Terror durch die Ex

A
Hallo ihr Lieben,

ich bin in einer Situation, die mich überfordert und ich hätte gerne ein paar Tiips. Mein Freund und ich haben uns beide von unseren Ex-Partnern getrennt, als wir unsere Beziehung eingingen. Seine Beziehung existierte angeblich nur noch wegen der Kinder. Bei mir waren schon noch Gefühle mit ihm Spiel, aber die waren eben nicht so stark wie die zu ihm. Ich habe noch Kontakt zu meinem Ex, der hat auch wieder eine Partnerschaft. Wir telefonieren und sehen uns ab und zu, vielleicht einmal im Monat? Seine Ex lässt aber nicht los. Sie ruft ständig an, unter den dümmlichsten Vorwänden und manchmal auch mehrmals am Tag. Gleichzeitig behauptet sie, dass sie unsere Partnerschaft akzeptiert und würde sich angeblich sogar gerne mit mir anfreunden! Darauf kann ich prima verzichten. Jedenfalls setzt sie ihn ständig unter Druck, dass er vorbeikommen, mit ihr reden, mit ihr essen gehen soll. Wenn er dann mal hinfährt, dann will sie ihn bekochen, fragt ihn nach dem Job etc. Der Grund, warum es zwischen den beiden nicht mehr lief, war aber unter anderem, dass sie ihm jahrelang das Gefühl gab, ein Fremdkörper im eigenen Haus zu sein und ihn z.B. auch in Anwesenheit anderer Leute niedergemacht hat. Das weiß ich sicher, hatte selbst das Vergnügen es zu erleben. Also frage ich mich natürlich: was zum teufel soll das denn jetzt? Ich bin sicher, dass sie ihn zurück haben will und hier eine ganz miese Nummer abzieht. Ich finde das nicht fair, denn sie hatte ihn ja und hat ihm lange genug zu verstehen gegeben, dass sie ihn nicht mehr liebt. also was ist jetzt auf einmal los? Ich bin zwar sicher, dass er nicht mehr zurück will, trotzdem ist diese Situation der totale Terror. Er will natürlich auch einen guten Kontakt zu ihr, wegen der Kinder. Ich hätte auch kein Problem damit, wenn sie uns auch mal respekt zeigen und uns einfach mal in Ruhe lassen würde. Ich bin auch schon verlassen worden, aber so habe ich nie reagiert.
Ich kann ihm schlecht vorschreiben, wie er reagieren soll. Andererseits komme ich nicht damit klar, dass ich dauernd mit der Ex konfrontiert werde. Was soll ich tun? Ignorieren, einmischen, trennen weil es sich eh nie ändern wird? Hat jemand einen Tipp für mich?
Danke schon mal!

13.01.2005 14:24 • #1


E
Liebe Angelika,

hui, heisses Thema zu dem ich auch ein paar Dinge anführen kann.
Vor drei Jahren war ich in der exakt selben Situation wie du.
Die Noch-Ehefrau meines damaligen Freundes hat auch immer wieder den Kontakt gesucht - der war sowieso schon durch die Kinder und den gemeinsamen Betrieb vorhanden - und immer wieder rief sie an, bat um kleine Gefallen wie Reparaturen etc.
Damals hatte ich das Gefühl in einer Dreiecksbeziehung zu stecken, obwohl BEIDE behaupteten sich nicht mehr zu lieben und das alles rein freundschaftlich sei.  :P  

In Wirklichkeit hat sie wohl alle Register gezogen, um ihn zurückzubekommen, aus welchen Gründen auch immer.

Ich war damals so dumm, diesen Kontakt zu IHR nicht strikt zu unterbieten und ihn vor die Wahl zu stellen entweder SIE oder ich, dennoch fühlte ich mich zurückgesetzt und es gab häufig Streit, ein Fingerschnipsen von ihr und er ist hingerannt   :(

Die Kinder waren jederzeit bei mir willkommen, aber so wie es mir heute klar ist, wurden da hinter den Kulissen ziemlich üble Intrigen gesponnen, die sogar soweit reichten, das seine Nochfrau uns im Urlaub mit den Kindern telefonisch die Hölle heiss machte, sich auch einen Freund zulegte und ihrem Mann dann brühwarm erzählte, was so alles mit diesem Freund lief usw.usf.......mit dem Ziel ihn eifersüchtig zu machen will mir scheinen.

