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Trennung am Fr, heute Treffen, wie übersteh ich das?

Miss Thoughty
Hallo zusammen,
ich schaue mich seit einigen Tagen hier um…und nun muss ich auch etwas loswerden, ich brauche Hilfe…ich kann nicht mehr. Ich habe mich Freitag getrennt….
Vllt nimmt sich jemand die Zeit, das zu lesen und mir seine ehrliche Meinung zu schreiben.
Ich muss aber ein bisschen ausholen…
Mein Freund und ich sind seit 7,5 Jahren zusammen. Er ist 27 und ich 32, der Altersunterschied hat nie eine Rolle gespielt, weil es von Anfang an gepasst hat.
Wir haben ca. 4 Jahre eine Wochenendbeziehung geführt, da wir aus verschiedenen Städten kommen, nach den 4 Jahren haben wir uns eine gemeinsame Wohnung in „meiner“ Stadt gesucht. Er pendelt seitdem und bisher war auch alles wirklich schön und prima. Die Entscheidung für „meine“ Stadt haben wir gemeinsam getroffen. Auch unser Freundeskreis, etc. spielt sich eben hier ab.
Und ich muss sagen, diese Beziehung war nahezu immer wie ein Himmel voller Geigen, von allen wurden wir als das Traumpaar gesehen.
Allerdings fing vor ca. 3-4 Monaten eine seltsame Phase an, ich war ständig mit allem unzufrieden, Job, Leben, alles, vor allem mit ihm. Er hatte auf der Arbeit immer mehr zu tun und ich drängte ihn mehrfach, das zu klären, dass er sich das nicht gefallen lassen sollte, etc. Er konnte es mir auch nicht wirklich recht machen…Vllt kam hinzu, dass um mich herum viele Freunde heiraten, Kindern kriegen, Häuser kaufen, etc. Ich warf ihm dann oft vor, wir hätten keinen Plan, obwohl wir ein schönes Leben haben. Und er war immer derjenige, der diesen ganzen Themen nicht verschlossen war und ja, ich weiß rückblickend auch, dass ich zu viele Vorwürfe gemacht habe, ihn unter Druck gesetzt habe. Ich habe viel geweint und er war sehr geduldig mit mir. U.a. sprach ich auch mehrfach an, dass er wieder zurück in seine Stadt ziehen soll, hab sogar nach Wohnungen geschaut. Das war aber ja „nur“ ein Hilferuf meinerseits.
Andererseits war ich aber auch generell unzufrieden, er hat m.E. nicht mehr viel investiert in die Beziehung und war oft egoistisch. Ich habe ihm wg. der Pendelei und weil ich eben so bin, stets versucht den Rücken frei zu halten.
Naja, jedenfalls ging das einige Zeit so. Dann kommt hinzu, dass es bei ihm auf der Arbeit wie oben gesagt, viel war, bei seinen Eltern war auch immer etwas (private und gesundheitliche Probleme) und dann eben immer noch der Stress bei uns. Ich war aber nicht mehr richtig glücklich und überzeugt, wollte mehrfach gehen, aber ließ mich umstimmen bzw. habe es nicht geschafft.
Dann waren wir mit meinen Eltern und anderen Freunden vor gut einem Monat im Urlaub.
Klar war davor nicht alles in Ordnung, der Urlaub verlief aber weitestgehend schön und wir haben unsere Probleme ausgeblendet.
Nach dem Urlaub (vor 6 Wochen ca) habe ich mich auch selbst reflektiert und da ist mir klar geworden, dass ich nicht immer fair war, etc…ihn vllt unter Druck gesetzt hatte. Dies teilte ich ihm auch mit. Er sah es gar nicht so wild, aber war froh, dass ich das gesagt habe. Soweit so gut.
Und ich war halt bereit, dem Ganzen eine Chance zu geben, weil man 7 Jahre nicht einfach so wegwirft, habe ich für mich entschieden.
Allerdings ist alles in meinen Augen noch viel schlimmer geworden. Wenn wir tagsüber Kontakt haben oder eben dann, wenn wir beide bei unseren Eltern sind (dies machen wir ca. 1mal pro Woche), dann ist das nicht mehr so liebevoll wie früher…und auch nicht regelmäßig. Manchmal weiß ich gar nicht, wo er ist. Und nein, ich will keine Kontrolle! Aber früher haben wir dann abends mal telefoniert…Dann kommt hinzu, dass er von der Arbeit nun meistens 1-2 Stunden später kommt.

