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Trauer wegen dem Verlust von Angehörigen

A
Ja, eigentlich ist das ein Forum zum Thema partnerschaftliche Beziehung.

Aber in die Rubrik letzte Worte und Abschied passe ich mit meinem Thema auch rein .

Ich bin traurig.
Ein nahes Familienmitglied hat vor 14 Tagen eine schwere Diagnose bekommen und hat ohne Behandlung nur noch ein paar Monate

Die Diagnose ist gesichert und nach einer Bedenkzeit hat er sich entschieden keine Behandlung mehr durchführen zu lassen. Ich finde das gut. Er ist sehr alt und länger schon nicht mehr fit.
Seine Entscheidung befürworte ich und unterstütze ihn natürlich.
Und trotzdem bin ich so traurig. Zu wissen er wird tatsächlich sterben. Ja, das ist natürlich schon immer klar gewesen. Aber es ist wie das Mindesthaltbarkeitsdatum. Man schielt so drauf und denkt immer ah geht schon noch
Und irgendwie ist es halt ein langsames und langes traurig sein.
Wenn jemand unerwartet stirbt, dann ist das schnell und heftig. Und jetzt ist das lange und seicht.
Eigentlich ist es auch ein Geschenk. Wir haben noch Zeit und können die nutzen.
Aber er ist so ein schwieriger Mensch und viele Familiemitglieder haben es sehr schwer mit ihm.
Aber ich nicht. Ich kann ihn als den alten, störrischen, manchmal boshaften alten Mann sehen und es nicht persönlich nehmen.

Und ich weiß, dass er Angst hat. Und das tut mir leid.
Ach menno. das ist alles so traurig, aber auch gut.
Ja, mein Beitrag passt hier nicht so her, aber trotzdem danke fürs Zeit nehmen und lesen.

27.12.2022 20:11 • x 9 #1


simana
Lass dich ganz fest drücken.

Ich denke, die Zeit die euch noch bleibt solltet ihr nutzen um sich zu verabschieden. Aber auch dank sagen für all das was du mit ihm erlebt hast. Vielleicht ist ihm auch wichtig noch dieses und jenes zu sagen. Vielleicht hat er noch einen Wunsch offen, dem du ihm erfüllen kannst und sollst.

Es ist ein schwerer Schritt aber auch ein wichtiger Schritt.

27.12.2022 21:59 • x 6 #2


A


Trauer wegen dem Verlust von Angehörigen

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H
@Anna2022 Guten Morgen und willkommen hier.

Nein das Forum ist nicht nur für Partnerschaftlichen Schmerz gedacht. Dein Schmerz gehört genauso hierhin wie jeder andere auch und hat seine Daseinsberechtigung.

Zitat von Anna2022:
Ich bin traurig.
Ein nahes Familienmitglied hat vor 14 Tagen eine schwere Diagnose bekommen und hat ohne Behandlung nur noch ein paar Monate

Das tut mir sehr leid und ich drücke dich mal .
Ich kann deinen Schmerz sehr gut nachempfinden. Kurz vor Weihnachten starb mein Schwiegervater, nächste Woche Mittwoch ist die Beerdigung.
Mein eigener Vater hat ebenfalls die Diagnose Krebs ohne Aussicht auf Heilung bekommen. Es ist sehr schwer, das kann ich sehr gut nachfühlen.


Zitat von Anna2022:
Und trotzdem bin ich so traurig. Zu wissen er wird tatsächlich sterben. Ja, das ist natürlich schon immer klar gewesen. Aber es ist wie das Mindesthaltbarkeitsdatum. Man schielt so drauf und denkt immer ah geht schon noch

Leider -und da schließe ich mich nicht aus- wird es vielen von uns erst klar, wenn wir mit der Endlichkeit direkt Konfrontiert werden. Mir ging, geht es so. Irgendwie habe ich immer gedacht, ach das hat noch Zeit, oder das können wir auch nächstes Jahr machen. Und heute denke ich mir Mist.


Zitat von Anna2022:
Eigentlich ist es auch ein Geschenk. Wir haben noch Zeit und können die nutzen.
Aber er ist so ein schwieriger Mensch und viele Familiemitglieder haben es sehr schwer mit ihm.
Aber ich nicht. Ich kann ihn als den alten, störrischen, manchmal boshaften alten Mann sehen und es nicht persönlich nehmen.

Dann nimm dir die Zeit mit ihm. Es gibt keine richtigen Worte in dieser Situation, ich weiß. Aber ich wünsche euch dass ihr die letzte gemeinsame Zeit genießen könnt, mit vielen Erinnerungen, soviele wie ihr sammeln und behalten könnt.

Alles Gute und viel Kraft.

29.12.2022 06:22 • x 6 #3


ImBlindflug
Auch ich drücke dich!
Es ist und wird keine leichte Zeit.
Ich gehe mit meiner Mama gerade durch ähnliches.
Mir hilft gerade genau das, was die Vorschreiber schon geschrieben haben.
Zeit verbringen, Wünsche erfüllen, Abschied nehmen.
Das Lieblingsessen kochen zum Beispiel. Oder eine letzte kleine Reise organisieren (im Zweifelsfall mit einem Wünschewagen), das machen, was dem Kranken lieb und wichtig war. Herausfinden, was vielleicht noch unerledigt blieb und das zusammen angehen. Vielleicht bzw. bestimmt kann man damit auch jemanden altem, störrischen ein Lächeln entlocken.

