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Tipps für Stärkung des Selbstwertgefühls nach Trennung

M
Hallo Ihr Lieben,
mich interessieren Eure Tipps für die Stärkung des Selbstwertgefühls nach einer Trennung oder gescheiterten Beziehungen.
Meine ist zwar schon 2 Jahre her, aber ich bin immer noch sehr selbstunsicher, hadere mit mir selbst u. glaube derzeit, daß ich nie wieder eine Partnerschaft eingehen kann, weil ich so oft verletzt wurde.
Es macht sich Verbitterung breit und ich habe jetzt wieder meinen Schutzwall hochgefahren.

Sicher geht es vielen hier im Forum ähnlich.
Was kann man tun, um sein Selbstwertgefühl zu stärken?
Vielen Dank für eure Beiträge.

05.12.2013 17:54 • #1


Fidelis
Hallo Moskau,

meine Trennung liegt schon über fünf Jahre zurück und ich bin schon lange im Stadium der Verbitterung bzw. Resignation angekommen. Allein die Tatsache, dass sich die Trennung meiner Liebsten dermaßen desaströs auf mein Selbstwertgefühl auswirkt, ist für mich ein deutlicher Hinweis darauf, dass zumindest mein Selbstwertgefühl maßgeblich von der Beziehungsqualität zu anderen Menschen abhängt.
Plakativ ausgedrückt: Ich kann keine gesunde Selbstwertschätzung entwickeln und aufrecht erhalten, ohne das Erlebnis (es wirklich durch den Schutzwall zu spüren), von anderen wertgeschätzt zu sein. Da beginnt mein Teufelskreis. Kluge Menschen behaupten, dass ich mich natürlich erst selbst wertschätzen sollte, bevor ich ernsthaft erwarten darf, dass andere dies tun. Ich merke ja auch, dass meine negative Aura abstoßend ist.

Also, was kann ich tun, um mein Selbstwertgefühl zu stärken? Meine These: Glück haben, dass die Eltern in der frühkindlichen Phase alles richtig gemacht haben und damit den Keim für ein robustes Selbstwertgefühl gelegt haben So oft wie möglich Menschen treffen, die eine natürliche Wertschätzung authentisch und penetrant ausstrahlen und damit helfen, das eigene Selbstwertgefühl zu spüren und herauszukitzeln (gelingt mir nicht sonderlich gut). Die Menschen meiden, die es nötig haben, ihr Selbstwertgefühl zu pushen, indem sie andere durch Wort und Tat herabwerten (gelingt mir ganz gut).

Soweit meine Gedanken zum Thema, die ich an diesem stürmischen Abend einfach mal einwerfe, Fidelis

05.12.2013 22:07 • #2


A


Tipps für Stärkung des Selbstwertgefühls nach Trennung

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M
Hallo Fidelis,
danke für den niveauvollen Kommentar, ich finde mich selbst in deiner Schilderung wieder.
Trotz der Tatsache,daß ich viele Ressourcen habe, habe ich bis heute ein erschreckend niedriges Selbstwertgefühl durch eine schwierige Kindheit (keinen Vater gehabt, immer Abwertung von der egoistischen Mutter, Heim, bei der Oma aufgewachsen).In meiner Restfamilie gibt es nur Wertschätzung, wenn man bis zum Umfallen berufliche Leistung erbringt.Ich wurde schon von Kind an auf Leistung getrimmt.
Wenn man in der Kindheit keine Nestwärme erfahren hat, kann es sein, daß das eigene Selbstwertgefühl von der Wertung anderer abhängt.
Das ist sehr ungesund, es wird immer Menschen geben, die einen abwerten.
Nach meiner Trennung vor 2 Jahren bin ich auch sehr verbittert immer noch, ich werde kinderlos bleiben u. auch das ist eine schmerzhafte Erfahrung.
Den Kontakt zu meiner Mutter hatte ich vor 11 Jahren brutalst gekappt, wir haben nie mehr miteinander gesprochen u. das wird auch so bis zum Lebensende bleiben.
Da ich sie nicht ertragen kann.
Ich weiß,es ist eine traurige Einschätzung, ich habe mich damit abgefunden, daß ich bis zum Lebensende Single bleibe.
Ich wurde zu oft verletzt, ausgenutzt u. instrumentalisiert.
Latent herrscht in mir immer noch die frühkindliche Sehnsucht nach einer inneren Heimat u. das führt zu einer großen inneren Zerrissenheit, die ich wohl nicht mehr loswerde.