Dann gab es weitere Schlüssel-Momente, .u.a. als ich ihn dabei erwischte, dass er mit einer Kollegin schrieb, es ging um Wohnungen. Angeblich wollte er ihr nur helfen…er zeigte mir dann auch bei FB, dass sie verheiratet sei. Sie rief dann auch einmal an einem Woe an, da ging er aber nicht dran. Er ließ mich auch mal in sein Handy schauen…
Er meinte zwar aber auch, wenn ich solche „Attacken“ hätte, würde er mir sein Handy geben…aber auch das kann ja nicht sein.
Apropos Handy, das Verhalten war früher auch anders…da lagen unsere Handys auf dem Tisch und jeder hat mal in das des anderen geschaut, im Beisein des anderen. Früher war er mega eifersüchtig und hat das auch mal heimlich gemacht. Ok, hat er in den Griff bekommen, aber mein Misstrauen wuchs durch sein Verhalten immer mehr.
Ich sprach ihn mehrfach darauf an, ob es vllt jemand gibt, der ihn fasziniert, dass man über alles reden kann...und für Gefühle nichts kann...nur Lügen geht einfach nicht. Er verneinte immer...auch als ich sagte, dass ich einfach nicht sicher sei...er wollte immer bei mir bleiben.

Dann war er tatsächlich bei einer Wohnungsbesichtigung…er meinte, der Termin hätte lange festgestanden und er hätte mir das nicht erzählt, um mich nicht zu verletzten, das wäre jetzt vom Tisch.
Habe ihn aber auch schon beim Lügen erwischt, bspw. einen Zettel vom Hbf entdeckt, der von viel früherer Uhrzeit war. Dann hat er mich nun auch einige Mal quasi versetzt bzw. ist später gekommen als gesagt bzw. hat erst viel zu spät Bescheid gesagt. Einmal sogar erst spät nachts (hier auch nur verworrene Ausreden) Und das jeweils zu Treffen, als es um uns ging. Es schien ihm nicht wichtig genug.
Er entschuldigte sich dann, dass er mich wg Nichtigkeiten angelogen hätte…So ging es weiter.
Des Weiteren habe ich rausgefunden, dass er mit dieser Kollegin auch immer Pause macht, sie morgens zusammen bei der Arbeit ankommen und auch zurückfahren.
Vorletztes Wochenende wollte er unbedingt zu einer Party Samstags, grundsätzlich kein Problem. Jedoch 5 Minuten vorher schrieb er, dass ich Freunde fragen soll wg Treffen. Dann wieder einmal großes Gerede mit dem Resultat, dass jeder einmal nachdenkt…abends wollten wir uns wieder treffen. Natürlich schrieb er irgendwann, ob wir uns erst morgens treffen könnten… Taten wir dann sonntagmittags…dabei kam wieder nichts rum. Wir vereinbarten ein paar Tage Pause, ich meinte dann ok, Freitag sehen wir uns dann. Er wollte das nicht, meinte, bitte Mittwoch schon treffen.
Dann bin ich wieder gefahren, er war alleine in unserer Wohnung und schrieb die ganze Zeit, dass ich ihm fehle, etc…
Montags lag ein Brief da, dass er sich wünscht, dass alles wieder gut wird, etc.
Ich habe ihm montags abends geschrieben, dass ich eine Entscheidung getroffen hätte und dass ich gerne schon Dienstag mit ihm reden wollte…
Er war den ganzen Tag über nervös, weil er dachte, ich wolle mich trennen.
Er hat geweint, wollte mich nicht verlieren, etc…
Ich habe es wieder nicht geschafft und ein letzter Versuch sollte her.
Er beteuerte, dass er mich liebt, wollte sich nie trennen, war in all unseren Gesprächen nie eine Option für ihn.
Jedenfalls war seit dem Gespräch (Dienstag) im Prinzip alles wie immer. Mittwoch fragte er nach Umzusglampen, dabei sagte er den Namen der Kollegin (diese hätte kein Licht im Keller), ich stellte ihn zur Rede. Er tat das ab und meinte, er hätte gesagt seine Mutter…und ich würde ja nur noch hören, was ich hören wollte…
Donnerstag war er nicht zu Hause, auch hier weiß ich, dass er bei seinen Eltern war, allerdings auch viel später als er mir geschrieben hat.
Freitag kamen tagsüber immer fadenscheinige Ausreden, alles sehr verworren, warum er mir nicht sagen könnte, wann er an dem Tag nach Hause kommt.
Dieses Woe sollte für mich der letzte Versuch werden, um zu sehen, ob ich das noch kann.
Soweit sollte es nicht kommen, ich teilte ihm Freitag dann mit, dass es keinen Sinn mehr hat und ich ihn nicht mehr sehen wolle.
Das Woe über meldete er sich kaum (anders als bisher, sobald ich einmal nicht antwortete, kam immer „hallo?, melde mich, hallo?). Er schrieb zu Beginn immer „So ein Quatsch, hör bitte auf“…
Jedenfalls wusste am Woe keiner (seine Familie auch nicht), wo er ist.
Sonntag dann sah meine Mutter ihn von der Bahn kommen und ich sah ihn dann auch. Er kam aber nicht rein, sondern ging weiter. Ich bekam dann eine Nachricht, dass er vor der Haustüre gewesen wäre, aber meine Mutter wäre ja da. Wie feige kann man eigentlich sein?
Jedenfalls schreiben wir kurz und vereinbarten für heute einen Termin.
Für mich war die Entscheidung sowieso klar.
Gestern allerdings kamen noch einige Sachen ans Licht (bspw. dass die Lampen nicht für seine Mutter waren). Ich entschloss mich dann Nägel mit Köpfen zu machen, Schloss ausgestaucht, Hausverwaltung informiert, etc.
Dies teilte ich ihm auch mit, aber vernünftig und wie ich finde auch fair.
Er muss schon ab 1.8. nichts mehr zahlen, etc.
Jetzt bin ich gespannt auf heute Abend…ob er kommt…und wie das wird.
Will ihn im Prinzip nicht sehen…aber wir müssen ja alles regeln.
Wie soll ich mich verhalten?
Ich denke, Erklärungen seinerseits (sollte er etwas sagen) will ich nicht mehr hören…