Und da beide ja eine ach so tolle Freundschaft hatten, erzählte er ihr von den emotionalen Diskussionen mit mir, woraufhin sie natürlich säuselte, dass ich ja nun ganz und gar nicht zu ihm passen würde *blabla*

Es kam wie es kommen musste, nach einem guten 3/4 Jahr ging er zurück zu ihr, trotz aller Beteuerungen MICH zu lieben.
Es folgten Wahnsinnszeiten in denen er sich nicht zwischen uns entscheiden wollte, war er bei mir, redete er mies über sie, war er bei ihr wurde ich nach allen Regeln der Kunst niedergemacht.

Das ist so grob eine Geschichte die sich noch sehr lange hinzog, denn schliesslich gehörte meine Liebe ihm, und sie liebte ihn plötzlich auch wieder, und dann waren da ja noch die Kinder, das Haus, der Betrieb, die Verantwortung, die Harmonie und nochmals *blabla*
Er sah sich nicht in der Lage, zu einer von uns wirklich Stellung zu beziehen, es dauerte immer ein paar Wochen oder auch Tage, dann fiel er wieder um, und wollte die Andere.

Fakt ist liebe Angelika, du musst Grenzen setzen für ihn und für dich. Wenn dich sein Verhalten und sein Kontakt zur EX verletzen, sag es und verlange, dass er die Dinge unterlässt, die dir wehtun und dich überfordern.

Auf keinen Fall solltest du es ignorieren, rede mit ihm, sag ihm, wie es dir damit geht, und zwar deutlich. Und frag ihn, wie er mit DEINEM Kontakt zu deinem vorherigen Partner zurechtkommt. Vielleicht sieht er deinen Ex nicht als Gefahr, da dieser neu verbandelt ist, aber vielleicht fühlt er sich mit der Situation auch unbehaglich.

Ich finde den Kontakt unter Expartnern okay, solange die eigene Privatsphäre und die neue Beziehung wirklich respektiert wird, schön, wenn man es schafft, wirklich freundschaftlich miteinander umzugehen.
Aber was die Ex deines Freundes da abzieht ist mir nicht geheuer, und dass sich dein Freund darauf einlässt finde ich etwas befremdlich.

Er sollte klar Stellung beziehen, denn ER ist es, der diesen Kontakt ja zulässt, und somit liegt es an ihm, ob sie überhaupt mit ihrem Terror wie du es nennst zum Zuge kommt.
Auch er muss seiner Ex klare Grenzen aufzeigen, und ihr klarmachen, dass DU jetzt die Frau in seinem Leben bist.

Ich kann dir nicht raten, was du tun sollst, diese Entscheidung wirst du selber treffen müssen.Ich kann dir nur meine Erfahrung schildern, die im Nachhinein sehr viele Menschen verletzt und unglücklich gemacht hat.  

Übrigens ist mein Ex zum x. ten Mal wieder mit der Ehefrau zusammen, obwohl letztes Jahr die Scheidung eingereicht wurde, und sie dafür gesorgt hat, dass er sich im Falle einer Trennung nun dumm und dusselig zahlen müsste, aber was tut der Mensch nicht alles aus VERMEINTLICHER Liebe!  ???


Gib gut auf dich acht, Angelika, und lass dich nicht zum Narren machen.

Gruss
Thilde

13.01.2005 15:01 • #2


A


Terror durch die Ex

x 3


E
@ angelika

Das ist wieder ein Thema wo ich mir das Grinsen nicht verkneifen kann. ;D

Sag mal wie hast Du Dir das vorgestellt?
Er verläßt sie, Ehefrau oder Lebensgefährtin, und Ihr lebt ein sorgloses, freies Leben. Weg mit dem Ballast wie Kinder etc. und ihr genießt Euer Liebesglück. Wie alt bist Du, das Du Dir über die Folgen keine Gedanken gemacht hast, und Dich die Konfrontation mit ihr nervt?
Du machst es Dir sehr einfach nur ihr die Schuld für die momentane Situation zu geben. Und wenn Du schon die Trennung in Erwägung ziehst scheint Deine Liebe zu ihm ja auch nicht sehr groß zu sein.