Ich habe einen großen Schutzwall hochgezogen, um nicht mehr abgrundtief verletzt zu werden.
Dennoch wünsche ich dir,daß du trotz schmerzhafter Erfahrungen dein Selbstwertgefühl verbessern kannst, dann verändert sich auch deine Aura.
In diesem Sinne ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße von Moskau

06.12.2013 10:39 • #3


Fidelis
Dir auch ein schönes Wochenende, Moskau.
Deine Geschichte könnte fast die Geschichte meiner Ex-Frau sein. Vielleicht kommt mir deshalb die kleine Moskau gerade ganz nah. Das kleine Mädchen, das sich wie verrückt nach der Liebe der Mutter sehnt und des Vaters, der nicht da ist. Die kleine Moskau die alles dafür tun würde, auch nur ein klitzekleines Stückchen Zuwendung der Mutter zu erhaschen, ein paar liebe Worte, das Gefühl angenommen und geborgen zu sein. Nichts davon bekommt sie. Statt dessen gibt es Abwertungen und emotionale Kälte. Das Gefühl des Mangels ist ganz tief verankert und lebt in der großen, starken und klugen Moskau fort.
Jetzt stelle ich mir vor, wie sich die kleine Moskau in dir fühlen könnte, wenn die große Moskau mit den vielen Ressourcen zu der Einsicht kommen muss: es gibt keine Liebe für dich, du wirst immer alleine sein, keine innere Heimat, keine Geborgenheit, kein Nest. Ich glaube, die kleine Moskau braucht gerade ganz viel Trost und Aufmerksamkeit... die große wahrscheinlich auch.

Liebe Grüße, Fidelis

06.12.2013 19:08 • #4


M
Hallo Fidelis,
bei deinem zutreffenden Statement mußte ich gerade losheulen.
Ich habe seit 11 Jahren keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter, wir hatten seit 11 Jahren kein Wort mehr miteinander gesprochen.
Das wurde auch durch einen Erbschaftsstreit von 2006, nachdem meine Oma (Bezugsperson) damals verstarb.
Eine langjährige Psychologin sagte, es wird keinen Konsens mehr zw. mir u.meiner Mutter geben.
Meine Mutter hatte es auch geschafft, daß der Kontakt zu meiner Tante abbrach.
Meine Herkunftsfamilie ist sehr unterkühlt, vieles wird totgeschwiegen.
Von meinem Vater wurde ich immer ignoriert, den hatte ich in meinem Leben nur 2 Mal gesehen.
Ich fühle mich, weil ich ätzenden Liebeskummer habe, nicht mehr wegen meines Expartners, der sich vor 2 Jahren von mir trennte, hilflos u. abgelehnt wie als Kind.
Diese ganzen Gefühle wurden von einem guten freund, den ich seit 9 Jahren kenne, unbewußt ausgelöst.
Ich hatte die Freundschaft via Mail beendet, weil meine Gefühle zu stark wurden u. er verheiratet ist.
Er weiß über meine Gefühle, derer ich mir erst vor 6 Wochen bewußt wurde u. es kränkt mich, daß er mich mit Schweigen bestraft.
Wie es auch meine Herkunftsfamilie getan hat.
Ich weiß ja daß der gute Freund nicht verpflichtet ist, zu reagieren, das ist seine Sache.
Trotzdem hätte ich ein paar liebe Abschiedsworte von ihm besser gefunden damit ich mich von ihm ablösen kann.

