Hallo zusammen
Ich möchte hier meine Geschichte erzählen, mittlerweile bin ich am Ende.
Sie ist 28 und ich 23, sie war meine erste Freundin. Die erste Frau, nein, der erste Mensch dem ich ich liebe dich gesagt habe und abgesehen von meiner Mutter, war sie die erste, die diese Worte zu mir gesagt hat. Wir waren 8 Monate zusammen. Das erste Mal Händchen halten, das erste Mal zu zweit Urlaub, dass erste Mal im gleichen Bett schlafen, dass erste Mal geliebt werden, leider nicht der erste Kuss und auch nich das erste Mal S.. Das habe ich beides schon zwei Mal vorher erlebt, aber ohne Gefühle in jüngeren Jahren. Sie war/IST, die Frau die ich mir immer gewünscht habe. Optisch, von der Art, vom Charakter.
Ich habe sie im Dezember 2018 kennen gelernt, als ich in meinem neuen Beruf als Wachmann in der Bibliothek anfing. Sie ist Bibliothekarin.
Februar 2019 - Als ich das erste Mal wirklich Glücklich war im Leben
Im Februar hatten wir unser erstes Date, sie hat mich geküsst. Im selben Monat kamen wir zusammen, drei Tage später hatte ich Geburtstag und feierte mit ihr. Sie gab mir auch gleich ihren Wohnungsschlüssel. Noch nie spürte ich so viel liebe und vertrauen. Auf der Arbeit galten wir als Traumpaar. Die Arbeitsstelle ging sehr locker damit um, wir küssten uns ständig wenn wir uns sahen, unterhielten uns, liefen gemeinsam zum Bahnhof nach der Arbeit.
April 2019
Im April der Urlaub für eine Woche nach Venedig, davor schon wollte sie das ich bei ihr einziehe. Ich wollte nicht, aus Angst es könnte zu schnell gehen, aber auch wegen meinen Hunden, die ich nicht hätte mitnehmen können in ihre kleine Stadtwohnung. Trotzdem war es der grösste Fehler meines Lebens. Ich wohne mit allen 3 Hunden noch bei meiner Mutter auf dem Land, wobei 2 Hunde ihr und einer mir ist. Sie sind zwischen 5 und 8 Jahre alt. Das sie wollte das ich bei ihr Einziehe lag auch daran, dass sie plante ein Studium anzufangen und sich dann die Wohnung alleine nicht mehr leisten könnte.
Mai 2019
Da sie anfangs Mai eine Entscheidung brauchte, sagte ich nein, sie schrieb ein Zimmer aus, Ende Monat hatte sie einen Untermieter gefunden. Einziehen sollte er im September selben Jahres, also ab Studium beginn. Im Mai hatten wir unseren ersten Streit, da wir die Wochenende immer bei ihr verbrachten, wollte sie dass ich jedes zweite Wochenende die Wohnung putze. Gestritten haben wir wegen der Wortwahl, mit dem Putzen waren wir uns aber gleich einig. Und so machte ich es dann auch. Zu mir konnten wir nicht, wegen den Hunden, wegen meiner Mutter, weil es weiter weg war.
Juni und Juli 2019
Im Sommer verbrachten wir jedes Wochenende zusammen. Wir gingen oft wandern, baden, lagen in der Wiese herum, redeten übers auswandern nach Spanien und die Zukunft. Sie sagte oft, dass ich der liebste, beste und fürsorglichster Mann sei, den sie je kennen gelernt hat und froh ist, dass ich ihre Launen ertrage. Einmal sagte sie sogar, dass sie mich irgendwann heiraten möchte, auch wenn sie grundsätzlich kein Fan vom Heiraten ist. Es waren die zwei schönsten Monate meines Lebens!
August 2019
Bei einer Wanderung musste ich mich übergeben und brach zusammen. Im Nachhinein warf sie mir vor unverantwortlich gehandelt zu haben, da ich es vorher hätte sagen sollen, dass es mir nicht gut ging. Sie ging darauf, wie schon vorhin geplant, eine Woche alleine Zelten (ich arbeite), schrieb mir allerdings jeden Tag und plante dabei auch unseren nächsten gemeinsamen Urlaub mit mir. Als sie zurück kam verbrachten wir ein Wochenende gemeinsam. Liebesschwüre sagten wir seit März fast jeden Tag. Dann plötzlich an einem Samstag nach der gemeinsamen Arbeit gehen wir wie immer zu ihr und sie will reden. Ohne Vorahnung trennt sie sich, nachdem sie paar Tage davor noch über Urlaub buchen und liebe geredet hat. Gründe: Verantwortungslos wegen dem Vorfall bei der Wanderung, ich arbeite nur im Stundenlohn bei meinem Job und nur Teilzeit, ich wohne noch bei meiner Mutter.
Ich weine, flehe sie an, es nützt nichts. Sie gibt mir meine Sachen, ihr ihr den Schlüssel, wir küssen uns zum Abschied, als ich gehe muss ich erbrechen, weinen, möchte am liebsten sterben. Doch ich gab nicht auf. Sprach sie bei der Arbeit drauf an, dass ich die Punkte ändern werde.