Ich wurde nicht verlassen, daher rührt meine Reaktion nicht.
Mein Ex hat auch eine Neue, und alle außer mir geben ihr die Schuld an der jetzigen Situation. Wenn sich jemand mies verhält, dann ist das mein Mann. Kann mir aber vorstellen , das sie ganz anders darüber denkt, weil sie nur seine Seite kennt, genau wie Du nur seine. Also bin ich vielleicht die Buhfrau. Ich kann Dir nur sagen, da gehören immer zwei dazu. Wenn Dein Freund das nicht auf die Reihe bekommt, wird er auch nicht ganz unschuldig an der Situation sein.

Dir wird das was ich geschrieben habe bestimmt nicht gefallen, aber so denke ich darüber.

Wuppi

13.01.2005 15:01 • #3


A
Hallo,

vielen Dank für die Antworten. Beide helfen mir durchaus. Denn eines wird deutlich: Es ist sein Problem, ER muss es geregelt kriegen. Denn es ist auch bei mir so: Die Kinder sind bei uns willkommen, sie fühlen sich wohl und sind mehrmals pro Woche bei uns. Was mir sogar gut gefällt, denn die Kids sind echt toll. Damit habe ich kein Problem. Sie werden auch nie ein schlechtes Wort von mir über ihre Mutter hören und ich rechne ihr auch hoch an, dass sie ihren Kindern keinen Mist über mich erzählt. Dennoch will ich, dass er klar macht, welche Frau bei ihm jetzt Priorität hat. Und das denke ich, darf ich auch erwarten. Mein Ex terrorisiert uns ja schleißlich auch nicht, das hat er auch nicht getan, als er noch alleine war. Ich möchte vor allem Thilde für den erfahrungsbericht und die Tipps danken, ich denke, ich werde ihm tatsächlich klar machen, wie es mir geht und eine klare Grenze von ihm fordern. Ist er nicht bereit, die zu ziehen, kann man den rest wohl auch vergessen.

Ich würde aber gerne noch auf Wuppis Nachricht eingehen, denn die wirkt irgendwie wütend, finde ich. Um mal eines klar zu stellen: Ich habe diese Ehe nicht zerstört. Die beiden waren zwischendurch schon getrennt, zogen dann wieder zusammen, weil die kinder unter der trennug litten. Er hatte ihr schon bevor er mich traf angekündigt, das er bals ausziehen würde, schließlich sind die Kinder inzwischen auch alt genug. Das haben jedenfalls beide mir gegenüber so geschildert. Ich kenne ihre Seite, weil ich mit ihr geredet habe. Sie wollte das und hielt dann einen zweistündigen Monolg darüber, warum es eigentlich nie gepasst hat bei ihnen, wie doof seine ganze Familie doch ist und das er sich wohl für nen Superstar hält etc. in diesem Tenor ging es weiter, deswegen hatte ich keinen Bock auf weitere Treffen. Im gegensatz zu ihr verstehe ich mich auch toll mit seiner Familie. Aber genau dieser Hintergrund ist es, der mich stutzig macht: Ich habe selbst erlebt, wie mies SIE ihn behandelt. Also warum ist er so nett zu ihr? Und wenn sie ihn so übel findet, warum sucht sie ständig Kontakt zu ihm? Und wenn ich ständig schreibe, dann meine ich täglich, meistens eben mehrmals täglich. Das ist nicht normal. Eine Ex sollte auch akzeptieren, wenn es vorbei ist. Vor allem dann, wenn ihrem gesamten Umfeld jahrelang erkündet, dass sie sich endlich von ihm trennen will. Ich wurde auch schon verlassen und habe natürlich darunter gelitten. Aber ich bin sicher nie jemanden hinterher gerannt, für den ich angeblich keine Gefühle mehr habe. Und dass ich von Trennung spreche, liegt einfach daran, dass ich keine Lust habe, einen jahrelangen Krieg mit der Ex zu beginnen. Sie würde ihn ja eh gewinnen, denn sie ist die Mutter seiner Kinder. trotzdem Danke für die ehrlichen Worte!

13.01.2005 15:23 • #4


E
Hi angelika,

ich bin nicht wütend, habe keinen Grund dafür. Das Problem am Internet ist, das ihm Ton und Mimik fehlen.