06.12.2013 19:20 • #5


Fidelis
Ich wollte dich nicht zum Weinen bringen. Andererseits heißt es ja, dass die Fähigkeit zum Weinen wichtig für die Seelenhygiene sei. Also lass laufen Du hast ja auch viel Trauerarbeit zu leisten und die Traurigkeit von früher drängt mit Macht an die Oberfläche. Die Geschichte mit deinem langjährigen Freund ist da nur eine Art Katalysator, der längst fällige Prozesse in Fluss bringt.
Nur Mut, und gib der kleinen Moskau mal ein leckeres Eis aus, oder was sie sonst gerne mag. Oder schenk ihr ein Kuscheltier zum Knuddeln.

06.12.2013 21:30 • #6


M
Hallo Fidelis,
also, heute kann ich echt Kuscheltiere brauchen, hab privat ganz viele.
Was ich nicht gut kann u. was mein Selbstbewußtsein beeinträchtigt, ist, wenn mich ein Mensch nach einem langjährigen Kontakt ausschweigt bzw. Schweigen kann auch sehr kränkend sein.
Aber kein Mensch ist gezwungen, zu reagieren.
Der Abschied von dem guten Freund löst Traurigkeit u. Verlassenheit aus, aber man muß die Menschen ziehen lassen, auch wenn sie schweigen.
Ihre Antwort ist das Schweigen.Aber Schweigen kann auch mangelnde Wertschätzung beim Anderen auslösen.

In diesem Sinne, euch allen ein schönes Wochenende.
Viele Grüße von Moskau

06.12.2013 22:01 • #7


M
Guten Morgen, Ihr Lieben,

insgesamt möchte ich mich bei allen im Forum für die wertvollen Feedbacks bedanken, die mir sehr viel weiterhelfen.
Es ist wohl doch so, daß das Selbstvertrauen sehr viel mit der frühkindlichen Bindung zu den Eltern zu tun hat.
Fidelis hat ja sehr treffend meine gestrigen Gefühle beschrieben.
Ich bin mit einer Mutter aufgewachsen, die eine Borderlinestörung hat, sie selbst verleugnet das.
Sie spaltet alles ab u. ich war als Kind ihrer permanenten Stimmungsschwankungen u. Gefühlsachterbahn ausgesetzt.
So kam ich dann Gott sei Dank in der Oberstufe ins Internat.
Meine Mutter manipuliert ihre Mitmenschen durch ihre Bauernschläue, ich frage mich nur, wie es ihr jetziger Mann mit ihr aushält, wenn sie ihre Wutausbrüche bekommt.
Dann kann man sich nur vorstellen, wie es mir als Kind erging, ich wurde permanent von ihr beschimpft u. bestraft mit Liebesentzug.
Das war auch eines der Gründe,warum ich vor 11 Jahren den Kontakt abbrach zu ihr.
Ihr unsäglicher Egoismus nahm mir immer die Luft zum Atmen.Auch ihre permanente Wut auf die ganze Welt.
Daher sagte mir mal eine Psychologin, daß es keinen Konsens mehr zwischen mir u. meiner Mutter geben wird.
Ich sehe das auch so, sie würde mich wieder für ihre Zwecke instrumentalisieren.
Woher soll also ein stabiles Selbstvertrauen kommen, wenn man als Kind immer herumgeschoben wurde (Heim, Oma, Internat= letzteres Gott sei Dank), wenn es nie einen Vater gab?
Wenn man machen konnte, was man wollte, es war immer falsch.
Die frühkindliche Bindung zu den Eltern ist prägend für spätere Beziehungen u. ein stabiles Selbstwertgefühl.
Ich habe nicht mehr das Bedürfnis, es meiner Mutter recht machen zu wollen.
Da sie abspaltet, fühlt sie auch keine Traurigkeit.
Sie spürt auch keine Traurigkeit, daß ich mich als einziges Kind von ihr endgültig abgewandt habe.
Sie wird eines Tages sehr einsam versterben, aber ich werde sie wohl kaum vermissen.