Ich weiß, dass die Entscheidung die richtige ist und er mich nie glücklich gemacht hätte.
Gleichzeitig bricht es mir das Herz, dass jemand, für den alle ihre Hand ins Feuer gelegt hätten, sich so verhält...so charakterlos und feige...
Ich hätte nach so langer, schöner Zeit erwartet, dass man fair auseinander geht.


PS: Den Kontakt zur Familie die letzten Tage, habe ich nicht aufgenommen, es kam von denen…

29.07.2014 09:03 • #1


M
Hi Missi,

Also mein erster Eindruck war, man kann es sich auch schwerer machen als es ist...bezüglich Unzufriedenheit etc.
Dann im Verlauf des Textes änderte sich mein Gefühl in oh je.
Ich denke du hast schon das richtige getan. Die Kollegin ist mir zu präsent. Freundin oder was auch immer. Dein Ex zu wischiwaschi. Das Finale Gespräch wird nochmal schwer. Ich denke nicht, dass es so eine überraschende Wende nimmt. Ausser ihr trennt euch im guten soweit wie möglich.
Deine Intuition lässt dich nicht im Stich. Auf Dauer wärst du in dieser Situation zu Grunde gegangen.
Es tut mir aufrichtig leid. Lg

29.07.2014 09:19 • x 1 #2


A


Trennung am Fr, heute Treffen, wie übersteh ich das?

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Miss Thoughty
Hallo Mulle80,

danke für Deine ehrliche Antwort und die Zeit, das alles zu lesen.
Ja, mein Ex ist wischwaschi und feige.

Ich denke, ich werde heute kein Gespräch mehr zu lassen, ich habe nichts zu erwarten,
ausser Lügen...und weiteren fadenscheinigen Ausreden.
Ich möchte heute einfach tapfer sein und ihn nur bitten durchzusprechen wg Möbel, etc.

Und ich möchte mich nicht mehr im Guten trennen, ich will einfach nur noch,
dass er aus meinem Leben verschwindet.

Aber ich habe auch unfassbare Angst vor der Zeit, wenn er dann ganz weg ist.
Kann man 7,5 Jahre einfach so vergessen, beiseite schieben?

Kann ich Dienstag noch weinen und Liebe etc beteuern und gleichzeitg schon ein anderes Nest haben?
Wozu?
Und vor allem...wieso?
Er hätte so viele Gelegenheiten gehabt, mir zuzustimmen, dass eine Trennung unumgänglich ist...

