Guten Morgen,
Ich bin vor über einer Stunde wach geworden und habe keine Energie aufzustehen, fühle mich schrecklich schlapp.
Mein Hals kratzt. Hoffentlich beginnt bei mir nun nicht der Virus. Das hätte mir gerade noch gefehlt.
Obwohl es eher unwahrscheinlich wäre, ich habe seit Wochen kaum Leute getroffen.
Meine Strategie, mir das schlechte vor Augen zu halten, funktioniert heute ganz gut. Ich denke mir die ganze Zeit, was nun alles besser ist. Ich kann alles so machen wie ich es möchte.
Mir wird klar, dass ich in unserer Beziehung emotional von ihm abhängig war und ich mich dadurch immer etwas unter in geordnet hatte. Er bestimmte immer über die Nähe und die Distanz in unserer Beziehung und ich hatte mich ständig gefügt, obwohl ich gerne selber mehr Kontrolle haben wollte. Ich hatte oft das Gefühl am langen Arm zu verhungern, weil er mich gerade wieder auf Abstand hielt. Ich habe ständig Angst gehabt, etwas falsch zu machen und damit wieder Distanz zu provozieren.
Ich fühle, dass ich nun nicht mehr Fremdbestimmt werde.
Ich muss mich nicht mehr ständig rechtfertigen.
Wenn ich nicht aufstehen will, stehe ich nicht auf, wenn ich den Spül auf die Arbeitsplatte, statt in die Spüle lege, dann mache ich das.
Wenn ich mich nachmittags zurückziehe um zu lesen, dann sagt niemand, na liegst du wieder im Bett.
Und wenn ich lieber Essen bestelle, als zu kochen...na und, werfe ich mein Geld halt zum Fenster raus. Egal ist mein Geld. Ich habe mein Geld wieder für mich allein ohne das jemand unsere Kontobewegungen kommentiert. Ich glaube, ich würde mit keinen Partner mehr ein gemeinsames Konto machen
Soviel zu meiner aktuellen Gefühlslage. Mal sehen was der Tag heute so bringt.
28.03.2020 08:33 •
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