29.12.2022 09:25 • x 4 #4


Lebensfreude
im ambulanten Hospizdienst gibt es EhrenamtlerInnen, die euch unterstützen können

02.01.2023 01:42 • x 1 #5


A
Ja, Hospiz ist eingeschaltet. Die kommen auch direkt diese Woche. Das ist total schräg. Zu sagen was man ggf in ein paar Wochen/ Monaten haben möchte. Ein echt schwieriger Prozess

02.01.2023 10:56 • x 2 #6


H
Ich hatte es geahnt. Ich hatte es gestern geahnt, besser gesagt vorgestern, als du ins Krankenhaus gebracht wurdest.
Deine Schmerzen waren zu stark, sie nahmen dir die Stimme.

Um 15:29 Uhr klingelt mein Handy. Es war meine Frau. Gleichzeitig sah ich auf WhatsApp, dass meine Schwester schrieb. Noch bevor ich das Telefonat annahm, wusste ich, welche Nachricht mich erreichen werde.

Schatz….sie weinte
Ist mein Vater gestorben?
Ja…
Ich komme

Vier Stunden verbrachten wir gemeinsam an deinem Sterbebett. Selbst deine Enkel haben Abschied von dir genommen. Sie haben dich so geliebt. Du warst ein toller Großvater, und ich hoffe ich werde es auch sein.

Es war sehr komisch heute bei dir zuhause. Es war irgendwie leer.
Ich habe mich auf deinen Platz gesetzt, an der Ecke von der Couch. Die Kuhle nahm ich wahr.

Am Montag werden wir mit dem Bestatter reden. Sobald der Termin für deine Beerdigung steht, werden Tante und Onkel wiederkommen und an der Beisetzung teilnehmen.

Weißt du, wer mich gestern Abend anrief? Tommy und Maja. Deine Stammgäste von unserem Bistro damals. Tommy hat am Telefon zusammen mit mir geweint. Auch sie werden bei deiner Beerdigung dabei sein.

Ich bin so froh, so viele Bilder von dir und uns zu haben. Fotos und Videos, Erinnerungen, die ich mir ständig ansehe.
Ich habe immer noch deinen Geruch in der Nase, ich höre in meinem Kopf immer noch deine Stimme, wie du mit mir sprichst.

Ich weiß dass das der normale Gang des Lebens ist. Und genauso normal ist es, dass ich um dich trauere. Solange ich will, hörst du?

Ich sehe dich da oben sitzen, neben dir liegt Spike, er ist wieder ein Junghund. Bei dir am Tisch sind dein Bruder, dein Vater, Mutter und deine Schwiegereltern.
Alle zusammen trinkt ihr Wein, isst Meze, und beobachtet das treiben hier unten.
Ihr sieht wie meine Tränen gerade laufen, ich den Bildschirm ständig trocknen muss. Und ihr schaut mich mit einem tröstenden Blick an, dass es mit der Zeit besser wird.

Bis bald!

28.01.2023 23:32 • x 4 #7


B
Lieber @Herakles,

darf ich dich leicht und sanft in den Arm nehmen, lass deine Tränen laufen, macht nichts, wenn meine Schulter nass wird. Mein tiefes Mitgefühl. Auch wenn es keine Worte gibt, die den Schmerz nehmen. Atme tief ein- und aus, lass die Erinnerungen laufen, sprich mit deinem Papa. Magst du nach draußen gehen, in den Himmel schauen und Zwiesprache halten? Für die kommenden Tage viel Kraft, vielleicht hilft euch bei der Vorbereitung der Trauerfeier der Gedanke, dass ihr sein Leben, sein Lebenswerk feiert, nicht seinen Tod beklagt. Ihr habt einen schönen Familienzusammenhalt, steht zusammen, haltet euch gegenseitig fest. Alles Liebe für euch.

28.01.2023 23:49 • x 4 #8


Vienne
@Herakles

Der Schmerz ist leider unermesslich...wenn ein geliebter Mensch uns verlässt, wir ihn nie mehr sehen , hören, umarmen können, seine Liebe spüren können... wir bleiben zurück mit diesem tiefen Schmerz....leider kann ich dir den Schmerz nicht abnehmen. Ich kann dir nur sagen, dass es besser wird. Mit der Zeit. Und du irgendwann mit Dankbarkeit zurückblicken kannst, dich an die schönen Momente erinnerst und diese schönen Erinnerungen den Schmerz verblassen lassen... Fühl dich ganz fest gedrückt

29.01.2023 00:05 • x 3 #9


B
Zitat von Anna2022:
Ja, mein Beitrag passt hier nicht so her, aber trotzdem danke fürs Zeit nehmen und lesen.

Liebe @Anna2022,

du siehst, leider passt der Beitrag sehr gut. Tod ist heftiger Trennungsschmerz, Trauer, Tränen, gehenlassen müssen. Es sind Phasen, die wir durchleben müssen. Auch dir möchte ich eine Umärmelung hier lassen und dir viel Kraft wünschen!

29.01.2023 00:13 • x 1 #10


B
Vielleicht kann das Lied etwas Trost spenden

29.01.2023 00:40 • #11


A


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