Deine Aussage über Trennung hat mich schon verwundert. Wenn man einen Menschen liebt versucht man ihm zu helfen. Vielleicht hast Du das auch versucht, ich weis nicht wie lange ihr schon zusammen seit. Dennoch kann ich mir nicht vorstellen das sie Euch einfach nur so nervt. Sie könnte das viel gemeiner über die Kinder tun. Da ihr das aber geregelt habt vermute ich, das da noch was Anderes hinter steckt.
Und da stellt sich die Frage, ob er ehrlich zu Dir ist. :-/

Gruß
Wuppi

13.01.2005 19:10 • #5


T
Liebe Angelika,

ich sag Dir jetzt mal was,zerreiss mich,wenn Du willst....aber Du wirst die Ex nie los,denn sie ist ein Teil seines lebens,sie wird solange zu ihm gehören,bis die Kinder erwachsen sind...wenn nicht darüber hinaus.Beide sind Eltern und werden es ihr leben lang bleiben...
Mein ex Mann wird mir auch immer an der Backe kleben...seine Frau hasst das,klar...aber ich kann nix dafür,damit muss sie leben!
Ich will nix von meinem Ex aber,wenn er kommt,trinken wir einen Kaffee zusammen und wir treffen uns 2 mal die Woche auf dem Fussballplatz...er ist der Trainer dieser Mannschaft und ich die Betreuerin.Wir fahren zusammen zu den Spielen...und....jetzt halt Dich fest...wir fahren zusammen,nur wir Beide und ungefähr 11 Jungs,ins Trainingslager...mein Ex und ich...
Wir sind nur Vater und Mutter und sonst läuft gar nix!
Ich weiss,sie kocht vor Wut aber ehrlich,es ist mir egal,denn auch mein Sohn hat ein Recht auf seinen Vater.
...und genau das must Du lernen zu akzeptieren!
Die Ex von Deinem Freund,will mit Sicherheit nur das,was ich auch will...den Vater ihrer Kinder und nicht mehr und damit musst Du leben!...und zwar so lange bis die Kids gross sind...und das ist ihr gutes Recht und auch das Recht der Kinder!
...wenn Du das verhinderst,bist Du Deinen Freund schnell los....Du hast ihn dann nicht an der Ex verloren,sondern an der Mutter und seiner Kinder.

Lieben Gruss
Tiggy

13.01.2005 23:06 • #6


E
@angelika :

Mir geht die ganze Zeit das Wort Stockholmsyndrom nicht aus dem Kopf. Manche normale Betiehungen verlaufen wohl auch nach einem ähnlichen Muster.

Und dann gibt es immer wieder Partner, die heftigst leiden, weil der andere immer wieder zu der alten Beziehung zurückkehrt.

Ob bei deinem Freund/ Mann in Verbindung mit seiner Frau ein solches Muster vorliegt solltest Du mal überlegen. Dann versucht seine Frau nähmlich dich da mit hineinzuziehen. ( Siehe evtl. im Forum Kontaktsuche-Wem geht es wie mir unter An GIPI. Da wird es dann extrem ...

Kann das nur mal in den Raum stellen ...

Daniel

14.01.2005 00:15 • #7


E
Hallo Daniel,

danke für den Begriff, hier mal ein gefundener Auszug, der eigentlich jede(n) Alleinerziehende(n) angeht :

Liebesentzug ist eine Art der Kindesmißhandlung (zit. Kinderschützer), er bedeutet für Kinder Gewaltanwendung psychischer Natur. E. Ringel sieht die größte Kindesmißhandlung in vorenthaltener Zuneigung. Letztere schließt auch den Liebesentzug von Drittpersonen zum Kind, und umgekehrt die Vorenthaltung der geliebten Personen vor dem Kind mit ein. Die Mißhandlung wird zum Mißbrauch, wenn Erwachsene sich damit Vorteile verschaffen oder persönliche Bedürfnisse erfülen. Doch in dieser Form wiederholt sich der mißbräuchliche Liebesentzug täglich ungestraft und tausendfach. Er wird tabuisiert, sogar mit allen sozialen Vergünstigungen, mit Familienbeihilfe, Alimenten und Anrechnung der Mißbrauchszeiten auf die Pension belohnt und sanktioniert durch ein alleiniges Sorgerecht, welches dem selbsterwählten Alleinerzieher gestattet, Kinder nicht nur zu besitzen, sondern auch ihr ganzes Wesen samt all ihren Beziehungen willkürlich, selbstherrlich und ohne zu reflektieren zu beschlagnahmen.