29.07.2014 09:25 • #3


M
Ja meine Liebe. Was soll ich sagen?!
Ich nenne es mal vorsichtig falsche Rücksichtnahme.
Er beteuerte die Trennung nicht zu wollen, denn auch für ihn waren es sieben Jahre. Mit allem Hochs und Tiefs.
Ich trennte mich nach sechs Jahren und einer gemeinsamen Tochter. Sehr hart, aber unumgänglich.
Ich denke nicht das er das vorsätzlich macht. Es ist feige und daneben. Aber auch er hat Angst. Angst vor dem Schritt und vorallem den Konsequenzen.
Ich nehm ihn nicht in Schutz, aber sein Verhalten wäre anders, wenn er der Beziehung noch eine Chance geben wollen würde.
Ich sende dir viel kraft!

29.07.2014 09:46 • #4


G
Oh Mann, ich kann so gut nachvollziehen wie du dich fühlst.

Mir passierte das gleiche auch letzten Freitag :-/
Montag als meine Oma starb, hat er mich noch nicht mal in den Arm genommen, mir keine Liebe gezeigt. Außerdem hatte ich schon die ganze Zeit den Verdacht, das er eine andere hat. Von heute auf Morgen, änderte er den Code an seinem Handy und sein Internet Verlauf wurde nach jeder PC-Sitzung gelöscht. Zudem kamen die ständigen Alleingänge, alleine Party, alleine Nürnburgringstrecke besuchen mit Übernachtung ...

Am Donnerstag als ich von der Beerdigung kam, sprach er kein Wort mit mir und brach einen Streit vom Zaun - als es mir schon nicht schlecht genug ging....

Freitag bekam ich eine Sms (als ich auf der Arbeit war - so feige) ich habe beschlossen kurzfristig auszuziehen, als ich nach Hause kam waren er und seine Sachen weg .... (wohnten seit 2 Jahren zusammen in dem Haus meiner Eltern)
Seitdem kein Wort mehr von ihm gehört ....

Ich fühle mich derzeit wie ausgekotzt, kann nicht schlafen, kann nicht essen ...

Ich wüsste nicht, wie ich reagieren würde, ihn jetzt zu sehen. Ich bin einfach nur wütend und enttäuscht

29.07.2014 09:47 • #5


Miss Thoughty
@Mulle80: ja, vllt ist es das auch. Ich hatte Donnerstag morgen nicht den Eindruck, dass er geplant hat, am Woe nicht zurückzukommen...und ja, er war ja Sonntag sogar da und schrieb nachher noch schade um die Karten (wir hatten Karten für ein Fussballspiel)...da frage ich mich, hat er ernsthaft gedacht, er könne nach Hause kommen und ich würde mit ihm dahin fahren?

Dennoch, sein Verhalten allen Menschen derzeit gegenüber, denen er etwas bedeutet, ist respektlos und feige.

Das ist nicht der Mensch, mit dem ich 7 Jahre glücklich war.
Dieses WIESO und seit WANN, das macht mich wahnsinnig und tut soooo verdammt weh, dass ich nicht weiß, wie ich das überstehen soll und je wieder jemandem vertrauen kann...

Danke für die Anteilnahme.

@Gast: das ist ja heftig. Meine Güte. wie kann man sich denn so aus dem Staub machen? Das geht gar nicht, Dir auch viel Kraft.

ich habe so Angst vor heute abend, dass er kommt, dass er nicht kommt, dass er schon da war und den Schlüsseldienst gerufen hat...
Hilfe! Meine Gedanken hören nicht auf...

29.07.2014 10:22 • #6


M
Diese Gedankenspirale ist normal. Kannst du nur aussitzen. Ich bin gar nicht sicher ob es heute wirklich zu dem Treffen kommt. Schlimm ist auch, das man ja merkt, dass was faul ist und es gegenteilig ausgelegt bekommt. Man zweifelt an der eigenen Wahrnehmung. Und du siehst an Gast8888... das es noch schlimmer geht.
Verantwortungsloser und feiger kann man sich nicht aus einer Beziehung befreien

29.07.2014 10:52 • #7


Miss Thoughty
Das ist das schlimme, ich komme da seit 6 (!) Wochen nicht raus, und es wurde nur noch schlimmer.

Und ich bin mir bewusst, dass ich die Wahrheit nie nie nie erfahren werde.

Das denke ich auch, er wird wieder zu feige sein...aber irgendwann braucht er mal Klamotten...

Das schlimme ist, dass mein Kopf bei klarem Verstand ist und weiß, dass es so das Beste für mich ist...aber mein Herz...es fällt mir so schwer nicht einfach wieder loszuheulen, weil ich jemanden gehen lasse, der solange bei mir war...
Gewohnheit spielt sicher auch eine Rolle.

Ich weiß nicht, wie ich das aushalten soll...
und vor allem, wie lange dauert sowas?

29.07.2014 11:03 • #8




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