Ich möchte hier meine Geschichte erzählen, weil ich schon einige Zeit hier mitlese.
Ich war 23 Jahre verheiratet, habe 2 Kinder und mittlerweile 4 Enkelkinder.
Ich war ziemlich unglücklich, da ich mich schon seit meiner Jugend zu Frauen hingezogen fühle, das aber nie zugelassen und ausgelebt habe, weil man DAS ja nicht tut.
Habe brav geheiratet und Kinder bekommen so wie es sich halt gehört und habe mich selbst dabei immer verleugnet.
Heute würde ich das alles anders machen und dazu stehen.
Ich hatte mich innerlich schon lange von meinem Mann getrennt da lernte ich meine jetzige NOCH Freundin kennen. Ich habe gespürt, dass sie der Mensch ist mit der ich ein neues Leben beginnen möchte und habe mich nach 14 Tagen entschieden die Karten auf den Tisch zu legen und meinen Mann und das gemeinsame Haus zu verlassen.
Sie war die Frau für die ich meinen Mann verlasse um neu anzufangen.
Mein Gefühl gab mir Recht das Richtige zu tun.
Das ist jetzt 13 Jahre her und sie ist für mich wirklich die große Liebe geworden. Wir harmonieren so gut und ergänzen uns optimal und unser Leben war geprägt mit Liebe, Vertrauen, Respekt und Wertschätzung. Vor 10 Jahren wurde ich krank und bekam die Diagnose einer unheilbaren Krankheit. De ersten 6 Monate war ich der totale Pflegefall. Ich habe ihr gesagt ich gebe. Sie frei, denn sie ist gesund und kann nochmal eine Beziehung eingehen, ich stehe ihr nur im Weg.
Sie wollte das aber nicht und blieb bei mir.
Die Liebe ist noch stärker gewachsen und wir haben vieles gemeinsam geschafft und auch vieles gemeinsam durchgestanden. Und doch hat sich einiges verändert. Ich kam zwar wieder etwas auf die Beine, aber ich konnte vieles nicht mehr machen so wie vorher. Ich konnte nicht mehr mit ihr den Urlaub im Ausland verbringen, gerade mal ein paar Tage im Inland, nicht zu weit weg denn es könnte ja mit mir immer was sein, dann müssten wir schnell zu Hause sein. Ich konnte kaum mehr gehen und musste das wieder neu lernen.
Ich musste jedes Jahr für 6 Wochen auf Reha fahren damit ich etwas Kraft bekomme um das Gehen nicht gleich wieder zu verlernen. Es waren harte 6 Jahre doch es ging immer besser.
Meine Freundin war jeden Tag fürsorglich für mich da, sie hat gekocht und mir alles gebracht um mir dieses Leid etwas erträglich zu machen.
Sie hatte viel Kummer und Sorgen die erste Zeit und hat das bis heute niecht wegstecken können.
Seit 2 Jahren spüre ich, daß sie oft unglücklich ist und habe es ihr auch immer wieder gesagt. Sie hat aber jedesmal gesagt ach Schatzal da täuscht du dich, ich liebe dich von ganzem Herzen denn wenn das nicht so wäre würde das ja gar nicht gehen. Aus Mitleid pflegt man nicht, das geht auf Dauer nur wenn man liebt.
Ich habe gesagt wir leben ja nur mehr wie Bruder und Schwester zusammen, wo ist meine Partnerin die ich begehre und so sehr liebe, ich bin oft unglücklich und sehr traurig darüber. Sie hat dann immer gesagt, daß sie sich halt schwer tut, sie kann keinen Schalter umlegen und die Krankheit ausblenden, das funktioniert nicht. Und ich habe immer gesagt bitte sieh mich doch nicht als die Kranke sondern als deine Partnerin.
Ich habe mich jetzt ziemlich erfangen und mache Dinge die ich nicht mehr konnte. Ich habe immer mehr machen können in den letzten 5 Jahren und bin auf dem besten Weg wieder die Alte zu werden und dann kam heuer im Februar plötzlich aus heiterem Himmel und ohne Vorwarnung ein Geständnis von ihr, sie liebt mich sehr doch sie hat keine Leidenschaft mehr für mich und sie kann sie ich mehr finden. Ich hätte eine Partnerin verdient die mir das geben kann.
Sie hat vieles probiert um nochmal zurück zu finden. Sie hat unsere Anfangsmails gelesen, ist an die Plätze unseres Kennenlernens gefahren um wieder etwas zu spüren und sich daran zu erinnern wie es war. Sie ist ein paar Tage in ein Hotel gezogen um sich klar zu werden ob die Liebe zu mir noch ausreicht.
Ich hatte einen Schock weil es mich eiskalt erwischt hat. Ich habe angefangen über die letzten Jahre nachzudenken und bin draufgekommen, dass ich mich unbewusst in die Rolle der Kranken drängen lassen habe und mich aufgab. Ich habe meine ganze Stärke verloren und habe mich in die Krankheit geflüchtet und geschehen lassen, daß ich meine ganze Unabhängigkeit mit einer Abhängigkeit getauscht habe und alles damit kaputt gemacht habe.