Nichts einfacher als das:

Der andere Elternteil wird zuerst physisch und mit Amtshilfe ausgeschaltet, indem er als Bedrohung - für die Familie (Familie neu definiert durch wen?) - dargestellt wird (auch mit Anschuldigungen aus der untersten Schublade, wie etwa mit der Denunziation des s.uellen Mißbrauchs). Mit der Zuteilung des alleinigen Sorgerechts wird dann im Haushalts- und Betreuungsalltag die Beschützerrolle unter Selbstviktimisierung der eigenen Person (Pascal Bruckner) hervorgekehrt, die Bedrohung durch den vermißten, weiterhin geliebten Elternteil vor dem Kind aufgebaut und die Zuneigung zu diesem als Unrecht hingestellt - welch kinderherzzerreißender Widerspruch! Dabei sind der Manipulation des hilflos abhängigen Individuums keine Grenzen gesetzt. „Der Respekt vor der Seele des Kindes (Bruno Bettelheim) wird zur Unbekannten, die Erziehung rutscht in den Bauch, es zählen nur mehr die eigenen Gefühle; unvorstellbar, daß das eigene Kind eigene - seine eigenen - Gefühle und Gedanken entwickeln oder gar schon haben könnte. Das unmündige Kind, dessen Beziehungen - das ist „mein Papa, meine Mama, mein Geschwisterchen, meine Familie - sein einziger Besitz sind und dessen Welt mit seinen Beziehungen endet, (Vergl.: Studie der Kinderfreunde) wird in emotionale Geiselhaft genommen. Was bleibt dem Minderjährigen übrig, als den Liebesentzug samt der begleitenden Gehirnwäsche als eine Jahre andauernde Amputation seinen ureigensten natürlichsten Gefühle über sich ergehen zu lassen. Altersbedingt kann es sein Leid nicht einmal artikulieren, obendrein ist es dem Geiselnehmer als einzig verfügbaren Tröster ausgeliefert. Isoliert kontrolliert in einer Situation, in der sich die Herrschsucht eines Elternteils in einem irrationalen Mutter- Egoismus auslebt kann es nur durch totale Resignation und/oder durch Solidarisierung - Übernahme des Expartner Feinbildes als eigenes Feinbild - (Stockholmsyndrom) überleben. Und wenn es überlebt, so ist es gezeichnet fürs Leben - mit seelischen Verstümmelungen und einem Panzer um seine Gefühle, den es zeitlebens nicht mehr los wird. Doch mitunter will ein Kind nicht überleben und legt Hand an sich

Warum findet man aus gegebenen Anlaß keine Schlagzeilen in den Medien, wie etwa:

Mutter mißbrauchte alleiniges Sorgerecht, Sohn beging Selbstmord.

Ist es die vorauseilende Loyalität gegenüber dem Gesetzgeber, die solches hintanhält oder weil Minderjährige und Jugendliche kaum ein schriftliches Vermächtnis hinterlassen? Warum werden Abgründe des Alleinerziehens nicht recherchiert? Sind Alleinerzieher und ihr Umgang mit Kinder unter ein Tabu gestellt? Oder ist es die Pietät vor den Opfern - auf daß es den zukünftigen noch schlimmer ergeht als den gegenwärtigen?

Sind wir uns bewußt, daß staatliche Gesetze und Menschenrechte (UN- Kinderrechtskonvention) meilenweit auseinanderliegen können, ebenso wie manche Gesetze in der Gerichtspraxis nicht beachtet werden. Und da letztere die Realität bestimmt, „stehen nicht die Kinder unter dem besonderen Schutz der Gesetze, sondern die allein Sorgeberechtigten unter dem besonderen Schutz der Gerichte, weil nach gängiger, d.h. linientreuer Gerichtsmeinung (zit.) das Wohl der Sorgeberechtigten das Wohl des Kindes ist.

Natürlich kommt es der Bequemlichkeit der Behörde entgegen, bei elterlicher Trennung nur einen Ansprechpartner vorzufinden, das Wohl des Kindes benötigt aber mindestens zwei. Dem Buchstaben nach mag das alleinige Sorgerecht nicht im Widerspruch zu der Konvention über die Rechte der Kinder stehen, doch es ist nicht zu leugnen, daß es hierzulande geradezu als Freibrief für die Mißachtung von Menschenrechten betrachtet - und dementsprechend mißbraucht - wird, weil auch seine schrecklichsten und unwürdigsten Auswüchse, durch das Gesetz provoziert und als Gesetzesfolgen miteinkalkuliert, vom Gesetz und vom Gericht geduldet werden.

(gefunden auf: http://1.P..de/index.php?id=1144 )

28.01.2005 19:58 • #8




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