Tag 45 – seit ich mich getrennt habe …..
In schöner Regelmäßigkeit alle 7 bis 12 Jahre lande ich wieder hier.
Dort wo ich schon drei Mal war. Am Ende meiner Endlosschleife auf dem einsamsten Scherbenhaufen seit 30 Jahren.
Nur dieses Mal gänzlich alleine in einer fremden Stadt ohne Freunde.
Wieder alles dahin.
Vor langer Zeit habe ich gedacht, wenn ich so alt wäre wie jetzt – 48 Jahre – wäre ich bereits Oma, endlich angekommen, hätte endlich ein zuhause, Freunde und einen mich liebenden Mann. Ich wäre weise und in mir gefestigt.
Aber Realität ist, diesmal ist der Scherbenhaufen nur größer, perfekter und gewisser Weise auch gefährlicher, tödlicher.
Diesmal verliere ich nicht nur meine Ehre, mein Selbstwertgefühl meine Ehemann und alles was ich mir aufgebaut hatte, nein dieses Mal verliere ich zum zweiten Mal mein (völlig verschuldetes )Haus, meine Job, meine Identität , alles woran ich geglaubt habe, meine Liebe und mich.
Liebe niemals deinen Chef und sei niemals seine Freundin ….
Und ich frage mich, was ich falsch gemacht habe? 12 Jahre liebe ich ihn mehr, wesentlich mehr als mich. Für ihn gab ich meine Ehe, meine damaliges Haus und sogar eines meiner Kinder auf. Und ich schwöre, es war die schwerste und schmerzvollste Entscheidung die ich getroffen habe.
Die ersten 5 Jahre war ich auf der Autobahn zuhause 700 km, manchmal auch 1400 jede Woche wenn nötig um für ihn zu arbeiten und für ihn da zu sein – ihn zu sehen.
Und irgendwann habe ich alle Brücken zu meinem früheren Leben gekappt, um bei ihm zu sein. Nun lebe ich in dieser fremden Stadt seit mehr als 5 Jahren und kenne nichts und niemanden. Ich habe gearbeitet, geschlafen und wieder gearbeitet – jedes von ihm erdachte Projekt mitgemacht.
Aber es wahr wohl nicht genug für ihn, war nicht das richtige. Und ich dachte immer, irgendwann wird er es erkennen.
Unzählige Male habe ich mich im Kopf von ihm getrennt und ein paar Mal auch mit Worten. Immer bin ich zurückgekrochen.
Nichts konnte ihn bewegen mich wichtiger zu nehmen wie den Hund. Es gab keine Freunde, keine Gemeinsamkeiten, keine freie Zeit und keine Gespräche. Irgendwann habe ich mal einen Versuch gestartet und nicht mehr gekämpft, keine Gefühle verbalisiert ihn in Rune gelassen 8 Monate lang. Darauf angesprochen antwortete er … Ja … er hätte das wohl bemerkt. Ende. Wie erniedrigend….
Und als ich am Silvesterabend so allein am Dachfenster stand und er mal wieder ganz in seine Krankengeschichte verstrickt unten auf dem Sofa saß, an der er mich nicht teilhaben lassen wollte. Er (mal wieder) mit keinem Wort und mit keinem Gedanken bei mir war, wurde mir eines klar. Dieser Mann liebt nur sich selbst.
Ich wusste es viel früher, aber ich wollte es nicht sehen. Wollte doch so sehr diese Liebe. Wollte das Sensibelchen, das mich doch liebt. Wollte diese Intensität mit der mich anschauen konnte vor Jahren, wollte das FRÜHER!
Aber das gibt es nicht mehr und meine Welt ist zerbrochen. Schon vor 6 Monaten, als er massiv angefangen hat auf mir herumzutreten. Mich gemobbt hat – mich seine Freundin und loyalste Mitarbeiterin. Alles war falsch was ich tat. Nichts mehr gut genug. Bitterböse Kommentare und undifferenzierte Kritik von seiner Seite. Treten und Schmerzen bereiten weil MANN weiß wo es weh tut. Weil man Chef ist, es kann und ich von ihm abhängig bin. Mein Haus, meine Kinder und meine Zukunft in seinen Händen liegen. Er hat mich verkauft für sein neues Projekt und die für ihn wichtigen Akteure – unter anderem die blonde 30 Jährige, die unbedingt Assistenz der Geschäftsführung werden möchte . Wie unwichtig sind mir Titel. Aber ihr anscheidend schon und ich habe viel zu spät gemerkt was da um mich herum WIRKLICH passiert.
Kann jemand nachvollziehen, wie schmerzvoll es ist, von seinem eigenen Freund gemobbt zu werden? Oder wie wäre es damit – seiner Liebe vorzumachen, man hätte einen Lungentumor, den man (mit) verschuldet hat, weil man raucht. Und dem ist nicht so!
Seit 45 Tage trinke ich und jede Flasche Prosecco rettet mich vor dem spontanen, recht blutigen Tot in der Dusche. Seit 45 Tagen bin ich Single und ich weiß, krieche ich noch mal zurück werde ich sterben oder vielleicht auch heute oder morgen. Ich habe den ultimativen Selbstmordplan erdacht, familienverträglich – versicherungsunschädlich. Ich bin wertlos.
Was ist das Leben ohne Liebe aber auch ohne den Glauben an sich selbst?
Ein perfekter Scherbenhaufen. Und ich habe ihn produziert!
19.02.2013 00:04 •
#1