Trotzdem versuche ich jetzt, nach vorne zu schauen.
In diesem Sinne, ganz herzliche Grüße von Moskau

07.12.2013 11:10 • x 1 #8


T
Hallo Leute, da ich grade, wie so einige hier, eine Trennung durchmache, wollte ich euch mal nach Tipps / Tricks fragen, wie ihr euer ,,kaputtes Selbstbewusstsein/Selbstvertrauen wieder in Ordnung gebracht habt?

Grade nach meiner Trennung möchte ich nun mir arbeiten. Vorallem an meinem Selbstbewusstsein, weiß aber noch nicht genau wie, außer mit Sport und Ernährung.

Was macht ihr dagegen, das ihr euch nicht wirklich sonderlich ,,toll findet ?

Wäre super glücklich für einiges an Input

29.11.2017 09:31 • #9


R
Flirten hilft sehr gut.

Aber das sollte man nicht machen solange man noch alle mit dem alten Partner vergleicht. Sonst gräbt sich ein brunnentiefes Loch in einen hinein.

29.11.2017 10:01 • x 1 #10


T
Ja damit warte ich noch

29.11.2017 10:17 • #11


A
Deine Frage beantwortet schon was du wissen willst Sich selbst bewusstsein und sich selbst vertrauen
mit guter Ernährung und Sport hat das nicht so viel zu tun, auch wenn bewusste Ernährung und Sport gut für die Fitness ist und du damit auch etwas für dich tust, das ist Selbstfürsorge und hat auch mit Eigenliebe zu tun.

Sich immer wieder fragen : Will ich das wirklich ? Tue ich mir damit Gutes ? Fühle ich mich damit wohl ?
Selbstvertrauen kannst du verstärken wenn du lernst auf dein Bauchgefühl zu hören, dir bewusst machst, dass du alles schaffen kannst, egal was passiert. Das du alle Macht und Kraft hast um dir ein gutes Leben zu erschaffen und die Angst überwinden kannst um das alte Bekannte aufzugeben um etwas Neues auszuprobieren.

29.11.2017 10:32 • x 2 #12


T
Ich glaube, hier wird wieder vermengt... Meine persönliche Definitionen:

Deine Frage geht vermutlich mehr in Richtung SelbstWERT, nicht Selbstbewusstsein. Eine Trennung kratzt sehr am Selbstwertgefühl, da man sich abgelehnt fühlt. Viele Menschen versuchen es grade nach einer Trennung mit Flirts usw. sich diesen Wert wieder zu holen oder zu steigern - eben über andere Menschen. Ob das gut ist oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Für mich persönlich halte ich es so, dass ich auf meine Fähigkeiten und mein Leben etwas gebe - Ich weiß, dass ich gut bin, wie ich bin. Das macht mich für mich selbst wertvoll.

Das Selbstbewusstsein wurde toll von Ajvar erklärt:

Zitat von Ajvar:
Sich immer wieder fragen : Will ich das wirklich ? Tue ich mir damit Gutes ? Fühle ich mich damit wohl ?


Das Selbstvertrauen ist wieder etwas anderes.

29.11.2017 10:44 • x 1 #13


B
Mist, da trennt sich vor zwei Monaten mein EX von mir . das tat und tut weh. Aber das jetzt auch noch: Mein Selbstwert hat etwas abbekommen . es hat sich am Tag der Trennung halbiert. Was so ein Satz wie Ich mag Dich nicht mehr auslösen kann .

Deshalb meine große Frage an Euch alle da draußen, die Trennungen schon überstanden haben: Was habt Ihr gemacht, um Euch selber wieder richtig gut zu finden und um Euch wieder wohl und begehrenswert zu fühlen?

10.01.2018 19:01 • #14


A


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