September 2019
Eine Woche nach der Trennung küsst sie mich, am Ende des Tages als wir uns zum verabschieden umarmen wollte. Ich war der Glücklichste Mensch der Welt, nach einer Woche voller leiden. Im verlauf der Woche entschuldigt sie sich, sagt der stress sei mit ihr durchgehangen, weil der Mitbewohner einzieht, die Uni bald beginnt, ihr die Arbeit zu viel ist. Ihre genauen Worte:
Tut mir Leid das sich so schei**e gebaut habe, ich mach es wieder gut. Ich liebe dich nun seit fast 7 Monaten und komme nicht mehr von dir los. Du hast mich verhext.
Wir sind also zusammen, die Woche Trennungspause zählt sie nicht. Liebesschwüre folgen, gemeinsame Zeit folgt. Ihre Uni beginnt. Sie arbeitet nur noch 3 Tage die Woche, 2 Tage ist sie an der Uni. Mit dem Mitbewohner funktioniert es. Ich habe einen Festvertrag erhalten, der ab Januar 2020 gültig ist, damit kann ich nun dem zweiten Wunsch nach gehen und eine eigene Wohnung suchen. Sie muss im selben Dorf sein, wie meine jetzige, damit ich die Hunde weiterhin jeden Tag sehen kann. Für sie ist das kein Problem, wir sind glücklich.
Oktober 2019
Nach einem gemeinsamen Wanderwochenende mit übernachtung, buchen wir unseren Urlaub über die Feiertage. Weihnachten zusammen. Ich war so glücklich und freute mich. Trotzdem schwebte eine unterbewusste Angst, es könnte was zwischen uns passieren. Unnötige Sorgen dachte ich, sie sagte jeden Tag das sie mich liebte und auf den Urlaub freue. Dann plötzlich, wieder musste sie an einem Samstag arbeiten, das erste Mal seit der ersten Trennung. Ein böses Omen. Ich hole sie ab, sie will reden, erwähnt Zweifel, glaubt mir nicht, dass ich wirklich ausziehen will. Zum ersten Mal höre ich den Vorwurf, dass unsere Gespräche sie nicht vordern. Wir reden nie über Politik und über ihr Studium können wir nicht reden, da ich es nicht verstehen würde. Sie beruhigt sich wieder. Entschuldigt sich, meint, sie hätte mich nicht verdient, ist aber glücklich dass ich so geduldig bin. Wir verbringen die Nacht zusammen. Die darauffolgende Woche, die letzte Oktoberwoche, 8 Monaten zusammen, sie verhält sich abweisend. Meint sie brauche Zeit für sich und möchte das Wochenende allein sein. Dann erhalte ich per Whatsapp die Nachricht das sie sich trennt. Zum zweiten Mal. Gründe nennt sie keine mehr, nur das sie Schuldgefühle hat und keine Verpflichtungen möchte.
November 2019
Ich bleibe stärker als nach der ersten Trennung, als wir uns sehen, nähert sie sich an. Umarmt mich wieder. Als ich ihr am Wochenende schreibe, dass ich sie noch liebe und wir auch ohne Verpflichtungen zusammen sein können, wird sie wütend. Sie blockt mich, erzählt auf der Arbeit das wir uns getrennt haben, ignoriert mich dort. Kein Hallo mehr, läuft Umwege um nicht an mir vorbei zu müssen. Und da war er wieder. Der Schmerz wie bei der ersten Trennung, nur 10 mal Heftiger. Seit fast 4 Wochen kein Wort mehr, kein Blick, nichts mehr. Der Gedanke sie nie wieder im Arm zu halten, nie wieder kuscheln oder küssen, paralysiert mich. Ich bin nicht mehr am leben. Meine Tage sind monoton, ohne Freude, nur Trauer und Schmerz. Ich weine mehrmals am Tag. Selbst beim Krafttraining sind mir schon tränen gekommen. Mir ist übel, pochende Kopfschmerzen, Magenkrämpfe und jedes Mal wenn ich sie bei der Arbeit sehe, erstickt es mich. Als wäre ich in einem Raum der immer kleiner wird. Ich gehe jeden Tag in die Kirche beten, an freien Tagen zur Seelenfürsorge. Meine Familie ist langsam kraftlos mich so zu sehen. Das einzige was mich wach hält, ist die Hoffnung. Hoffnung das sie zurück kommt, wie beim ersten Mal. Den Urlaub habe ich nicht storniert, werde ich nicht. In den nächsten Wochen werde ich den Kontakt versuchen wieder aufzunehmen. Anders sehe ich keine Lösung. Ich liebe sie mehr als mein Leben, dass erste Mal das ich überhaupt wenn liebe. Mein Herz, mein Augenlicht, mein Blut, ich würde ihr alles geben, wenn sie es bräuchte. Und ich sehe meine Fehler, dass ich nicht bei ihr eingezogen bin, dass ich meine Hunde über die Beziehung gestellt habe, dass ich nicht verantwortungsvoll bei der Wanderung war und ich hasse mich. Ich zerbreche daran, langsam, aber unausweichlich, wie im freien Fall, bis der Aufprall kommt und er kommt von Tag zu Tag näher. Ich liebe sie.
26.11.2019 23:11 •
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