Ende genommen, welches sie damals ziemlich mitgenommen hat. Da sie einen sehr toxischen Freund hatte, wo von beiden Seiten sich extreme Eifersucht entwickelt hat und er letztendlich fremdgegangen ist. Aber ob das mit in meine Story fällt, wage ich zu bezweifeln - da unsere Beziehung immer sehr harmonisch und überhaupt nicht eifersüchtig war.

07.05.2022 16:43 • #12


Scheol
Zitat von Maxwell1:
Tatsächlich war die 1. Krebserkrankung vor ca 2 1/2 Jahren und es war eine ziemlich harte Zeit, aber er hat es überstanden. Das Verhältnis zu ihrem Opa ist extrem gut und sie war extrem geschockt nachdem er nun vor ein paar Wochen erneut diagnostiziert wurde. Was du noch erwähntest: Ihre letzte Beziehung hatte ...

Wie lange ist diese Beziehung her mit dem toxischen Partner ?

07.05.2022 16:44 • #13


M
@Scheol

knapp 3 1/2 Jahre

07.05.2022 16:57 • #14


A
Zitat von Maxwell1:
Tatsächlich war die 1. Krebserkrankung vor ca 2 1/2 Jahren und es war eine ziemlich harte Zeit, aber er hat es überstanden. Das Verhältnis zu ...

Ich muss sagen, dass ich bisher schlechte Erfahrungen mit der Geschichte über 'toxische' Expartner gemacht hab. Is für mich tatsächlich auch immer n Warnsignal. Dieses Wort wird einfach viel zu inflationär verwendet.
So wie du hier die Geschichte schilderst, würde ich mir leider nicht mehr allzuviele Hoffnungen machen. Kommt mir wie gesagt etwas zu auswendig gelernt vor, um dich nicht zu verletzen.

07.05.2022 17:21 • #15


A


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