Ich habe mich bevormunden lassen und habe jeden Pups gesagt was ich mache, denn das war für meine Freundin so wichtig damit sie sich keine Sorgen machen muss und alles im Griff hat.
Ich habe sie eingeengt und die Luft zum atmen genommen, denn ich habe jeden Tag auf sie gewartet und habe sie mit meiner Liebe erdrückt.
Ich könnte noch so viel erzählen was schiefgelaufen ist, da würde ich aber übermorgen noch sitzen und schreiben.
Fakt ist, dass ich mir jetzt meine eigene Wohnung gemietet habe und am 1.Juni dort einziehen werde, meine Freundin zieht Ende des Jahres mit unserem Kater in die von uns gemeinsam gekaufte Wohnung da in meiner Wohnung keine Haustiere erlaubt sind.
Wir haben uns so darauf gefreut, denn das war unser Traum den wir verwirklicht haben. Wir haben gemeinsam alles ausgesucht. Das Badezimmer und die Küche planen lassen, und die Böden alle ausgesucht. Der gemeinsame Traum ist jetzt geplatzt und nun muss jeder von uns versuchen abzuschließen und loszulassen. Und wenn es blöd hergeht, wird sie dann mit einer anderen UNSERE Wohnung mal bewohnen und den Gedanken Erträge ich fast nicht.
Ich liebe sie so sehr und kann mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen. Sie war mein Leben und ich begehre sie wie am ersten Tag. Sie sagt sie liebt mich und hat noch Gefühle aber die sind anders, sie kann es aber nicht erklären. Sie ist von der Partnerin zur Pflegerin geworden und findet nicht mehr zurück.
Sie sagt man kann nie sagen was kommen wird und was die Zeit bringt, sie weiß nur das ihr Gefühle für eine Partnerschaft nicht mehr ausreichen und sie möchte jetzt ihre Freiheit, denn sie hat auf so vieles verzichten müssen, hat eigentlich wie ein Single gelebt weil ich ihre Freizeitaktivitäten wie wandern etc. nicht mehr mit ihr teilen konnte.
Ich habe ihr dann gesägterem gerade jetzt? Jetzt wo ich wieder anfange zu leben und auf den besten Weg bin wie früher zu werden? Und sie sagt vielleicht gerade jetzt weil ich weiß dass du ein Leben alleine schaffen wirst
Ich verstehe eigentlich die Welt nicht mehr und weine ständig weil ich mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen kann und mein Herz ist genau so wie meine Träume zerbrochen.
In den letzten 3 Wochen war bei mir alles dabei von weinen, schreien, Vorwürfe machen obwohl ich weiß das sie mich nie belogen hat und ihr Leben mit mir verbringen wollte, bitten und betteln, Sachen gesagt habe die ich jetzt bereue, einfach um mich geschlagen habe und gerudert bin um ihre Entscheidung sich von mir zu trennen ungesehen zu machen
Ich würde sie gerne hassen aber wofür denn? Ich kann die Gefühle nicht erzwingen. Ich wünsche ihr nichts schlechtes, ich wünsche ihr das sie ihr Glück nochmal findet. Aber ich werde alleine sein und auch bleiben denn ich würde keine Verletzung mehr wollen und vertrauen würde ich auch nicht mehr können
Sie sagt, sie möchte meine Wohnung gerne sehen und ob ich sie dann zum Kaffee einlade oder sie holt mich dann am Wochenende und kocht dann für uns oder umgekehrt. Wir könnten in die Innenstadt gehen weil,ich jetzt so na dann dazu wohne. Oder wir machen schöne Ausflüge am Wochenende und gehen mal spontan essen.
Wie bitte soll das gehen? Ich empfinde noch so viel für sie, daß ist dann wie gaaaaaanz langsam sterben, denn es tut mir jedesmal dann weh wenn ich sie sehe und habe keine Chance mehr sie zu riechen, küssen und zu umarmen. Sie sagt ich soll es mir überlegen wie ich es dann möchte, das ist dann meine Entscheidung. Es wäre halt schade denn wir können trotz allem noch so gut zusammen reden.
Mein Kopf sagt keinen Kontakt mehr, abschließen und loslassen, mein Herz sagt aber dass ich das gar nicht will und vielleicht habe ich noch eine Chance und es ist noch nicht das AUS. Im Grunde weiß ich jedoch das es vorbei ist und das macht mich so tief traurig.
Ich weiß, dass sie eine gesunde Frau verdient hat mit der sie ein neues Leben anfangen kann und da will ich ihr nicht im Weg stehen. Aber es ist so schwer wirklich einen Schlußstrich zu ziehen.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Vielleicht lest das ja irgendwer und kann mir einen Rat geben.
Danke fürs zuhören.
Liebe Grüße, Sabine
18.04.2018 20:47 •
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